Kassa-Eperjesi Értesitő, 1862 (Jahrgang 24, nr. 1-101)

1862-06-11 / nr. 46

Megjelenik minden SZERDÁN és SZOMBATON. Úvnegyedi. előfizetés Kassára hézve 70 kr., vidékre bérmentes szállitás mellett Í ft. 25 kr. o. é. J háromszor hasábos Sorert beiktatási dij 6 kr. ausztr. pénzben. Egy KASCHA | | s für eine zival gespaltene Petit­­|] EPERIESER ..: Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Prännmeration. viertel­­ jährig für Kaschau 70 kr mit freier Postversendung 1 A 25 kr. ÖW. Inserationsgebühr KUNDSCHA­FTSBLATT, KASSA-EPERJESI­ERTESITO. Nr. 46. Mittwoch den 11. Juni 1862. XXIV. Jahrgang. "or . : Allerlei aus der Heimat­­ standes geht eine gemischte Kommission nach Szegedin ab, wo auch der Postkondukteur an seinen Wunden darniederliegt. *,„* Mord im Gefängniß, Aus Walzen wird dem „Pesti Hir­­neiß“ geschrieben, daß die im dortigen Zwangsarbeitshause betenirten Sträflinge, es sind ihrer 4500, mit ihrer Kost nicht zufrieden waren und deshalb eine Emeute vorbereiteten. Einer der ins Vertrauen gezogenen Sträflinge wollte jedoch nicht einwilligen, sondern die Sache anzeigen, weshalb er von den Uebrigen todtgeschlagen wurde. Welt - Panorama. EF Neue Cigarren-Sorte. Vom 1. Juli d. Z. angefangen werden Cigarren aus den feinsten Havanna-Tabakblättern in der Form von Regalia und Media Regalia in Wien erzeugt und unter der Benennung „Imitation“ die Sorte Regalia um den Preis von 25 fl. ö. W., jene Media Regalia um den Preis von 20 fl. ö. W. für 100 Grad in Verschleiß geseßt. 7." Ein gutes Beispiel, Man liest In der deutschen Pariser­ Zeitung : Baron James Rothschild, welcher unter a Anderem Eigen­­­­­­­­thümer vieler Häuser auf dem neuen Boulevard Magenta ist, hat dieser Tage seinen dortigen Miethern die Mittheilung machen lassen. * * „Pesti Naplo“ veröffentlict einen vom Vizepräsidenten , daß er sich veranlaßt sehe, den Miethzins um die Hälfte herabzu­­s des Landes-Agrikulturvereins, Ladislaus Korizmics, verfaßten sta­­tistischen Ausweis, welchem zufolge Ungarn jährlich im Durchschnitt 2.963.000 Eimer Wein besserer Qualität erzeugt, welche zum Export auf den Weltmarkt geeignet sind. *„* Ein Eisenbahnzug von Räubern angefallen. Der Eisen­­bahnzug, welcher am 3. d. M. Nachmittags von Pest nach Temes­­var abging, wurde in der Nacht beim Aufbruche von der Station Kistelek“ von Räubern überfallen , die in den Waggon des Post­­rondukteurs eindrangen, und nach längerem Ringen demselben meh­­rere erhebliche Kopfwunden beibrachten. Auf den in Folge dessen entstandenen Lärmen sahen sich die Räuber genöthigt, sich zu entfernen, nachdem sie auch noch auf den Lokomotivführer geschossen hatten. Der Postwaggon wurde sodann von Kistelek bis Szegedin vom Eisenbahnstationschef begleitet. Ob an den Sendungen Verluste zu befragen sind, ist so nicht bekannt. Zur Erhebung des Thatbe­­sezen. Keiner seiner Miether hatte darum angehalten, Eine Unter­­redung mehrerer Grundbesizer über die Nothwendigkeit der Ermäßi­­gung der Miethzinse veranlaßte Rothschild zu der Aeußerung : „Als reichster Grundbesizer in Paris muß ich mit dem guten Beispiele vorangehen." * 4 Entdeckung eines vor Langem begangenen Mordes. Im Jahre 1860 wurde — erzählt „M. C.“ — bei dem Dorfe Polau, nächst Nikolsburg, in der auf dem bekannten Polauer Berge liegen­­den Ruine , „Maidenburg“ genannt, ein mit dem Tode ringender, in eine Soldatenuniform gehüllter Mann gefunden. Derselbe wurde sprach- und bewußtlos nach dem Dorfe gebracht, woselbst er nach­ dreizehn Tagen, während welcher Zeit sein Bewußtsein nicht wieder­­kehrte, seinen Geist aufgab. Es ergab sich aus der Natur der Ber­­wuntungen, daß er meuchelmörderisch angefallen wurde. Aus den Dokumenten, die man in seiner Tasche fand, wurde geschlossen, daß er ein beurlaubter Soldat sei, auf den man seit längerer Zeit wegen Sein Gesicht war d­ur< die Wunden gänzlich Da „mehrere Bewohner des Ortes bemerkt hatten, daß er mit einem Schleifergesellen den Weg auf die Ruine zu hinging, so wurde angenommen, daß der Scheifer den Soldaten umgebracht habe und sodann­ flüchtig geworden sei. Es wurde nun der Schleifer von den Gerichten ste>brieflich verfolgt, aber aus später einzusehenden Gründen ohne Erfolg. Bor vier Wochen bei­läufig gelangte aus Nordamerika eine gerichtliche Anzeige an die betreffende Behörde , daß in Amerika ein des Mordes­ verdächtiger Mann eingezogen wurde. Derselbe habe nun den begangenen Mord eingestanden und zugleich ein reumüthiges Bekenntniß abgelegt, daß er ein österreichischer Deserteur sei, tag er, um der Verfolgung der Militärbehörde zu entgehen, einen ihm bekannten Schleifergesellen auf die Ruine nach Palau verlebt, denselben dort erschlagen, ihn in seine Montur gesteht und­ sich der Reisedokumente desselben bemäch­­tigt habe; dadurch, sei es ihm gelungen, nach Amerika zu entkommen,­­­ Eine Kosakenkrankheit. Aus Königsberg meldet die „K. H. K.“: Zu einem hiesigen Arzte kam unlängst. ein polnischer Jude, | |­ | Desertion fahndete, unfeindlich geworden. | Feunil Eine türkische Hochzeit. Esme hatte ihren zwölften Frühling erreicht ; sie war seit ihrem vierten Jahre mit Bekir verlobt, der achtzehn Jahre zählte. Es war Zeit, sie zu verheirathen. Bekir kannte Esme nicht oder er hatte wenigstens die Züge ihres Gesichtes vergessen , seitdem sie als Kind seine Mutter besuchte. Esme ihrerseits hatte von Bekir eine noch verworrenere Erinnerung bewahrt; deshalb flehte sie ihre Mutter an, bevor die Zusage sehr unauflöslich erneuert wurde, ihr zu erlauben, wenigstens die Züge ihres Verlobten zu sehen. Die Mutter willigte ein und eines Tages, als Bekir auf Besuch bei seinem zukünftigen Schwiegervater war, wohnte Esme der Unterhaltung, hinter einem Gitter verborgen, bei. „Quail im“ (im willige ein) sagte sie, und nun vereinigen sich die beiderseitigen Eltern und bestimmen den Tag der Ceremonie, No< achtzehn Tage und sie vertauscht ihren Titel als Mädchen (Kutschuk hanem) mit dem der Frau (Buiik hanem). *) „Indeß ist auch Bekir seinerseits ungeduldig , diejenige kennen zu lernen, die seine Frau werden­ soll. Seine Mutter hat ihm zwar oft ihre Schönheit gerühmt, aber darf er seiner Mutter trauen, die diese Heirat gewünscht, die sie herbeigeführt hat? Er wendet sich daher an ein geschiftes und verschwiegenes altes Weib — eine Jüdin'=­ , die 'er'beauftragt, sich unter irgend einem Vorwand" in lefon, den Harem Esme?'s zu“ begeben, sie zu sehen, mit ihr zu sprechen und sich jeden ihrer Züge, jedes ihrer Worte genau zu merken. Die Abgeordnete kehrte am zweiten Tage darauf zu ihm zurüc und ent­­wirft das verführerischeste Bild von der, die sie gesehen hat: sie ist ein Mond der Schönheit, ihre Zähne gleichen von Perlen, ihre Au­­gen zwei Sternen, ihre Augen braunen zwei Regenbogen. Belkir preist Gott und den Propheten, wirft der Alten eine Hand voll Behhligs *) zu und schi>t seiner Zukünftigen Körbe oder Vasen, mit Blumen, Früchten und ZuFerwerk. Das Anerbieten dessen, was wir das Hoczeitsgesc­henk nennen folgt unmittelbar auf die Unterzeichnung des Contraktes. Es besteht hauptsächlich in Stoffen und Schmutgegenständen , indessen verlangt der Gebrauc , daß sich darunter auch jederzeit ein Toilettenspiegel und ein Paar gestilte Pantoffeln für­ das Bad befinden. Bekir­ em­­pfängt dagegen Leibwäsche und Handtücher , gestilt in Gold, Seide und Silber. Die Mitglieder beider Familien machen sich ihrerseits ebenfalls gegenseitige Geschenke. Indessen vergehen mehrere Wochen zwischen der Unterschrift des Coxitractes und der Hochzeitsfeier. Diese­­ Zelt wendet Bekir dazu at­, die Mitgift zu zahlen, die stets von dem Bräutigam erlegt werden muß, die Eltern Esmes aber, ihre Ausstattung zu besorgen und die Anstalten zur Hochzeitsfeier zu treffen. Diese währt vier Tage, vom Montag Morgen bis zum Sonnen- 8k 7) Große Frau, im Gegensatz zu kleine Frau, ähnlich mit Jungfrau und Frau, *) Ein Bechliq ist ein­ Stür von 5 Piastern, ungefähr 42 kr. nach miserent Geldei? -- me wanne

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