Oedenburger Zeitung, 1920. Oktober (Jahrgang 52, nr. 224-250)
1920-10-27 / nr. 246
ie ur k N + „ \ nie-is Die Parteien in Österreich Vs. Diefk brsis geniuis Deutsschösterreich bestehenden Partieien wollen wir im Rahmen diss AussaiTe—ihrer Bedeutungslosigkeit entsprechend — nur in kurzen Zügen besprechen. Die bedeutendste von Diesen Heinen Parteien it ncd . 5. Die deutschösterreichische Bauernpartei. Diese steht unter Kührung des bei den Wahlen am 17. Oktober gegen die CHristlichsozialen, unterlegenen bauern Kesper Stoder und ist gemäß ihrem Programme eine Klassenpartei, dd. sie tritt, glei Den Sozialdemokreien nur für das Wohl und die Interessen einer einzigen Klafse ein, ohne auf Die‘ Interessen anderer Klassen und Stände Nachsicht ‚zu nehmen. In nationaler Hinlit ist sie antisemitisch und Für den Anschluß an Deutschland, in politischer für die Republik, sin Fultureller steht sie, den Chritlihjjogiales näher «is der Großdeutschen Boltsaogı‘ei. Sie war in der verslossenen Naionalversoxmlung durch sechs Abgesrnete vertreten.und wird im teuem Nationalrate ebenso 2 sein.. Bis zum Spätsommer 1920 beit ihre Abgeordneten ‚mit den en len imrer Nationalversammlung die „Großdeutsche Bereinigung“; als die Wahlen kamen, sprang die Bauernpartei als Dieser Bereinigung aus und zog selbständig in den Wahlkampf. . Die dar "Durch Hervorgerufene Stimmentersplitterung schädigte nicht nur Die rohe Deutsche Volkspartei“, sondern weit mehr noch die Bauernpartei selbst, da beider Parteien bei gemeinsamen Auftreten mindestens um 3—10 Mandate hätten | mehr erringen können. Ebenfalls den nationalgesinnten Gruppen ist zuzu zählen 6. Die Nationalsozialistische Partei, unter Führung des Wiener Apporaten | * Dr. Riedl Auch diese Partei steht auf dem Klassenstandpunkte, und zwar ist sie eine Arbeiterpartei. Ihre Anhäniger rekrutieren sich hauptsächlig aus den Reihen der Eisenbahner. Auch diese ‚ Bartei it für den Anschluk an Deutschh ‚Land, für die Republik, gegen die Borberschaft der Juden usw. Zahlenmähig it sie sehr schwach: Im Segter Mahl"Lampe stellte sie in jedem Mahltreije Wahlnwerber auf, ohne auch nur in einem einzigen Mahltreise mehr als ein paar hundert Stimmen auf sic|D zu vereinigen, während die Wahlzahl (2. i. die in einem Wahlkreis für die Erlangung eines Mandates nötige) 12 bis 17.000 betrug.. Auch die Eigenbrötelei dieser Partei, vor allem aber die demagogische Streberei ihres Führers, des Dr. Riehl, it vielfach daran schuld, daß der „Großdeutschen Volfspartei“ eine Zahl sicherer Mandate verloren ging, weil einige Stimmen auf M Wahlzahl fehlten. Die nächste Partei, die wir an dieser prechen wollen, ist Groß: | | | | | | | | |. | .tcsklltlelhssioeseavsks.Desw-50 ice-Instiptedisiunsessek schrllileliungugslch vonll-120lik zum-ems sen-Hirns-aseswrilncsiuaguaanichi usisueluekesloienserselben zurr wieich Dringlichmalt-takt-sind sasieleods nisch tuüben-main Einzel-intonier- 1'50 unabhängig jaablett ” Ortara" mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag pünktlich um 5 Uhr nachmittags zur Ausgabe. US Monatlich 30 R, "jährlin 90 RR, ara ISO KR, te 360 KR frei ins Baus Be Bitttnoc, E 27. Oktober 13%. Mist-ON09seihukg.veilipl.zd,IckijspkechqlN" sit-essennasseonneimnuwekcenlnnimmst- Ist ang.Dcäkplsixsd,unsisunlckesimanch-L· cubeiirmnae72,«seenoiiimei«.sehn-hans-zehensimsdincillhrmirisqxussmeiagcnlllldrvor. Einzelne mutet 1·50 52. Jahrgang. » | Dentichlendg Be (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) NB, Berlin, 26. DE. Gerüchten zufolge, die der „L’neupre“ in seiner heutigen Folge wiedergibt, schlägt die englische Regierung vor, Dentichlands Gesamtiird auf 12 Milliarden Gold-Pfund, d. 4. 300 Miliarden Gold-Francs festzulegen, die im Laufe von 4042 Jahren zu zahlen wären. Swieson erhielte Frankreich 156 Milliarden Goldfrancs. . E8 ”. Sr. Reuners Nbihiebsrede. RE in SEI saan Rüdtent der belgischen Regierung. Sie Streits in England. RB. Brüssel, 26. Oft. In einem (Drahtbericht der „Qedenburger Zeitung”.) gestern abgehaltenen Kabinettsrat ist’ NB. Berlin, 26. Of. das Rücktrittsgesuch;.Der belgischen Nenungen auf eine baldige Beilegung des gierung, das dem König bei feiner dem Streits konzentriert ist auf die außernächst zu erwartenden Rückehr aus [ordentliche Bersemmlung des Gewehr- Südamerika überreicht werden soll, un |idertston greifes am Mittwoch.Inzwiterzeichnet worden. Die bereits früher !Ihen, werden die inoffiziellen Beiprezurückgetretenen Minister Srant, Jam; | dungen mit der Regierung fortgesekt. Jon und Simon gehören der Liberalen | Der Streik der Eisenbahner hatte nicht Raitei ar. —nur einen bekonneneren Teil der Führer, sondern auch einen sehr großen | Teil der Arbeiter gegen ih. Er it da » 5 Anyı 21 « Wnejereärckjävng Bes Mar von: ums ° |ber imi terblieben. In Paris it infolge Barts, 26. Dt. In dem Bericht |des Streites im englischen Bergbau die über die pe eike Rage in Süpdrukland | Volizeistunde um eine halbe „Stunde “teilt der „Matin“ mit, daß seit kurzem | de erfürzt 109 suden. beig Ddeo SUR 5 in Der Krim für die Wieder: | Berlin, errichtung dess en Stimmung, NE. 26. Oft, . Die gemacht werde Als Anwärter wird | ,Deutsche Allgemeine Zeitung“ meldet | Großfürst Michael Alexandrowitsch, der aus London: Die Lage im Kohlenzweite Bruder Des garen Nikolaus, ge | arbeiterstreiff hat eine günstige Wendung nannt genommen. \n der zweistündigen Kon feveng am Samstag, der auch Bonar Cam und andere Minister beimohnten, = Alle Hoff: « FIR NI sind erhebliche Fortschritte gemacht mor(Drahtbericht der „Wedenburger Leitung den, Die Regierung iotf ich bereit er: NB. Wien, 26. Ort. Dr. Nenner! Hört, haben, eine sofortige Lohnerhöverabschiedete ich geitern vormittag von | bung von 2 Schilling eintreten zu den Beamten des Staatsamtes für Menge: | laffen. Die Bergarbeitere refutine Tollar ee. Er betonte in seiner Ansprache, dag "ls Ausgleich dafür die Verpflichtung Desterreich sei mit den Nachbarstaaten | Übernehmen haben; die Förderung zumn Frieden und Freundschaft leben uie | erhöhen. &3 sei dahin zu flieden, daß Desterreich mit | |diesen Völkern im Handel und Wandel verbunden sei. Um 12 Uhr mittags nahm "Staatssekretär Dr. Mayr die Bortellung der einzelnen Abteilungsvorstände entgegen. Auch er hielt eine Ansprache, in der er den daraussichtlich provisorischen Charakter seiner Amtsführung betonte. Yieben des griechischen Königs einem Athener Vertreter des»DailyMecil«, daß,abgesehen von König Konstantin und dessen letzten Sohne,die Dynastie König Georgs niemals entthront worden sei. Die Thronfolge gehe daher ohne weiteres von König Mlerander auf den Dritten Sohn Konstantins, den Prinzen Paul über und es besteht nicht der geringste Zweifel, das Prinz Paul, der ih gegenwärtig bei seinem Vater in Züri aufhält, annehmen werde. Das Gerücht von der Verweigerung der Anznahme bezeichnet Wenizelos als ein Mahlmannzer seiner Bettelgegner. Zunächst werde eine Regentschaft plangreifen und nach den Mühlen, die nach Benizelos Meinung den Liberalen eine groge Mehrheit bringen werden, wird Prinz Raul den Thron besteigen. Damit könne sich auch Exkönig Konstanten zufrieden geben und seines ältesten Sohnes definitiven Thronverzicht ausspiegen. Die griechische Regierung hat Die Errittung einer Republik oder die Einlegung eines englischen oder anderen ausländiigen Brinzen niemals in Erwäggung gezogen. «* $ ! Ba % ” = (Hier wurde eine Depesche von der Hensurbehörde beschlagnahmt.) Dedenburg, 26. Dft. Die „Deisenburger Zeitung“ war bereits am Freitag den 22. d. M. in der Egge, die Meldung ausringen, daß Ministerpräsident Szaf Terett in einer Situng der Negierungenpartei mitteilte, die Entente verlange, daß ‚der ungarische Friedensvertrag bis längst istend 1. November durch die ungarische | Rationalversammlung ratifiziert werde. ”. * . * * | ma | Tod des Griechenfanies. (Drahtbericht der „Dederburger Zeitung“.) NE. London, 26. DH. Mie den Blättern aus Athen gemeldet wird, it. König Mersader wettern morgens um 3 Uhr 30 Minuten früh gestorben. Beni 3elos erklärte unmittelbar nach dem | ‚des, den die Partei beim Wählerfang | D Ihre Anhänger: den verschiedenen Wahlkreisen gegen’ 7. Die Bürgerliche Arbeitspartei, die bei jeder Wahl unter einem anderen getrieben hatte. So waren für Platate Namen auf Mählerfang ausgeht. Im allein mehrere Millionen Kronen vor: Vorjahr z.B. nannte sie si Bürgerlich ausgabt worden. Immerhin hatte sie in SemofratischerBarteischaft, wenn man ihre Wähler so nennen , 65.000 Stimmen auf ji vereinigt. Bei will, beshränft ich nur auf Wien, und den Wahlen am 17. Oktober d. S. hatte zwar vor allem auf Die Innere Stadt,die Partei, Die fi nunmehr „Bürger Diese Partei ist der feste Ueberreit der | liche Arbeitspartei“ nannte, im ersten ehemals im alten Desterreich .bestande | Wahlkreis an Stelle des Abgeordneten nen, allmächtigen liberalen Partei, Die | Friedmann den ehemaligen österreichin den Tagen ihres Höhepunktes Deutschen Ministerpräsidenten Graf Ottofar Namen ,„Deutsche Hortschrittspartei“ Czernin aufgestellt und sich davon führte. Als der Liberalismus immer einen ‚bedeutenden Zulauf versprochen, mehr abwirtschaftete, verlor auch‘ die. Doch dieser blieb aus. Die Wähler: Bannerträgerin desselben, Die Liberale Schaft durchschaute Groß aller Begabung, Bartel von Wahl zu Wahl mehr an An,die ja Ezernin nicht abgesprochen verhängern und an Bedeutung. In die den fann, zu sehr heilen Mantel mütiglegte Nationalversammlung wurde murfeit und Streberei, eine Rolle zu spielen mehr einer ihrer Kandidaten gewählt, und zwar um jeden Preis. So war der Abgeordnete Friedmann, und Gzernin im Januar 1919 für die Mozwar troß des ganz folonjalen Aufwande und gegen den er aneutschland eingetreten, im jenigen Wehkampfe jedoch trat er für die Re= public und für den Anschluß an Deutschland ein. So kam es, daß seine Wahlliste statt 65.000 nur mehr 39.000 Stimmen auf ji vereinigte. Ezernin wurde im ersten Wahlkreise gewählt und dur die Reststimmen wird auch noch ein zweiter Abgeordneter (wahrscheinlich Dr. Hofmeister) in den neuen Nationalrat kommen. Irgendeinen Einfluß auf die Gestaltung der Politik wird diese Zweimännerpartei natürlich nicht haben. Was das Prosgramm der Bürgerlichen Arbeitspartei betrifft, läßt es sich kurz zusammengefaßt in die Worte leiden: Für den Kapitalismus, die Großindustrie und den Großhandel. Alles andere, was das Programm dieser Partei so enthielt, ist Wushängeshid, dazu bestimmt, en und BR zu fangen