Oedenburger Zeitung, 1897. Januar (Jahrgang 30, nr. 2-25)

1897-01-03 / nr. 2

Wisska­ f ! — k + W———­ IW ee —3 Jänne­r 1897 s. Beilage zu Az. 2 der „Gedenburg an den Offerten­ ohne 6. Das DOffert ist für den Offerenten sogleich, für die Stadt erst nach Genehmigung dur den Töbl. Magistrat rechtsbindend. 7. Der M­agistrat behält sie das Recht vor, unter Nachsicht auf den gewährten Nachlag­e frei zu wählen, eventuell einen neuen Konkurs auszuschreiben. Oedenburg, am 30. Dezember 1896. Der Stadtmagistrat. I. Berzeichniß jener p. t. Spender, melde die Neujahrs-Oratulationen ab­­gelöst haben : Altdörfer Victor 1 fl, Brand! Maria 1 fl., Brudbauer Sodann 1 fl., Dr. Demy Ludwig und Frau 2 fl, Dobrovitz Alexander und Frau 2 fl., Dufapu­s Stefan 1 fl., Friedrich Ludwig 1 fl., Hajnas Andreas und 2 fl., Haban Emilie 1 fl, Hegevus Albert 1 fl., Dr. Hoffner Mlerius 1 fl, Jany Franz 22% fl, Kremser Karl 1 fl, Kund Friedrich u. Frau 2 fl., Kugler Georg 1 fl, Lend Karolina 3 fl, Lunfanyi Karl und Frau 1 fl, Dr. Manninger Adolf 3 fl., Nah Emma fl, Rommwalter Alfred und Frau 2 fl, Dr. Rojenfeld Nathan 1 fl., Schneider Martin 1 fl., Starf Ludwig 1 fl., Tafats Dionysius und Frau 2 fl, Tiburl Theres 1 fl., Töpler Irma 1 fl., Allein Zofer und Frau 2 fl., Dr. Walther Sgna und Frau 2 fl. Wachtel Friedrich 1 fl, Weiß Mathild 1 fl., Dr. Winkler Adolf 1 fl. + En WERTE TEE­­ Zokal-Beitung. Gedenburger Handels- und Gewerbe­­kammer. Plenarfigung vom 31. Dezember. Borfigender: August Friedrich, Kammerpräsident. Vor Beginn der Verhandlung der Programm­­gegenstände vereh­rt der Herr Präsident über die Antwortschreiben Sr. Exzellenz des Herrn Handels­­minister des Baron Ernst von Daniel und de Herrn Staatssekretärd Ladislaus von Voörds, von denen Ersterer von Sr. Majestät durch den reis herentitel, Lepterer aber mit dem Leopoldsorden II. Klasse anläßlich der Meillenniumsausstellung, ausgezeichnet worden ist. Die Kammer hatte an Beide dieser Herren ein Beglückwünschungsschreiben gerichtet, wofür dieselben der Kammer in warmen Worten danften. Ferner referirte der Herr Präsident über die Auszeichnungen, welche aus­­ demselben Anlaß als Aussteller mehreren I­ndustriellen unseres Kammer­­distriktes zu Theil wurde, indem der Maschinen­­fabrikant und äußeres Kammermitglied Herr Eduard Kühne in Wieselburg und Herr Zuderfabriks­­chefiger Rudolf Ritter von Rothermann in Hirm, den Orden der eisernen Krone III. Slaffe, Herr Alexander Butih Tuchfabrikfant in Pinkafeld und Herr Sosef Weiser Maschinenfabrikant in Groß-Kanizsa aber das goldene Verdienstkreuz er­­halten haben und über seinen Antrag gibt die Kammer über­­ diese Auszeichnung D dieser hervor­­ragenden Industriellen ihres Bezirkes ihrer Freude im Wrotofolje Ausbruch, wovon die betreffenden Ausgezeichneten schriftlich verständigt werden. Aus Anlaß der Ausstellung wurden auch drei Oedenburger Schlosserlehrlinge, die ihre Lehrlings­­arbeiten zur Austellung sendeten, von Geite der Ausstelungsjury mit Gedenkdiplomen bedacht, zu welchen je ein Heft der Beschreibung der Millen­­niumsausstellung. Die drei jungen Leute, namentlich Erwin Lenz, Gustav Kopfstein und Sosef Niemerth wurden in den Sihungssaal berufen und der Herr Präsident richtete an sie eine marfige, dem Zweckk des Momentes angemessene Ansprache, nach welcher er ihnen die Diplome und Brosc­hüren als Angedenken einhändigte. Nunmehr wurde zur Verhandlung der Programmgegenstände geschritten und zwar ab: 1. Der Herr Minister genehmigt den Vor­­ansc­hlag der Kammer für das Jahr 1897, sammt der Motivirung desselben. 2. Der Herr Handelsminister sendet anläßlich einer Repräsentation der Szegeder Kammer, einen wird aus daß dem fühlbaren Eigenem Dazu beizutragen, ° Mangel an Lehrbüchern für die Frauen-Handels­­lehrfurje abgeholfen werde und daß die Kosten von Lehrbüchern gedecht werden. Ueber Antrag des Herrn Präsidenten äußert si die Kam­mer dahin, daß die Beschaffung ent­­sprechender Lehrbücher nicht die Aufgabe der Kammern sein sönne, daß sie somit, bei ihrem ohnehin so eng begrenzten Budget auch in diesem Tale sein Bräzedenz schaffen könne, welches der Kammer für die Zukunft neue Lasten auferlegen würde, während das WPortefeuille für Unterricht und jenes für Handel doch über reichliche Mittel zu solchen Zwecken verfügen. In diesem Sinne wird an den Herrn Minister repräsentirt. 3. Der Herr Handelsminister beantwortet mittelst Erlasses die­­ Repräsentation der Kammer vom 22. November I. 3. Zahl 5523, in welcher um Abhilfe der Mängel, welche bei dem gewerblichen Fach­­­­amterrichte vorkommen, duch AWtfftelung mehrerer Erlaß, womit die Kammer aufgefordert Tacijchulen und Lehrwerkstätten gebeten wird, dahin, daß er für die Weiterentwiclung des gewerblichen Tacumnterrichtes stets Sorge trage und von deren Nothwendigkeit durchdrungen sei, daß jedoch die finanziellen Mittel nur eine sukzessive Errichtung von derlei Lehranstalten gestatten, wobei er den Oedenburger Kammerdistrikt gewiß nicht übersehen werde und daß der Herr Gemerbeinspektor D­ieses Distriktes bereits Weisungen erhalten Habe sich, betreffs der Abhilfe der Mängel mit der Kammer in3 Einvernehmen zu jegen. Dient zur­­ Kenntniß. 4. Der Herr Minister übersendet das Markt­verleihungsgesuch der Gemeinde Nidics im Zalaer Komitate, zur Keußerung, die Kammer it prinzipiell stets gegen eine Vermehrfung der Jahrmarkte auf dem flachen Lande, weil sie darin eine BZersplittes­­ung des DVerfehres sieht. Da nun die Gemeinde Nidics ohnehin von einer großen Anzahl wah­thaltender größerer Ge­­meinden umgeben ist, und seine besonderen Gründe vorliegen, welche eine Ausnahme und ein Abgehen von dem Wprinzipe rechtfertigen mülden, äußert sich die Kammer ü­ber Antrag des Bureaus entschieden gegen eine Marktverleihung an die geschteilende Gemeinde und wird in diesen Sinne an dem Minister Bericht erstattet. 5. Der Minister sendet den neuen Markt­­standgebührentarif der Gemeinde Balaton-Fióred zur Begutachtung. Im Sinne des Antrages des Bureau­, daß nämlich dieser Gebührentarif mehrere wesentliche Mängel aufweise, während doch für das Komitat Zala ein Normal- Gebührentarif besteht, wird bei St. Erzellenz beantragt, daß der Tarifentwurf der Gemeinde Balaton-Fü­red mit der Weisung zurück­­gegeben werde, denselben den bestehenden Normal­­tarif entsprechend abzuändern. 6. Die Gemeinde Lodenhaus im Eisenburger Komitat wünscht ihre Märkte, um S Kollisionen mit Märkten anderer Gemeinden zu vermeiden, auf andere Tage zu verlegen. Nachdem laut Bericht des Bureaus gerade durch die geplante Verlegung neuere Kollisionen geschaffen würden, beantragt die Kammer die Ab­­lehnung des Ansuchens. 7. Der Minister­­ sndete das M­arftverord­­nungsstatut des Eisenburger Komitates zur Begut­­achtung. Das Bureau hat die­sen Entwurf studiert und findet nur geringe Abänderungen bezüglich der Zeit des Machtbeginnes und Schlusses für angezeigt, sonst aber wäre der Entwurf zu befürworten. In diesem Sinne wird an den Minister berichtet. 8. Der Minister sendet einen Statutenentwurf für eine, speziell für die Gemeinden des Hoßu­­pereßteger Notariatsbezirks zu gründende Gewerbe­­korporation zur Begutachtung. Laut Bericht des Bureaus, Gemeinden dieses Notarsbezirkes, nicht wie im Gesuche angegeben wird 66, sondern thatsächlich 34 und zwar meist mittellose steuerzahlende Gewerbe­­treibende vorhanden, denen jonach die Gründung einer Korporation für sich, Schwere Lasten auferlegen würde. Ueberdies fungirt in Vasvar, zu dessen Stuhlbezirk auch der gesuchstellende Notarsbezirk gehört, ohnehin seit diesem Jahre eine Gewerbe­­imrporation für V­asvar und Umgebung — also auch für Hopuperepten — desen Bestand durch die Gründung einer zweiten S Korporation innerhalb seines Nayons gefährdet würde. Im Sinne des Antrages des Bureaus wird daher auf eine Be­­rathung der Statuten nicht eingegangen, sondern von der Gründung derselben entschieden abgerathen. 9. Der Minister­sender der Kammer anläßlich ihrer, im Jahresberichte für 1895 gemachten V­orstellung, betreff der Uebelstände, welche daraus folgen, daß Die Zuder- und Bierkonsumitener, welche in Oesterreich nicht eingeführt ist, in Ungarn zum Schaden der eigenen Steuerträger besteht, — ein Deskript, im welchen auf die derzeit im Flusse befindlichen Verhandlungen mit Desterreich hin­­ge­wiesen wird, welche Abhilfe schaffen werden. Dient zur Kenntniß. 10. Die Handels - und Gewerbekammern von Finme und Klausenburg richten in Angelegenheit der, auf der II. Kammer-Landeskonferenz gefaßten Beischlüffe mehrere Zuschriften. Von den, in dieser Konferenz gefaßten Be­­ilüffen ist nur bezüglich zweier eine Erörterung sei not­­wendig und zwar betreff der Einführung­­ einer Quinquentalzulage für die Kammerbeamten. Was nun die Fahrbegünstigung anbelangt, welche von der Regierung erstrebt werden solle, so berühren die f. u. Staatsbahnen den Kammer­­bezirk, der zumeist nur von Bru­vatbahnen durch­­schnitten wird, in so geringem Maße, daß um die Erlangung von Begünstigungen einzuschreiten, sich nicht verlohnt. Die Duinquennalzulagen anbelangend, so hat die Kammer bereit im Jahre 1892 bei ‚Beseßung der II. Sekretärstelle für dieselben Stel­­lung genommen, so daß ein Beschluß derzeit über­­flüssig erscheint. 11. Das Komitatsmunizipium Szeben sendet eine Abschrift seiner Repräsentation an den Handeld- _ minister in Angelegenheit der Verhinderung des Mißbrauches, daß reifende Handelsagenten Artikel auch an solche Personen verkaufen, die ss nicht mit dem Wiederverlaufe derselben berafen, zur Unterstoßung eine gleiche Repräsentation. Diesem Ersuchen wird um so mehr statt­­gegeben, als unsere Kammer in ähnlichem Sinne schon wiederholt Schritte gemacht hat. 12 Der Landesverein der Provinzmühlen sendet der Kammer ein Exemplar seiner an dem­ Herrn Minister gerichteten Eingabe und ersuc­t um Unterstüßung derselben durch eine ähnliche, damit die einseitige ungerechte Begünstigung der hauptstädtischen Mühlwerte und hindurch­ Schädigung der Entwicklung der Mühlindustrie der Provinz aufhöre, und daß auf eine gerechte Modifikation der Transporttarife eingewirkt werde. Diesem Ansuchen wird entsprochen. 13. Der Handels-Fortbildungs und Staufen- Unterfrügungsverein in Steinamanger sendet neuerlich ein motivirtes Gesuch um Unterfrügung. Die Kammer votirt für diesmal einen Betrag von 100 fl. zu diesem Ywed. 14. Dem Dedenburger Hausindustrieverein werden über dessen Bitte 100 fl. als Unterfrügung auch für Dieses Jahr bewilligt 15. Ueber Einladung der diterr.-ung. Ex­port­­vereine­ zu seiner am 30. Jänner 1897 abzuhalten­­den Festversammlung werden zu derselben der Herr Präsident Friedrich, Herr Ignaz Steiner und einer der Herren Sekretäre entsendet. 16. Der Bericht des Herrn B Vizepräsidenten Ferdinand Boor und Sekretär Kirchk­opf, al Ber­­treter der Kammer bei der Fest­igung der Millen­­niumsaussteller in Budapest und bei der Einweihung de Kammergebäudes in Misfoldz wird zur Kenntniß genommen. 17. Die Eingabe der hiesigen Weinhändler und Mehrerer der Umgegend, wegen Stellungnahme der Kammer gegen jene Beschränkungen, welche bei der angeblich geplanten Meodifizirung de Kunst­­weinverbotes und hierauf bezüglichen Gejeges, dem Weinhandel auferlegt würden. Nach längerer ziemlich lebhafter Debatte wird der Beschluß dahin gefaßt, an­ das Ministerium mit der Bitte heranzutreten, bei einer Nenderung des erwähnten Geseßes die Meinung der Kammer abhören zu wollen. 18. Der Herr Minister sendet der Kammer eine Eingabe der Szegeder Mitkammer wegen Ein­­führung der Anweisungsblangquette mit Stägiger Dauer und wegen Bevollmächtigung der Post- und Telegrafenämter zur Abstemplung der Privatwechsel­­blanquette zur Aeußerung. 3 Die Kammer tritt dem Antrage der Szegeder Kammer bi und schildert die Einführung der Anmerfungsblanquett3 mit 5 fr. Stempel um 10tägiger Dauer als eine Nothwendigkeit, auch empfiehlt sie daß die BPostämter zu Oedenburg Steinamanger und Groß-Kanizsa zur Abstemplung in Privatwechselblangquett3 bevollmächtigt werde s­ollen. Hiemit waren die Berathungsgegenstände er­schöpft und nun ergriff Herr Präsident Friedrich das Wort,­­um die Anwesenden in Herzlichen Worte zum Jahreswechsel zu begrüßen, ihnen für ihr bisherige Unterftügung wärmstens zu danfen an sie zu ersuchen ihn auch fernerhin in seiner Thätig­keit zu unterstoßen. Herr Kammerrath Ignaz Steiner dankt im Namen der Kammermitglieder dem Präsidenten fn jenes warme Interesse welches er in aufopfernde Weise der Kammerinstitution angedeihen Haff wünscht ihn auch ferner bei seiner ersprießliche Thätigkeit begrüßen zu können und spricht sei Bedauern darüber aus, daß der pflichteifrige une­müdliche Sekretär Herr Kirchk­opf, der an diese Tage und an dieser Stelle nie gefehlt habe, leid durch Krankheit am Erscheinen verhindert sei. He Steiner wünscht dies auch zu Protokoll zu nehme wer die Kammer einstimmig beschließt, sind in den ihre Lokalnotizen. Oedenburg, 2. Jänner. og +. “ Prämie. Die p. t. Abonnenten, welche unter Blatt fam Berlagen mindestens halbjährig mit fl. 5.50, 0 ganzjährig mit FM. 11.— pränumeriren, erhat gratis ein Exemplar unserer Ansicht von Oedenbur im Administrations-Bureau : Grabenrunde ausgefolgt. &

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