Oedenburger Zeitung, 1881. März (Jahrgang 14, nr. 26-38)
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BEIB SERERETTETERTELERE EBEN Inferate vermitteln: die Herren Hafenstein , Vogler, in Wien, Prag, Budapest sowie in den Hauptstädten Deutschland ud der Schweiz. A. Oppelit, I., Stubenpartei 2 Wien. Heinrich Schale, I. Wollzeile 12 Wien. Infersions-Gebühr : 5 Tr. für die einspaltige, 10 fr. für die zweispaltige, 15 fr. für die dreispaltige und 20 fr. für die Surhlantenne eintzeile opeIasive der Stempelgebühr von 30 Br. Bei mehrmaliger Einschaltung entsprechender Rabatt. Zur sädttischen Beamtenrestamration. Pro domo in der Wahlangelegenheit. DOedenburg, 28. Februar 1881. Der in Abwesenheit seines Redakteurs, über Anstiftung des Herren AYulius Lend, unversehens all „Bruder-Organ“ sich auf einmal entpuppende „De. B.“ widmet in seiner legten Nummer dem „verehrten” Vertrauensmanne der bewußten Clique ein leidenschaftliches Plaidoyer, wobei der betreffende Artikelschreiber sich eifrig bemüht, die Anschauungen der „Oedenburger Zeitung“ zu bekämpfen. Zerne bleibe uns indeß jeder Unschein von Erbitterung, in der Widerlegung der gegen uns erhobenen Anschuldigungen, wozu al eine solche unter Männern, die Hlo8 dem Drange ihrer Ueberzeugung folgen ? Besagte Anschuldigungen fulminiren in dem Vorwurfe: wir hätten un berechtigter Weise Herrn Druder, der Snfonsequenz und des Mangels an Aufrichtigkeit geziehen. Die B Personalfrage in dieser hochwirtigen Wahlangelegenheit betreffend, verweisen wir die geehrten Leser, auf dem zweiten in dieser Nummer enthaltenen Artikel, und beshhränzen uns im vorliegenden Auflageblos auf die Abwehr der vorerwähnten Anklagen, und der ung vom „De. B.’' noch ferner angedichteten tendenziös (!) sein sollenden Entstellung (?) der Thatsachen. Thatsache ist (siehe Nr. 17 der „De 3.“ vom 9. Februar, Druders Absage) dah der gegenwärtige Gegenkandidat des Herrn Glozer erklärt hat, „ah um kein Amt bewerben zu molen am wenigsten um ein solches, welches einen Domizilwechsel nothwendig magen würde” Herr Druder aspirirt aber jegt doch auf die Bürgermeisterstelle in Oedenburg: — Erste Intonsequenz. Herr Druder regte ein Zirkulatr in Umlauf, worin er sich „Aller“ Wohlwollen empfiehlt, also offenbar über die zuvor unbedingt geforderte *, Dias jorität hinausgreift, und für Jeden, der lesen fann, mithin unzweideutig fundgibt, daß er Hein beigeben will, sonah den peremtorischen Qon seiner ersten Enuntiationen gewaltig herabstimmt, nur um seinen Zweck zu erreichen. — Zweite Inkonsequenz. Hear Druder sagte selbst (siehe oben zitirte Nummer der „De. 3“) „er wolle niemals ge[hoben werden, sondern selber [dies ben“ ; abgesehen davon, daß wir uns für einen Bürgermeister bedanken, der [chon vor der Wahl das Hinwegschieben ihm unbequemer Elemente an« ‘droht, so gefällt er ihm jegt doch sich [hieben, und zwar im Schweiße des Angesichts seiner Sateliten und gegen den Willen eines großen Theiles der hiesigen Wähler sowohl, als auch der Bürgerschaft im weiteren Sinne des Wortes, [chieben zu lassen, denn, wenn Druder ja Bürgermeister würde, hätte er es doch nur den maßlosen Anstrengungen seiner Freunde zu danken. — Trittenkonsequenz. Wie sehr Herr Druder, troß der fühlen, und vielseitig sogar schroffen Haltung, auf die Oedenburger Bürgermeisterstelle nicht nur jegt reflektirt, sondern außon früher reflektirte, beweisen feine Privatbriefe, programmäßigen Inhalts, die in legter Zeit fluthartig unsere Stadt überschwemmten, fän mmtlich dazu berechnet , dem Publikum zur Kenntniß gebracht zu werden: — Vierte Ankonsequenz. Das sich Herr Druder auch mit einer, wie immer ‚gearteten Majorität begnügen würde, glauben wir ihm imputiren zu dürfen, wenn er es auch vielleicht nit ausdrücklich geäußert haben sollte; wir führten es ohnehin auch nur als ein Gerücht an. Dasselbe trat aber äußerst Bestimmt*) auf und wird sich eventuell als eine Wahrheit erweisen, denn, wenn Herr Druder wirklich nur unter der Bedingung einer 2. Majorität die hiesige Bürgermeisterstele annehmen wollte, so müßte er ruhig daheim in Budapest bleiben und si nach wie vor seines Hausbefiges daselbst freuen, denn eine solche Majorität wird er hier doch nie amd nimmer, trog Anstrengung feiner Freunde erlangen. Die 3 oder 4 Bota, die vieleicht(!) mehr zu feinem ald zu Glozerd Gunsten lauten, würden da bloß durch Umtriebe erreicht werden, die wir eben zur Vermeidung von Erbitterung hier nicht näher spezifiziren wollen. Und nun zum Mangel an Aufrichtigkeit reitend de8 Herrn Druder von dem wir überzeugt bleiben, wenn auch der „De. BD.’ uns dafür den Vorwurf der Unwahrhaftigkeit in’s Gesicht schleudert. Meint er ein Mann aufrichtig, der wie Herr Druder (siehe dessen eigenen Absagebrief in Nr. 17, der „De. 3“) mit Emphase versichert, daß er seit zirt ® 4 Jahren die Wahl des Herrn Stadthauptmannes Glozer zum Bürgermeister Oedenburgs auf das Wärmste empfehle und nun jest gar Fein Mittel, selbst nicht das odskurfte, scheut, um durch allerlei Kniffe und mit Hilfe von Hinterbürden, Winkelzügen und guten Freunden aus der „goldenen Zeit“ der „Stundablösung‘ — selber unser Bürgermeister zu werden?! — — — So viel in diesem Aufsage zur Begründung uns jerer apodiktischen Behauptungen, Herr Dr. Druder handle weder konsequent noch meine er ed aufrichtig. Im Sinne der Redaktionsnote zum Panigirikus für Druder im „DO. 3." Nr. 17 wollen wir uns offen aussprechen und den „hervorragenden Meunizipal-Aufzrugmitgliedern” darthun, daß wir uns seinesweise geweigert haben, Flärenden Ansichten, wenn auch von anderer Partei ausgehend, im unteren Spalten Raum zu geben. E&8 erhellt nämlich für jeden der zwischen den Zeilen Ieden Tann, aus gedachter Redaktionsnote, daß der „Dedensburger Zeitung“ vom „Bote“ infiniirt wird: sie nehme einen einseitigen Standpunkt ein und kontraminire die Agitation für Bruder nicht im Interesse der Stadt, sondern nur aus persönlicher Animosität. Für Freitag, den 25. Februar 1. %., 7 Uhr Abends, hatte der Präses der sogenannten „Fortschrittspartei“, Herr Yulius Lend,eine Versammlung im Gasthause zur „weißen Rofje“ einberufen, in welcher derselbe — wie wir hören — auch einen Brief Drucker’s zur Verlesung brachte, worin ihm und der „Intelligenz“ (I) Dedenburgs die bittersten Vorwürfe darüber gemacht werden, daß Fihuen, wie Die Thatsahen bisher bewiesen, nicht ein Coralblatt, ja nur einmal eine Feder zur Verfügung steht, womit der Schreiber dieses Briefes gegen die im der „Dedenburger Zeitung“, im „Sopron’ und anfangs sogar im ‚‚Bote‘ enthalten gewesenen, ihn als Bürgersmeister Dedenburgs nicht eben bewillommmene den Artikel und Notizen, in Schub genommen und vertheidigt wird. Darüber zuerst große Bestürzung, sodann tiefsinnige Berathung, welch’ legtere zu dem Beihluffe führte, da in gedachter Hinsicht, unter allen Umständen deren Druder entgegengenommen werden müsse, soferne er nicht erlatant durchallen. fol... 5% Nach langen Erörterungen fand sich endlich ein Parteigenosse, welcher natürlich unter dem Siegel uns verbrüchlicher Verschwiegenheit, den betreffenden Liebesdienst im Form eines Artikels zu bringen sich bereit erklärte, und nun handelte esst nur mehr darum, in welchem Blatte der zu liefernde Auflagerscheis HEIBE TONER... 00 Nähere Informationen, diese Blattfrage betrefffend, fehlen uns zwar, aber so viel steht fest, daß am andern Tage, also Samstag Vormittag, Herr Wani tfhet beim Berleger unseres Blattes erschien und ich im Auftrage seiner Partei erkundigte, „ob er ges neigt wäre, eine objektive (!) Neubeleuchtung der in der „D. 3“ erschienenen Wahlartikel aufzunehmen, da dieselbe eventuell in den Spalten des „Bote“ bei weitem nicht jenen Werth habe als in der „Oedenburger Zeitung“, weil — man weil das erstgenannte Blatt eben einem Konsortium gehört, Dessen Mitglieder fast aus Hrieflich auf — Druders Seite stehen und db aber das Publikum die Bestellung herausmwittern müßte”. Herrn Wanitscher wurde von Seite unseres Berlegers die Zulassung des besagten Artikels nicht nur nicht abgeschlagen, sondern, soferne derselbe wirklich objektiv gehalten sein sollte, die Aufnahme unter dem Vorbehalte zugesichert, daß die Redaktion der vorliegenden Zeitung ihre Zustimmung hierzu ertheilt und sich hierbei den freien Ausdruch ihrer eigenen Ansichten darüber wahren dürfe. Der Redakteur, welchem der Verleger diese Abmachung sofort mittheilte, willigte unter den vorstehenden Bedingungen ebenfalls ein. Allein die Partei muß sich auf den erhaltenen Aufschlag Hinanders besonnen haben, wenigstens trat sein weiteres derartiges Ansinnen an und heran, vielmehr erklärte Herr Wanitschef bei einem zweiten Besuche, das seine Barteigenosssen von dem Beschlusse die „Oedenburger Zeitung“ für ihre Zwecke zu gewinnen, abgestanden seien Die weitere Folge aller dieser Schritte, war der famose Lobartitel für Bruder in der legten Nummer des „Bote“, dessen Werth ( nun jeder Umbefangene genau abzufhägen im Stande KEIEWITN 2. E. M. in *) So bestimmt, daß es hier Leute, die Herrn Druder ganz genau kennen wollen, gibt, welche umngescheut verfüngen, derselbe würde sich nöthigenfalles nicht nur mit 4, mit 2, mit 1 Stimme, sondern sogar mit der kleineren Hälfte einer Stimme zufrieden geben, wenn sie für ihn den Sieg entschiebe, das heißt, wenn der kleinste unserer Grabenrunde-Repräsentanten sie vor der Wahlurne in zwei Hälften theilen und vermite teift dieser Prozedur durch den einen Bruchtheil die Majorität für Bruder erzielen könnte, Zur geneigten Kenntnißnahme an die „Hervorragenden“. Dem Kenner des konstitutionellen Lebens wird es nicht auffallen, daß bei Gelegenheit einer derartigen Wahl, wie die bevorstehende Beamtenwahl ist, bei welcher es sich um verschiedene Kandidaten handelt, eine Meinungsverschiedenheit obwaltet; daß dann Gleichgesinnte sie zu einem Wahlprogramme einigen und dasselbe zu realitiven bestrebt sind ; aber auffallen muß 8, wenn „hervorragende(!) Munizipal-Ausschußgmitglieder“, die es gar nicht nöthig haben, den „minder hervorragenden“ oder „gar nit hervorragenden“ Kollegen exit den Beweis liefern wollen, daß sie mit der Skandidation des Heren Dr. Druder von diesen oder jenen „lobenswerthen“ Motiven geleitet worden sind. s« Die Ehrenhaftigkeit dieser Herren,läßt ja ohnedieß seinen Zweifel darüber zu, daß nur lautere Beweggründe ihre Agitation für Druder bestimmt haben ?