Pannonia, 1878 (nr. 1-155)

1878-05-05 / nr. 54

rF nz *" ar £ FE­EN - - % - 7 - as : Belaction und Administration Erscheint . Pannonia-Buchdruckerei jeden und Sonntag, Mittwoch u. Freitag, Verlags - Actien - Gesellschaft Re in Kaschau. Ksertion­spreis Pränumerations-Bedingnisse, eine 5spaltige Petitzeile 5 kr. Für Loco: Be Ganzjährig © . op. 0­0. A. 5,­­­ME Inserate "ag Halbjährig «ooo­n 2.50 werden angenommen bei der Admini- Vierteljährig 62.320 220. „1.35 "tration des Blattes; ferner bei Hansen- ä­us Vogler in Pest, in Berlin, Mit Postversendung: München, Frankfurt a.­M., Stuttgart , Hamburg und Bern Rudolf Mosse in Ganzietirig NEE ae A. G.60 Wien, Prag, München, Hamburg, Frank- BRD 1062 ae­n 3.30 in Ag Eur ORIE de Vierteljährig­e oo een „1.85 reslau und Nürnberg. — . Lang’s "internationale Adnektekäizpedition­en und wollen sich die P. T. Abonnenten Pest. — Havas Laffite, Bullier & Co. in Paris. — G.L. Daube & Co. in Hamburg und Frankfurt a./M.— Jäger’sche Buchh. und Chr. Herrmann’sche Buchh. in Frankfurt a./M. — K. Schüssler in Hannover. — Stahal’s Annoncen-Bureau in Würzburg. — F. W. Saalbach in Dresden. — A. Retemeyer's Central- Annoncen-Bureau, Rudolf Mosse und Deutsches Zeitungs-Bureau „Invaliden­­dank­­ in Berlin. — Jacob Türkheim in Hamburg. — E. E. Oblieght in Florenz und Rom. Zeitschrift für politische, sociale und volkswirthschaftliche Interessen, 24 000527 an a 95 = +--=-=------­­ ORGAN FÜR HANDEL UND INDTS SSSNAESSSESSSEGS SS ZZZ BZT TT ZTZZZT arten, Sonntag den 5. Mai gestellt, TRIE. ELLE DE LEERE GGL LL GE A I GSL LI LLL LILL ZE ww wu ww wwe Ur. 54 IT Tr TOTER DT der Postanweisungen bedienen, Unfrankirte Briefe an die Redaction werden nicht angenommen. Anonyme Briefe werden nicht berück­­sichtigt. = Manuscripte in keinem Falle zurü­ck . SIE ÉSE SES SR 1878. un nun nn LERE LER AR LR AES LR AERSLR ALAS An . ILS nn nn Rußlands Demüthigung. Rußland scheint endlich die zermalmende Ueberlegenheit des mächtigen Albion einzusehen. Man scheint sich der Aussichtslosigkeit bewußt zu werden, mit welcher ein Krieg gegen das übermächtig auftretende Enge­land geführt werden müßte, und entschließt sich schweren Herzens, nachzugeben, wenn die Nachgiebigkeit nur halbwegs ehrenhaft be­­werkstelligt werden kann. So meldet man aus Berlin vom 2. Mai: Ueber Berlin neuerdings angeknüpfte Verhandlungen zwi­­schen Petersburg und London haben Vorsc­hläge Rußlands zur Grundlage, durch welche dem Wesen nach der englishen An­­schauung über den Vertrag von San Stephano volle Rechnung getragen und nur verlangt wird, daß die thatsächliche Unterwer­­fung Rußlands unter das englische Diktat in einer für Rußland nicht geradezu demüthigenden Form vollzogen werden muß. Die Congreßansshichten erhalten hiedur­ neuerdings starke Chancen. Darnach liegt es lediglich in der Hand des englischen Ca­­binets, ob die Orientfrage, welche bereits in hellen Flammen aufzulodern droht, noch in zwölfter Stunde friedli bheigelegt wird, oder nicht. Welttheils. Es­ handelt sich vor Allem darum, ob es deutlic günstigen Verhältnissen wird führen können, wie heute, da Rußland erscöpft, finanziell impotent, im Innern gährend und mit einer von Krankheiten decimirten, von einem furstba­­ren Aufstande im Süden gefaßten Armee nahezu wehrlos einem „kombinirten­ englisch-griechisch-rumänisch-türkis<en “na "ii gegenüber ‚befindet. Der Moment ist im höchsten Grade kritisch.­­ Die nächsten Stunden entscheiden über Krieg,“ und Frieden des stellen, hinter welche die englische Flotte und die russische Armee sic zurückziehen würden, um die Friedenstendenz beider Mächte vor der Welt zu dokumentiren. Sollte diese Vorbedingung einer ernstlichen Vermittlung erfüllt werden, so stehe auch dem Zusammentritte einer Conferenz kein wesentliches Hinderniß entgegen. Die „Deutsche Zeitung“ glaubt: Die jenigen diploma­­tischen Actionen sind nur der Vorhang, hinter dem sich die Rüstungen vollziehen. Die „Neue fr. Presse“ will nicht glauben, daß der 60- Millionen-Credit für kleinliche Zi­e>e, wie die Nildescou­rung der Flüchtlinge oder die eventuelle Entwaffnung der rumänischen­­ Armee verwendet werden solle. Das "N. W. Tagbl." schreibt : Die Situation­ hat sich gebessert, die Telegramme drücken allgemein größere Hoffnung aus. Man glaubt, daß die deutsche Regierung eine entschieden verfähnliche Politik..betreibe. lamentes einen neuerlichen Credit von fünfzehn Millionen Pfund­­ beanspruchen­ wird,, M. fand in Talya die Trauung des dortigen Grundbesitzers Stefan Szirmay mit Fräulein Sophie Weißberg statt. Die Braut ist die Tochter eines Homonnaer armen Jesraeliten, welche vor der Trauung zum cristlichen Glauben übertrat. A. F. Miskolez, 28. April. (Orig.-Corr.) Die Zahl der M Wohlthätigkeitsinstitute und öffentlichen Anstalten einer Stadt, ist der Gradmesser ihrer fortschrittlichen Entwilung. I<h übergehe daher stillschweigend die letzterer Zeit hier erstan­­denen Privathäuser und will mich ausschließlich dem in der in­­neren Stadt ganz neuerbauten, stoh hohen, geräumigen, allen­­ modernen Anforderungen zweckentsprechenden Schul und G­e­­mnasialgebäude der Hiesigen Augsb. evang. Gemeinde zuwenden, deren Eröffnung heute, in Anwesenheit einer zahlreichen und in­­telligenten Versammlung, Höchst weihevoll stattfand. Und wenn­­ auß dieser Zuwachs einer öffentlichen Bildungsanstalt allein würdig genug ist, in weiteren Kreisen bekannt zu werden, so verdient es die heute begangene Feier umso mehr, weil gleich­­zeitig auf der oben erwähnten Gemeinde eine höchst werthvolle,­­ reichhaltige, von den Geschwistern Török Sándor und Vilma , mittelst S­enkungsurkunde zur allgemeinen Bewußung gewid­­mete, aus 387 juridischen, 756 geschichtlichen, 487 staats- und England für gerathen erachtet, seinerseits die Formfrage auf, Oesterreich-Ungarn die Anträge Rußlands verworfen und erklärt volkswirths<aftlichen und 842 belletristischen, zusammen 2472 die leichte Apfel zu nehmen und Rußland die wohlverdiente mo­­hat, es sei entschlossen, ein unabhängiges Verfahren in der Bänden bestehende Bibliothek feierlichst als Eigenthum übergeben ralisc de Niederlage einer bedingungslosen Unterwerfung unter den Willen Europas zu ersparen. Es ist möglich, daß es ge­schieht und daß der Congreß auf Grund des unterlegten Frie­­densvertrages von San Stephano zu Stande kommt. Es ist aber auch leicht möglich, daß England, im Hinblick auf die Un- Aus London depescirt man vom 2. Mai: „Daily Telegraph“ meldet aus Berlin: England beanstandet nicht Oesterreich-Ungarns Vorsatz, Bosnien zu befegen. Ja erfahre jedoch aus­ bester Duelle, daß ungeachtet dieser Mittheilung Orientfrage einzuschlagen.­­wurde. Die Hoherzigkeit dieser Schenkung wurde noch beson­­ders gesteigert, indem Seitens der edlen Spender 3000 fl. zur SE eines geeigneten Lesesaals, 1500 fl. zur Erhaltung und­­ Ergänzung und endlic 1500 fl. zur Anstellung und Besoldung­­ des nöthigen Personales für diese Bibliothek bestimmt wurden, vermeidlichkeit eines Zusammenstoßes mit Rußland in Zentral­­­­felt man an der Geneigtheit der englischen Regierung, von ihrem die Wichtigkeit dieser der evangelischen Gemeinde, zur Ehre, der Rus Berlin wird gemeldet: Am 2. Mai­ wurden dem Londoner Cabinet durch den deutschen Botschafter Grafen Mün­­­­ster die neuen russischen Vorschläge übermittelt. Jedoch zwei asien, von der „Formfrage“ nicht absieht und absichtlich den Krieg.‘ bisherigen Standpunkte abzugeben. Man­ hat hier vertrauliche Stadt zur Zierde und der Jugend zum Nuten gereichenden herbeiführt, den es vielleicht niemals wieder unter so außerer­ Informationen, daß Beaconsfield, beim Zusammentritt des Par­­zwei Schöpfungen, wurde von dem Festredner ehrwürdigen Herrn , Paul Zelenka hervorgehoben, indem er nach einem geschichtlichen­­ Rücklik auf die Entstehung dieser Anstalten, deren humanitären Zwe& und wohlthätigen Einfluß, auf Bildung“ und D'Fenschaft, in eier sprungvollen und beasisternder Rede verherrlict. Aber auch—in vielen­ anderen­ Beziehungen Tzchetmie— „hiesige evangelische Gemeinde eine volle unparteiische Anerkennung, ‚wenn man an der Hand, ihres lehren­­ Jahrbuches, ihrer inneren Verwatung eine aufmerksame Beachtung schenkt. Schreiber dies­­er Da hat — wenn auch ihr nicht angehörig — viele Ver­­anlassungen, das zweimäßige, gemeinsame und wohlthätige Stre­­ben­ und Wirk der Gemeinde, die Opferwilligkeit­ ihrer Mit­­oiebe und die unverbroffene Thätigkeit ihrer Verwaltungsorgane und Beamten zu bewundern, und es wahrli im höchsten Grade verdient, gar vielen Gemeinden anderer Confessionen als Mu­­sterbild aufgestelst zu mben. L. R. Ungbär,. *. Di. (Orig.-Corr.) Der liebe Gott scheint überaus bitterer, une x sein, und läßt er dies ganz besonders das nördliche Un, " hmerzl­i" empfinden, , welches in der jüngsten Zeit von so Ya, en 2>"%»den heimge­­­ sugt wurde. 7­68 " „4 ANF­­ e­en und Engländern deß des Friedens kunst verpflichtet, AMS schwunden, b"$ von Beter-90rg und glaub Politische Nachrichten, die Aussichten die verschiedenen Blätter auf Er­haltung des Friedens sprechen wie folgt aus : So lange zwischen den Rus­­kein Schuß gewechselt worden, dürfe die­­ Ueber Das „Fremdenblatt“ sgt : Die „Bern meint: No“ erhofft werden und für London nahe daran zu sein, die sei nicht ; sei auch die Staats­­die Rettung des Friedens aufzubieten. Jede Hoffnung ge­­in den Cabineten Man fest zu- eine bessere und kühlere Einsicht Oberhand gewinne zunächst jene Demarkation SO ISS SIS LS TOO OS OSS POOS PO YE + Korrekhnm­enzen. Aus dem Zempliner Com­tate, 1. Mai. (Origo Am 27. vorigen Monats starb der allgemein geachtete Bezirks­­richter von Saipecs Veri anergwr oernath, im Alter von 53 Jahren. Ld Am 26. v. M. stand der 52 Jahre alte Bauer..Joseph­­­ Kridla vor dem Statarialgeb­äte zu Homonna. Derselbe hatte­­ eine Scheune in Ljubischa angezündet, was zur Folge hatte, daß , das halbe Dorf niederbrannte. WEN Der Budapester Henker Franz Kozarek war berufen wor­­den, um im Verurtheilungsfalle den Deliquenten zu richten. Es kam jedoc nicht dazu, denn der Angeklagte wurde nict zum Tode verurtheilt, u Um meinen Bericht mit erfreudigern Nachrichten zu schlie­­gen, will ich noch eine Hymennachricht bringen. Am 22. v. Beniffeten, in Castel Gandolfo, die papsilihe Hommer­-Residenz. Die italienische Gesetzgebung hat dem römischen Papste drei Oertlichkeiten angewiesen, wo er frei als Souverän schalten und walten kann. Nämlich den vaticanischen Palast mit den dazu gehörigen Gärten und der anliegenden Basilika von Sanct Peter, als die alte, wenn auch nicht ausschließliche Residenz des obersten Hauptes der Christenheit, den Palast und die Basilika des Lateran, als die eigentlich bischöfliche Kirche Roms, und unweit Roms im Albanergebirge und auf dem Rande des Al­­banersees das alte päpstliche Schloß "Castel Gandolfo" nebst dazu gehöriger Villa und deren Gebäulichkeiten zur Sommer­­­­frische. Im Vatican wohnte Pius IX. und wohnt non Leo XIII. als Gefangener, den Lateran läßt der neue Papst in diesen Ta­­gen durch einen Stellvertreter, den alten biderben Cardinal Chigi, in Befig nehmen. Von dem päpstlichen Sommerpalast von — Castel Gandolfo aber gingen seit einiger Zeit dunkle Gerüchte, — daß Leo, der Gefangenschaft im Vatican müde, denselben für­­­­­­­ längeren Besuch einrichten lasse. War die Thatsache auch , und für sich zweifelhaft, die Neugier rechtfertigen, sich so mochte do das Gerede darüber die Lieblingswohnung des früheren „Pontifex einmal­ näher anzusehen. Auf dem höchsten Punkte des Ortes gelegen, stellt si das " Schoß vom Plage aus gesehen dar als ein höchst einfaches, eistök­iges Gebäude mit einem so lichten Rundthor, über dem man die Wappen dreier Päpste erbli>t, und einem eisernen Balkon im obersten Stoß, über dem eine altfränkische Uhr auf dem Rund nur sechs Stunden zeigt, die aber hier no< länger­­en als sonst vierundzwanzig. Der roh gepflasterte Eingang­ührt zu einem stillen, kasernenartigen Eu Die vier Mauern , ohne alle Zier, die Jalousien der Fenster geschlossen. Ueber Wappen Clemens XIV. erhebt sich, dem Eintretenden Über, eine gesc­hweifte Attika mit einer G lode. Unten im sind zwei Torsos antiker Statuen an die Wand gelehnt. Kei dem Pflaster wächst Gras empor. Man könnte an ein ertes Schloß denken, wenn die Bauten aus der Zeit der .­sance des Katholizismus von Urban VIII. an irgend­eine von Romantik hätten. Der von diesem begonnene Palast m dreizehnten Clemens seine gegenwärtige Gestalt.­­ ye<18 und links vom Thorwege aufsteigende Peperin­­treppen gelangt man zwischen vier plumpen Säulen und leeren Nifgen in den Wänden zur Wohnung des Hüters und dessen Familie. Nur eine gute Empfehlung dringt bei diesen miß­­trauischen und verschlafenen Wächtern und Wächterinnen durch. Mit einem schweren Schlüsselhunde bewaffnet, glei einem Ge­­fängnißwärter, führen sie Did einige scmuchlose Treppenanläge höher zum obersten Stoßwerke. Alles liegt noch so, wie Pius es im Sommer 1869 verlassen hat, außer daß der bessere Theil des Mobiliars beim Concil nac Rom geschafft wurde, von wo nichts mehr zuzükehrte. Eine knarrend aufgehende Flügelthüre läßt uns in einen großen Vorsaal eintreten. Vier mächtige Säulen mit korinthischen Capitälen haliiren den großen, kahlen Raum. Der Boden ist mit rötlichen Ziegelsteinen belegt, die schlich getäfelte Holzdece blau und weiß angestrichen. An den Wänden hängen riesige Engel in Wasserfarben, für einen viel größeren Raum gemalt. Holzverschläge theilen den ganzen Raum in eine Menge kleiner Kammern ein. Pius hat es so einrichten lassen, um römische Nonnen vor der Gier der Piemontesen hierhin zu retten. Die Nonnen haben aber keinen Gebrauc davon gemacht. Nicht Min­­der einfach ist die ganze Flucht der folgenden Anticameren. Die Wände einfach getüncht, hölzerne Stühle und Bänke die ganze Ausstattung, abgesehen von einigen großen Bildern, die zur Ver­­herrlichung früherer Triumphzitge Pius’ IX. gemalt worden sind. Da sieht man Pius mit Encyklica und Syllabus in der Nec­­ten thronend, während ein von ihm wegstürzender Engel mit dem Flammensc­hwerte die der der Revolution bedroht, alle fünf Welttheile umstickende Hy- Auf einem anderen Pius wieder­­um thronend, mit Antonelli neben sich und vor sich drei Schüs­­seln. In der mittleren brennen die Bücher von Renan, Arius und Luther, in den beiden anderen häufen sich Goldmünzen auf, die den Peterspfennig darstellen und die in Wirklichkeit sich in der englischen Bank befinden. Die Ausstattung erhebt sich zu größerem Samud, je mehr man vorwärtsschreitend und die bei­­den Höfe des Palastes umkreisend sich den inneren Gemächern nähert. Die Wände überziehen sich mit Damast, auf den Decken treten Arabesken und Fres­codarstellungen hervor, das Mobiliar wird vielfacher und feiner. An den Wänden erblint man ältere Gemälde von unverkennbarem Werth, und als die schönste Aus­­stellung zeigt sich der Bli duch aromatischen Hänge des Gebirges, die geöffneten Fenster auf die seine grauen Felsennester und Eine Art von Thronsaal empfängt uns mit fürsilb­e Pracht, Pilaster von glänzendem Stud, Giallo-Antico­ , den dunkelblauen See tief unten zu den Füßen des Schlosses,­­ nachahmend, die Dede­roth gehalten, die Mauerfläßen grün überzogen, rothe Teppiche auf dem Marmorboden. Aber­­ der Thronsessel ist verhüllt und die Führerin geht auf in Wehmuth um den guten Plus. Denn da ist die kleine Capelle mit dem rothbeschlagenen, die ganze Breite einnehmenden Betstuhle, wo er die Messe hörte ; daneben das kleine, fensterlose Kämmerchen in die Sacristei, einem einfagen nahten Tischen und einem Strohstuhl daneben. Dort ist die Schreibstube mit dem großen Jntarsia-Tis<e. Noch steht das neusilberne Tintenfaß da, einge­­trennet und bestaubt, und neben ihm der verwaiste Papierkorb, hübsch vergoldet und gesticht, von den polnischen Nonnen ihrem Wohlthäter verehrt. Und dort ist endlich sein einfaches Schlaf­­zimmer, fast nur mit vollständigen Mobilien, wie er es zuletzt verließ. Noch liegen die einfachen drei schlichten Matraken im Bettgestell aus Messing, weiße Degen darüber, an der Wand die Copie einer Madonna von Murillo und ein Crucifix, ein einfames Uhrkästchen zu den Häupten, ein Schlummersopha an einer Wand, dem Bett gegenüber ein schlichter Tisch mit einem kleinen gestilten Lichtschirm, endlich eine Commode aus Nußbaum mit dem Bilde von Franz Xaver darüber. AR „Er war ein guter Mann, ein Heiliger !" seufzte der Führer, indem er die Thüre des stillen Gemaches hinter fi ver­­stioß. Ein ganz anderer war der Eindruck der lezten Gemächer, die noch zu dur<wandern waren. Vorerst ein großer Saal mit riesigem Billard und voller, dazu gehöriger Ausstattung, üppige gelbe Danastrophas ringsum. Und daneben zwei kleinere Zim­­mer ganz in tinesischem Geschmack ausgestattet. Deckenbema­­lung, Wandtapeten, Möbel und Nippsachen, Alles im rein­­sten Stil Hinterasiens. Das waren die Privatzimmer Fran­­cis, des heutigen Staatssecretärs, der in Konstantinopel und Madrid seinem angeborenen Hange für luxuriöse Einrichtung, Nahrung und Richtung geholt hat. Frandi und Nina sind häufige Sommergäste im stillen Schloß und­ werden auch diesen Sommer hierher kommen. Und Leo XII.? Freilich hat das Dußend polnischer Nonnen im ersten Sto> no< nicht die ges­r­ngste Anweisung zum Auswandern bekommen, aber dennoch spre­­chen einige Anzeichen dafür, daß der neue Papst nicht so ganz im Vatican bleiben will wie der Alte! Nach den letzten Mode richten, die über die Willensmeinung Leo XIII . S­­ee ges dhenkt er den Vatican nicht zu verlassen und hat sich geäi Gott werde ihm „Meistve eihen, d 6 Alima agen. pg lten € dach > I 0 ni $

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