Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)
1829-06-03 / 44. szám
gen ben Abend der unholde Gebieter heim, so kehrten mit dem nicht selten Berauschten alle Dämonen ein. Der Wohlstand verminderte sich allmälig, und als Mangel an dessen Stelle trat, da stieg der Unmut- Beider auf's Höchste und gegenseitige Vorwürfe, auf ein Lasterleben begründet, flogen wie scharfe Schwerter hin und znrük, und selbst an thätlichen Mißhandlungen fehlte es nicht. So verstrichen einige Jahre und die zunehmende Rollerei des Försters erreichte einen so hohen Grad, daß die Behörde drohte, ihm den Dienst zu nehmen. Nichts aber war vermögend, ihn zu bessern , er folgte, dadurch nur noch mehr gereizt, fortwährend dem gemeinen Triebe, durch erhizendes Getränk das mahnende Gewissen zu beschwichtigen. Oft stürzte er dann hinaus, und ie wilder er stürmte, desto willkommner war es ihm. So rannte er auch einst an einem neblichten Herbsttage verstört in den Wald hinaus. Bilder, die er nur zu gern verdrängt hätte, verfolgten ihn, und von Seelenangst getrieben, fchrekte es ihn nicht, als sich ein Orkan erhob, und die Säulen des Waldes, die riesigen Tannen, ihre Häupter fast zur Erde beugten. Vergebens suchte er des Wildes Spur, Alles barg sich in Klüften, und ohne Ziel entladete er verschiedene Mal sein Gewehr, um auch dadurch sich zu betäuben. Spät erst suchte er den Heimweg, der furchtbarste Regen ergoß sich in Strömen, einem Wolkenbruch gleich, und die natürliche Liebe zum Leben erwachte mit der wiederkehrenden Nüchternheit. Schon war er dem drohenden Walde fast enteilt, und stürzte durch die einbrechende Fisterniß fort, um seine Wohnung zu erreichen. Da erhub sich über seinem Haupte ein helles Prasseln, ähnlich nahendem Donnergetö'n, und die schrekliche Musik nur zu gut kennend, beflügelte er seine Schritte. Umsonst! im Nu stürzte eine ungeheure Tanne und begrub ihn in ihrem Fall, die losgerissenen Wurzeln emporstrekend, so daß ein zakiger Ast ihm das düstere Herz beklemmte. — Es war eben die Tanne am Waldwege, wo er einst in verbrecherischer Eifersucht die schuldlos Liebenden auf die empörendste Weise, Mord beabsichtigend, a«S seeligen Träumen anfgeschrekt hatte. — Leise stöhnend lag er da, ohne sich regen zu können, und mußte die Nacht burchwiminern, ohne daß ein menschliches Ohr ihn vernahm. Erst am nächsten Morgen fanden ihn zur Arbeit gehende Waldarbeiter, als ein dumpfes Aechzen sie zu dem Ort hintrieb, wo des Himmels Rache in ereilt hatte. Flehend bat der sonst nur trozig Herrschende die Tagelöhner. ihn zu retten; doch erst nach Stunden gelang es, den Halbzerschmetterten zu befreien. Dann wurde er auf einer Bahre von Zweigen heimgetragen. Heulend und wehklagend empfing ihn sein Weib, welches am Abend vorher vergebens ihn erwartet hatte. Der klägliche