Oedenburger Zeitung, 1900. April (Jahrgang 33, nr. 75-98)

1900-04-01 / nr. 75

m 1.April 1900. Komitat ansäfig und später im Arader Ko­­mitat großen Grundbefig erwarb. Er war am 29. Oktober 1850 geboren, stand also im 50. Lebensjahre. | BER TER TG u PISETERAT AR Dedenburger Bettung. 0 Ausland. — Der Krieg in Südafrika. Die zum Entsatz von Mafefing vom Süden von Kimberley vorrücende Kolonne ist noch immer nicht über den Baalfluß gekommen. Nach dem für die Engländer ungünstigen Ge­­fechte vor einigen Tagen hat am. 28. d. an derselben Stelle bei Warrenton abermals ein Kampf stattgefunden, über dessen Ausgang noch seine Meldung vorliegt. Es scheint, daß, solange Lord Kitchener nicht mit dem größeren Theile der in Kimberley konzentrirten Truppen die Foreigung des Flusses versucht, Mafeking nicht befreit wird. Der Generalstabschef it aber vorläufig noch immer mit der Nieder­­werfung des Aufstandes in den südwestlich von Kimberley gelegenen Bezirken beschäftigt. Eine hiezu verwendete Kolonne wurde auch in Die Gegend von K­quatorm, et­wa 150 englische Meilen westlich von Kimberley, entsendet; sie wird, wenn sie die Aufständischen zur Nähe gebracht hat, am vortheilhaftesten zu einer westlichen Umgehung der buriischen Position bei Warrenton und damit zur Fors­­ch­ung des Baalflusses beitragen . Im Oranje Freistaat, wo weder Robert noch Kitchener anwesend ist, geht nichts von Bedeutung vor. Clements räht mit seiner Brigade­ in s­chnellerem­ Tempo als in den­­ ersten Tagen nach der Welterschreitung­ des Dranjeflufses bei Norvalspont gegen Bloemfontein vor. Er ist bereits in Vaures­­mith, 150 Meilen südwestlich von Bloemfontein, eingetroffen. Der Umstand, daß er nicht längs der Eisenbahn Lolesberg-Bloemfontein vor­­rückt, braucht nicht auszufallen, da diese Linie von Truppen Lord Roberts’ bereit beseit ist und in Betrieb erhalten wird Organisirte Streitkräfte hat Klements auf seiner Vorrücungslinie bisher nicht ange­­troffen­­, er wird es auch weiterhin nur mit der Pazifizirung der injurgirten Gegenden, die er noch zu passiren hat, zu thun haben. Die gesan­mten mobilen Streitkräfte des Freistaates, die am Oranjefluß gekämpft haben, haben sich bekanntlich vom Flusse in nördlicher Richtung auf Ladybrand zurückgezogen. Sie werden auf 6000 Mann geschäßt und Dürften der legten Meldung des General Yrench zufolge bereits aus dem M Wirkungsbereiche der eng­­lischen Truppen in Bloemfontein gelangt­ sein, so daß ihrem Anschlusse über Senefal an die Hauptkräfte bei Kroonstadt kein Hinderniß mehr im Wege steht. Die­ Folge wird zeigen, welcher Ursache es zuzuschreiben i­, das er die englische Oberleitung unterlassen hat, diesen Anschluß zu verhindern und Olivier und Grobler, die Kommandanten der 6000 Burren zum entscheidenden "Kampfe zu­ zwingen +­­ Commmmnal-Beitımg­ age „Publikationen der Komme Vedenburg. Sn Kumdmadung. Auf Grund des Erlasses des h. F. ung. Honved­­ministeriums Bahr 17589 wird hiemit verlautbart, das bei der,­ im Sinne des GM. XXI 1897 akfivirten Dedenburger Honved-Oberrealschule und in der Ludovica- Aademie zu Beginn des Schuljahres 1900/1901 in­ der Devenburger Honved-Oberrealschule am 1. September, in der Ludovita-Akademie am, 215. September 50 —50 Pläge zu belegen sind, und zwar: in der Debenburger Honded-Oberrealschule im I. Jahrgange: : 20 ganz freie Werarial- Bet 21 Stifte­ und : 9% theils halbfreie, theils -Zahlpläne. "Am I. Jahrgange der­ Ludovita:Akademie­ zu Budapest: 13 ganz freie Xeratial- 20 GStift3­ s und 17 theils Halbfreie, theils Zahlpläge. Die näheren Aufnahmsbedingungen können im städtischen­ Einreichungsamte bis Ende Apriil Steins gesehen werden. ö Dedenburg, aus der am 23. März 1900 abge­haltenen Magistratsfigung. Der Stadtmagistrat. Auf Hymens Blumenwegen. Die Vermählungsfeier des Fräulein Irene v. San­dorffy mit dem Herrn Mittmeister Boenfo­d v. Kreugbruch, Dedenburg, 31. März. Seit der kürzlich gefeierten Trauung des Herrn Obersten v. Chanady mit der all­­bewunderten Tochter des Herrn Obergespang v. Simon hat hier noch niemals eine Hoch­­zeitsfeier ein so Hochgradiges und gerecht­­fertigte Aufsehen in allen Kreisen der Gesell­­schaft erweckt, als das Heutige, überaus glän­­zende und imposante Hochzeitsfest, wobei eine der entzückendsten Töchter unserer haute finance, Fräulein Irene v. Sandorffy ihrem be­­neidenswerthen Bräutigam, dem Herrn Netz­­meister Zdento Kreusßbruch v. Lilienfels die schöne Hand zum Herzensbunde für das Leben, am Altare des Allmächtigen reichte. Der hohe Stand, der Neichthum, die exquisite Eleganz der Neuvermählten und der geladenen Hochzeitsgäste vereinigten sich, um ein ebenso blendend schönes, als erhebendes Schauspiel, eine P­rachtentfaltung zu bieten, wie dergleichen hier nur bei ganz au­ßerordentlichen Gelegen­­heiten angestaunt werden kann Schon der Bug, der sich in einer unabsehbar langen Reihe von Equipagen zur Domkirche bewegte, war eine Sehenswürdigkeit, vermüge des imposanten Charakters der Auffahrt so vieler reichge­­schmückter Standespersonen. In der Domkirche. Die Kirche war diesmal nicht überfüllt, denn der Zutritt war nur solchen Personen gestattet, die eine Einladung zur Zeremonie erhalten hatten, gleichwohl waren alle Bet­­stühle von unserer eleganten Damenwelt, die Stehplage von der Elite des hiesigen Herren­­publikums beseßt; besonders zahlreich war das D Offizierskorps vertreten, namentlich waren die Herren Hußarenoffiziere fast vollzählig an­­wesend, obenan Seine Frau, Hoheit der Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha und seine Durchlaucht der Prinz Friedrich von Schaumburg-­Lippe. Das Schiff der Kirche und­­ besonders der Hochaltar war mit Palmen und Blatt­­pflanzen reich deform­t. Unter Führung des Wachtmeisters Brüttl bildeten Stadtgardisten in Barade Spalier. Auf dem Chor, war die Militärkapelle postirt, die Kapellmeister Groß­­auer dirigirte und welche bein Entree des Brautzuges den Hochzeitsmarsch aus „Lohen­­grin“ von­­ Wagner in rauschenden Akkorden eröfutirte. Szilvásy, in ungarischen Gala-Kostüm Frau Dr. Marie Müller mit Herrn Banl­­direstor Alfred Schladerer; Frau Gab­rielle v. Thonet mit Heren Fabriksbefiger Jakob v. Thone­t; Ihre Exzellenz Freiin vol. Kaiffel (Mutter des Bräutigams) mit dem Herren Major Grafen Ferdinand Bissingen dr. Nippenburg und endlich die Mutter der Braut, Frau Sandorffy;von Kibed. und Mafffalva mit Herrn Dr. Dito Müller; der Herr Linien-Seiffslieutenant Alexander Nitter v. Maravics führte seinzreizender Söhnchen Palku.z Die sinnberühend reizende Braut, in herrlichem weißen Brautstaat aus schwerem Seidenstoff führte der Bruder des Bräutigams, Herr Hauptmann Dsfaron. Kreugbruch, der Bräutigam reichte seinen Arm der Kranz­­jungfrau Fl. Balerie vu. Rupprecht. Außer­­­ diesen waren­­ noch folgende Stranz­­fräuleins im unmittelbare Umgebung der Braut und wurden diese Damen von den nebengenannten K­avalieren geführt. Frl. Alice v. Rupprecht vom Oberlieutenant Geza Trejsingfy Frl. Ella Nelly vom Kaderoffizier-Stellvertreter Richard Thonet, 1 Frl. Olga Lend vom Oberlieutenant Stefan Harmon dv. Hihalom, Frl. Paula Ruß ‚vom Rittmeister Otto Freiheren dv. Benz Alberon, Fu Ela Cavallar vom D­berlieutenant Julius Cserny, Frl. Minka dv. Thonet vom Rittmeister Grafen Thun und Frl Frida vd. Kreugbruch vom Lieutenant. Seiner Durchlaucht Viktor Bringen von ThurnTaris Sämmtliche acht Kranzjungfrauen bril­­lirten in geschmahvollen R­o |­a-Toiletten. Diesem faszinirend lieblichen Zuge folgten die weiteren Theilnehmer an der­ Hochzeits­­feier und zwar Frau Ella vd Kreugbruch mit­ dem FE. u. E&- Ministerial-Sekretär Robert v­. Kreußbrud; Frau Helene v. Oberan mit dem,f. u £. Oberpostrath Alexander v Eberan; Frau Miliv Kreubbrud mit dem Ritlmeister Paul v. Kreugbrud;, Frau Baula v. Marapvics (Sch­werter der Braut) mit Lieutenant Alfred v. Babenhofer;­­ Frau Rosa dv. Thonet mit ihrem Gemahl dem Fabrikanten Theodor v. Thonet; Frau Bertha Elsinger mit Herrn Fabrik­besiger Zirk Elsinger; Schladerer mit Heren Dr. Martin v. ; Der Brantzug. ‘ Frau Emma | J E­w­it we 1 Die Korletten. Bi Sämmtlich obengenannten Damen boten ein überwältigend schönes Bild von schier über reicher und wahrhaft moderner, geschmackvoller Toilettenpracht, aber am meisten fiel und in­ Bezug auf Kostbarkeit der NRobe die sylphen­­artige Erscheinung der Frau Baula v. Ma­­radies auf. Sie trug eine geradezu wunder­­bare Toilette aus sch­werer, goldgelber Seide mit reicher Goldstickerei und nahm sich märchenhaft schön aus. Eine blendende Erscheinung ebenfall in hochgelber Seide, ebenso stattlich wie elegant bot Frau Emma Schladerer Sehr distin­­guirt in grauer Seide repräsentirte die Mutter Braut die fashionableste Mode endlich glauben wir auch noch Frau Dokto erwähnen zu sollen, i fostbare, hochmoderne Lila-Seidentoilette mit Schleppe und Zobel-Verbrämung trug. Die Trauung. Die Trauung vollzog der bochwar Domherr Herr Dr Otto Zehetbauer,­­ hielt eine auferbauliche, gedankenreiche und so an’s Herz greifende Ansprache an das Braut­paar, daß sich viele leuchtende Augen mit Thränen füllten, auch die Augen der schönen Braut umflorten si. Erst nach 1 Uhr war die Zeremonie zu Ende und die Hochzeitsgäste vereinigten sich dann zum opulenten Bankett im Hotel „Bannonia”. Die Neuvermählten begeben sich zur­­ Hochzeitsrede nach der Riviera. 62 Tagesbericht aus Oldenburg und Mefungarn, Tagedfalchder. Sonntag 1. April. Rathokten: 6. 5 JZudicia. — Proteftanten: G. 5 AJudica — Griechen: 19. A 4 Chryj. — Montag 2. April Katior lifen: Franz d. PB. — Proteftanten: Amalia. — Griechen:: Gem. d. 5. 2. F­ortfebung auf Heite 6. Wedenburg, 31. März. Für Abonnenten liegt Heute Ar.15 des „Ilufrierten Sonntagsblattes“ bei. * Der neue ungarische Minifer am alerhöchsten S Hoflager. Das Amtsblatt ver­öffentlicht die Ernennung des küniglichen D­berstallmeister Grafen Julius Szehenyi zum Minister am allerhöchsten Hoflager. Graf Julius Szehenyi steht im 71. Lebensjahre, und schon die Thatsache mag für die Annahme sprechen, daß man es hier nur mit einem Provisorium zu thun hat. Ueber die Persönlichkeit des neuen Mi---zs-«M· nisters werden folgende Details berichtet«­:«­sssx. Graf Julius Sz­schenyi ist ein Oheim des sezs eben zurückgetretenen Ministers am königlichen­­ Hoflager Grafen Emanuel Szchenyi, ein Mann schon in vorgerückten Fahren, der nur aus Freundschaft für den Ministerpräsidente­n. Szell,, mit welchem er seit mehr a dreißig Jahren aufs innigste verbunden if­­ich, bereit erklärte, neuerdings­­ in,die B­olitit einzutreten, von welcher er sich seit dem Auf­­hören der kirchenpolitischen Kämpfe voll­ommen ferngehalten hatte. Graf Szcechenyi war in erster Ehe mit Gräfin Karoline Hihy Herraris vermählt, die im Jahre 1871 starb. Vier Jahre später vermählte er si mit Fräulein Paula v. Klin £orc­, der einst vielgerühmten Wiener Schönheit. Er ist dadurch ein Schwager des Prinzen Alois Liechte­nn­stein, dessen politischem Bekenntnisse­­ der neue Minister jedoch vollkommen­ fernesteht.. Ursprünglich zum Soldaten bestimmt, diente er auch bei­ der Armee in Italien. Das Sol­­datenleben scheint ihm aber nicht recht behagt zu haben. Er zog sich auf sein Gut Marezali PETE EREE EEE EEE AI ARE a en A 4 ah. eu «· iii

Next