Magyar Sakkvilág, 1924 (9. évfolyam, 1-12. szám)
1924-07-01 / 7. szám
7. szám.1 924. julius.I X. évfolyam, r MAGYAR SAKKVILAG A MAGYAR SAKKSZÖVETSÉG HIVATALOS LAPJA. MEGJELENIK MINDEN HÓ ELSEJÉN FŐMUNKATÁRSAK: CHALUPETZKY FERENC, TÓTH LÁSZLÓ, DR. VAJDA ÁRPÁD. Szerkesztésért és kiadásért felelős : Dr. Bodóca Gyula. KÖZLEMÉNYEK ÉS ELŐFIZETÉSEK „TÓTH LÁSZLÓ KECSKEMÉT, KISFALUDY-UTCA 32. SZÁM“ CÍMRE KÜLDENDŐK NEW-YORK 1924. Statt des üblichen Rückblickes wäre eigentlich ein Ausblick in die nunmehr neugeschaffene Lage der Schachkunst am Platze. Als Dr. Lasker sich mit dem gleich anfangs des Turniers erzielten farblosen Remis gegen Capabianca wenig zufrieden zeigte und uns halbscherzend fragte, wie dem »Remistod« abzuhelfen wäre, gaben wir zur Antwort: »Spielen Sie—Schach!!?« Nun scheint Dr. Lasker unseren »Ratschlag« beherzigt zu haben, denn die wagemutige Art, in der er seine drauffolgenden Siege errang, ruf öfters Beifallsstürme in der Zuschauermenge hervor! In persönlicher Beziehung bedeutet jedenfalls Laskers grandioser Erfolg die Auffrischung der Weltmeisterschaftsfrage, in theoretischer Beziehung die Bereicherung der schwarzen Verteidigungsressourcen*), in schachphilosophischer Beziehung endlich einen neuerlichen Beweis dafür, dass das Schach ein Kampf und keine Wissenschaft ist! Der Schachpsychologe Dr. Lasker ist zweifellos der beste Turnierspieler aller Zeiten, doch hat sich neben ihm auch Capabianca trotz seines anfänglich matten Spieles als eine Überklasse erwiesen! Capa’s Gewinnpunkte waren vor allem durch die denselben innewohnende Logik**) bewundernswert, während Lasker den Meisten seiner Gegner überlegene Stellungen ***) vorgeben musste, um erst im Wege sinnbetörender Verwicklungen zum Siege zu gelangen. Gegen Capabianca selbst hat jedoch dieses Strategem (wie schon 3 Jahre vorher in Havanna!) versagt, was vielleicht die »positivste« Errungenschaft des New-Yorken Turniers bedeutet: Dem blutrürstigen Schachpublikum ist es immer ein hoher Genuss, die bisher Unbesiegten ****) endlich stürzen zu sehen ! . . . Während also der Veteran Dr. Lasker jugendliches Ungestüm an den Tag legte, musste man leider beim jüngsten Turnierteilnehmer, dem kraftgenialen Aljechin, konstatieren, dass er seine Angriffsnatur *) Vergleiche insbesondere seine Nachzugspartien gegen Aljechin, Yates, Maróczy und Bogoljubow. "*) Man denke nur an seine Glanzsiege gegen Bogoljubow und Yates. ***) So insbesondere als Weisserf!) gegen Janowski, Eduard Lasker, Maróczy und als Schwargen gegen Marshall. ****) Jedenfalls hat Dr. Lasker am längsten von allen Teilnehmern, und zwar bis zur ominösen XIII-ten Runde ohne Verlustpartien durchgchalten !