Kirchliche Blätter, 1903. Mai -1904. April (Jahrgang 8, nr. 1-52)

1903-06-10 / nr. 6

zekxa Herm­annstadt, u a 1903. A N Erscheint jeden Aittwoch. Administration: W. Krafft, han #irchliche Blätter zur nun SEEN BRETT VEREN TRETEN­­­­­de Slaube, Liebe, un, — Bus sollen wir tun? — Vom Butherhaus in Hermannstadt. — Nachrichten aus Schule und Kirche. — Bücherfihau. — Anzeige. aus Der ei. Landeskirche A. B. in den ne Für das Inland: halbjährlich K. 3.— Mai—Oft., Nov, Zi Evang. Worhenschrift für die Glaubensgenossen aller Stände, VO. Jahre. Landesteilen han. Für das Ausland: Halbjährlich ME. 3.—. Mai—Oft., Nov. — April, Ich glaube, darum Liebe ich, Und Hoffe, weil ich Liebe; ' Und ohne Glauben bliebe ich Ohm’ Hoffnung, ohne Liebe, Glaube, Liebe, Hoffnung. Der Duell entsprang des Himmels Höh'n, Der ihn als Glauben sandte; Er floß auf Erden mild und schön, Wo man ihn Liebe nannte, Und bildt die Liebe still hinauf Mit Sehnsucht und Vertrauen, Dann heißt sie Hoffnung, die darauf vom Glauben dringt zum Schauen. or Möller, Das fallen wir tun? Ap. Gesch. 2. 38. u „Laffet euch taufen auf den Namen Jesu Christi.” Dies zweite Wort des Betrug stellt, so scheint es, seine un­wesentliche Erweiterung ver im erster gegebenen Wertung dar. Er fügt zum innern Vorgang der Erneuerung den äußern einer Bestätigung oderselben durch das Bundes­­zeichen des Christentums. Wenn nur das damit gemeint ist, so könnten wir wohl mit den Worten des reichen Süuglings daran vorübergehn: „Das habe ich Alles, ge­­halten von meiner Sugend auf.“ Wir sind getauft auf den Namen Feju schon am Beginn unser Lebensbahn, und wir haben diese in Schlafes Arm empfangene Taufe erneuert beim Erwachen zum vollen Bewußtsein, umsrer selbst, da wir aus der träumenden Kindheit hinübertraten in die hellblickende Jugendzeit. Was fehlt uns noch? AS einst einige Jünger ebenso selbstzufrieden wie jener Süngling auf ihre bisherigen Leistungen hinwiesen und sich für fertig und des höchsten Lohnes würdig er­­achteten, da sagte der Heiland zu ihnen: „Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, und euch taufen lassen mit der Taufe, da ich mit getauft werde?" An dieses Wort des Herrn erinnert das Pfingstwort seines Jüngers. Die Taufe auf den Namen Jesu Christi, das ist die Taufe, die er seinen Jüngern zugedacht hat, seine Taufe, die er empfangen hat, mit der er getauft ist. Und das ist nicht die Wassertaufe des Johannes, das ist nicht‘ ein äußerer Vorgang, von einem andern vollzogen, das ist, wie die Buße, ein inneres Geschehen, das wir selber erleben in uns, nicht an uns erfahren. Johannes selber hielt ja seine Wafsertaufe nicht für genügend; er a prophetisch aus: „Der aber nach mir kommt, der­ wird euch mit dem heiligen Geist und mit euer taufen." Solches ist erfüllt in Jesu Taufe, in der Geistestaufe innerster Glaubensüberzeugung und in der Feuertaufe der Bewährung. Das ist fürwahr etwas andres, als Wasser­­taufe und Hände anflegen, da gilt Luthers Wort: „Wasser thut’S freilich nicht, sondern das Wort Gottes... und der Glaube... “. An wie vielen hat Johannes das Bad der Wiedergeburt im Zordanflusse vollzogen und doch ist von Einem nur erzählt: „Da tat sich der Himmel über ihm auf.“ Und eine Seele nur durchklang das hl. Gottes­­wort: „Dies ist mein lieber Sohn." Nicht der äußere Vorgang des Taufens mit Wasser hatte solches gewirkt, sondern der innere Vorgang der völligen Hingabe an Gott den Vater, das Aufschwingen in Gottes heilige Nähe, das Schauen seines Antlites, die Berührung des Meenschen­­geistes mit dem ewigen Gottesgeist in der selig-erhebenden und demütigserhebenden Überzeugung: „Gott ist der Vater, ic bin der Sohn nach seinem Bilde geschaffen.”­­ Das war­ Geistestaufe, die Geist zu Geiste schuf, den Erdensohn­­ zum Gottessohne weite. Und dazu dann die Feuertaufe der Bewährung. Im der Einsamkeit der Wüste, auf der Zinne des Tempels, auf dem Berg der Verjuhung, im Garten Gethsemane, vor den Hohenpriestern, auf Golgatha, da vollzog sich die Taufe der Bewährung, da ward die Glaubensüberzeugung zur Glaubenstat der Hingabe an Gott und seinen heiligen Willen. Das war Jesu Taufe, sein Eintauchen in den ewigen, vom Aufgang bis zum Niedergang das Weltall und das Menschenleben durchziehenden heiligen Gottesgeist und sein­ bleiben darin. H «

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