Der Spiegel, 1829. július-december (1. évfolyam, 52-104. szám)
1829-09-16 / 74. szám
rum hast du mich Unglükfelige verlassen? seit du flohst, tönen onau'höclich die Fluchworte des verzweifelnden Vaters in mein O'r. Alexis Alexis, nie wirst du deiner leichtsinnigen Meta verzeihen können!" — Vergieß den Grausamen,"" sprach die Mutter, „„hätte er dich je wahrbaft geliebt, so konnte er dich nicht in dem bejammernswcrthen Zustand verlassen, den dich der Untergang eures Kindes verseht hatte."" — „O schilt ihn nichtbat Meta, „sieh dies Bild an und gestehe, daß es unmöglich ist, von solchen Zügen getäuscht zu werden ’" Die junge Gräfin batte während dieser Worte ein Medaillon mit dem Bildnisse ihres Gemahls aus dem Gürtel gezogen und betrachtete, es mit schmerzlichem Entzüken. Doch nicht lange konnte sie den Anblik ertragen ; laut schluchzend barg sie das bleiche Angesicht auf der Schulter ihrer Mutter. Da tönte eine sehr saut und lebhaft in französischer Sprache geführte Unterhaltung in dem einsamen Theil hes königlichen Parks, in welchem die Fra« von Werla mit ihrer unglüklichen Tochtep weilte. Kaum hatte Meta Zeit, sich einigermaßen zu fassen, als die Gesellschaft auch schon um eine Eke des dichten Lauhenganges bog und gerade auf Beide zukam. Vor den übrigen eben nicht auffallenden Personen her ging eine Dame zwischen zwei Herren, die ihr Shawl und Fächer trugen, und überhaupt mit großer Devotion um sie bemüht waren. Sie war eine jener seltenen Erscheinungen, die sogleich imponirend in's Auge fallen; auch trug der geschmakvolle Anzug nicht wenig dazu bei, die Gewalt ihrer Schönheit noch siegender zu machen. Blaßrother Flor übermalte wie Rosenduft ein weißes Atlasgcwand; knapp und nett befestigte das von Diamanten strahlende Schloß den purpurrothen Gürtel um die fein gerundete Taille; eine Schnur köstlicher Zahlperlen ruhte behaglich auf des Halses blendendem Schnee, und als sei er stolz auf seinen herrlichen Thron, so wiegte sich der n-eige Federhut auf dem dunkel-glänzenden Haar-und beschattete zur Hälfte die hohe, schön gewölbte Stirne; doch der Augen kühnen, gebietenden Blik und das ganze, von regelmäßiger Schönheit strahlende Antliz, wagte er nicht mit neidischer Dämmerung zu umhüllen. Schon von Weitem fixirte die Dame das Medaillon, welches noch geöffnet in Meta's Schoos lag, mit stechendem Blik. Jezt, da sie näher kam, sah sie die Gräfin mit einem aus Mitleid und Hohn gemischten Lächeln an, grüßte mit nachlässiger Höflichkeit und rauschte vorüber. „Wer war das?" fragte Meta, und die Mutter, froh, ihre Tochter zerstreuen zu können, antwortete: ,„,Jene schöne Dame ist Fürstin Rosaura, die Schwester der Königin. Man sagt, sie sei nicht abgeneigt, die Gcmablin des Fürsten Joseph zu werden; doch du, mein Kind, weißt am besten, wie schwer cs ihr