Neuer Weg, 1970. augusztus (22. évfolyam, 6606-6630. szám)
1970-08-07 / 6611. szám
Seite 2 Wie geheim sind Geheimdokumente ? Tatsachenbericht von Hauptmann Petre Hladchi - Bucovineanu Ein Bukarester Gericht hatte kürzlich über einen Fall zu befinden, der so ungewöhnlich anmutet, dass man versucht ist, ihn ins Reich des Phantastischen zu verweisen : Bei einer Hausdurchsuchung in dér Wohnung des Angestellten loan Hardo fanden die zuständigen staatlichen Organe eine komplette Sammlung ... geheimer Dokumente vor. Die Bezeichnung „Sammlung“ ist keineswegs übertrieben. Es waren nicht 10 oder 20 Dokumente da, sondern genau 103 Stück, säuberlich geheftet und nach Datum, Thema und Wichtigkeit geordnet — wie das ein „Sammler“, etwa mit Briefmarken tun würde. Nur ist es, hmlänglich bekannt, dass Dokumente, die Staatsgeheimnisse beinhalten. nicht Wie Schuhcreme oder Erinnerungsfotos bewahrt werden. Das ist hierzulande ebenso wie überall in der Welt. Und als Staatsgeheimnis gelten nicht nur Dokumente mit. sagen wir, strikt militärischem Charakter. Staatsgeheimnis kann, um bei dem Beispiel zu bleiben, auch das Herstellungsrezept von Schuhcreme sein, wenn diese Creme Eigenschaften besitzt, die keiner anderen eigen sind. Bekannte ausländische Firmen geben für die Wahrung ihrer Produktionsgeheimnisse schwere Millionen aus und verwenden dazu nicht nur den Panzerschrank, um die Rezepte oder Pläne sicher abzuschliessen, sondern alle Mittel neuzeitlicher ‘Technik — von der verborgenen Fernsehkamera, die jede Bewegung eines Besuchers verfolgt, bis zum unsichtbaren Strahlengerät, das jeden Film im Fotoapparat belichtet. Durch Dekret des Staatsrates (Nr. 430/10091 und Ministerratsbeschluss (Nr. 1009/19691 sind auch bei uns verbindliche Normen für die Sicherung von Dokumenten. Daten und Informationen mit geheimem Charakter festgesetzt worden. Diese Normen beziehen sich nicht nur auf die Aufbewahrung, sondern auch auf ihre Evidenz, Redigierung, Vervielfältigung und ihre Handhabung und machen es jedem Angestellten zur Pflicht, das Betriebsgeheimnis, das bei uns durch das Volkseigentum der Produktionsmittelauch Staatsgeheimnis ist. wie das Augenlicht zu wahren. Dass diese — ich würde sagen elementare — Pflicht leider noch sehr oft in krassester Weise verletzt wird, zeigt auch das Belsőiéi des „Sammlers von Geheimdokumenten“ Hardo. Hardo war Übersetzer beim Staat.sunternehfnen für Aussonhandel PLEXIM und bekam in dieser Eigenschaft hie und da auch Dokumente in die Hand, die geheimen Charakter hatten. Obwohl die obenerwähnten Normen vorsehen, dass jedes Exemplar eines derartigen Dokumentes genau registriert werden muss, gelang es ihm dennoch, sich einen zusätzlichen Durchschlag zu beschaffen und diesen dann aus dem Unternehmen zu schleusen. Im Laufe der Zeit brachte er es — wie schon erwähnt — auf die stattliche Sammlung von 103 Stück. Dass sich in diesem Fall auch die Frage nach der Schuld derjenigen stellen muss, die für diese Dokumente direkt verantworten, ist wohl selbstverständlich. Als weniger „sensationell“,' dafür aber als ebenso „peinlich“ für die Betroffenen erwies sich ein Fall, der sich um die Jahreswende in Kronstadt zugetragen hat und der mancher Betriebsleitung als bittere Lehre gelten sollte. Auf Ansuchen des zuständigen Ministeriums übermittelte die Handelsdirektion des Kreises per Fernschreiber verschiedene Daten mit, geheimem Charakter nach Bukarest. Als die Beamtin nach Beendigung der Durchgabe die Empfangsbestätigung verlangte, fiel sie beinahe in Ohnmacht: statt an das Ministerium war die Nachricht direkt in den Fernschreiber einer ausländischen Botschaft in Bukarest gegangen. Der Grund dieser mehr als peinlichen Panne konnte rasch ermittelt werden. Die Beamtin, die den Fernschreiber gewöhnlich bedient, war auf Urlaub, und die Direktion hatte die Durchgabe einer Beamtin überlassen, die nicht instruiert worden war und beim Durchwählen glatt die Nummer verfehlt hatte. Es muss leider gesagt werden : Bei einigen Stichproben, die die zuständigem Kontrollorgane machten, trat noch eine gute Portion Nachlässigkeit, und Unverantwortlichkeit bei der Aufbewahrung von Geheimdokumenten zu Tage. Im Schässburger Textilkombinat verwahrte der stellvertretende Direktor loan Goschin seinen Schreibtischschlüssel... auf dem Schreibtisch auf. Im Schreibtisch lag der Schlüssel vom Panzerschrank und im Panzerschrank nicht nur die Stempel des Kombinates, sondern auch viele Geheimdokumente. Die Forscherin Maria Stoica vom Bukarester Werk für Werkzeugmaschinen und Aggregate vergass wichtige Forschungsdokumente einfach auf ihrem Schreibtisch ; auf dem Schreibtisch des Direktors für Personalfragen lagen geheime Dokumente über den organisatorischen Aufbau eines Ministeriums und auf dem Tisch des Chefingenieurs für Entwürfe ein Stoss Akten mit Produktionsgeheimnissen, für deren Wahrung manche ausländische Firma einen ganzen Abwehrdienst aufziehen würde. Derartige Mängel in der Aufbewahrung und Handhabung von geheimen Staatsdokumenten dürften heutzutage, da die Wirtschaftsspionage in der ganzen Welt ungeheuer zugenommen hat, nicht mehr geduldet werden. Nicht nur die Leitungen der Betriebe und Institutionen, sondern jeder einzelne Angestellte sollten, in ihrem und im Interesse der Gemeinschaft. die Wahrung des Betriebs- und des Staatsgeheimnisses als eine ihrer ersten Pflichten betrachten und alles tun, damit diese nicht in unberufene Hände fallen können. Fortsetzung des Leitartikels all der Mittel, die uns zur Verfügung stehen, die vollständige und produktive Nutzung der Arbeitszeit. Und sie wird, je wertvoller, je produktiver die uns zur Verfügung stehenden Mittel sind, immer schwerer ins Gewicht fallen. Um sich das zu veranschaulichen, muss man nur daran denken, wie gross der Unterschied im Produkt onsousfcill ist, wenn eine Weberin, die on zwei alten Maschinen arbeitet, oder eine, d:e die doppelte oder dreifache Zahl von Webautomaten bedient, im Laufe eines Tages nur eine Stunde verliert. Im Kreis Temesch wurden im Laufe des ersten Halbjahres aber nicht eine, sondern mehr als 521 000 Arbeitsstunden (des entspricht dem Aus tail eines Betriebes mit 522 Angestellten und emer Produktion von über 26 Millionen Lei) durch Produktionsstockungen, unbezahlte Urlaube, unentschuldigtes Fernbleiben von der Arbeit und ähnliche Gründe verloren. Und man geht nicht fehl, wenn man die Zahl der Stunden, in denen nur so nebenbei gearbeitet wurde (Trnfschpartien und Wartezeiten bei der We-kzeug- und Materialausgabe usw.) als mi-desfens ebenso hoch schätzt Das Fehlen dieser Stunden macht sich, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, in der Arbeit anderer Wirtschaftseinheiten, in den Warenregalen der Läden und nicht zuletzt auch in unserer Lohntüte bemerkbar._ Man kann erwidern, und oft gar nicht zu Unrecht, dass ein guter Teil der Feierschichten und Bummelstunden ja sowieso nicht hätten produktiv sein können, weil es an den materiell-technischen Voraussetzungen dafür (Material, Bestellungen usw.) gemangelt hätte. Man kann aber genausogut das Gegenteil annehmen und sagen, dass Feierschichten und Bummelstunden sich an anderen Arbeitsplätzen als Störfaktor auswirkten. Und man hat in beiden Fällen recht. Doch es geht nicht darum, Erklärungen und Entschuldigungen für einen Tatbestand zu finden, erklären lässt sich schliesslich mit etwas Geschick alles, sondern vom Handlanger bis zum Betriebsleiter so zu arbeiten, dass alle Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, voll genutzt werden, dass die Störfaktoren, die Schwierigkeiten, die uns dabei behindern, nicht nur in Grossaktionen ausgeräumt werden, sondern euch, und vor allem, in tagtäglicher, mit vereinten Kräften geführter beharrlicher Arbeit. Information Rumänien-Urlaub 1970 Vatra Dornei gut besucht Bacchus-Fest im Weingarten / Fremdenverkehr weiter im Ansteigen Von unserer Berichterstatterin Christa Richter Suceava/Konstanza. — Den reizenden Kurort im Bistritz-Tal haben infolge der im vergangenen Herbst durchgeführten Ausbauarbeiten heuer weit mehr Urlauber besucht. Seit Jahresbeginn machten fast 7000 Personen Kurbehandlungen mit, und ebenso viele Reisende hielten sich einen oder mehrere Tage lang in Vatra Domei auf. Da auch dieser Kurort dem Fremdenverkehr erschlossen werden soll, sind schon jetzt neue Arbeiten im Gange, wie die Errichtung eines Kurkomplexes mit 300 Plätzen, die Ausstattung des bereits bestehenden mit neuer Apparatur und der Bau einiger kleineren Villen. An der Schwarzmeerküste hat das Murfatlar-Weingut inmitten der Weinberge ein Museum der Dobrudscha-Weine und eine Weinkoststube für Touristen eingerichtet. Der Besuch ist nur zu empfehlen, da dem Einkehrenden ausser der Geschichte des Weinbaus in der Dobrudscha, alten Trinkgefässen und Weinbereitungsanlagen auch der beste Tropfen bei guter Volksmusik und Dobrudseha- Speisen geboten wird. Auch in dieser Woche hat der Frem-denverkehr an der Schwarzmeerküste nicht nachgelassen. Zur Zeit verbringen hier 85 000 ausländische Touristen ihren Urlaub, während die Zahl der rumänischen Urlauber ebenfalls, mehrere tausend ausmacht. Die meist beanspruchten Seebäder sind nach wie vor Eforie, Ma- 1 maia, Neptun, Jupiter, Venus und Mangalia. Die Küste heute abend Mamaia : Albatros-Kino : Lohn der Angst. Eforie-Nord : Perla-Kino : Die 1000 Augen des Dr. Mabuse ; Neon-Kino : Aktion „Adler". Eforie-Süd : Kino : Der . superdiabolische Argoman. Mangalia-Süd : Farul-Kino : Die Fremden. Jupiter : Kino: Das Recht, geboren zu werden. Teehirghiol : Lumina- Kino : Das grosse blaue Zeichen. Die Ausflüge von Samstag ONT Mamaia : Istanbul (Flug), Prahovatal, Bukarest (Zug). Donaudelta (1 Tag), Warna. Murfatlar, Histria; Küstenrundfahrt, Bacchus. ONT Eforie : Prahovatal (Zug), Donaudelta (1 Tag), Murfatlar. ONT Mangalia : Prahovatal, Bukarest (Zug), Warna. Histria, Rumänischer Abend Zweite Pontonbrücke über die Donau bei Giurgeni Snfortmassnahmen sollen Engpass beseitigen Bukarest. — Die grossen Verkehrsstauungen, die durch den außergewöhnlich starken Zustrom zu den internationalen Seebädern an der rumänischen Schwarzmeerküste bei der Donauüberfahrt Giurgeni—Vadul Oii entstanden sind, haben zu dem Beschluss geführt, weitere Verbesserungen einzuführen. Bekanntlich wurde ab 1. August die Uberfahrtszeit auf der Pontonbrücke auf 10 Stunden täglich (von 10 und 20 Uhr) verlängert und die Fähre ist Tag und Nacht in Betrieb. Ab 8. August wird nun eine zweite Pontonbrücke zur Verfügung stehen, so dass die Überfahrt in beide Richtungen kontinuierlich erfolgen kann. Zwischen 20 und 10 Uhr müssen die von Militäreinheiten betreuten Pontonbrücken für den Schiffsverkehr geöffnet werden. In dieser Zeit übernehmen drei Motorfähren in ununterbrochenem Pendelverkehr die Übersetzung der Fahr-zeuge. Als einmalige Sondermassnahme werden die Pontonbrücken von Samstag, dem 8. August, 6 Uhr morgens, bis Sonntag, den 9. August, 20 Uhr, also 38 Stunden lang, ohne Unterbrechung im Betrieb bleiben. Eine weitere Massnahme, die sich auf die Überfahrt günstig auswirken wird, ist die Abschaffung der Ticketkontrolle und die bessere Organisierung der Taxierung. Ausserdem soll in Spitzenzeiten die Überfahrt von Lastern bis zu 15 Tonnen über den Fährdienst von Chiciu—Ostrov und der Laster bis zu 20 Tonnen über Brăila— Smîrdanul Nou geleitet werden. Wie das Transportministerium bekanntgab, gehen die Arbeiten an der grossen Donaubrücke bei Vadul Oii flott voran und sollen bis Jahresende abgeschlossen werden. Fahrdienstleiter leeren Güterwaggons Zementiadung landete im Hof Buzău- — Zwei Waggons eines Güterzuges, die in den Begleitschreiben als mit Zement beladen geführt wurden, liefen in den Bahnhof von Buzău leer ein. Der Zug hatte die vorhergehende Nacht in Rm.Särat gestanden und somit wurde der Bahnhofsvorsteher von Rm.-Särat um Aufklärung gebeten. Seinerseits liess der Bahnhofsvorsteher seine beiden Untergebenen, die Fahrtdienstleiter Constantin Păun und Constantin Zainea, rufen und konnte zu seiner Überraschung schon, beim ersten Blick feststellen, dass diese beiden schon „im Element“ waren. Auf ihrer Kleidung fanden sich massenweise Hinweise auf das verschwundene Material und in ihren Mienen las er den Ausdruck einer durcharbeiteten Nacht. Weitere Fragen erwiesen sich als überflüssig. Zur Bestätigung seines Befunds machte der Bahnhofsvorsteher seinen beiden Fahrtdienstleitern noch einen Besuch zu Hause — er brauchte nur der Zementspur zu folgen — und fand die ganze Ladung fein säuberlich zu „eigener Verwendung“ aufgestapelt. „Spezialgetränk“ kostete das Leben Rm,-Vilcea. — Teodor Şiu und Vaier Tetcu, beide als Techniker im Chemiekombinat von Rm.-Vilcea beschäftigt, hatten schon öfters bei einem Gläschen Schnaps oder Wein zusammengesessen. Diesmal wollten sie sich aber einen besonderen Genuss bereiten und verschmähten die handelsüblichen Getränke. Obgleich sie als Techniker eines Chemiebetriebs eigentlich hätten wissen müssen, dass Methylalkohol nur zu technischen Zwecken benutzt wird, tranken sie grössere Mengen davon, wobei noch zu klären bleibt, woher sie ihn sich beschafft hatten. Teodor Şiu bezahlte diese Zeche mit dem Leben, und Valér Tetcü musste ins Spital eingeliefert werden. Wegen einem „R“ die Heirat vertagt Temesvár (NW). — Ruxanda Constantin aus Temesvár muss sich mit der Eheschliessung noch gedulden, bis auch urkundlich feststeht, dass er keine „Ruxandra“ ist. sondern ein Ruxanda, wie auf dem Personalausweis richtig steht. Am 20. Mai d. J. hat er beim Gericht verlangt, dass der Fehler im Geburtsschein behoben wird, weil man ihm die Akten zur Eheschliessung sonst nicht entgegennimmt. Das Dossier Nr. 4448 aber blieb' trotz mehrerer Wege Gericht- Miliz—Gericht für ihn weiterhin geschlossen. und seine Braut muss warten, bis das „R“ an die richtige Stelle kommt. In die eigene Tasche gewirtschaftet Sehässburg (NW). — Zu 18 Monaten Gefängnis wurde die 20jä’nrige Verkäuferin Maria Maior verurteilt. Sie hatte die Hochwasserkatastrophe dazu ausgenützt, um aus der Kasse des Brotladens, in dem sie arbeitete. 3500 Lei zu entwenden. Gleichfalls wegen Unterschlagung wurden die Brüder loan und Iosif Senye aus Singeorgiu de Pădure zu 8 bzw. 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die beiden hatten monatelang einen Teil der Einnahmen, die sie für das Brennholzschneiden kassierten, in die eigene Tasche fiiessen lassen. 0 Erziehung 0 Schule e Unterricht $ Erziehung e Schule e Unterricht $ Erziehung & Schule 0 Unterricht 0 Aus eigenen und fremden Fehlern Kein Rectt&scfcreitaen ohne Nachdenken / Vom Nutzen der stillen Selbstkritik Von Karl Omer Nach liefert die Orthographie der deutschen Sprache einen schier unerschöpflichen Lernstoff. Sie nimmt im Programm der Allgemeinschule einen wichtigen Platz ein. aber auch Erwachsene werden schwer mit ihr fertig. Der nachfolgende Text über einige Rechtschreibprobleme ist einer Arbeit über den Rechtschreibunterricht entnommen, die Lehrer Karl Omer aus Darowa für die zweite Vorrückungsprüfung (gradul I) verfasst hat. Der Schulbuchverlag will diese Arbeit im nächsten Jahr veröffentlichen. Selbst der „fertige“ Rechtschreiber wird bei einzelnen Wörtern noch nachdenken oder in einem Rechtschreibwörterbuch nachsehen müssen. Es kann deshalb in unseren allgemeinbildenden Schulen nur davon die Rede sein, dass ein grosser Prozentsatz aller gebräuchlichen Wörter bis zur orthographischen Fertigkeit entwickelt, wird. Vor allem der etymologischen. logischen und grammatischen Prinzipien wegen ist es unmöglich, das deutsche Rechtschreiben vollständig zu automatisieren. In vielen Fällen kann die richtige Schreibung nur durch einen kurzen Denkakt gefunden werden, der beim Schreiben bestimmte Fähigkeiten voraussetzt. deren Entfaltung die Lehrer nicht dem Zufall überlassen dürfen. Wir müssen im Rechtschreibunterricht bei den Schülern von der Unterstufe an systematisch hauptsächlich folgende Fähigkeiten entwickeln : 1. Die Kritikfähigkeit der eigenen Niederschrift gegenüber, damit die Schüler während des Schreibens sofort jene Stelle erkennen. • an denen die Schreibweise fraglich erscheint. Entwickeln lässt sich die Kritikfähgikeit vor allem a) durch konsequente Selbstkontrolle aller Niederschriften mit anschliessender Berichtigung ; b) durch gelegentliche gegenseitige Kontrolle schriftlicher Übungsarbeiten durch Austausch der Hefte. Hier muss immer ein Vergleichsvorbild vorhanden sein ; c) durch die Entwicklung einer bestimmten Technik des Durchlesens (langsames. artikuliertes Lesen im Flüsterton); d) durch ständige Kontrollen seitens des Lehrers. Dabei sollen die guten Leistungen vom Lehrer immer anerkannt und hervorgehoben werden ; e) durch die Durchführung von „Wettkämpfen“ bei den monatlichen Kontrolldiktaten. Diese Wettkämpfe sind für die Schüler der Unterstufe besonders anspornend und wirkungsvoll ; Bei solchen Wettkämpfen wird nach der Verbesserung eines jeden Kontrolldiktats die Fehlerzahl der Schüler in eine Übersicht eingetragen ; diese Übersicht ist in der Klasse aufgehängt, so dass jeder Schüler stets die Möglichkeit hat. seine Leistungen mit denen der anderen zu vergleichen. Im Schuljahr 1966/67 haben die Schüler der ersten Klasse der Darowaer allgemeinbildenden Schule durch die Wettkämpfe ihren Gesamtfehlerdurchschnitt bei einem Diktattext bis zu vierzig Wörtern von 8 Fehlern bis zum Ende des Schuljahres bis auf einen Rechtschreibfehler im Klassendurchschnitt verbessert, und dabei hat am Ende des Schuljahres mehr als die Hälfte der Schüler Diktate mit bis zu 50 Wörtern fehlerlos geschrieben. 2. Die akuslisch-sprechmotorische Rechtschreibfähigkeit. Die Schüler sind zu befähigen, gegebenenfalls aus dem bewussten artikulierten Vor-sich-hin-Sprechen mit „Abhören“ der Lautfolge Hinweise für die richtige Schreibung abzuleiten. Sollen _ zum Beispiel längere Wörter, wie verschiedentlich, entschiedenste, hervorragendste, übereinandersetzte u.a. geschrieben werden, so spricht auch der Rechtschreibkönner in der eben bezeichneten Weise mit. Die akustisch-sprechnotorische Rechtschreibfähigkeit benötigen die Schüler auch für die richtige Durchgliedening der Wörter in ihre Bestandteile (Silben, Endungen, Laute). 3. Die Fähigkeit zur Analogiebildung. In der deutschen Sprache gibt es bekanntlich sehr viele analoge Wortgruppen (bücken, drücken, glücken, pflücken, rükken. schmücken, zücken). Es ist unsere Aufgabe, die Schüler zu befähigen, diese zu erfassen und daraus Nutzen für das Rechtschreiben zu ziehen. Dies muss hauptsächlich in der Zeit geschehen, in der die Regeln über das Verständnis der Kinder hinausgehen. 4. Die orthographische Beobachtungsfähigkeit. Dadurch, dass in der deutschen Sprache über dreissig Prozent der Wörter eine mehrdeutige und phonetisch falsche Schreibweise haben, ist es notwendig, die Schüler rechtzeitig dazu zu befähigen, die orthographischen Besonderheiten der Wörter durch eine zielgerichtete Wahrnehmung, d.b. Beobachtung, zu erfassen. Wörter wie zum Beispiel : vielleicht, allmählich, nämlich, hoff entlieh, vollends, nächstens, Rhythmus u.a. werden von vielen Schülern nur darum häufig falsch geschrieben, weil sie nicht fähig sind, die Schreibweise dieser Wörter zielgerichtet wabrzunehmen. 5. Die Fähigkeit, die wichtigsten Rechtsthreibregeln schnell und sicher anzuwenden. Ein jeder Lehrer weiss es aus seiner Praxis, dass es nicht genügt, dass der Schüler die Regel theoretisch beherrscht, er muss sie auch praktisch anwenden können. Für die praktische Unterrichtsgestaltung ist es auch wesentlich zu wissen, dass für das erfolgreiche Anwenden einiger Regeln ausser der Regelkenntnis auch noch die Einsicht in den grammatischen Aufbau der deutschen Sprache notwendig ist. Diese Einsicht setzt die Fähigkeit des abstrakt-logischen Denkens voraus, das bei den Kindern der Unterstufe bekanntlich erst in Ansätzen vorhanden ist. Es ist daher eine der wichtigsten Aufgaben des Unterstufenlehrers, die Schüler im Grammatikunterricht und im Rechtschreibunterricht zuerst durch gute methodische Arbeit zum abstrakt-logischen Denken zu befähigen. Ohne dieses Denken gibt es kein Anwenden von Rechtschreibregeln. Die Schüler schreiben die einzelnen Wortbilder entweder bewusst oder „gedankenlos“ . mechanisch nieder. Bewusst schreiben können sie dann, wenn sie in der Lage sind, die Schreibung zu begründen. Dies setzt beste Kenntnisse über die etymologische logische und grammatische Struktur ihrer Muttersprache voraus. Zu diesen Kenntnissen kommen die Schüler nur durch logisches Schliessen, wozu sie zuerst befähigt Werden müssen. 6. Die Fähigkeit, das Wörterverzeichnis rasch zu Rate ziehen zu können. Die Qualität vieler schriftlicher Aufgaben könnte gesteigert werden, wenn ein Wörterverzeichnis auf dem Tisch der Schüler läge und diese spätestens von der vierten Klasse an ein echtes Bedürfnis empfinden Würden, bei allen, schriftlichen Arbeiten im Zweifelsfall zum Wörterverzeichnis zu .greifen. Dieses Bedürfnis besitzen die Kinder nicht, wir müssen es in ihnen rechtzeitig wecken und entfalten. Der Gebrauch des Wörterverzeichnisses soll auch die selbständige Arbeit mit anderen Wörterbüchern' und Nachschlagewerken vorbereiten. NEUER WEG | 7, August 1970 Genosse Gheorghe Pană empfing den Generalsekretär der Labourpartei Mittwoch hatte Genosse Gheorghe Pană, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP, in Mangalia Nord eine Begegnung mit Harry Nicholas, Generalsekretär der Labourpartei Grossbritanniens, der sich zur Erholung in unserem Land aufhält. Zugegen war Ştefan Andrei, Erster Stellvertretender Abteilungsleiter beim ZK der RKP. Bei den Besprechungen wurde der ge* meinsame Wunsch geäussert, die Kontakt« aufrechtzuerhalten und die Beziehungen zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Labourpartei Grossbritanniens im Interesse beider Länder und Völker auszubauen. Die Begegnung verlief in einer herzlichen, freundschaftlichen Atmosphäre. Jean Stapler führt in Temesvár Regie Probebeginn am Deutschen Staatstheater Temesvár (NW). — Jean Stopler (39), Regisseur der deutschen Sendung des Bukarester Fernsehens, traf gestern in Temesvár ein, wo er am Deutschen Staatstheater Lászlóffy Csabas Stück „Storch, Storch guter“ (Übersetzung Erika Scharf) inszenieren wird. Der Bukarester Regisseur, der bereits in Jassy, Piteşti. Bukarest, Hermannstadt und Reschitza als Spielleiter tätig war, wird in Temesvár das 75. Stück in Szene setzen. Für die Titelrolle wählte er Raimund Binder, der in diesem Jahr die deutsche Abteilung der Bukarester Theaterhochschule absolviert hat und am Temesvarer Theater angestellt wurde. Das Bühnenbild und die Kostüme wird Emilia Jivanov vom „Matei -Millo“-Theater entwerfen. Gestern wurden auch die Proben für die neue Spielzeit wieder aufgenommen. Ursula Armbruster hat die Regie zu dem neuen Märchenstück „Donftröschen“ übernommen. Die Titelrolle spielt Hannelore Waldeck, Bühnenbildner ist Ferenc Kovács. Am 15. August beginnen die Proben zu Goldonis Lustspiel „Diener zweier Herren“ mit Albert Kitzl in der Titelrolle, für Regie, Bühnenbild und Kostüme zeichnet. Dan Radu Ionescü. Zur Zeit tritt das Kollektiv des Temesvarer Deutschen Staatstheaters in den Banater Dörfern auf. Das Programm : Blumenthal, 7. August, „Husarenkammer“; Neubeschenowa, 8. August, „Einen Jux will er sich machen“ ; Bakowa, 9. August, „Einen Jux will er sich machen“ ; Arad, 11. August, „Acht" Frauen suchen einen Mörder“ ; Guttenbi'unn, 12. August, „Einen. Jux will er sich machen“ ; Semlak, 13.' August, „Die Husarenkammer“ ; Saderlach, 14. August, „Der G'wissenswurm“. MARIENFELDS MÄDCHENSINGGRUPPE erntete den grössten Beifall beim ersten „Marienfelder heiterem Abend", der am vergangenen Wochenende von 80 Dorfjugendlichen in der Banater Grossgemeinde geboten wurde. Wie bereits gemeldet, wollen die Marienfelder während den Ferien auch in anderen Ortschaften mit ihrem Programm auftreten.. Foto : Walther Konschltzky Symposion über moderne Informationsmittel Hermannstadt (NW). — Im Hermannstädter Blauen Stadthaus begann ein Symposion über „Moderne Informationsund Dokumentationsmittel“. Dr. Augustin Manea, Vertreter des Bukarester Instituts für technische Dokumentation, sprach über die Organisation des technisch-wissenschaftlichen Informationssystems und dessen Wirtschaftlichkeit. Uber Informationsquellen für Zeitungen sprach Ing. Mihail Bălean, Leiter der Kronstädter Zweigstelle des Instituts für technische Dokumentation. Pronoexpress Wettbewerb Nr. 32 vom 5. August 1970 I. Ziehung : 6 5 16 35 12 30 Prämienfonds : 326 090 Lei XI. Ziehung : 35 45 16 29 4 34 41 20 Prämienfonds : 290 111 Lei ist ein vitaminhaltiges, wohlschmeckendes, kraftspendendes und nahrhaftes Naturprodukt aus Wald- und Zitrusfrüchten. Ein Erzeugnis des Mühlen- und Bäckereibetriebes Tg.-Mure? — 1,50 Lei. (4087) Das neue Erfrischungsgetränk DAS TEXTILKOMBINAT HELTAU hat einen betriebseigenen Laden „COVORUL" in Heltau, l.-Mai-Strasse Nr. 43, eröffnet. Der Laden bietet hochwertige Textilien in reicher Auswahl und zahlreichen Farben: Plüsch-, Tufting- und Moldova-Teppiche, Herrenmantelstoffe, Damenmäntel, verschiedene Kostümstoffe, verschiedenartige und verschiedenfarbige Seiden und Zwirne. Kaufen Sie vertrauensvoll die Erzeugnisse des TEXTILKOMBINATS HELTAU (12333) Das Bau- und Montageunternehmen Klausenburg Piteşti-Strasse Nr 7 stellt für die Baustellen Alba Iulia und Zălău an : ® Bauingenieure mit 8 Dienstjahren, als Dienstleiter • Bauingenieure mit 6 Dienstjahren, als Baugruppenleiter • qualifizierte Arbeiter in den Berufen : Zimmermann, Maurer und Eisenbieger Die Entlohnung erfolgt gemäss Ministerratsbeschluss 914/1968 ' (4429)