Tagblatt, 1923. Juni (Jahrgang 1, nr. 123-146)
1923-06-02 / nr. 123
Ei 4. .». kSeiteZs Samstag ·7Gtkopet·Hagelfijadeic’in«t—«Burgenlande.Das Gewitter,welches am Fronleichnamstag über das ganze Gebiet des Burgenlandes niederging,richtete«.in den Weingärten und anfdaneldern der Gesmeinden Oslip,Eisenstadt,St-«Genrgefr,Trauersdorf und Donnerskirchen einen großemurteil«ihr«ingliche 11 Schaden an.Auch aus anderen Gemeinden werden große Schäden an den Vegetationen gemeldet.—Der Regen,welcher mit »taubeneiergroßen Eiskörnern stark gemengt war,schlug die Frucht zu Boden und die Blätter,immeT rauben den Reben. — Der Regen, welcher gestern über inn fere Gemarkung darniederging, richtete statt außen nur Schaden an, weil er mit taubeneiergroßen Eistörnern gemengt war, welche die Blätter und grünenden Trauben vom Rebensioff schlugen und auch an den übrigen Vegetationen einen uneinbringlichen Sadhehader verursachten, Umueld zu tun haben. In einem unbeachteten Augenblick entfan und flüchtete er längs der Leitha in eim Schmugglerversteh. Hier 308 Szamuely seinen Revolver, richtete ihn auf einen stattlichen Schmuggler und Ährte ihn an: „Ich bin in wichtiger diplomatischer Sendung unterwegs. In Ladfehuhen kann ich nicht durchs Wasser waten. Nimm mich sofort auf den a m anderen Ufer wurden sie des Schmuggels verdächtig, von den Desterredern verhaftet. Szamuely wurde ernannt und sollte zur Polizei nach Wiener Neustadt gebracht werden. Da ein Entkommen unmöglich schien, erschoß sich Szamuely auf der Stelle. Die Oesterreicher trugen die Leiche über die Grenze nach Ungarn. Als man hier erfuhr, daß es der Leichnam Szamuelys sei, wollten ihn auch die Ungarn nicht und brachten ihn über die Grenze den Desterreichern zurück. Dies wiederholte sich vier- bis fünfmal, bis schließlich die Leiche Szamuelys doch auf ungarischem Boden blieb und in der Nähe von Sauerbrunn, auf damals ungarischem Gebiet, begraben wurde,ken und übersetze mich ans andere ufer.« in Rusmannsburg. Sommerfest der Feuerwehr. Vergangenen Sonntag veranstaltete die „hiesige freiwillige Feuerwehr ein Sommerfest, an welchem auch die Feuerwehr der Umgebung, Geresdorf, Strebersdorf, Frankenau, teilnahm. Die Schöne Witterung und der Massenbesuch brachten unserer Feuerwehr einen schönen NReingerwinn. Unterloisdorf. G ründung eines Burschenvereins. Pfingstmontag fand das Gründungsfest des fath. Burschenvereins statt. Es erschienen auch die Burschenvereine von Deutsch-Geresdorf, Strebersdorf und Oberloisdorf. Mannersdorf. Kirchweihfest. Sonntag, den 27. Mai, war unser Kirchweihfest. Der schöne Maiensonntag lobte sehr viele Gäste aus Nah und Fern heran. Ein reges und fröhliches Treiben zeigte sich in allen Gasthäusern. Erst bei hoher Sonne fand das fröhliche Test sein Ende. » » Priesterkonferenz.le28.d.M.hielt hier der Lutzmannsburger Dechanatsbezirk seine vierteljährige Priesterkonferenz ab. Bezirkslehrerkonferenz. Am 24. Mai fand hierorts eine Bezirkslehrerkonferenz statt, bei welcher die Ministerialräte Dr. Battista und Fadrus von der geschichtlichen Entwicklung des Schuliwesens und von der Heimatkunde und Spraclehre sehr interessante und lehrreiche Vorträge hielten. Hber-Pullendorf. frau RS Tagblatt Rititie. Theaterabend. Vorigen Sonntag veranstaltete unsere Jugend einen schönen Theaterabend. &o wurde das Wolfsftüd. „Der Schuster als Geist" aufgeführt. Das hervorragende Spiel aller Mitwirfenden erntete viel Applaus. Ein schöner Reingewinn zugunsten eines Anriegerdenkmals war das Resultat der Mühen der Arrangeure und Mitwirfenden. a I .. « Heu , «- - , 325 en m = die Sesterreichische Börferbundsanleihe. Empfang der Vertreter der Breite im Rotsparkassetkamt eine Ansprache,in der er über die Anleihe folgende bemerkenswerte Mitteilungen machte: Es ist eigentlich selbstverständlich, da i ab. wir DOesterreicher die ersten sind, die mit Br Auflegung des österreichischen, Anteiles A dieser Anleihe d vorangehen. Wir gehen anfangs nur dem äußeren Vorgange nach) borg ich bei diesen Anlasse neuerdi fann, die Verhandlungen unse mission find so meit gediehe mit einem gegebeng rechnen und sicher sein ö reichische Tranche nur einen Wertes if und it Anleihefomdaß wir schon Tat bestanden, daß die öfter- Teilaktion des gan- Auslandzitaaten zu der gleichen Tat umgesebt wird. Der allgeitke bau der österreichischen Trance ist &ıf bei der kurzfristigen er. Während es sich dann der Anleihe für eine Laufzeit der jenigen Ane, wenn nicht die österreichischem ihr zustehenden Rechte sollte, die Anleihe nach zehn nen und zurückzuzahlen. Die für diese Anleihe können als leihe zwanzig arische Regierung im Gebrauch mad affig bezeichnet werden... ganz erst Die pfandrechi hen Sicherungen sind dieselben wie bei der kurzfristigen Anleihe, nämlich die Pruttoeinnahmen aus dem Zoll- und Tabatgefälle. 84 Prozent der Anleihe sind durch England, Frankreich, Italien und die Tschechoslowakei garantiert, der Neft durch die kleineren Staaten. Diese Garantie ist eine 100 prozentige in dem Sinne, daß der Mahntalbetrag der gesamten Anleihe ih um jenen Prozentfaß verringert, der durch die Gaarantie der Staaten nicht gedecht ist, so daß der zur Begebung langende Teil der Anleihe jedenfalls zu 100 Prozent gedecht ist. Der Gesamterlös der Anleihen im Maximum mit 650 Millionen Goldfronen festgesetz, der Nominalbeitrag kann nach den Genfer Protokollen diese Summe übersteigen. Die Garantie der Staaten it nicht nur geiäßlich festgelegt, sie wird durch die Kollateralobligationen fonfretisiert, die von den garantierenden Staaten bei der Schweizer Nationalbank erlegt werden. Jede der aufzunehmenden Tranchen wird auf die, Währung des betreffenden Landes lauten, ..also auf ‚englische Pfund, französische Staaten, belgische Franken, in den Vereinigten Staaten auf Dollar, wobei ich mitteilen kann, daß wir die querbestimmtesten Nachrichten darüber haben, daß in Amerika 25 Millionen platziert werden. "Hinsichtlich der Währung macht Oesterreich allein"eine Ausnahme. GS wurde nngestattet, ebenso wie bei der Dezemberanleihe, die Titres auf Dollar auszustellen, so daß das österreichische Publikum, auch hinsichtlich der Währung Goldtitres wird erwerben künnen. Der Betrag der österreichischen Trance ist mit 13 Millionen Dollar Nominale festgerebt. Die rg ist nominell 7 Prozent, wobei jedoch zu berücksichtigen it, daß der Zeichnungsfurm 93 Prozent und für jene, welche kurzefristige Dollaranleihe in Titres der neuen Ansleihe konvertieren, 91 Prozent if. Was die Sicherheiten für Diese Anleihe betrifft, kann man wohl ohne Hebertreibung sagen, daß sie ganz einzigartig sind, ebenso wie die Verzinsung als sehr günstig bezeichnet werden kann. Gouverneur des Boisparfastenamtes Doktor Schuster appelliert an die Presse, auch diesmal wieder ihre bewährten Kräfte in den Dienst der Anlehe zu stellen, deren Bedeutung weit über die sonstigen Staatsanleihen Hinaus ht. Die Zeichnung beginnt am 1. Juni. Gelegentlich der Veröffentlichung Prosperts über die Völkerbundanleihe Bundesfinanzminister Dr. Anleihe vom mals um di des » hielt Krenböck beim + mn_ F 2. Juni Nr.123.«"« y RER — Der 2. Juni (Samstag). ·K«ath.:EraSmnS.Protestanten:Margnaka—·auf dem „Wartih”. 8 Ur abends: Tanzämter - Schulwesen: Junnalis der Staatsoberrealschulehaltung in der Bente-Pension. — Vereine und Versammlungen: 5 Ur. abends + Vertrag in der Handels- und Gewerbekammer durch den Buddapester Bankdirektor Dr. EneiP Drehr. — 8 Uhr abends: Banfett im weißen Saale des Hotel „Bannonia“. — Historischer Kalember: 1835 Bayit Pius X. in Niese geb. — 1850 der deutsche Malen sising von Kaulbach in Minden geb. — 1863 der Komponist Felt. Mein gautner in Zara geb. — 1878 mißglücıes Attentat auf Kaiser Wilhelm I. — 1919 Weiterreichung der Friedensbedingungen an die Delegierten Deutschösterreichr in St. Germain. .. Ta ., Monatskalender für Zuni. Der Monat Juni zählt 30 Tage, beginnt mit einem De und endet mit einem Samsta. Die Sonntage fallen auf den 3, 10., 17. und 2%. Suni; der Juni weist für Katholiken nur einen Feiertag auf,und zuvar das Fest der beiden Apostelfürsten Beter und Paul am 29. ; für Protestanten ist dieser Tag ein Feiertag. Der Monat Juni ist für die Reife der meisten Halmfrüchte dem entscheidender Vedentung ; Iin vielen, besonders günstig gelegenen Gebieten beginnt gegen Eude des Monats der Schnitt. Am 1. ist der Tag 15 St. 39 Min. lang;bis 21. nimmt der Tag um 18 Min. zu, nachher um 3 Min ab. Mondesphasen: Lechtes Viertel den 6. um 10 Uhr 19 Min. vorm. Neumond den 14. um 1 Uhr 42 Min. nahm. Grites Viertel den 21. um 9 Uhr 6 Min. nahm. Vollmond den. 28. um 2 Uhr 4 Min. nahm. Sommeranfang am 22. um 12 Uhr 3 Min. nahm. as « EN 2 Bl ( END-) O ts·iit da! ni x re an daß „za Meshald wir Sie daran erinnern, Ihr Abonnement auf das ablatt“, Generalanzeiger für das Burgenland, für Juni zır erneut erhilt. Damit in der Zustellung des Clatted feine interbreung eintritt! — y Wirtschaftskalender für suui. ·Acke·rbau.Jn diesem Monate muß man fleißt mit der Haae arbeiten,um gesäte undgestedte Pflanzen vom Unkraut rein zu erhalten. Klee wird zu Heu gemäht. Wiesenbau. Bei trodenem Wetter wird mit dem Wählern fortgefegt. Vierzehn Tage dor der Heuernte wird nicht bewässert. Dreimahlige reben werden zu Heu gemäht Weinbau, mit dem Ausbrechen und Baudelit fortgeseßt, jedoch nicht während der WVidezeit. Sturzreben können noc)h werden. bitbau. In der Baumschule hat man den Verband bei Veredlingen abzulösen. Die Seitenzweige berge in den Baumschulen werden eingefürzt. Bei Zwerg- und Spalierbäumen führt man den Sommerschnitt aus. Gartenbau Auspflanzen von Kohlsorten. Die Bohnen erhalten Pfähle. Sommerendivie wird gebunden. Winterendmend Kranstohl wird gefäet, Mienemzsucht: Die Miener K schmärmann: Die Honigtracht ist sehen diese am meisten starr und können daher bei starren Stöden Rufe und Unterjäge gemacht werden. II Todesfälle.Dienstag den 7.Mai oersrieds Frau Franz Balåzs,geb. EDa Jerke,im 28.Lebensjahre.Mittwoch den 30.Maiver1«tarb der pensionierte Eisenbahnbeamte Johann Goßtonyi im Alter von 64 Jahren. ——Frei»tag den 1.Junil.J.verschied nach langem,schwestens Leiden die hiesige Private Frau Witwe Karl Hanamann,geb.Susanna Gottschling, im 71. Lebensjahre. In der Dahingegangenen betrauert der hiesige Mangels-»siche Geistliche Karl Sanzemann seine Mutter. Die Beerdigung findet Sonntag den 3. d. M. 5 Uhr nachmittags im evangelischen Friedhofe statt. v wird das zweite mal behauen-s ht - DANE + Nachdruch und Ueberregung verboten. Bezieungen. Original-Roman von 9. Akt. (33. Vortjegung.) Und anderes Erwagen, andere ragen wuchsen in ihr empor: mußte ein mächtiger Strom, der still, dad umeufhaltsam nach einem Punkte sich eraoh, nicht endlich da con Bert fizrinnen? Deußte der, dem diese Liebe galt, nicht eines Tages das Leuchten des Edelsten zu gewähren, auch wenn unscheinbarste Hülle um denselben lag? Gretchen wußte nichts von dem Zug; außer jenem einen Mal hatte die Christel seinen Namen nie wieder genannt und auch zwischen Eye und von Burer war feiner nur einmal nach dem Tode der Mutter Erwähnung getan surden, hatten am Tage nach dem Begräbnis zusammen das Grab besucht. Auf den weifen Kränzen ıia ei fernherer von weißen Rosen, der erst später vn een dahingelegt worden sein musste, derst der Toten die nette Ehre erswiesen, ‚Schweigend, mit peraltsten Cäsiken hat@ie den Vater und Kind auf den Kranz niedergeschaut. Erst auf dem Keimweg hatte der Vater: pitslich artıatı „Das it ihön von ıhın.: Das danf ich ihm.“ ’·« I „Ich dank ihm’s auch,“ sagte Dretchen leise. Und dann war ein Schluchzen aus ihr herausgebrochen: „Ich hätt’s ihm besser danken mögen — alles!” Der Vater Hatte den Arm um sie gelegt. ‚Nimm’s ruhig, Kind, was Du nicht mehr zu ändern ist. Er ist ein Mann und wird’s verwinden; es spricht aus dentranz so was wie ein Gruß im Frieden.“ Sie schrieg, aber das Wort blieb nur ihr — ein Gruß im Frieden. Hatte er ‚wirklich feinen Frieden gefunden, Die Gleichgültigkeit, das WVergessen, oder — ein großmütig DVB erzeichen? Und war’s denkbar, daß doch noch einmal der Tag kam, wo sie sich wieder gegenüber] standen, — in Frieden? Sie seufzte Teile: ‘ja, vielleicht späher, in ferner, ferner Zeit, wenn sie beide alt geworden waren, joder — wenn er ein anderes Glück, gefunden hatte. Und sie selbst — war sie denn nicht Schon alt? Alt geworden, obzwar insmitten der Jugend stehend? . Sie hatte ihren Anteil am Schieftal durchlebt, ihr Eigen an Elend und Trugglad empfangen, war konnte ihr hinfort noch anderes kommen, als der Alltagslauf der Dinge, der auf seinen stillen Wogen das Lebensschiff dahinführte, am gleichrömigen Ufer vorbei, luchen dahin, zum endsten großen Hafen. Und doch war’s seine trübe Kahıt, sonnte auf die Dauer feine bleiben; die Jugend, wenn euch ihre Frühlingsstürme vorübergekrauft waren, ließ doch ihr Panier von Matt des Edhiffleins flattern. &leich wie dem Vater fan auch Gretchen mähluh und mählich Das Zadhen zurüc, und war's auch nicht mehr das Finderhaft hell, sorglose, sonnige von einst, lag auch ein gedämpfter, ernster Ton darüber, so lag auch noch es anderes, besserte darin, ein Einwachtsein zu ruhiger Weibeskraft. Etwa anderthalb Jahre waren seit dem Tode der Mutter vergangen. Schon seit längerer Zeit lieferte Gretjen den Baweis, daß der Haushalt auch. ohne Frau Berchtels Oberleitung nicht zum Schaden kam, in) der Baier minfte ihr oft voll anerennenden Etoizes zu: „Ber hätt’ so eine gute Hausfrau in dir gesucht, Gretel: Mir deucht, du wirst noch die reine Murten. # Und dann war eines Tages eine große Frage zwischen Bater und Tochter erörtert worden. &3 Sollte in Koburg eine allgemeine Karttversammtlung abgehalten werdennd Gretscher hatte Dem Bater lebhaft zugewedst, ih do an derselben zu beteili mit Er wußte allerleis Geigengründe zu erbrängen,aber die Luft hiazu sunsd auch die Freude derrjibeh daß die Aufforstung«die cmsamtliche Forsts beamte des Herougtums gerichtet an ihm jetzt so gurgltc wie jedem anderen ordentlichen Förstsz leuchtete ihm dabei i aus den Augen und schließlich gob er zm »Ich ging am Ende schon gerne nach Koburg,«sagtsedex Förstetz , lebsten möchfsch dich Gretel.“ Sie late röjund: „In deinen Fägerburschen vielleicht? Denn als Frauenzimmer wüßt’ ich nicht recht, das du’ berges Mählrerversammelung mit mir anfangen solltest. Bring! mir nur was recht Schönes von der mit mir mehren, Reife mit, damit werd’ ich mich schon derweilen mit der Miefe hier ohne di zu behelfen suchen.“ „Run, wenn du mich denn Durchaus mal [o] fein willst.——“ hatte er aeihmumzelt, und den näheren Reifeplan festgestellt. « Eine Woches sollte die Reife dauern und seit drei Länge befand er sich nunmehr auf derseln-.sn.Aber schon begann Gretehen dem Brief3 Rüdfehr vellehnt A fucht entgegen zu harrer. Wie einsam er doch ohne ihn wer. (Fortfeßung folgt.) ' | | | „aber :aft- ee a .- .—..«-»..Wuz .-. ich ’-Jii·.,«"-z-z.-- «.«-·. .......,««-.-·.« .-»«ck«.3·s«. z. 42 »Y S nr = »P-« ·- »-