Oedenburger Zeitung, 1885. Januar (Jahrgang 18, nr. 1-25)
1885-01-13 / nr. 9
Messe ETF , & xomi ee Motto: „Dem Fortschritt zur Ehe? — Ledenburger Beil (vormals „Bedenburger Nachrichten“.) Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirtschaft, dann für soziale Interessen MODE Beprühten zur Wehr? — Der Wahrheit eine Gaffe.” «««Ostslatte scheint täglich,mit uns name des an seinen l Administration, Herlag und Insernienaufnahme: Sumdrucerei E. Romwalter , Sohn, Grabenrunde 121, EI Einzelne Nummern Koslen 5 Steuger. = 20 fr. für, die vierspaltige und 25 fr. für die durchlaufende Bei mehrmaliger Einschaltung bedeutender Nabatt Betitzeile evclusive der Stempelgebühr von 30 tr. onn= oder Feiertag folgenden Tages. Pränumerations:Preise: 3 gür 2oeo: Mansikieig 9 Mm ee fl., Bierteljährig 2 Monats "gür Auswärts: Sanjaürig 12 dr „geboiägeis 7 fl., Biertel- Alle für das aefinunte &e Sendungen, mit Ausnahme son. Inseraten, Pränumerations- und Infertionsgebühren, nd an die edaktion portofrei einzusenden. = ges afenstein & Vogler, Wal- * Nase Te Beeft Shalet, affe ppelif, ı enbaftei 2, Heinri 3, Wolheite N R. weft, "Seilerstätte 2, M. Surer 1, Riesergaffe uang, Gisellaplag 3, A. ®. Goldberger, Bervitenplag 3. Insertions:Sebüßren: 5 fr. für die ein, 10 fr. für die zweis, 15 fr. für die dreis, Budapest : Ianlus Sn. Dorotheagasse 11, Der neue Sean Benemun von Budapest. „Grundherrn“ oder Schüler der Thaisischen Schule, die sich auf derlei ungemein verstehen. Auf welche8 Derlei fragt der Minister, und übergeht sie Alle der Bewegung des Stadthauptmannspostens, er hat sein Vertrauen mehr zu seinen Kreaturen. Dort im Abgeordnetenhaufe figen an 333 Mamelufen, lauter Getreue Tipas. Daß dieß Tauter ausgezeichnete Männer sind, ist selbstverständlich. Dreihundert von dieser Schaar find Hlos darum bieder gekommen, um ein Amt zu erknappen ; die Stellung ist eine ehrenhafte, gut dotirte, es würden sogar viele patentirte Liberale zu ihrer Annahme entschliegen, ja Einige reflektiven sogar darauf, aber der Parteiführer Ziga findet seinen für qualificirt dazu. Es gibt sein anderes Mittel als vom Auslande eine Persönlichkeit her zu bringen. Andieur aus Paris, Maday aus Berlin oder Breitenfeld aus Wien, wären vielleicht passend. Aber nein vielleicht findet sich ein Ungar in ausländischen Polizeidiensten der, wo Fein Bündnis mit Dieben hatte und etwas vom Detektivdienste, ja wenn er jung ist, sogar von der Sittenpolizei etwas versteht. « Aber da wäre ja Tallinn Båla der Vizegespan des Torontaler Komitates,sechs Fuß hoch, stark imposant und jungl Denlon nie in Tina zur Säuberung des polizeilichenlugfasstalleö engagiren.Es erschallten auch schon dieRustone der Trompete,aber sie blasen schon wieder zum Rücki züge.Tallinn kommt nicht,was ein Beiweis seiner Klugheit ist,denn es ist ganz etwas Andere-ein Vizegespan i Beeikere halO ein Oberstadthauptmann in Budapest zu sein.Dort ist Alle SVerbende Arbeit, hier aber ist eine große Verantworts ‘alichkeit, ewige Hege, schnelle Auffassung, rashe Inistiative, Findigkeit, Lokale und Personalfenntni erforderlich, dazu Vertrauenswürdigkeit, Manier und Takt. Darum zog er auch der, Bürgermeister von Stuhlweissenburg, dem man die Stelle antrug, vor, in seiner Stadt zu bleiben, dort ist er der erste unter freien Bürgern, hier ein Diener über Dienern. «"jeder,,liberale« Budapest 12. Jänner. Der Minister des Innern geht mit der Disogeneslaterne herum einen Menschen zu suchen, der, "anstatt Thais, Stadthauptmann von Budapest wer den sol. Für Ministerposten würde er heute genug finden, “wenn nicht in seiner Partei, so doch in den Reihen der Opposition. Staatssekretär möchte gerne Journalist des Abgeordnetenhausest werden; zur Annahme eines Obergespanspostens würde fi jeder Graf gerne herbeilassen; — wenn eine Stelle ausgeschrieben wird, so melden sich Flugs hunderte von absolvirten Juristen darum, wenn es auch nur ein Konceptspraktikantenposten wäre, und wenn irgendwo eine Ueberschwemmung statt findet, so ist auch gleich irgendein durchgefallener Politiker zur Hand, der sich um den Posten eines königl. Kommissärd bewirbt, und dann wehe jener Gegend, denn sie wird weder ihn, noch die Ueberfäwemmung jemals los! Aber alle diese Kapazitäten Haben nicht das rechte Zeug im die Budapester Stadthauptmannschaft Ordnung zu bringen, und in der Hauptstadt die Ordnung aufvet zu erhalten. Tiga hat im Ministerium eine Abtheilung für Polizeiwesen, dort figen die vielen Beamten, Ministerialvähe, Sektionsräthe, Seketäre u. s. w. einander aus dem Süden, aber der Minister findet seinen Mann unter diesen Herren nicht. Er Hat ein Palais in der Hatvanergasse so &G ist gewiß, dag nur ein Budapester ein 3 rtiger Stadthauptmann für Budapest sein kann, und zwar sein Neuling, sondern ein in der lokalen Administration bewanderter Mann, ein solcher der die lokalen Verhältnisse der Stadt aus eigener Ander arbeiten kann, und auch zu fchauung fennt, befehlen versteht ! Warum juht Tiga die Leute, dort wo sie nit sind, warum fuht er sie nit dort wo er sie finden könnte ? Wenn er den künftigen Oberstadthauptmann nur aus den Reihen der Polizeibeamten nimmt, so thut er sehr recht daran, denn wenn ein Orgasnismus infizirt ist, dann ist der ganze Körper franf. Der Arzt muß von anderswo her kommen. Zwei Korporationen gibt es in der Hauptstadt, denen er den geeigneten Mann entnehmen könnte, niemlich bei dem kön. Gerictehofe, und auf dem Rathhaufe. Vielleicht kann ihm Kozma oder Rath einen guten Oberstadthauptmann empfehlen, etwa akzeptivt . Gerlöczy, oder Magistratsrath, oder Sekretär Markus. Yeder ist in. Per Horpath, eiunneleherben verfirt. Solche Männer paffen hin, wenn sie an Feine Abgeordneten, oder Bizesgespäne sind, und wenn si auch die Polizeiräthe vor mit Polizeibeamten, daß sie beinahe Feinenttrauen, Gemüthlicgfeit mit Würde und Ruhm ge-und B Vizestadthauptmänner „im Range" für: höher = Blag Haben, eine Elite zu Grunde gegangener |paart, und fommode, feine Ueberhaftung beansprut haben. mn ee Sea os eure rrane aan a wUmEELOLEnEN a En. En aa & # & - i Brei ar. Ku s « s « «. I Si he ee « (.’-·«’.-....(’1...««. ai Se a tee . a = en » : s “ “ - . le 3] = En . a Y a : TEE Seuiiteten. Anheimliche Zimmer. Den Mitteilungen eines Engländers nacherzählt von Ernst Marbach (Zertregung.) E85 war am dritten Tage nach der Abreise ihres Gatten als sich Frau Stewart, nachdem sie ziemlich lange ausgeblieben war, mit einem heiteren Roman, den sie zu lesen gedachte — e8 waren die "Pilwiler" von Bo — zu Bette begab. Z Tagüber war sehr stürmisches Wetter gewesen, der Sturm hatte die legten, fahlen Blätter von den Bäumen gewirbelt, aber gegen Abend legte fi der Wind, und nichts störte das allgemeine Schweigen, ausgenommen das Geplätscher des Negens, welcher auf das Dach fiel. Die Zimmereintheilung in Stewarthouse war so beschaffen, daß das corps de batiments gänzlich getrennt war von dem Theile, in welchem Die Dienerschaft jälief, und diese Absonderung wurde durch eine Thüre am Fuße der Haupttreppe bewerkstelligt, welche stets von ihnen verschlossen war. Als Schildwade befand er hier ein hübscher Wagterfund von der reinsten Nase, welcher mit einer kleinen Kette an die Wand angeschlossen war, und stets auf der beiden Matte am Fuge der Treppe sein Lager aufflug. Er war eine ‚kleine unwahsame Kreater mit gellendem Gebell, daß er stets ertönen ließ, wenn irgend ein Umstand seine Aufmerksamkeit auf sich zog.. Das Schlafzimmer der Hausfrau lag aber an der Haupttreppe, und eer gelangte zu demselben über einen kleinen Vorplag, waren auch andere Thüren auf diesem Vorplag, der nur wenige Fuß im Umfange maß. Es aber sie führten alle zu Schlafzimmern, und waren undsdesto weniger lag sie an zitternd im Bette, verschlosfen. Als nun Madame, ihrer steten Geffondern, nachdem sie deftig gestellt hatte, um die wohnheit zufolge, untersucht hatte, ob Alles in Nichtigkeit es, begab sie sich in ihre Zimmer, in Begleitung eines kleinen holländigen Hundes, der nie von ihrer Seite wig. Obgleich über die Deaßen Klein, hatte das Thierchen dennoch viel Muth, und schien ftoig darauf zu sein, daß er seine schönegebieterin beitrüge. Eine Stunde darauf begab sich Madame Stewart zu Bette und schlief, da sie sehr müde war, bald ein, aber ihr Schlummer Hatte wo nit lange gedauert, als sie nur ein rollendes Geräusch, glei fernem Donner, gestört wurde. Sie dachte zuerst, dag es ein Gewitter sei, aber der Lärm wurde immer lauter und schien aus dem Innern des Hauses zu kommen. Sie nahm sich seine Zeit, lange Muthmaßungen darüber aufzustellen, denn er näherte sich ihnen ihrem Zimmer, als wenn ein schwerer Lastwagen durch den Korridor gezogen würde, obgleich sein derartiger Rang im oberen Theil des Hauses ern & ftirte. Sommer näher kam er und stieß mit fürchterlicher Gewalt an die Zimmerthüre. Yu dem Augenblicke, in welchen Madame Stewart erwachte, hatte der Kleine Holländische Hund, ebenfalls gestört, ih vom Fuße des Bettes, woselbst er schlief, erhoben, und begann fürchterlich zu bellen, während der Wachselfund unter an der Treppe laut und anhaltend heulte,so, a das Haus davon wiederballte, es würde der Waptpest zuwider sein, wollte man nit eingestehen, das Madame Stewart Furcht empfand; die Berlasfenheit ihrer Lage, das Ueberwaschende des sehredlten Lärmens, verbunden mit dem Bewußtsein, das man zu diesem Theile des Hauses auf seine Weise gelangen ‘konnte, wäre hinreichend gewesen, um in noch kräftigeren Seelen, als die ihrige war, dies So zu , ging sie auf die Thüre zu, Hand und blidte uner» Diener zu erweden, öffnete dieselbe mit öfter jchroden auf den Borplag. Es war nichts zu erblicen, obgleich man bei , welches dur die Treppenfenster eins drang, es bemerkt haben würde, wenn etwas Une gewöhnliches sie dort Befunden hätte. Sie warf nun ihren Morgentad um, machte Licht und ging auf dem Vorplage umher, indem sie alle Thürbrüder ansagte, aber alle Gemächer waren verschoffen, wie sie gewesen. Darauf ging sie die Treppe hinunter, der Wacheldund Hatte mit Bellen aufgehört und lag in ausgestrebt auf seinem Lager, am Ende seiner Kette, die Thüre, welche er bewachte, war zu und der Schlüssel stehte im Schloffe. Nun kehrte sie einigermassen beruhigt im ihr Schlafzimmer Buche bein Deffnen der Thüre aber blies ihr der Luftzug das Licht aus. In Diesem Moment hatte der Wind einen Theil des Gewölfes, das mit das Firmament umzog, zerriffen und ein bleier Mondstrahl zog sig durch die hohen Fenster in das Gemach, die Gegenstände zitternd beleuchtend. Jim unsicheren ‚Schimmer dieses fahlen Lichtes, da gewahrte Frau Stewart ganz deutlich mitten im Zimmer eine hohe, smwarz gekleidete Mannesgestalt mit einem Dolch im Halse. Auf dem Beil fiel gerade der are Mondesstraßl. , Mit einem Kürten tant Frau Steward in Ohnmacht. ° Des andern Morgens fand man sie .; unbewegli auf der Zhürschwelle liegen; (Fortlegung folgt.) dem Xichte, Da RR «—’ «-M..-.nåkz-Les,s.w.kääk«k«·..-.«.-.Es Br. a 3 aBi Piz | 44 A s! | = x I a) o- ii ! Hi