Kassa-Eperjesi Értesitő, 1865 (Jahrgang 27, nr. 1-100)
1865-11-08 / nr. 87
„480,44% raldtreiítung). Wie wir aus sicherer “Quelle erfahren , hat der“Herr Vizegespan des Abaujer Komitats, Barth. v. Ferdinandy , welcher "va. von den Wählern des Nagy-Jdaer Wahlbezirkes zunahme der Kandidatur eines FARCCROERN ii Fenn aufgefordert wurde und dieselbe auch annahm, gestern auf seine Kandidatur Verzicht geleistet. 08 — (Zirkus Suhr.) Das Außergewöhnliche bleibt nun einmal nicht unbemerkt, und wie kalt und unangezogen so Manches an uns vorübergeht , fühlen wir doch den mächtigen Eindruc ves Hohen und Cdlen mitmenschden Schaffen und Wirken ; sei dies auf dem Fest es offen, in der fein kunst niHt besonders ergeben, fühlen] wir, von dem Ueberraschenden hingeriffeten Und gedrungen ein unparteiisches „Urtheil über die Leistungen des Zirkus-Suhr dahter,abzugeben. — Suum quique ist'unser' Wahlspruch , und so heben wir denn den vierfüßigen Herrn Larissa hervor, der im Appartirent Herrn Canis den Rang streitig macht. Ehre Larissa, dem'gelehrigen Schüler, 'noch größere aber seinem Lehrer und Meister. Nicht minder zollen wir unsern Beifall»Herrn Troubadour, der die hohe Schule nicht versteblich besucht, besonders im Tanze des Csárdás eine solche Geschiflichkeit und»festes“ Auftreten zeigt, daß wir ihn ohne Bedenken als zu ggen Tanzmeiger empfehlen können. Herr Hüttentann "saß mit“einer Graziosität auf „dem Rűden des Tänzers die“ gleichsam“ sagen“ wolte : Schaue Publikum'/" was mein Zögling vermag! Daß Herr Hüttemann nicht Einseitiges leistet, zeigte er bei der 25' hohen Stange im „Wutscher der Perser." Lobenswerth müssen wir auch Frl. Mathilde erwähnen, die eine große Künstlerin in ihrem Fache zu werden verspricht. Schließlich gedenken; wir. für: heute noch Frln. Anna Hüttemann im ihren Pas und Temposprüngen zum Pferde. Das Publikum kann noch meisterhafteren Produktionen entgensehen, indem nächster.. Tage schon zwei berühmte ,noch Nbgesehenes produziren werden. Nächstens mehr. — (Generalversammlung.) Sonntag den 12. 9. M. findet von Seite des Kasino-Vereines eine Generalversammlung statt. — (Ein Ast von Rohheit) ereignete sich dieser. , Tage. Ein Scheider sandte seinen Lehrling zu einer Kundschaft, um bei derselben eine seit vier Jahren „ausstehende Schuld, einzufkassiren.“ Die Kundschaft ward über eine von dem Lehrling wäusgesprochene Aeußerung so erbost, daß sie den leßteren bei den Ohren packte und zur Thüre hinauszog. — (Eine heitere Ehestandsszene) würde gestern in einem hiesigen Kaffeehause abgespielt. Ein dem erlen, Billardspiel eben obliegender Herr sah sich plößlich seiner vermeintlich zu Hause weilenden theueren Ehehälfte gegenüber, die ihn in nichts weniger als zärtlichen Ausvrüchen zum Nachausegehen aufforderte. Da der Aufgeforderte jedoch seine Eile verspürte , dem ehehälftlichen Verlangen nachzukommen, so ließ es die Dame auch nicht an einigen solagenden Beweisen fehlen, bis die beiden unter dem Gelächter der Anwesenden aus dem Lokale sich entfernten Künstler aus Hamburg zur Gesellschaft stossen , und hier 9 . Neuestes aus der Heimat. *.* Dem , don" wird über einen Wahlexzeß bes richtet, welcher sic zwischen den Wählern des Talgaer Bezirkes, Zempliner Komitat, wo drei Kandidaten (Sohalmy, Vecsey und Stefan Zalay) einander gegenüber stehen, ereignet hatte. Bisher sind eine Tödtung und mehrere Verwundungen fonstatirt. új Fee cre un<< — CRE SENEAJE BBI | 09. markte. Während * * Der Bau des Interims-Landhauses zu Pest schreitet lebhaft. vorwärts. "Im Laufe der nächsten Woche wird das Dach vollständig hergestellt sein. Die Tragbäume des Dachstuhles wurden mit 17.000. Ztr.„belastet, ne < unter diesem Gewichte zu jeder. Von vens Innere des Gebäudes bestimmten Einrichtungsgegen“ ständen ist ein großer Theil" bereits fertig und" auch“die Legung der Gasleitung ist im vollen Zuge. Die Arbeiten werden seit einigen Tagen auch bei der Nacht fortgelegter Auf der "Könezeger / Pußta , "bei Kecsfemét, wurden am 27. v. M. auf der Tanya des Franz Börönte, vier Kinder ermordet. Einer längeren Mittheilung des „Sürgöny“ über dieses soauderhafte Verbreche entnehmend wir Folgendes : Franz Börönte und dessen Gattin fanden sich am 27. Oktober auf dem Rec op t Wochenrer Abwesenheit kame aber auf die Tanga, welche einige Stür Borstenvieh im Gesammtwerte von ctta 60 fl. raubten und entweder aus Nade oder um nicht verrathen zu werden, vier Kinder des abwesenden Tangaeigenthümers ermordeten. Als die Eltern Nachmittags um 4 Uhr vom Wochenmarkte heimkehrten, fanden sie von ihren fünf Kindern nur mehr das kleinste, „welches..4%2 Jahre alt ist, am Leben. In der Küche lag der Leichnam ihrer 9jährigen Tochter Marie, im Wohnzimmer fanden sie die Leichname ihres 4jährigen Sohnes Ladislaus und ihres 15jährigen Sohnes Franz, im Stalle endlich den Leichnam ihres 13jährigen Sohnes Paul. Das kleinste Kind, welches voys den Räubern verschont wurde, befand sich gleichfalls „ZU Stalle, wohin es der kleine Paul gebracht haben wosste, um es vor den Räubern zu verstehen. Das Mien. war durch einen Messerstich ermordet worden, dien aber , deren Gesichter in empörender Weise verstümmelt waren, hatten die Raubmörder mit einem „sumpfen.. Beil erschlagen. „Die Leichname der getödteten , Kinder wurden obduzirt "und am 29.. v. „M. in Kecskemet beerdigt. Hoffentlich werden die „Urheber dieses haarsträubenden Verbrechens bald von der Hand der strafenden Gerechtigkeit ereilt und „geri<tet werden. = .. in Graf Koloman Lazar ist, wie aus Pest geschrieben wird, um die Konzession für ein neues politisches Blatt, welches den Titel , Közvélemény". (Die öffentliche Meinung) führen wird ,eingeschritten. ... Im Wirthshause des Ortes Csehi erschien am 22.v..M. um 11 Uhr Nachts ein mit „einer Hade bewaffneter Vagabund “, von mehreren dort anwesenden Schweintreibern, Schweinfleisch verlangend. Nachdem ihm dies verweigert worden , begab er sich in den Hof, des Ortsrichters „und „entwendete der Gattin desselben, mit Hilfe eines zweiten Genossen einige Wäschstüe ; sodann gingen „Beide in die Wohnung des dortigen „Insassen “. Weig“ und zündeten Licht “an, worauf V.. aus dem Bette sprang und den einen Vagabunden festnahm , während “der „andere die Flucht ergriff.. V. erhielt zwar mehrere Haenhiebe, doch auf den Lärm erschienen, alsbald auch einige Bauern, die den Vagabunden festnahmen und in ihrer Wuth. derart schlugen, daß er während des Trangeportes zum Oberstuhlrichter nach. Sikl 88 zur Leiche, ward. 86 - In Nemegfa, Sohler Komitat, hat ein am 20. v. M. ausgebrochenes , angeblich gelegtes+,. Feuer. 9 Häuser sammt Scheunen -und Fechsung verzehrt. Der Schaden beträgt 20.000, fl. und sind die Beschädigten, das nichts afgeführt war , verarmt. Welt-Panorama. *65 In einem Wiener Vergnügungs- Etablissement hat sie, wie das „N. Fr. Bl.“ erzählt , vor z einigen Tagen eine komische Szene ereignet, die große Heiterkeit erregte. . Der Flügelhorn ist einer ungarischen, Regiments- Musikkapelle hatte eben ein herrliges Solo vollendet, welches ungarische Motive und die zahlreich anwesenden Ungarn zu lebhaften Plsens begeisterte, so daß viel der Bewunderer auf den braven Hornisten losging, ihm lebhaft die Hand reichte und in ungarischer Sprache sein „Entzücken ausdrückte. Der gute Hornist erwiderte jedoch darauf schüchtern: „Versteh' im nicht, bin ig Böhm!“ Dnch diese “Erklärung wurde der Enthusiasmus auf ein sehr bescheidenes Maß reduzirt. „ a eber die „Allerseelenfeier in Wien“ wird geschrieben : Der Leichenstein Saphir's auf dem evangelischen Friedhofe trug viele Kränze und Bouquets. Eines der legteren trug ein eißes Band, auf de Sedi mit politischem Beigeschmack zu lesen selbe schließ darauf „hindeutend, daß der verstorbene Satyrifer aus Ungarn gestaunt mit folgenden, ZeilnnF Du warst, obwohl aus fremden Land, Dem Wiener Herzen nah verwandt; O mötest'Du es auch erfleh'n, Daß Deine. Brüder, uns..versteh'n. tt In streibiß (Böhmen) ist am 29. Oktober der Dechant B. Waßel in der Kirche am Altare, gerade als er die Frührede hielt, plößlich am Schlagfluß gestorben. Der Verblichene hatte über Himmel und Höhe gesprochen und sank bei den Worten: „Ja, es ist eine „Hölle !“mit einem male rülings"zu Boden. Die Wiederbelebungsversuche, welche sofort angestellt wurden, blieben erfolglos, wenn 2:10 *,* Ein merkwürdiges Ereigniß kam kürzlich in einer größeren Dorfgemeinde Belgiens vor. Ein Bagter der des Abends etwas viel getrunken hatte, wurde am andern Morgen fort in seinem Retter gefunden. Alle glaubten an das Hinscheiden des Bauers , nur der Arzt nicht, — indeß alle Wiederbelebungsversuche blieben vergebens, und so wurde das Begräbniß veranstaltet. Im Moment, als der “Sarg in das“Grab gesenkt“ werden sollte, hörte man im Sarge ein Geräusch, die Todtengräber „hielten ein, man öffnete den Sarg und siehe das der Todtgeglaubte lebte ; bei diesem Anblic wurde die Tochter so heftig erschüttert, daß sie die Sprache wieder erhielt, welche sie seit mehreren Jahren verloren hatte. * " Abbitte und Ehrenerklärung. «Ein in Deutschland lebender Franzose hatte ein ganzes Kollegium, vor dem er persönlich erscheinen mußte , Esel genannt. Er wurde dafür zu Abbitte und Ehrenerklärung , ebenfalls vor versammeltem Kollegium, verurtheilt. Er erschien demgemäß und sagte in seinem gebrochenen Deutsch : „Meine Erren , ik aben gesagt, Sie sein Esel, nun das is warr ; — ik sollen Sie bitten um Verzeinnk, nun ja thut mir leiden.“ — Einige ver Räthe meinten zwar, der Mensch habe der früheren Beleidigung nur eine zweite hinzugefügt, die Mehrzahl aber sagte lächelnd, man müsse das, seiner Unkenntniß der Sprache zu Gute halten, und mit der Abbitte zufrieden sein. ist dann unter Beobachtung dieser Form erledigt. ist "(Yin Heirats-Geschäft. Zwei reiche Herren — es sind Franzosen — führen den gleißen Namen, sie heißem beide : 'Saloner und wohnen auch inl einem House in Pati." Vor ein paar' Tagen wird der eine Herr Saloner' Nachts gewe>t, es ist eine“telegrafische Depesche für ihm "da. Er erbricht sie;liest und liest wieder, versteht 7] i *„*"Nach der bestehenden Prozeßpraxis müssen Christen befanntlígy bei Eidesleistungen die drei erste Finger der rechten Hand als Zeichen ihres Glauben an die Dreieinigkeit Gottes emporheben. In „einer dieser Tage abgehaltenen Sitzung des Berliner Stadtgeri<ts trat der Fall ein , daß jenem Gebrauche 'von... dem Schwörenden nicht Genüge geleistet werden konnte, weil ihm die rechte Hand ganz fehlte. Der Gerichtshof nahm dem gegenüber an, daß der Form auch dann Genüge geschehe, wenn der Schwörende nur den Stumpf des verstümmelten Gliedes emporhebe, und die Gidesabnahme Re Eafe a "M 18 Mim kt. ve Die Reife nach Gröden. (Fortseßung,) i Der Anzug ist nur wenig kleidsamer, als der in den andern südtylischen Thälern, und die gestrite Müße , die auch hier den" schönsten Mädchenkopf verhüllt, steht nur her „und schmaler, «fast birnförmig aussieht.. Der Drautzaub ist noch fremdartiger, und gewöhnlich sehr kostbar. Geht hier ein junger Bursch auf die Breite, so ist das Erforderliche, daß er sich mit einer gehörigen Anzahl von»Fingerreifen, Ohrringen und Granatenschnüren versehe. Je reicher er ist und je mehr er für diese Gegenstände aufwenden kann, desto sicherer “ist er ber Annahme seiner Bewerbung. "Zwanzig Ninge, und das Andere im Verhältnisse... sind „nichts. Ungewöhnliches ; dreizehn Ninge sind alltäglich ; reiche Freier« bringen fünfzig wit und lassen es auch an Ketten, Uhren und andern Kostbarkeiten nicht fehlen, | | Herzen nicht rühren, die reizendsten Toiletten gefielen ihnen nicht , „immer dachten sie an die stumpfnasigen, rothwangigen Mädchen mit den birnförmigen , gestickten Hauben, und erst auf der Höhe von Pufels oder Runggavisch begegneten ihnen ihr Ideal, dem sie entzückt entgegenriefen: „koschtinga bella muta!“ (das ist ein hübsches Mädchen!) Bor nicht gar langer Zeit kehrte darum etwas besser...zu.. Gesichte, weil sie bedeutend dős Schon öfter kamen ganz alte, feingekleidete Herren in das Thal," deren von Der Sonne gebräunte und vom Leben durch furchte Züge Niemand gesehen zu haben fs erinnerte. Erst als sie ihren Namen nannten und die Sprache des Thales zu reden wußten, glaubte man ihnen, daß„ freugeinst“ dort „geboren “worden. Sie kehrten heim, nachdem sie viele Jahre in weiter Ferne Handelschaft getrieben und die von ihnen begründeten, Häuser Anvern zur "Verwaltung übergeben hatten", um dem heißen Drange zu folgen, in dem geliebten Heimaththale ihre Tage zu beschließen. Das Erste, woran sie hier dachten, war, „eine junge Grödnerin heimzuführen. Alle Schönen, die sie draußen gesehen, fonnten ihre aus Barcellona, ein sehr reicher alter Grödner zurü, der sich die Schönste im Thal freite. Er ließ ein großes Haus bauen, weit und bequem und reinlich, im Uebrigen nach: Grödner Art, wie die, welche sie s<nißen "und in Schachteln, als | Spielzeug verkaufen. Darin wohnt nun der alte Herr, dem Yeußern nach ein Spanier und ein Mann von Welt dazu, mit seiner Frau, in der ländlichen Tracht des | Thales / dabei mit Ketten, Granaten und Ringen behängt, und mit den Kindern, die. wie reiche Leute von Stande "erzogen werden. Solcher Beispiele gibt es viele. 173 01 : Unter diesen Mittheilungen, welche wir den Schnipern in der Stube des Meßners verdankten, waren Wolf, Fuchs, Tyroler und rauchender Holländer fertig geworden, sie wurden gepußt und geschliffen und uns gegen eine ges ringe Bezahlung zum Andenken übergeben. Solche Stücke werden von den „Verlegern“ mit drei bis jeds Kreuzern bezahlt, und ein gesdjchter Arbeiter kann zehn täglich liefern. Viele behalten ihre natürliche Farbe, andere kommen zum Maler und Lakier und werden dann in den Magazinen der Verleger aufgehäuft um nach allen Weltgegenden versandt! “zu werden. Die vornehmsten Grödener Etablissements halten in Neapel, Palermo und Florenz die Brüder Pergatoner, in Barcellona, Cadix, Messina und Venedig die Brüder Insam ; in Lissabon die Brüder Velponerz' in Madrid Joseph Mattroner ; Inkl: EVILLETON. Rom Bernhard Pitschieler ; in Philadelphia Joseph Anton Meingutscher u. s. w. In vielen Städten zählt man neun Grödener Handlungen, wie in Triest und Venedig außerdem findet man sie auf den meisten Messen im Jahrmärkten! Laute Lunstigkeit ist aus diesem Thale gänzlich verebannt. Zu tanzen wagt Niemand, weil für diese Sündy seine Absolution "ertheilt" wird. Die guten Leute halten sich" dafür im Auslande schadlos, wo es nicht" streng genommen wird; und ich selbst hatte das" V 'Snngen, mich mit einem schönen Kinde aus Gröden, daß ich auf vem Brenner traf und in meinem Wagen tam, bie vem Kir<weihfeste im Zillerthale wacker herumzudrehen. Dies arme Kind war noch nie aus seinem Thale gekommen und erst sechzehn Jahre alt. Es wanderte zu Fuße wag Schwäß , zu einer Base, die dort schon sei mehreren Jahren ein kleines Geschäft etablirt hatte, um bei ihr die Handlung zu erlernen. Es war das unbelegenste Gemüth , neugierig und läppisch wie ein Affe" Abends kamen wir" nach Innsbruc; die RKleine war vor Erstaunen ganz außer sich. So hatte sie" sich die Hauptstadt nicht gedacht. Eine Ausrufung drngte 'die andere . Und wenn ich mir eine Frage an sie zu richten erlaubte, so, wurde ig mit einem schnell "wiederholten St! "abgefertigt, damit ich den chozaltatt. stören möchte, den die prachtvolle Erscheinung einer Straßenlaterne, die erhabene einer hin- un herspazierenden Schildwache , eine lange, beleuchtte Fensterreihe oder einige schnell vahmrollenden Karossen auf sie machten. Von allen Commis-vopageurs, pepe "ich auf Reisen zusammentraf, war mit dieser der Interessanteste. (Syruß folzt.), 4 190 ng8 | Se megne |