Oedenburger Zeitung, 1899. Juni (Jahrgang 32, nr. 124-147)

1899-06-01 / nr. 124

IS 1·Juni1899. I«LWSWWWPMB-«-Wiss-»I-«s««s««-s7-5-7i-:ss-Os-s-cs··«»s- Et ai ir Burke ea Dedenburger Beitung. Bar Bd Se­ig 200 2700, FRE a arg ner ne EEE ® Dee ET en 3 "-Entschlüsse. Dauern beharrte jedoch derselbe auf seinem Die Enquete richtete nun an den Bürgermeister Josef vd. Gebhardt die Bitte, als Inspektor an die Seite des Seniorats zu treten, doch auch der Bürgermeister lehnte die Kandidatur mit Nachsicht auf seine bis­­herige allseitige große Inanspruchnahme ab. Die Enquete­­ beschlug nun von Vizestaats­­anwalt Emerich v. Fischer auf die Inspektor­­stelle zu kandidiren.­­ Die neue administrative Eintheilung des Oedenburger Bezirkes dürfte mit 1. Juli ins Leben treten. Vizegespan Dr. Andreas v. Banan hat in Anbetracht der Neueintheilung dem Minister des Innern wegen Organisirung neuer Mentrifelämter in den Gemeinden Heiligenstein und Kleim-Andrä eine Repräsen­­tation unterbreitet. * Elektrische Straßenbahn und elektrische Beleuchtung in Pedenburg. Samstag um 10 Uhr Vormittag findet unter dem Borfibe des Magistratsrathes Dr. Franz Brink in Angelegenheit der Einführung der Iserloh­er Stromleitung eine Kommissionsfigung statt. Hiemit tritt das für Dedenburg hochbedeutende Brojekt um einen großen Schritt seiner­­ Ver­­wirklichung näher. — Voraussichtlich wird die elektrische Straßenbahn am 1. November dem Verfehre übergeben werden. * Hedenburg auf der Pariser Welt­­ausstelung Der Stadt Magistrat hat den Wiener Maler Kronstein, einen gebirtigen Ungarn, mit der Anfertigung von acht Aquarell­­bildern öffentlicher Gebäude der Stadt betraut. Wie bekannt, sind­­ dieselben für die Pariser Weltausstellung bestimmt und werden bei der anerkannten Kunstfertigtet Kronsteins berechtigtes Aufsehen erzielen. * Baktische Studienreife der Striegs- Schul-frequentanten. Der Kommandant der Kriegsschule in Wien, Generalmajor Arthur Nitter Brino v. Friedenthal Hat unseren D Vizegespan Dr. Andreas v. Baan verständigt, daß in der Zeit vom 5. und 6. August 10 D Oberoffiziere (Frequentanten Dieser obersten militärischen Bildungsanstalt) und 12 Mann hier eintreffen werden, um­ taktlichen Terrain-Studien abzuliegen. Am 7. August wird Ddiese Studie in Mattersdorf und Umgebung fortgeseßt. * Motärsprüfungen. Heute Vormittag fand unter dem Boreiße des Obernotärs Dr. Zoltan v. Radig ein Notarsrigorosum statt. ‚Beide Kandidaten Josef Zong­er und Johann GYgürü wurden von der Kommission approbirt. * An Gehaltserhöhung sind die städt. ‚Kanzlisten III. Kaffe, welche 500 fl. Gehalt und 125 fl. Quartiergeld beziehen, unter ‚Hinweis auf den Umstand bittlich geworden, Daß Der drei bei Der löbliche Munizipalausschuß bereits P­olizeiabtheilung angestellten ‚Kanzlisten Personalzulagen bewilligt hat und daß sie — die Bittstelle er — unter den hiesigen Verhältnissen ihr bescheidenes Auskommen schlechterdings nicht finden können. * Ding.­Altenburger Oekonomen in­­ Wedenburg. Ein Theil der Frequentanten der Ung -Altenburger landwirthsschaftl. Akademie trifft am 9. Juni in Oedenburg zur Besich­­tigung unserer wirthschaftlichen Amstalten ein. Am 19. begeben sie die Frequentanten nach Kapuvar, um die dortigen Anstalten zu be­­sichtigen. * Zu den Kammerwahlen. Dieser Tage versendet die Zentralkommission an die neu­­gewählten Mitglieder den Aufruf, sich wegen Annahme der Mandate zu äußern. Nach er­­folgter N­eußerung wird die Liste dem Minister zur Genehmigung unterbreitet werden, worauf Die Konstituirung der neuen Kammer und Die Wahl des Präsidiums erfolgen kann. — Dem Vernehmen nach sollen mehrere neuge­wählte Mitglieder die Mandate resusiren, weil sie die­­ Bestätigung der Wahl Zsombors durch die Kommission perhorresziven. Wenn sich dies bewahrheitet, dürften mehrere Kriagmitglieder in Aktivität treten. * Begräbniß. Geitern fand in Oedenburg das Begräbnis des y­enl. Komitats-Archivars Nikolaus Nagy de Felsö-Bür unter großer Theilnahme statt. Zum Begräbnis war der Beamtenförper des Komitats mit dem Ober­­gespan Edmund v. Simon und dem Vize­­gespan Dr. Andreas v. Baän an der Seite erschienen. Den Sarg schmücte nebst vielen Zeichen der Bietät auch der Stranz des Komitats-Beamtenkörpers. Am Grabe hielt Pfarrer Divnyg Zäbras eine ergreifende Trauerrede. * Die Schlußprüfungen an den evang. Schulen finden in folgender Reihenfolge statt. An der P­räparandie: ]. Juni S Uhr Vormittag, 2 Uhr Nachmittag in den Musik­­fächern, vom 12.—17. Die Klassenprüfungen, am 17. 4 Uhr Nachmittag die Turnprüfung in der Turnhalle, am 20. von 8—10 Uhr Vormittag die Prüfung der 1. und II. Klasse der Uebungsschule und von 3—6 Uhr Nach­­mittag der III. und IV. Klasse im großen Saale der Präparandie, am 22 Die Lehrerprüfung in der Uebungsschule, am 23. die Lehrerprüfung in den mündlichen Gegen­­ständen. — Am Lyzeum vom 1.—1T. Juni: Koloquien an der theologischen Hoch­­schule, am 3. 3 Uhr Nachmittag die Turn­­prüfung des Obergymnasiums auf dem Sommer- Zurnplaße, bei Negen in der Turnhalle, vom 9.—1V und vom 12.—17. Klassenprüfungen am Gymnasium, a­m 22. Grundprüfung der Hörer der Theologie, am 26. die mündliche Maturitätsprüfung am Sym­nasium. — Das Te Deum findet am 19. Juni mit folgenden solennen Programm statt: 1. Karl Stein: Psalm 100, vorgetragen vom Chor der Prä­­parandie. 2. Rede, gehalten vom Hörer des 111. Jahrganges Gabriel Berecz. 3. Kreußer: „Udvözlö“, gesungen von gemischten­ Chor des DObergymnasiums. 4. Abschiedsrede an die Abiturienten, gehalten vom Direktor Alexander Bopvdvef 5 „Vater unser“, vorgetragen von Bräparandie-Chur. 6. Dansgebet, gesprochen vom Erhortator Ludwig Hervenyi. * Die Ktädt. Baukommission hielt gestern unter dem Borsige des Oberingenieurs Josef Wälder eine Sittung. In derselben wurden die Baurechnungen der Artilleriefasern, Super­­follaudirt und der Unternehmerfirma Hirschl und Bahrac, welche nachträglich mit bedeu­tenden Forderungen aufgetreten war, Die Summe von 3100 fl. zuerkannt. Die benannte Firma fordert jedoch in einer separaten Ein­­gabe eine Zahlung von 28.000 fl. als Ber­­eitung für die massivere Aufführung der Mauern und für eine Lieferung M Wiener- Neustädter Schotters im Werthe von 14 bis 16.000 fl, zu welcher dieselbe Fontrast sich nicht verpflichtet war, doch während des Baues zu derselben verhalten wurde, erklärt jedoch sich mit einer Abfertigung von 10.000 fl. zu­­frieden zu geben, abweislichen Falles jedoch den Prozeltweg zu betreten. Die städt. Bau­­kommission wird diesbezüglich demnächst ent­­scheiden. — In Angelegenheit des Stadtthurmes beantragte die Baukommission die schleunige Inangriffnahme der im Sinne der bekannten Ministerialverordnung und der Verfügungen der Landes-Kommission für Sıuriftdenkmäler bestimmten G Sicherungs- und­­ Renovirungs­­arbeiten,­­ welche einen Kostenaufstand von etwa 14900 fl. beanspruchen. Der städtische Magistrat beschloß auf Grund dieses Antrages die Sperrung des Durchganges und schrieb die Offertverhandlung für die Arbeiten für den 1a. Juni aus. — Die Angelegenheit der eingestürzten Grenzmauer des­ Therese Thiering’schen Hauses wurde vom Magistrat zur Begutachtung an die Oberstadthauptm­anns­­chaft als Sanitätsbehörde I Amstanz abge­­treten. — Das Gesuch der orth. ij. Gemeinde, "wegen Kanalisirung der Nebengebäude ihres Tempels wurde von der Baukommission befür­­twortet, desgleichen das Gesuch des Georg Start­­mann, wegen Adaptirung einer Wagenremise. Das Gesuch der Firma Hartig - Rothermann (Bachgasse) wegen Errichtung einer Umfassungs­­mauer wurde derselben behufe Ergänzung zurückgestellt. Die Baukommission vollzog noch einige kleinere Revisionen. * Rodestal. Den städt. Arpid Bälint dem prürzlich seine theure Gattin duchh den Tod entrissen wurde, hat abermals ein herber Schickalsschlag betroffen. Vorgestern starb in Totis seine innigstgeliebte, wegen ihres Wohlthätigkeitssinnes dort hoch­­verehrte Mutter, Frau Josef Balent jen. Das Leichenbegängniß findet morgen Nach­­mittags statt. Dem schwergeprüften Manne sind allseits aufrichtige WBeileidsfundgebungen zu­­­gegangen. Bauinspektor . Im Cafe LE produziert sich heute Mittwoch und morgen Donnerstag der rühm­­lichst befaunte Gesangsfomm­er SG­uschel­­bauer mit seiner Gesellschaft aus Wien, deren originelle Vorträge im gemüthlichen Wiener Sofalton bei aller Verve doch stets dezent sind. Freunden des echten gesunden Rolfssänger-Genres seien diese Solisen bestens empfohlen. * Auf nach Sauerbrunn! In der Restauration des Anton Mayer in Sauer­­brunn fongzertirt morgen Nachmittag die be­­liebte Nationalkapelle des Alerius Hordbäth aus Oedenburg. * Exzeß eines Sträflings. Im Steinam­­brücher Strafhause benahen sich vor einigen Tagen der Sträfling 3. Kova­cs gegen den Wächter 2. Janzs6 im Arbeitssaale auf­­säßig. Es kam zu einem heftigen Zusammen­­stoß, wobei Kovacs ein scharfes Arbeits­­werkzeug dem Wächter in den Scheufel stieß und ihn bedenklich verlegte. Die Untersuchung wurde eingeleitet.­­ Durchgebrannter Schübling. Der aus Himod gebürtige Gregor Szücs, welcher auf dem Schubmeere an seinen Zuständigkeitsort befördert wurde, brannte in der Nähe von Neudörfl der Eskorte durch und konnte bisher nicht dingfest gemacht werden. Die Behörde hat die Kurrentirung angeordnet. * Männer in der Synagoge In Kohlenhof brachen unbekannte Thäter in die Synagoge ein und entwendeten auf dem Opferstod 39 fl. Es 3 ist dies seit kurzer Zeit der vierte Tempelraub im Komitate. V 7. Choral. Gerichtshalle, — F Salife Karida. Der Kapuvärer Spezereiwaarenhändlers Mori; Biringer meldete im vorigen Jahre Konkurs an. Vor der Anmeldung war Biringer der stolze Eigenthümer eines auf Q Tausende bewerb­eten Waarenlagers; nach Eintritt des Konfurses waren aber nur mehr einige särgliche Ueber­­­­reste der einstmaligen Schäge vorhanden. Die betrogenen Gläubiger erstatteten demzufolge die Strafanzeige gegen Biringer. Gestern ver­­handelte der fün. Gerichtshof die Angelegenheit, , das Biringer­­ troß der Stagnation seines Geschäftes allseits Kredit in Anspruch nahm, Kohlen, BZucer, Spirituosen bestellte und verschleuderte. Die Bassiven betrugen über 13.000 fl. Er befaßte es sogar mit dem Pferdehandel und eröffnete schließlich eine Leichenbestattungs-Anstalt. Die meisten Zeugen sagten für den Angeklagten belastend aus. Der fünfge Gerichtshof fällte denn auch nach Abschluß des erschöpfenden Beinweisverfahrens ein Biringer wurde zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt bheidiger Dr. Dekajsy appellirten. Der Staatsanwalt und der Ver­ .. Beim V­erhör wurde Bonitatirt, , strafendes Urtheil. Offener Sprechfall. Für unter diese Rubrik befindliche Artikel übernimmt die Redaktion seine Verantwortung. | Ehre dem Ehre gebührt! Heren Franz Wilhelm, Apotheker,’ M Neunkirchen bei Wien, wird unterm 11. August 4 1097 aus Altona g­eschrieben: Ich bin bereits 70­ Jahre alt und Fitt seit 10 Jahr­e an Gebenks-Rheumatism­us, ebenso an“ Hämorrhoidal-Knoten und konnte seine Hilfe finden. Nur She MWilhelm’s amisarthritischer anti­­rheumarischer Blitreinigungsthee Hat mir von meinem Leiden in 3 Wochen vollständig befreit. Ich­lage Ihnen, sowie der Gräfin, über deren Bericht ich in der Zeitung gelessen, meinen best.n Danf. Mit aller Hochac­htung Christ. Adermann, Rentier, Altona bei Hamburg, Reichenstraße 6. Zu haben in allen Apotheken. Haupt:Depot: bei Ap­thefer £. Wolnar, Oedenburg. 668/a - | _ il ER ; A­E 2­4­4­3­4­5

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