Oedenburger Zeitung, April 1927 (Jahrgang 59, nr. 74-98)

1927-04-01 / nr. 74

hkeiten N­iedenburger Zeitung 1. April 1927. E Ne­lassar Stanudat 1.2 nasztillär lasse­n 6527 BERRBENTRORS zeLen: e SSIÄÄÄULLLDDS Fachärztliich empfohlen zum Schutz gegen Halsentzündung, Erkältung sowie gegen Grippe.­­ Die Panflavin-Pastillen entfalten ge­­gen alle Ansteckungskrankheiten eine spezifische Wirkung, die von kei­­nem anderen Mittel erreicht wird. Die echten Panflavin-Pastillen in obiger Originalpackung sind in allen Apotheken erhältlich. Armen zuersst mit vielversprechenden N Reklamen, bezahlten (N) Roh­­briefen, falsschen Vorstellungen irre geführt worden sind, in der­ alten Heimat Hab und Gut veräußerten, oft Hypothe­­sarihulden zurücliegen, nur um das Geld zur Uebersiedlung in das gelobte (?) Land aufzubringen. Viele der Hintergangenen schmuggeln sich mit Hilfe falscher Agenten in die Ver­­einigten Staaten hinüber, doch nur man­­chen gelingt dieses Wagnis. Denn wenn sie von den Agenten­­ nicht­ unterwegs­­ ausgeraubt werden, so werden sie von denselben später angezeigt, weil, ja weil die Anzeiger pro Kopf 20 Dollar Belohnung Fliegen! Diese Geldstrafe muß dann der arme Einwanderer in Zwangsarbeit abdienen, wonach er behördlich in seine alte Heimat abgescho­­ben wird. Hier muß er dann die Nach­­fahrtsspesen dem Staate wieder exießen. Scherff Zagonoyi erzählte im Rah­­men seines Vortrages über Sanada wahre Schauergeschichten von dem Elend, dem schveren Kalvariensweg, der schnö­­den Ausbeutung und dem unverfrorenen Zug und Trug, dem die Auswanderungs­­luftigen preisgegeben sind. Um nur ein Beispiel anzuführen: Eine biedere deut­­sche Familie aus dem Komitate Keher veräußerte ihre Liegenschaften um, 115 Millionen, ging nach Kanada, erwvarb einiges Land, verlor wegen Trost oder anhaltender Dürre und anderem Unbill nach und nach das ganze TEUNDREN,­­ fonnte zu den in 40gradigem Fieber wie mit gesichertem Henkel, Berndorfer Alpaka Essbestecke Haushaltungsmaschinen, verzinkte Ge­­schirre in bester Qualität. Auf Adresse 35a bitte zu achten! Aufmerksame Bedienung. Billige Preise, » ‚arbeite!“ denden Münze zu zeigen. Leichtgläaubigen und Habgierigen, die Heimat und Familie, Gut und Blut opfern, um einer unsicheren Zukunft, aber einem um so gewisseren Verderben entgegen zu gehen! Darum ‚Bete und Und „bleibe im Lande und Wehe den genden Kindern nicht einmal einen Arzt! “uftigen di­­e wahre Seite der bieh. rufen (das nächste Domizil eines Arztes lag auf T­agesreisen entfernt) und mußte in stummer Verzweiflung anle« jehen, wie auch die Kinder zugrunde gin­­gen. Wie glückliches Deb­en hät­­ten sie mit diesen 115 Millionen in der alten Heimat gefunden!? Wohl ist die Geschichte von dem schilfgedeckten Land Kaufe, das der Einwanderer nach ein paar Monaten mit Ziegen und wieder nach einem halben Jahr mit Schiefer ein­­decken sie, Feine Erfindung. Doch ist sie nur schnöde, spekulative Mache der Ein­­wanderungskanzlei, d. h. der Eisenbahn­­- Chiffahrtsgestellschaft. Diese gibt das Geld dazu, verlangt aber, da der als­­ Lochvogel dienende Ausländer (neue Sarmen) sein Glaf in der alten Heimat eh möge. Eventuell bekommt er no einige hundert Dollar dazu, für­ die,im Mutterlande Gebliebe­­nen, welche Summe ebenfalls nur als Zockspeise dienen soll und sicher in für­­zesten Zeit durch die vielen Tausende Dol­­lar­ der allso neuangeworbenen Nasswan­­derer reichlich ersegt wird. Laut verläßlichen Statistischen Daten sind auf diese Art schon zirka 105 Mil­liarden ungarische Kronen (nur an Ueberfuhrspeien!) in den Säbel der Spe­­kulation ge­wandert. Im Jahre 1926 fuhren 6000 Auswanderer nur aus Rumpungarn nach Kanada, verausgabten obige Riesensumme und hinterliegen außerdem zur Haufe noch Hypothe­­sarfchulden in der Höhe von acht­­zig Milliarden. Wie viele sind wohl aus dem Burgenland ausge­wan­­dert? Und aus anderen Gebieten Euro­­pas? MWelh unermeßliches Staatäver­­­[ mögen ist dem unersättlichen Moloch der Spekulation auf diese Art zum Opfer ge­­fallen!! nähre dich redlich!" . Wer arbeitet!kann undauscii arbeiten will, der findet schon sein Drauskommen, wenn auch nicht immer nach Wunsch und! Ma. Wer aber beides nicht imstande it, num den wird „Kanada“ unbarmheer­­ig eines Besseren belehren. —ti. Original „Sphinx“ und „Hahn“ jedes einzelne Stück mit Garantie. Aufgesprungene werden umgetauscht. Stefan Friedrich Spediteur, Zoll- u. Handelsagentur Sopron, Szechenyipl. 16 Telephon Nr. 109 und 4ı PANNNANZ « O Achtung Hausfrauen! Ehe Sie Ihren Geschirrbedarf decken be­­sichtigen Sie unbedingt und ohne Kauf­­zwang das konkurrenzlos billige Lager in Emailgeschirren und Haushaltungs­­gegenständen bei Moritz Latzer Oedenburg, Grabenrunde 35a N­ig! Bequem! Praktisch­es Das angenehmste Ostergeschenk ist unstreitig ein BE Automat von welchem im Ausland mehr als 4 Millionen im Gebrauche stehen. In je­­dem Haushalte unent­­behrlich, weil Sie mit Hilfe dieses Apparates zu jeder Zeit und an allen Orten, dann eigenen Ge­­schmacke entsprechend, hygienisch reines Sodawasser, Schaumwein, Himbeersaft, Limonade und sämtliche Erfrisch­­ungsgetränke in einer Minute herstellen können. Im Interesse Ihrer eigenen Gesundheit und der Ihrer Familie liegt­ es, wenn Sie diesen, der allge­­meinen Gesundheitspflege dienenden Ap­­parat beschaf­­fen, und zwar erh­alten Sie den­­selbe bei Fischl Läszig Holz- und Kohlenhändler, Allein­­vertreter des Syphon - Automat Sopron, Grabenrunde 94, I. St., Tel. 471. 1378 Zür die Verabsekung der Bost­­und Zelegaphengebühren. Antrag des K­ommerzialrates Josef Gpiker anläslich der Generalversamm­­lung der Sedenburger Handels- — Gewerbekammer. Oedenburg, 31. März. Mie berichtet, hält heute Donnerstag den 31. März 4 Uhr nachmittags die Oedenburger Handels- und Gewerbekam­­mer im großen Saale der Kammer ihre­­ ordentliche Generalversammlung ab, in welcher über die Tätigkeit der Kammer im Vorjahre berichtet wird. De wird auch über die bevorstehenden ame­mermwahlen, gesprochen­ werden. Wie wir erfahren, hat Bammermie a Kommerzialrat Kosef Cpiger am­­ Präsidium der Oedenburger Han­ Dd und Ge­werbekammer eine Eingabe gerichtet, im welcher beantragt wird, die Regierung um die Herablegung der Post­­und Telegraphengebühren zu ersuchen, um dadurch die horrenden Spesen der ungarische­n Handelswelt zu erleichtern. Die Eingabe wird gleichfalls in der heu­­tigen Generalversammlung Verharb sperden. Die betörten Auswanderer opfern aber nicht nur Hab und Gut, sondern auch ihre Kraft und Gesundheit. Und eigentlich für wen? Nicht für sich, selbst, sonder­n für andere Die Trufte (Sesellschaften Für Bodenperlwertung) haben von ihren Millionen Joch Grün­­den, bis heute nicht ein einziges" Loch auf eigene Ko­ffern"aufbre­­chen lassen. An allen bearbeiteten Zünd­­kulturen haftet der Schweiß (vielleicht auch das Blut) der Europäer, der armen, hinters Licht geführten Auswanderer, die zur Winterszeit nicht einmal ihre Toten begraben können, denn­ die steinhart ge­­­frorene Erde läßt erst im April [oder .... Der Vertrag des Oberstan Zago­­nyi Klang wie ein Notsignal, ein SHilfe­­ruf, eine weithin hallende Warnung, die dazu bestimmt ist, allen Unternehmung 3- ! 1222 #j­en in Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle a. d. S. (1. Fortiegung.) - „Richt? — Du beliehst zu scherzen! Ich selbst habe dir doch vorgestern — doch nein — zum Sudud nochmal — ich alter Esel — verzeihe Leo, da auf dem Tische siegt, ja,noch die Einladungsfarte, die ich dir übergeben sollte. In meinem Eifer‘ ‚ und meiner Verliebtheit vergaß ich diese Pride. Ich bin nämlich ganz toll auf Dieses Waldfest, hoffe ich doch, dabei Mela meine Liebe gestehen zu können, und sie, ‚deren Bild ich so sehr im Herzen trage, endlich einmal umarmen zu dürfen. Mensch, Leo, denke doch, dieses Glück!” Ich zuchte die Achseln. „„Liebesgeschich­­ten sind nicht eben mein Geschmach.“ Er sah ns fast traurig an und meinte: „So, Leo, ich bedaure dich ob deines fairen Herzens, das sich so beson­­ders Brauen , gegenüber offenbart. feinem Glück. Nimmst dir denn gar feinen Anteil ang füßen i­n meinem mir­­ bevorstehenden Glück?“ „Was dein Schieffal anbelangt, so bin ich ganz dein Freund, aber Liebesjachen haben mich noch nie gefesselt und werden | mich auch nie interessieren können.” Dyfar seufzte: „Sa, immer fühl bis ans Herz hinan!” Sch Tachte, wenig, lieber Freund; ich bin absolut sein Verächter der Damenwelt, im Gegenteil, ich Schäte und verehre sogar manche mir bekammte Schöne Augen. Sch gebe aber zu­ s sehr in meinem Berufe als Kriminal­­beamter, und dieses unstete, abenteuer­­liche, „oft sehr „gefährliche Leben , reizt mich, darin fühle ich mich aufgehen, das nenne ich mein Grinf!” „In gewissem Sinne muß ich dir wohl recht geben. — Nun aber beeile dich. Wir trinten schnell noch unseren Tee, dann fahren wir zu deiner Wohnung, wo du» dich in deinen elegantesten Gesell­­schaftsanzug wirfft, und dann geht’3 [08 zum fröhlichen Waldfest!” Wir jaken beim Tee. Ich griff marker zu, Oskar dagegen nahm nur wenig ein. Sicherlich war er in Gedanken bereits auf dem großen Grundbesis Otto Peters in einer kleinen Qaube und träumte von dat Um das Schweigen zu brechen, ich meinen Freund um Mitteilung der Einzelheiten betreffs des in­ der Abend­­stunde beginnenden Waldfestes. „Es ol Hoch hergeben,“ erzählte Warren. „Wie mir Mela verriet, wird das beste hiesige Streichorchester konzer­­tieren. € 3 sollen alle Verwandten und Bekannten der Stadt eingeladen sein.” „Sa, ich sah bereits vorhin, auf dem Wege hierher, eine Menge bedrängter Autos und Droihfen mit ihren elegant gekleideten Insassen. Nun ist mir dieses lebhafte Treiben endlich klar. Unter anderen bemerkte ich Doftor Mettler, un- Bankier, jeren alten Senator Wolfram, und mit rau und Töchtern | Hauptmann von Becher mit Sohn “za Schwiegersohn und Tochter.“ „Mir hat Mela noch viele Namen ge­nannt, — „— die du natürlich nit im Kopfe behieltest, da dich nur deine reizgende Wal­­füre fesselte,” warf ich schnippiich ein. „Ra, Junge, du magst recht haben. ” Ich traf übrigens Mela gestern abend noch am Bahnhof und durfte sie heim­” begleiten. Der Mond beschien bereits das stattliche Gebäude Herrn Peters, als ih­n MNbilried von meinem geliebten Mädchen nahm. Aber, wie gesagt, erklärt habe ich mich ihr no nicht, jedoch hoffe ich, heute nachzuholen.“ „Ich wünsche dir von Herzen mein Bestes zu diesem Schritt. Wenn ich anl dein &lnd der immer besungenen Liebe als eingefleischter Junggeselle nicht recht erfassen kann, so verstehe ich do 5 sehr wohl, dah­er zu deinem Guten je Menschen wie du, mit so viel Gnergie und Talent — und Damen wie Fräulein Per’ ters, die nicht nur ihres Liebreizes, son­dern auch ihres Edelmutes wegen verehrt 77 werden, können sicherli nur Glüd aus­­. « Kar druckteuur warmde Hand: „Kür h diese Worte nimm meinen Dank: „Du täuschest Dich doc ein| wen | Schnell , 7 oT 5 > BE zur ii­nn »­­* er­ie Er.­x en Ber A 77 Autos, Lastenautos, Trak­­toren, Motorräder, Fahr­­räder, Ford-, Fordsonfabri­­kate u. sämtl. Bestandteile. Zwinz Testverek Sopron, Ráköczigasse Nr. 3 : Int. Telephon 575 und 260. Garage 1249 Sämtliche Fabrikate der I. ung. Landwirtschaftlichen Maschinen­­fabrik, besonders Dreschmaschi­­nen, Lokomobile, einfache und­­ kombinierte Sämaschinen, System - Losend­, Mühleneinrichtungen. # Reparaturwerkstätte. #)

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