Der Spiegel, 1840. január-június (13. évfolyam, 1-52. szám)

1840-02-26 / 17. szám

„Hugosagte sie, wie über eigne Schuld betroffen und die (einige nicht ahnend , „Hugo wie kommst du hierher?" Schaam und die glühendste Eifersucht preßten aus di sem nichts hervor, als den Ausruf: Auguste! — „Komm nach vornsagte sie, und zog ihn mit zitternder Hand in ein helles Zimmer. — Hugo starrte sie an; tausend zornige Worte zukten um seinen Mund; er mußte nach einem Stuhl fassen, um seiner Gefühle Meister zu werden. — Auguste nahte sich ihm beklommen und suchte sich ihm verständlich zu machen. Aber so sind die Männer mit ihrer Schlauheit voraus! Wie er merkte, daß sie ein böses Gewis­sen hatte, gab er sich das Ansehen, als hätte ihm der Zufall jenes Bitlet in die Hände gespielt. Er stieß sie zurük, sprang auf und polterte sich in einen Zorn hinein, der halb künstlich, halb natürlich war. „So betrogen zu werden!" rief er, „Himmel, wer hätte das ahnen kön­nen? Ein Weib, wie sie Gott zu seinem Ebenbilde geschaffen zu haben schien, ein Weib—" hier verfiel er in einige Remiszenzen au§ „Kabale und Liebe," merkte aber nichts von dem Plagiat, sondern stieß L. Löwe's Kraftstellen wie seine eig­nen Originalgedanken aus. — Auguste weinte. — „Thränen?" wandte er sich ihr zu, „Thränen? Du falsche, heuchlerische Krokodillenbrut! Ein paar lumpige Thränen, wo ich das Weltmeer haben möchte, um mich darin—" — „Mein Gott," sprang Auguste auf, „was denkst du denn, Hugo?" — „Was ich denke? Wer kann denken, wenn er den Verstand verloren hat!" — „Hugo, ich wollte dir eine Ueberraschung bereiten." — „Mir?" — „Ich wollte mich malen lassen." — „Ha, ha," lachte Hugo auf, „malen lassen — vom Varon F., der früher um deine Hand anhielt; von meinem Schwager, der neulich in meiner Gegenwart deine Handschuhe küßte; von bent jungen Fant, dem Sohn des Generals, der dich auf dem Klavier zu hegleiteu pflegt, wenn du singst. Malen lassen?" — „Ich begreife nicht, Hugo, welch ein Verdacht —" — „Wen erwartest du?" — „Kriehuber." — „Kriehuber? Engel, Teufel, mach' das deinem Kinde weiß!" — „Hugo, ich beschwöre dich!" — „Warum hatte das Villet keine Adresse?" — „Weil du es in der Hand keiner unsrer Leute bemerken und aus der Adres­se keine Ahnung der Freude schöpfen solltest, die ich dir zu deinem Geburtstage zugedacht hatte." — „Zu meinem Geburtstage! Ahnung! Freude! Kriehuber! O, o — Hier ist das Villet. Wie lautet es? „„Lassen Sie sich von einigen Wolken des Unmuths, die an meiner Stirne liegen werden, nicht stören!"" — „Der Brief," erklärte die Gräfin erröthend, „war vor deiner gestrigen Liebenswürdigkeit geschrieben." —„Sie gehören — fuhr Hugo fort — zu dem Bilde, von dem Sie —" —„Bilde?-------" Hier ließ Hugo mit einer Beschämung, sehr geärgert und doch wiederum sehr erfreut, die Hand, die krampfhaft das Villet hielt, ruhig niedergleiten. Mit der anden strich er sich verlegen das Kinn. — „Warum fehlte die Unter­schrift?" fragte er, noch immer nicht ganz beruhigt. — „Weil auch Kriehuber, mit dem ich durch die.. .sche Gesandtin unterhandelte, mich nicht kennen sollte. Ich wollte jeder Möglichkeit, daß du etwas von dem Gemälde erführest, Vorbeu­gen; deshalb sind auch die Zeilen nicht von mir, sondern von meiner Kammer­frau geschrieben." — „Hm ! Hm!" brumte Hugo — „daher die bekannte Hand­schrift." — „Aber wie kamst du nur zu dem Briefe?" — „Ach, sieh' nur —" antwortete Hugo mit einiger Verlegenheit — „ich —ich fand ihn — auf unsrer Hausstiege." — „Und erbrächest ihn?! — „Er hatte ja keine, folglich eine

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