Oedenburger Zeitung, Januar 1929 (Jahrgang 62, nr. 1-26)
1929-01-01 / nr. 1
mr oden HEREIN IH BRSBESBEEHERE ang: Oedenburg, Deätplag 56, Anruf: 19. 62, Jahre. Folge 1. diensing, Dem 1. Jänner 1929. Oedenburg, Deätplat 56, Anruf: 25. Ausnahme von Sonn und Seiertagen Einzelblatt: 18 Heller. Anzeigen: und Abonnements-Aunnahme. Bezugspreis: Monatlich 2.72 Pengol (samt Sufteilung ins Haus). Unabhängiges Zugblatt ist DONLNTS dle stände es Gelangt mit täglich nachmittags 3 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe. Yemilion des Belgrader Radinetts. niffo rad, 31. Dez. Ministerpräsident Korojec hat gestern mittags dem König de Demission der Regierung überreicht. Nachdem der König am einer Gefältung erfrankt ist, wird er seine Entscheidung bezüglich der Demission erst in zwei bis drei Tagen treffen. .. Auflösung der Kommunistichen Partei in Bulgarien. Zwei Bagaons Moskauer Propagandematerial beschlagnahmt, schiedenen zwei Waggons Sofia, 31 Dez. Nachdem die bulgarische Regierung bei in den legten Tagen vorgenommenen Saussuchungen Kommunistenführern Propagandamaterial aus Mostaun beschlagnahmt hatte, hat sie auf Grund dieses Materials die Auflösung der kommunistischen Partei verfügt. Yalt säntliche maßgebenden Mitglieder, der so genannten radikalen Arbeiterpartei, unter welchen Namen die Kommunisten in Bulgarien curstreten, wurden verhaftet, bei der= | ‚der österreichisch-französische Handelsvertrag. Barts, 31. De. Der Senat hat die Geiegesporlage, durch die dem transsiti-österreichischen Handelsabkommen die Zustimmung erteilt wird, sowie die Vorlage betreffend Die Abänderungen gewisser Rolltarife. auf Grund des Abkommens angenommen. 0 Weihnachtsamnestie in Bulgarien. Spira, 31. De. König Boris hat ansählich der Weihnachtsfeiertage etwa 200 Verurteilten Amnestie gewährt. Unter den Ammestierten befindet sich auch der Minister der Stambulussi-Regierung, Nerander Botem. Die Aufstandsbeiwegung in Rabanistan. Nemw-Delhi, 31. Dez. Bis jekt sind 68 Personen auf dem Luftweg aus Kabul abtransportiert. "Während der jüngsten Kämpfe wurde die britische Gesandtschaft von ’60 Granaten getroffen. Wie verlautet, werden riedensverhandlungen mit den Sinvaris und anderen Mitgliedern der aufständischen Stämme fortgesetz. Berbremherschlacht in Berlin. " Berlin, 3 Des. In der Nacht zum Sonntag Fam’ en im Berliner Osten ztvind Angehörigen des Vereins der Hamburger Zimmerleute einer Straßerschlacht bei der mit Revolvern und Messern auf Tod und Leben gekämpft wurde. Auf beiden Seiten gab es eine große Zahl Vertmundeter, darunter fünf Schwerverlegte, und überwieg ein Todesopfer. Als die Polizei erschien, waren die Streitenden wie vom Erdboden verschmwunden. “ schen Verbrechern zu Neujahr! Hinter uns berleichen die Lichter des Weihnachtsfestes, vor uns öffnet sich wieder einmal das Tor eines neuen Jahres. Was hinter uns liegt, willen m wir. Da strahlen uns tausend Lichter holder Erlebnisse; von da aus untgibt uns der Glanz unzähliger schöner Erinnerungen. Schade, daß es jeht nur noch Erinnerungen sind. Der Glanz hebt sich aus dem Dunkel der Nacht. Aumandes . Schwere und Trübselige haben wir erfahren. Aber das ist ja nun glücklich überwunden. Wie gut, daß die Schmerzen und Leiden des vergangenen Lichtes nur noch Erinnerungen sind! Dur das Tor des neuen Jahres aber wir ein in ein ungewisses Licht; wir betreten seine Bahn, von der wir faum die ersten Stationen erkennen, geschiweige denn das zuir Tagen Fünften, wohin sie uns zulegt führen, wird. Wir hoffen, wir begrüßen uns ‚gegenseitig mit Glinschinichen. Was wird si in diesen Hoffnungen und München erfüllen? Sicher nicht alles! Möchte es immerhin möglichst viel sein! Wir nehmen uns jedenfalls bot, von uns aus alles dazu zu tun, was wir sonnen. Denn unser Schicksal liegt var. nicht..ging aber] doch immerhin zu einen: nicht unbedeutenden Teil auch in unseren eigenen Händen. Betragen wir selber nicht, so werden hoffentlich auch die Fügungen des Schiefals tyatayr freies "Inicht ganz 'verjagen. Hat es eigentlich überhaupt Sinn, den Jahreswechsel als ein Fest zu feiern? Im Grunde genommen sind doch auch diese beiden Tage, der fette des alten und der erste DES netten Jahres. " Tage tie: Alle anderen, auch. Unsrere Arbeit wird mögen weitergehen, so mie sie biS gesterm weiterging. Wir legen einen Tag der Nähe ein, wie wir das allmöchentlich gewöhnt sind. D Vielleicht kommen wir gar nir einmal dazu, diese Tage so ganz zu feiern und zu ruhen, wie wir möchten. Der Lauf des Lebens steht ja auch bei der Jahreswende nicht stil. Wir machen mit unserem Kalender einen Einschnitt in die Zeit, wie wir mit dem Stod einen Einschnitt machen in den Lauf eines Stromes. Wir sehen die Grenze, so lange wir sie dur unser künftliches Werkzeug kennzeichnen. Legen wir unser Werkzeug aus der Sand, so, ist die Grenze nicht mehr da. Der Strom der Zeit fennt so wenig einen Einschnitt und einen Stillstand, wie der Nasserstrom, der von den Bergen kommt und zum Ozean will. Die Berge, von denen wir herkommen, von denen das Zelten der Menschheit herfommt, kennen wir nicht: Wir willen auch nichts von dem Dean, in den unser Leben und das Leben der Menschheit einst münden wird. Wir sind Tropfen in diesem ewig rollenden Strom. Freilich.. sonderbare Tropfen, von denen wieder jeder, eine Welt für, sich darstellt, jeder ein Gehirn mitbekommen hat, um sich mehr, oder weniger, dessen bewußt zu sein, wie er eine Zeitlang in dem gewaltigen Strom der Weltgeschichte mittolt, dessen Ursprung und dessen Ziel er doch nicht fennt. In einem schönen Gedicht schildert Quier von Strauß und Torney das Ende eines alten Bauern, „Zette Ernte“ heißt er: So brachte in siebzig Jahren viele Ernten ein. Dies soll mein lettes Fuder wohl gewesen sein! Und dann wird geschildert, wie der Alte mit seinen Pferden verunglückte, wie er auf dem Sterbebette no an all die kleinen Alltagspflichten denkt, die ihn bis dahin im regelmäßigen Wechsel der Jahre tagtäglich beschäftigt haben: Viele Sande braucht die Ernte, Der Herrgott hat’g gewußt. Gottlob, daß ich nicht früher: habe fortgemußt! Und wenn ich Feierabend machen soll — Gemäht sind die Tetten ehren, und alle Scheuern voll! Aber eben in die Arbeit des Yandmannes machen die Jahreszeiten die regelmäßigen Mbsschnitte, und von einem Abschnitt zum anderen muß er sich besinnen, was fett fein Ader und das Wetter von ihm verlangt. So kommt doch durch den Zmed aller Arbeit ein großer, pacender Rhythmus in den Verlauf der Dinge. Nicht ebenso gleichmäßig it die Arbeit anderer Berufe gegliedert. “Je mannigfaltiger die Arbeit des modernen Menschen geworden it, um jo weniger bindet sie sie mehr an Zag und Nacht, an Sommer und Winter. Aber das Bedürfnis nach einen großen, ordnenden Rhythmus beibt. Es ist ein elementares Bedürfnis, wie wachen und schlafen, wie hungern und essen, sie dürfen und trinken. Wir werden nicht so hingetrieben, wie die willenlosen Tropfen im Stromenden wir-beben-doch elle unsere Bwede, näherliegende oder fernerliegende Brede, je nach unterer Art. Und wir haben auch alle unseren Willen, den wir für die Erreichung unserer Ziviwede einjeten. So brauchen wir auch das Nachdenken über unsere Zwede, um unseren Willen an der richtigen Stelle einzufegen, um unsere Kraft unserer Zivedfe entsprechend zu verwenden. Deshalb brauchen wir inmitten aller rastlosen Tätigkeit die Einschnitte, zu deren und die Natur zwingt, wenn wir ermiüden, die Einschnitte, die uns der Lauf der Zeit deutlich macht, wenn Monde und Jahreszeiten wecfeln; die Einschnitte, die wir selber machen, um uns unsere Arbeit vernünftig einzuteilen und uns auf ihren Umwedf ıund ihre Ziwedmähigkeit zu besinnen. Und das ist wohl der tiefste Sinn des Neujahrsfestes: E8 Ber, allgemeiner Einschnitt, auf den sich nicht nur die Arbeit des einzelnen Menschen, sondern unser gesamtes Arbeits- und Wirtschaftsleben eingestell hat. Es wird ein Nugenblid der Besinnung in den ununterbrochenen Betrieb der Maschine eingeflochten. Wir brauchen diesen kurzen Augenblick, um unsechenschaft zu geben über das, was wir noch leisten wollen. Die Erinnerungen der Vergangenheit sollen schließlich doch mehr sein als Bilder, die langsam verblüffen. Wir wollen von ihnen auch Lehren und Warnung ziehen, die noch als Gefährten durch das Tor des neuen Sabre mit uns schreiten. Wir wollen aus dem Vergangenen und Vergänglichen herausholen, was des Bleibens und Festhaltens wert ist, was noch en Stüd Zukunft in sich trägt; was Tetten Endes ein Stol Ewigkeit in sich birgt. Dann verlieren wir auch dieses Gefühl ängstlicher Ungewißheit;; dann gehen wir auch nicht mit gefährlichen illusionären Hoffnungen in die kommenden Tage hinein. "Se. Hlarer iunden, zurückgelegten Meg, machen, um so deutlicher erkennen wir auch, wo mir heute stehen, und können daraus unsere Schlüsse ziehen, wie weit wir wohl mod fommen werden. Es sind geweihte Augenblicde des Menschenlebens, die dieser Nebenschaftsablage vor uns selbst gewidmet sind. Geben wir dem Neujahrsfeste diesen seinen unwichtigsten Sinn! Dann wird es im raschen Fluß unserer Tage tatsächlich immer wieder seine besondere, wertvolle Bedeutung haben. KERIERFÜSZERKERESKEDESBEN AMOST MEGJELENT, TARTALMAZG, SZINES EKKELILLUSZTRÄLT op OETKER-rELE RECEPTKONYVET „ÄRA 3Q FILLER HAAINS, FORDULION KÖZVERENHOTZÄNK: DEOETKER A ati) BUDAFEST.VIGONTEU.25.G A127receptet tartalmazö, „Hogyan k6&szül a jö sütemeny ?* ciml könyvecsk6t kivänatra toväbbra isingyen &s bermentve küldöm. 3488 heute . ist und bleibt ein groß 448 RECEPTET .- 42 =. — llstspea-umllataeastqus kaufen sie am besten im erino = Juchgesell Sopron, Grabenrunde Nr. 72. Reichhaltigstes Lager! Angenehme Zahlungsbedingungen!! 4444 Aadio-Frogramm. ee Montag, den 31. Dezember. Budapeft, ı 9.15: Rormittagsfonzert, — 12.20: Mlavierfongert. — 16: Vorlefung: Ber toff. — 17.10: Ueber die Kämpfe der englischen Diplomatie während der jüngsten Geschichte Europas und Ajiens. — 17.45: Zigeunerkapelle. — 18.45: G Silvesterandacht. — 19.30: Uebertragung aus der fün. ung. Oper: „Die ledermaus”, Operette in drei Akten von Johann Strauß. — Anschließend: Silvesterabend im Studio: 1. Ein dramatisches Spiel von Ludwig Zilahy mit Musikbegleitung. 2. Silvesters fcherze. 3. Konzert der Musikkapelle des 1. Honbed-inf.Reg. und Zigeunermufif. u An-a «