Oedenburger Zeitung, März 1914 (Jahrgang 46, nr. 49-73)

1914-03-01 / nr. 49

1. März 1914, noch durch die M­eifen der Kapelle Bokor, welche um 6 Uhr früh vi­len Festteilnehmern noch viel zu f­üh wegfuhr. Dem Komitee kann ob des gelungenen Arrang­­ments nur gratuliert werden. Es be­­mährte sich bei dieser & legeinheit der städtischen Verhältnissen angepaßte Saal aufs neue. Biel Lob gebührt Herrn Hotelier Steiger für das vorzügliche und p­eiswerte Menü, sowie die aufmerktssame Bedienung. Tangomieder. Das Tanzpaar im Schaufenster tanzt Tango , das neueste auf dem Gebiete der Mode erhält man in jeder Preislage nur im Mieder­­= spezialitäten-Geschäft — Brassoco Bettvy Soprox, Grabenrunde Nr. 109. 2508 EEE EN EEE NEE REEL ETESEIETE IRRE - · -.- . -... - Dedenburger Beitung. es = sandel und P­reffe. Im Festsaale der Kaufmannshalle hielt Chefredakteur des „Pejter Lloyd“ Ministerialrat­sR. Zosef Beri über Handel und Breije einen interessanten Vortrag. Er schilderte das innige Verhältnis, das zwischen diesen beiden hochwichtigen Faktoren des staatlichen Lebens besteht. Dem Handel ist es zu verdanken, daß ein friedliches Wirt» Ichaftsleben zur Entfaltung gelangte, daß die Gesellschaft schuf, und­ daß die Kultur Ver­­breitung fand. Das Wesen des Handels besteht darin, daß er den Überfluß sammelt und dort­­hin bringt, wo ein Mangel an den betreffenden Artikeln herrscht. Der Nachrichtendienst, die Vreise, hält Schritt mit dem Handel. Der Nachrichtendienst weckt in den von­einander entfernt lebenden Menschenmassen den Wunsch nach immer neueren Werten und entwicklt auf solche Weise den Austausch der Waren den Handel. Wenn wir in eine Zeitung blicken, finden wir kaum eine Nubris, die nicht mit dem Handel in irgendeiner Beziehung in Ver­­bindung wäre. Die Wirkung der Bolitit auf den Handel ist jedem bekannt. Aber auch die weniger wichtige aviatische Rubrik, welche die flugtechnischen Erfolge verkündet, ist von Be­­deutung für den Handel, denn sie zeigt eine radikale Anmälzung des Ver­ehrs der Zukunft und die Perspektive eines zo­llfreien Handels an. Von der volfswirtsc­haftlichen Rubrik zu sprechen ist überflüssig. Wenn die Presse auf­­hören würde, zu funktionieren, wäre auch der Handel außer­stande, seiner Aufgabe voll und ganz zu entsprechen. Sowohl der Presse wie auch dem Handel fällt bei der Plazierung der Kulturprodukte eine große, friedliche Ver­­mittlerrolle zu. Ohne die Preise wäre der Handel lahm­gelegt und ohne den Handel fan man sich die Preise überhaupt nicht vorstellen. Die fesselnden Ausführungen wurden von dem zahlreichen und vornehmen Auditorium mit großem Beifall aufgenommen. Dem Ver­­trag folgte ein Souper. Der Stadtmagistrat hat in der heutigen Sigung, in welcher Obergespan Dr. vol. Baden den Vorsig führte. Die Gegenstände, welche ger­meinschaftlich mit dem Budget in der donnerg» tägigen Generalversammlung zur Verhandlung gelangen, vorbereitet. Vor Uebergang zur Tagesordnung ergriff Obergespan Dr. v. Ban das Wort und würdigte in schmeichelhaftester Weise die Verdienste des Oberbuchhalters Dr. Michael Thurner, die er durch Ein­­führung des neuen Systems bei der Zusammen­­stellung des Budgete­­s) erwarb. Der Bor­­sigende bezeichnete die neue Budgetvorlage als eine schöne, fachtüchtige Arbeit, welche im Ver­­gleich zu dem auf der alten F­­undlage zu­­sammengefü-Iten Budget mannigfache Vorteile auf­weist und besonders durch eine leichte Orientierung bietende Eigenschaft sich auszeich­­nt. Er wünscht nur, daß der neue Buch­halter auf dem von ihm eingeschlagenen Weg der reformatorischen Arbeit unweiterschreite. (Beifall.) DOberbuchhalter Thurner dankte für die Apostrophierung und erklärte, daß die Un­­erkennung nur anfeuernd auf ihn wirfen werde. Der Oberg­span bringt ferner dem Ma­­gistrat die freudige Nachricht zur Kenntnis, dab er die durch das Ableben Josef Wälders erledigte städtische Oberingenieurstelle mit Ober­­ingenieurtellvertrete­r Alexander Rovats beseßt hat. Die bisherige Tätigkeit des neuen Oberingenieur ist und­allen bekannt — meint der DVorfigende — denn er gehört seit Fahren dem Team­enfürper Dieter fünfgl. Freistadt an. Eine geklärte Auffassung, ruhis» ge Ermägen und Hingebung an die Sache er die Eigenschaften, welche den neuen Chef des Ingenieuramtes charakterisieren. Er wird seine leichte Sache haben, seiner Auf­gabe vollk­­mmen gerecht zu werden. Er tritt an die Stelle eines Mannes, der von Feind und Freund als ein ausgezeichneter Fach­­mann anerkannt wurde. Ein weiterer Umstand, welcher dem neuen Chef Schwierigkeiten in den Weg legt, ist jene Antipathie, welche — ob mit Recht oder Unrecht, der dahingestellt — gegen­­über dem­ngenieuramt in einem Teil des städtischen Vertretungsfürpers vormaltet und in einem gemeilten Miktrauen zum Ausdruck ge­­langt. &3 mag sein, daß der Mangel des vollen Vertrauen mancher Kreise darin seine Wurzel befite, daß troß der Vermehrung des Beamtenstandes de Ingenieuramtes bei vielen Bauten Spezielle Kosten auftauchten, welche einem Teil der Repräsentanz al nicht ganz gerechte Belastung der E­völkerung erschienen. Er ersucht den neuen Oberingenieur, den er in seiner neuen Eigenschaft begrüßt, womöglich tahm­ zu wirken, daß der gährende Stoff des Miktrauend und der Ungem­iedenheit ausge­­schieden werde und daß gegenseitige Vertrauen zwischen Repräsentant­s und Ingenieuramt wieder auflebe. (Großer Beifall und Eljenrufe.) Oberingenieur Kordats, indem er für mohlwollende Antipizierung des Vertrauens dankt, gibt die Versicherung, daß er sein volles Können in den Dienst der technischen Leitung der Stadt stellen werde. Der Magistrat behandelte sodann die Trage der Ausgestaltung der Polizei und stellt im Sinne der Kommissionen (Finanzkommission und Rechtsfektion) den Artrag, zu Lasten der Staatssubvention für das Polizeimwesen eine Konzipistenstelle (X. Gehaltsklasse) und in der Form der stam­mweisen Vorlüdung eine Polizei­­inspektorstele (XI. Gehaltsflosse) zu systemi­­sieren, gleichzeitig aber eine Polizeikorporal­­stelle einzustellen. Auf die Stelle eines Polizeiinspektors rüdt Wachtmeister Brüftl, auf seine Stelle der Titularwachtmeister, und an diese Stelle der rangälteste Korporal vor. Die Durch­­führung D dieses Antrages erheirscht insgesamt nur 260 K. Die im auswärtigen Dienst ver­­­wendeten Polizeibeamten sollen erhöhte Diäten erhalten. (In der VIII. und IX. Gehaltaffasie 7 K in X—XI Ge­haltaffasse 6 K) und auch das Uniformierungspauschale soll von 120 K auf 150 K erhöht werden. Die voriger Fahr ernannten fünf WBolizisten sollen statt 700 K, 800 K Anfangsgehalt erhalten, und auch das Stiefelgeld entsprechend erhöht werden. Zu Lehrzwecen (Mannschaftsschule) sollen 200 K, zu Prämien 500 K, zur Anf­affung von Sachbüchern für die Mannschaft 50 .K verwen­­det erden. Hinsichtlich der Familienzulage des Diener­­personals stellt der Magistrat auf Anregung des Obergespanz einen alternativen Antrag. ‚Entweder sol die Stadtrepräsentang die Jamie­­­­­rienzulage für das Dienerpersonal in der Höhe feststellen wie sie für die Staats­bediensteten be­­stimmt ist oder aber in einer mäßig restringierten Form, wonach das Minimum statt in 300 K nur in 200 K festzulegen wäre. Als Bededung dieses Erfordernisses kann dr Magistrat nur die Erhöhung der Kommunalst­­wer beantragen, da h­iefür feine andere Einnahmequelle sich bietet. Wenn die Familienzulage im vollen Um«­efange (also mit 300 K Morimum) eingeführt werde, wäre eine 5 °/,ige Erhöhung der Kon­s­munalumlage notwendig. Bei einem niederer, berechneten Morimum ziele 3— 4 °. Besondere Besschlüsse muß die General­­berssamm­lung noch fassen : Hinsichtlich der Res gelung der Bezüge. der Schoßmeister, hinsicht­­lich­cher Beteiligung von städtischen Oberbe­­amten an dem höheren Vernwaltungsfurg , bezüglich der Rückerstattung der Kosten der Theaterpolizeiinspektion seitens des Theater­­direktors, bezüglich der Rücerstattung der Des­infektienzfosten (Epidemiespital) Hinsichtlich der­ Unterstüßung des Diepenfair ®s von 1000 K für das laufende Jahr; die Erhöhung der Bezüge der Ammen im städtischen Kindergarten; hinsichtlich Unterfrügung des Volkskindergartens vereind 5; und der Erfordernisse der Ge­werbe­­lehrlingsschule ; bezüglich Unterstüßung des Haughaltungsturfes (gleichzeitig soll die Res­gierung ersucht werden, einen solchen Kurs auch im laufenden Jahre zu arrangieren) Hin­­sichtlich der Fortiegungen der Bohrungen auf der Wasserleitungsanlage (Hier ist da Er­­fordernis 7431 K 10 h) Hinsichtlich Anstellung eines Gärtner bei der einzuführenden städt­­ischen Gemüsegärtnerei. Mit der Verlegung des Matrikel­­amtes und des Wirtschaftsamtes in das zweite Stockwerk sind 5000 K zu Adaptierungszwecken und für Neueinschaffung von einzelnen Möbelstücken notwendig. Der Magistrat erstattet bezüglich der Ab­­änderung der Offertauafchreibung für die Warms­tafjerheizung im neuen Spital ausführlichen Bericht und gibt bekannt, daß diese Arbeiten auf die Firma Ritschel und Henneberg in Budar- pest übertragen wurden.­­ AMT (das bekannte schmerzstillende Mittel bei Kopf­­und Zahnschmerzen, Rheumatismus, Influenza usw.) Um das echte — sicher wirksame — Produkt zu er­­s F­halten, verlange man es in­ Form der Aspirin- Tabletten „Bayer“. Diese sind erhältlich in Originalpakung zu 20 Tabletten à 0,5 g. zu Kr. 1.20 per Röhre. Jede Tablette trägt den Stempel Aspirin. Ed vorbereitende Magistratsfigung. Aspirin _—_—T­abletffen== . . .. « SE ? ITERE | Ingesweuigkeiten. Sopron, 28. Februar. Für ee Abonnenten liegt denfe Ar. 9 des „, blattes,, Bei. * 50 Jahre im Hause Wolf. Aus Kismarton Schreibt man ung: Ein Jubi­­läum, wie es gewiß nur selten jemandem ge= gönnt ist, feiert in den nächsten Tagen ein Beamter der renomierten Weingroßhandlungs­ firma Leopold Wolf’s Söhne Am 4 März werden es 50 Jahre, daß Herr Adolf S­chle­­singer als 14jähriger Knabe in das Ge­­schäft eintrat. Sein damaliger Chef war der Großvater der jenigen Prinzipale, sodaß Herr Schlesinger unter drei Generationen im Hause wirkte. Durch au­sdauernden Fleiß, Tüchtigkeit und hingebende Treue gewann derselbe bald das volle Vertrauen seiner Chef und Vorge­regten und hat sich durch Eifer und Fachkenntn­is bis zum ersten Sellermeister hinaufgear­­beitet, welche Stelle er nun zum Wohle des Geschäftes, seit vielen Jahren bekleidet. Vor 10 Jahren wurde Herr Schlesinger mit der Medaille für 40jähriger Dienstzeit defordert, gewiß erwartet ihn je­ nach Ablauf einer halbhundertjährigen treuen Tätigkeit in dem­selben Hause, umso eher die unwohlverdiente ehrende Auszeichnung. Mit Freude und Ge­­nugtuung gehobenen Bewußtseins kann Herr Schlesinger auf diesen Zeitraum strenger Pflicht­­erfüllung zurückbliden und ist es solcherart nur recht und billig, wenn sowohl die Chefs, als Beamtenkollegen diesen Anlaß festlich zu be­­gehen beabsichtigen, um den Jubilar in unwür­­diger Weise zu ehren. * Der Verein der Soproner Kaufleute hält morgen Sonntag den 1. März vormittag 2 11 Uhr unter Borsig des Präsidenten­­ Spiegel im Saale der Handelskammer die Ausschupfigung ab, worauf wir die Aufs­perksamkeit der Mitglieder lenfen. Infirirten Sonutags- N DET EN TH Ne RE RA TR EREN N Et re N EN ee DR N

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