Oedenburger Zeitung, 1900. Juni (Jahrgang 33, nr. 125-147)

1900-06-01 / nr. 125

RELTEN EINE EEE EEE­­ « A , « ; 1 TREE EEE OR EENE RTTRTE RE VE IRRRRE Br. N Bedenburger Reitung­­ en: ; aber der Entschluß gereift sein, da par­­lament im Falle fruchtlosen Beisammenjeing nachhause zu schiden und dann an die Auf­­lösung zu schreiten. Die Deutsche Fortschrittepartei wird sich zur Besprechung der politischen Situation am 5. Juni, die Klubobmännerkonferenz am 6. Juni in Wien versammeln. O Bodestal. In Bukopar ist eines der hervorragendsten Mitglieder der Kroatischen Aristokratie, Graf Karl El, Mitglied des Magnatenhauses, gestorben. Karl Emerich Graf und Edler Herr von und zu Elf genannt yaust von Stromberg wurde am 29. Januar 1823 in Aschaffenburg als Sohn des Grafen Jakob Eid geboren, stand demnach im 78. Lebensjahre­­ s Oesterreich-Ungarn­. Kongreßsberathungen, um 2 Uhr Empfang­­ zu ringen. In den Kreisen der Regierung soll beim­­ Handelsminister, dann Diner in der Redoute. Nachmittags Besichtigung der Stein­­brucher Pfarrirche und der Dreher’schen Bierbrauerei. Abends NRendezbuus im Verein der Baumeister. O Eine Interpellation. Abgeordneter.­­ Abt Johann Molnär brachte folgenden empörenden Daubenstreich zur Sprache: In dem neuen Gebäude der Budapester Un­i­­versität, deren feierliche Eröffnung erst ber zwei Wochen stattfand, schmüct das Stiegenhaug an mehreren Stellen die heilige Stefansstrene. Am 27. d. hat ein un­­bekannter Thäter, wie e8$ Augenzeugen berichten, die Kreuze von d­iesen Kronen herabgeschlagen. Abt MoIlnär fragt daher den Kultusminister, ob er von dieser Frevelthat Kenntniß habe und wenn ja, ob er geneigt it, zur Ausforschung des Thäters oder der Thäter die strengste Untersuchung einzuleiten und den Thäter oder die Thäter entsprechend unseren, die Unverlegbarkeit der vaterländischen Symbole streng hütenden Gelegen, und falls der Betreffende oder die Betreffenden eventuell Universitätsbürger wären, auch gemäß den Disziplinarnormen der Universität exemplarisch bestrafen zu lassen ? Herr Dr. Julius Wlaffics traf unverweilt Verfügungen, daß der Schaden sofort gutgemacht und daß in Angelegenheit der Wappenverstümmelung die strengste Unter­­suchung eingeleitet werde . Unentgeltliche ärarische Pferde. Das gemein­same Kriegsministerium bat die unent­­geltlicheleberlassung von Au­musterpferden der Traintruppe an Hauptleute der Fußtruppen und der Lettungsartillerie zur Privatbenüsung verfügt. Mit Recht erblicht man in­­­ieser Maßregel eine große Wohlthat für die betreffenden Offiziere, welche dadurch die Kosten für die Anschaffung eines eigenen Pferdes, wenn auch vielleicht gerade nicht für die ganze Zeit, während welcher sie alle Kompagnie-Komman­­danten fungiren, jo doch in den­ ersten Jahren ihrer Hauptmannzzeit ersparen künnen. O­­mwei neue Inkompatibilitäts-An­­meldungen sind vorgestern an das Präsidium de Abgeordnetenhauses gelangt. Die eine dieser Anmeldungen rührt von dem Budapester Handlungsgehilfen Julius Kurter her und bezieht sie auf den Abgeordneten Albert Berzedvdiczy (Rialer’sche Rapierfabrik­­ 4.­©.). Die­ andere Anmeldung stammt von dem In­wohner der Gemeinde Nefid Samuel Wiener und betrifft den Abgeordneten Franz Frey (Gran-Füzitder Eisenbahn), den Grafen Sulins Andrasfy (Erste Ungarische Allge­­meine Versicherungs-Gesellschaft), den Grafen Theodor Batthyany (Sasvárer elektrische Mühlenunternehmung, Elektrizitätmerse im Eisenburger Komitat, Steinamanger - Rumer Bizinalbahn) und Graf Ferdinand Zichy, dessen Stellen (bei der Allgemeinen Kredit­­bank, der Fiumaner P­etroleumfabrik und der Fiumaner Reisschäl-W.-G.) auch inkompatibel sein sollen. Ladislaus Rättay (Mitglied der Kossuth - Fraktion) dessen Inkompatibilität dadurch erwiesen sein soll, weil er Mitglied des Aufsichtsrathes der Tolnaer Bizinalbahn­­‚Gesellschaft ist — erklärt in einem Schreiben, das er von der betreffenden Stelle, trug dem dieselbe im Sinne des Gejetes nicht inkom­­patibel ist, bereits am 6. März d. h. zurück­­getreten sei. O 3ur Lage in Oesterreich. In Buda­­pest fanden mehrfach zwanglosse Be­sprechungen zwischen österreichischen Delegirten verschiedener Parteirichtungen zum Anrede der Flottmachung des Wiener P­arlaments statt. Diese Aussprachen be­­wegten­­ sich in zwei Richtungen. Die Polen und die Deutschen arbeiten im Sinne der Bildung einer Tagesordnung3 Majo­­rität zur Durchbringung der Staatsnoth­­unwendigkeiten, und zwar ohne jede weitere Bedingung. Alle Parteien, die dieses Ziel an­­streben, sollen sich zusammenschließen, um der Debstruktion aktiv entgegenzutreten und die Staatsnot­wendigkeiten durchzubringen. Die Dipauli-Gruppe bezeichnet diese Aktion als aussicht3[los und meint, daß es praktischer wäre, sie mit den Grechen auseinanderzufegen,­­ da man seine Aussicht habe, ohne Wenderung Am 4., Vormittagg 9 Uhr, Fortlegung der­­ der Geschäftsordnung die Obstruktion nieder­­.Vomjag er wächsteuxcwie Gestern Vor­­mittags besicht­­gte Seine Majestät die k.u­.k.Infanterie-Kadettenschule. Derdkönig ließ sich daselbst die Profesoren vorstellen;gleichzeitig richtete er an mehrere­­ Zöglinge Fragen,die prompt beantwortet wurden.Dann gab der König Befehltum ,Exerzieren,die jungen Krieger zeichneten sich auch hierei aus und fanden den vollen Beifall des Monarchen Der AufenthaltSr Majestät in der Anstalt dauerte länger als eine Stunde. Bevor er sich entfernte,drückte Se.Majestät dem Schulkommandanten seine besondere­ An­­erkennung aus.Hierauf fuhr der Monarch im­ das Palais des Militärwissens­­chaftlichen und Kasinovereins zur Besichtigung des Offiziers-Kasinos. Ein überaus zahlreiches Publikum hatte in der Waitznergasse die Ankunft des Königs erwartet und begrüßte ihn mit stürmischen Elsenrufen. Il»im Vestibule des Palais wurde Se.Majestät von dem Vereinspräsidenten FML Hubert Ritter v.Czibulka,dem Sekretär Haupts­mann Leopold Danzwith und dem Erbauer des Palais Major Ernst Krik,der Militär- Bauabtheilung Bu­dapest,empfangen­e.Ma­­jestät nahm sämmtliche Appartements,den «­Lesesalon,die Konversations-und Spielsäle, den Empfangssalom die Damens Zimmer,die Bibliothek,den Festsaal und schließlich den Tanzsaal eingehend in Augenschein.Der König äußerte sich über den architektonisch schönen­­ Bau,die zweckmäßige Eintheilung der Räume und die gediegene und elegante Ausstattung derselben äußerst loben. Das Gerücht über die angeblich bevor­­stehen sollende Vermählung des Erzherzogs Franz F­erdinand von Desterreich-Este mit der Gräfin Sofie Chotel will Groß aller offiziösen Dementig nicht verstummen. Nun gewinnt das Gerücht neue Nahrung durch den Umstand, daß Seine Majestät die enannte Gräfin ihrer bisherigen Hofstelle ent­­geben und die Frau Gräfin Anna Wilczef an ihrer Statt zur Hofdame der Frau Erz­­­herzogin Isabella ernannt hat.­­ Militärisches. Seine Majestät hat die Uebernahme des FML, Karl Edlen 9. Proforny auf sein Ansuchen in den Ruhestand angeordnet und ihm aus diesem Anlasse den Leopoldorden verliehen. Bensionirt wurden ferner die Oberstlieutenants August — Budindzfy des IR 90 und Mori. v. Schreyer des N Armeestandes, Plagkom­­­­­mandanten in Ziume Beide auf ihr Ansuchen. — Lepterer unter Verleihung des S Obersten- Charakters und des Militär-Verdienstkreuzes. O Sensationelles Beim zweiten Dele­­gations-Diner. Gestern fand in Budapest das zweite Delegations-Diner statt. Großes und berechtigtes Aufsehen ermwer­e allgemein eine Ansprace beim Cercle nach dem Diner, ie seine Majesität an den czechiischen De- Legirten Dr. Pace richtete. Der König gab diesem gegenüber offen seiner Entrüstung über die Verhältnisse im österreichischen Par­­­lamente Ausdruck. &8 sei — sagte der Monarch — — eine Schande, was im österreichischen Parlament geschieht. Man fünne dies nicht dulden Dr. P­aces: Wir ver­­theidigen nur unsere Muttersprache ! Seine Mazjestät entgegnete: „Sie thun es aber in einer Weile, daß­­ ein Schande ist, amd ich unwiederhole, daß eine Nenderung herbei­­geführt werden muß.“­­ Aus Bildlichen Streifen. Durch aller­­höchste Entschließung wurde der Direktor eines Knaben - Erziehungsinstitut$ und Diözesan­­- Bibliothekar Emanuel Michales zum Honorar- Sanonicus des Erlauer Erzkapitels ernannt. 2.3) Der Kongreß der Baugewerbetrei­­benden findet in Budapest mit folgender­­­ Tagesordnung statt. Am 2. Juni, Nach­­mittaga 5 Uhr, Vorkonferenz im Vereinslokale der Baumeister, Abends Begrüßung in der Wampen­teichen Restauration im Stadt­­mäldchen. Am 3. Juni, Morgens 8 Uhr, Beginn des Kongresses im Brunfsaale des neuen Stadthauses; Mittags Diner in der Netloute , Nachmittags Besichtigung des Burg­­baues und des neuen Parlaments. Abends Volkstheater und Souper im Hotel „Bannonia“. RS ker 3 ENT ! "1. Juni 1900. Ausland. — Beriebung der Königin von Holland. Aus Weimar wird unterm 30. d. ge­­schrieben : Für den 1. oder spätestens 2. Juni it auf der Wartburg bei dem Großherzog Karl Alexander der Besuch der Königin Wilhelmine von Holland und der Königin-Mutter Emma angesagt, die zur Zeit in Schwarzburg bei Neudolstadt weilen. Kürzlich ist gemeldet worden, daß die zwanzig­­jährige Königin Wilhelmine si mit dem zweiten Enkel des Großherzogs von Sachsen - Weimar, dem 22jährigen Prinzen Bernhard Heinrich, verloben werde. — Der Präsident des Pariser Gemeinde­­rathes. Der Nationalist Grebaudal wurde mit 55 Stimmen zum P­räsidenten des Munizipalrathes von Paris gewählt. — Eine englische Niederlage. Die eng­­lin­gen Truppen, welche den Baalfluß in der Nähe von Dereeniging überschritten hatten, griffen die Buren bei Witwaters­­rand an, wurden aber von diesen unter General Louis Bot­ha zurücgeschlagen. Den Buren, welche den ganzen Tag heftig be­­schossen wurden, gelang es, die Stellungen der Engländer, deren Verluste beträchtlich sein solen, zunehmen. — Die Zerstörung der G­oldminen im Brausvaal. CS verlautet aus Kapstadt, Präsident Krüger habe erklärt, daß er die Johannesburger Goldminen zu zerstören be­­absichtigte, damit sie nicht in die Hände der Engländer fallen. Tagesbericht aus Oedenburg und Mielungarn. Tageskalender. Freitag 1. Sund. Katholiken: Gratiana. — B Protestanten: Nitodemus. — Griechen : 19. Batricius. Dedenburg, 31. Mai. Du Unterstützt den Dedenburger Handels- und Gewerbestand, indem Ihr denselben bei Einfäufen und Bestellungen gegen die auswärtige Konkurrenz bevor­­zugt! * Der Nachtritt des bisherigen Redak­­teurs des „Sopron“. Zu unserem größten Bedauern scheidet unser lieber Kollege, Herr Sofef Zombory, nach dreijähriger ersprieß­­licher Thätigkeit freiwillig von der Redaktion des „Sopron“. Wir verlieren in ihm einen aufrichtigen und treugesinnten Kollegen, die Redaktion einen pflichteifrigen Leiter. Herr Zombory verlegt seine journalistische Wirk­­samkeit in die Landeshauptstadt. Unsere Sympathien begleiten ihn dahin und wir mwünschen seiner künftigen Berufsthätigkeit die besten Erfolge. * Dedenburger Kunstverein. Der Aus­­schuß des Dedenburger Kunstvereines hat in seiner am 29. d. M. abgehaltenen Ausschup­­digung beschlossen, zur Errichtung eines Monu­­mentes für Michael Munfácsy, al einen der größten Kün­­tler aller Zeiten und Belfer und als einen der herborragendsten Söhne unseren Vaterlandes, einen Betrag von 50 R. zu widmen. * Hener Notär. Zufolge der Resignation des Stoober Kreißnotars Andreas CSatäri wurde vom Oberpullendorfer Oberstuhlrichter der Groß-Warnsdorfer dipl. Hilfsnotär Nojef Goda mit der Führung der Notärsagenden betraut. «« »Es-»O i—..--" re

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