Pester Lloyd, November 1855 (Jahrgang 2, nr. 255-279)

1855-11-01 / nr. 255

. Met, 31. Oktober. Die Militen beginnen sich’s heimlich zu machen auf dem Küsten­­firiche, von dem sie so­eben Befik ergriffen: ihr ganzes Thun und Trei­­­­ben deutet die Absicht an, die vollzogene Ofsupation als eine vorübergehende zu betrachten, und sie andererseits sofort zur Basid un weitergreifender Operationen zu benugen. Während die öde Land­­zunge Kinburn’s fi mit dichten Reihen von Zelten bedeckt, und, zum besonderen Shin weg Feinden, eine unverhältnismäßig große Anzahl von Genietruppen und eroberte Terrain gegen das Festland hin durch solfve Schanzen absperrt, durchspäht­ das Geschwader der Berbün­­deten den Liman nan allen Richtungen, und strebt, mittelst der flachen Slußdampfer, Bombarden und Kanonenbote, seine Fühlfäden bereits Bugz und Dniepr-aufwärts aus. Admiral Brunt­ erforscht von Shan­dlaß Des bevorstehenden Kampfes bis zu den Feldbatterien, welche­ die ersten Vorwerfe Nikolajeff’s bilden und dem plünfelnden Feinde in mehrmals wiederholtem fundenlangem Feuer m wenigstens nicht den ge­ringsten Schaden zugefügen vermochten. Die Kanonade im Bug vom 20. und 21. Oktober muß wie ein böses Omen nach Nikolajeff in das Ohr des Selbstbeherrschers aller Reußen hinübergetönt haben! Giebzig Sabre find es leer, daß Ruslands große Katharina zu Petersburg, das Damals, noch nicht durch­ die Erwerbung von ganz Finnland­ gedecht, der Grenze näher lag, als heute, in ihrer Hofburg dem Donner der schwedischen Gefchüge tauschte, den ein günstiger Wind bis zu ihr trug. Ihr Urenkel ist seitdem ver­einte Graf, dem wiederum ein ähnliches peinliches Schauspiel zu Theil wird! Mas Petersburg 1787 für das nördliche Rußland war, Dam­it seit dem Falle Sebastopols Nikolajeff für Südrusland, und wahrlich nicht minder ängstlich wird die Spannung sein, mit­ der Alexander II. nach den Severschlünden auf dem Bug hinhorcht, als diejenige, mit der seine Ahnin die Bewegungen der Truppen Gustav’s III. verfolgte! Doch der Neffe jenes Alexander, der, im Sampfe mit dem Oheim des heutigen Napoleon, schwur, er wolle eher nach Sibirien auswandern, als einen DBertrag schließen, wer Rußland erniedrige: er ist wohl fedner­­li­cher Mann, der die politischen Traditionen Peters I. üblen Wahr­­zeichen zum Opfer bringt. Und wäre er’3: steht nicht Großfürst Kon­stantin, des Vaters getreues Abbild, ihm zur Seite, oder, wenn man lieber will, hinter ihm?! Die Friedensgerüchte sind also heute, wo die Situation auf allen Punkten des Kriegstheaters eine so gespannte ist daß eine Explosion kaum mehr lange ausbleiben kann, sicherlich trügeri­­scher denn je. In Asien, in der Krimm, in Süßrußland flehen wie ge­­wappneten Schaaren voll Erbitterung so hart an­einander, daß die Taube mit dem Delgmeige nicht einmal ein Pläschen fände, sich zwischen ihnen niederzufegen, und da will man von Wiederaufnahme vor­ver­­handlungen reden?! Nein, wir weinen besser von den Staatsmännern Preußen’s, als hab wir annehmen solten, sie glaubten im Ernste­n einen Erfolg ihrer jüngsten Negoziationen. Ohne Zweifel „vermitteln“ sie nur, weil , das so in ihrer Art liegt, weil sie’S nicht laffen Tannen, weil sie tod­alich etwas thun,inmitten des welterschütternden Konfliktes die­ Hände sicht so ganz in den Schoß legen wollen.Und viel Wasser dürfte bergab lapfen ehe es ihnen an Stoff für diese Art von Beschäftigung fehlten wird,wenn nur sie selber nicht ermüden,den Stein des Sisyphus fort und fort zu rollen. Nordamerika und Die­ Westmächte. Il, Meft, 31. Oktober, Nicht angebliche russische Sympathien; nicht Zerwürfnisse ü­ber das Treiben der englischen Werber; nicht Streitigkeiten wegen der Bez­­ahlung des Sundzolled : Nichts von alle dem, sondern einzig und allein das Annorationsgelüste der Vereinigten Staaten künnte möglic­her­­weise zu einer thätigen Einmischung Nor­damerika’s in den, zwischen den europäischen Großmächten vbschw­er­benden Kampf führen. Die Doktrin, welche "Der Präsident Mon­­roe zur Zeit des südamerikanischen Unabhängigkeitskrieges aufstellte, und nach welcher die Union berechtigt ist, fich jeden Landstrich Amerifa’s auf Wunsc der betreffenden Bevölkerung zu intorporiren, ohne dazu der Einwilligung der respektiven Regierung zu bedürfen, ist diplor­matisch noch nicht anerkannt, ist noch nicht im D­ölferrechte Fopifizirt. Europa hat die Ausübung dieser Lehre gegen Spanien, dem man fraft derselben die beiden Florida’s entriß, so wie gegen Mexiko, das Texas und Californien durch ihre Anwendung einbüßte, geduldet. Ob es geneigt ist, der weiteren Realisirung jenes Prinzipes stillchweigend zuzut­­reten, ist mehr als zweifelhaft: selton haben Lopez‘ Kubaerpeditionen und die Absichten des M­ashingtoner Kabinetes auf einzelne Inselgruppen des stilfen Meeres, so wie auf isolirte Distrikte Zentralamerika’S zu mehr oder minder ernsten Konflikten mit Spanien, Srankreich und England Veran­­lassung gegeben. « » Wieviel Spielraum aber Amerika selber dieser Vergrößerungssucht gestattet,hängt ganz vornehmlich davon ab, welche Wendung der Kino­­tenpunkt seiner eigenen inneren Entwicklung, die Sklavenfrage, nehmen wird. Man tappt über die wahren Hebel ds republika­­nischen Eroberungsdurstes in Europa nur gar zu häufig im Dunkeln. Die nördlichen Staaten der Union, die Sie der Freiheit, der industriellen Thätigkeit, der Zivilisation und des Sortsehrittes, fennen die Annerationsgelüste faum: ss ist ausschließlich Der Süden,­­ einerseits nicht | | der — Durch eine verhängnißvolle Nothwendigkeit getrieben — fortwäh­­rend auf eine Erweiterung der Grenzen dringt. Denn der Güben be­­darf unablässig frischen Bodens zum Anbau, der Baumwolle, der das beste Land in fünf Jahren erschöpft; er bedarf­ neuer. Pflanzschulen für die Sklaven, um die in stetiger Zunahme begriffene Nachfrage nach Baum­wolle dieg- und jenseits des Ozeans zu befriedigen; er bedarf der Auf­­nahme junger Sklavenstaaten in den Unionsverband, um dem In­st­ii­tute der Sklaveerei selber eine dauernde und für alle Zeiten­­ gesicherte Existenz zu verschaffen. Schon als Washington’s siegreiches Schwert den Vereinigten Staaten die Unabhängigkeit errungen, drohte die Bildung der Union an der Sklavenfrage zu scheitern, noch heute ist sie es bekamntlich, die das gesammte­­ politische Leben der Republik beherrscht und über dem Haupte Der lebteren die Gefahr einer Losreibung des Südens vom Norden wie ein Dampflosfchwert schweben läßt. Der Norden, mit seiner unbedeutenden Anzahl von Sklaven, die überdies nur zu häusli­­chen Beschäftigungen verwendet wurden und daher leicht durch freie Ar­­beiter zu erleben waren, wehrte bereits vor dem Versailler Frieden Die Sflayerei aus Leibeskräften von si­ ab. In Birginnien, dem damals reichsten und bedeutendsten Staate, ward, auf Washington’s und Jefferson’s Andringen, die Sklaveneinfuhr verboten. New­ Norf, New Jersey und Penn­­sylvanien schafften 1780 die Sklaverei ab. Massachuffets, Shope Island und Connecticut folgten ihrem Beispiele innerhalb der nächsten sechs Jahre. Über Südfarolina und Georgien mit ihren, durch Sklaven aus­­gebeuteten Reich- und Indigoplantagen, weigerten sie, die Unionsver­­fassung anzuerkennen, wenn das Abolitionsprinzip Darin aufgenommen würde. So mußte si der Kongreß am 13. Juli 1783 mit Annahme des Zeffertonschen Antrages begnügen, nach welchem Die Sklaverei in allen Län­dern nordwestlich vom Ohio aufgehoben, in dem übrigen Cr biete der Union aber jedem einzelnen Staate anheimgegeben wurde, diesen fisc­hen Punkt nach eigenem Ermeffen zu regeln. Mit Neujahr 1808 sollte die Sklaveneinfuhr aufhören; auc) ward — um das Lebergewicht der freien Staaten im Kongresse aufrecht zu erhalten — immer nur ab­wechselnd ein freier und ein Sklavenstaat zur Mitgliedschaft in der Republik zugelassen. Allein in Dem zweiten Decennium unseres Jahrhunderts trat Die riesenhafte Entwicklung der Baummwollenkultur in Amerika als mächtiger Bundesgenosse der Sklavenstaaten auf. Sie war 1790 noch ohne alle Bedeutung; noch 1801 fehierten die Vereinigten Staaten kaum einen Ballen Baumwolle nach Liverpool. 1852 betrug der Ex­port gegen 1000 Mill. Pfund im Werthe von 440 Mil. Fres., und die inländische K­onsumtion ungefähr zwei Fünftel davon . Schon 1850 be­­schäftigte dieser Produktionszweig in Amerika ein Kapital von mehr als 370 Millionen Fres. und über 92.000 Arbeiter. Die Folgen dieser volfswirthschaftlichen Umwälzung schlugen in zwie­­facher Beziehung zu Gunsten der Sklavenstaaten aus. Einmal­ward die Union darauf angewiesen , sich mehr und mehr nach Süden hin auszudehnen, wo sich allein der zum Bau der Baummollenpflanzen geeignete Boden findet, und zweitens flieg die Sklavenarbeit, die in den Baummol­­lenplantagen am höchsten geschäst wird, an Werth, ward fast zur Noth­­wendigkeit. Die Sklaveneinfuhr blieb zwar verboten, ward aber vermit­­tel­t aller Arten von Unterschleif fortbetrieben: es bildeten sich Skl­a­­venzücher- und Sklavenfonfumirende Staaten. So verdreiz­fachte sich die Sklavenbesölkerung in den ersten fünf Decennien unseres Jahrhunderts. 1850 war bereits der größte Theil der Union der Sklas­verei geöffnet, da die 16 freien Staaten­ und 3­ freien Territorien we­­nig mehr als die Hälfte des Sladenraumes einnehmen, über den sich die 15 Sklavenstaaten und 5 Sklaventerritorien erstreben. Dank dem Drude, von der Süßen unter solcgen Umständen auf den Norden ausüben konnte, da für vielen bei seinem Fabrik­betriebe und Exporte die Baummollenproportion eine Lebensfrage ist, haben Die Slavenstaaten ihr Uebergewicht auch in der &efesgeb­ung der Union geltend zu machen gewußt. Der berüchtigte Kompromiß von 1850 gibt jedem Sklavenbefiger das Necht, einen flüchtigen Sklaven durch die ganze Union zu verfolgen, wobei alle Einwohner und Behörden ihm bei schwerer Geld- und Xeibeöstrafe Hilfe zu leisten haben, und den Ein­­gefangenen auf Kosten der Union durch die bewaffnete Macht zurückrang­­portiren zu lassen. Die Nebraska-Bill von 1854 beseitigt den Paragraphen der Verfassung, welcher den Dhiv als Dimarkationslinie zwischen den freien und den Sklavenstaaten bezeichnete. Fortan hat der Kongreß in der Sklavenfrage gar nichts mehr mitzureden: jeder Staat, selbst jedes noch nicht zum State erhobene, Territorium, das body in allen anderen Dingen unmittelbar der Vormundschaft der Zentralgewalt unter­­geben ist, steht in dieser Einen Beziehung unabhängig da. Diese beiden Geiete haben aus der Sklaverei eine National­­insitution, man möchte fast sagen, eine Staatsreligion gemacht, die durch die höchste Gewalt der Union befehligt und unterfragt werden muß. Der Kompromiß hat auch von freien Nerven in ein halbes Sklavenland verwandelt: die Nebrasfabill hat jede Schranfe weggeräumt, die bei Ausdehnung der Sklaverei noch im Wege fand. Niederkalifornien, Zentralamerika, Cuba: nur der Süden ist es, der das Alles begehrt und Slibustier zur Anwerb­ung dieser Landstriche ausrüstet. Da Niemand mehr die neueroberten Befigungen hindern kann, die Sklaverei bei sich einzuführen, so würden sie die Kraft­ und den Einfluß des Südens vermehren, die Unterwerfung des freien Nordens unter die Almadi ver Sklavenstaaten vollenden helfen. Ka Der Norden ist endlich, zur Einsicht varlicher genommen, wohin ihn seine Nachgiebigkeit geführt hat! Whigd und Demokraten haben sich Während die Kanonen draußen einen Salut abfeuerten, proklamirte ihn Dmer Pasha als Gouverneur der Stadt und sagte, zu den Häuptlin­­gen gewandt: Alles was ich von Euch fordere, war Ihr ihn auch ferner und in demselben Licht, wie bisher betrachtet.” Die­ Anwesenden schienen sämmtlich hocherfreut,nur Hamid Bey machte ein Gesicht,als merkte er,daß er in die Falle gegangen.Hamid Bey’s Gemahlin ist die Fürstin Dadian,deren Einfluß in Mingrelien allmächtig ist,aber wenn sie von dem Benehmen ihres Mannes hört, dürfte sie ängstlicht werden.Sie haust jetzt mit einer kleinen russischen Militärbedeck­ung in ihrer eigenen Provinz-doch ist aller Grund Vorhan­­denzudenken,daß sie so klug wie ihre bessere Hälfte sein und ohne Zeitverlust mit den Neuangekommenen in Unterhandlung treten wird. Endlich haben die alliirten Generaile mit Widerstreben eingewil­­ligt,an 18.000 Mann Türken von Balaklatya nach Suchum zu beför­­dern,was Omer Pascha’s Streitmacht auf 50.000 Mann bringen wird. L. Bezdan, 28. Oktober. Die Unzukömmlichkeiten des sogenannten „Bärserkranzenstanals“, der, von Tipaföldvár nach Monostorseg, in einer Länge von 14%, Meilen sich Hinziehend, größten ungarischen Ströme, die Theiß und die Donau, hier durch Diese Thatsache Ihnen die Wichtigkeit einer Wasserstraße vorzuthun , Monostorpag, vollendet sein wird. Schon im Jahre 1845, also vor zehn Jahren, Die als feiner zu geben, fletd anerkannt, die Bestimmung hat, die beiden mit­einander zu vers­binden, und Dadurch bei der Genügung der Wasserstraße eine Zeitersparniß von 15 bis 18 Tagen herbeizuführen, wurden längst auch in weiteren Kreisen fermerzt­lich, empfunden, und war es namentlich die Pest-einer Handels- und Ge­werbe­­kammer, die sich vor drei Jahren eben d­ieser Unzukömmlichkeiten halber an das Handelsministerium um Abhilfe wandte, allein reicht Hin, um insbesondere die Herbstzeit mehreren Hundert Tausenden neben Körnerfrüchten als Verkehrsstraße dient. Sie werden demnach auch Die Nachricht nach ihrem vollen Werth zu würdi­­gen willen, — daß der Bau der verlängerten Kanalstrecke, von bis an die Donau, gegenüber von Battina, allem Anscheine nach im nächsten Frühjahr begonnen, haben wir es vorzugs­weise der Energie des mit der derzeitigen Bauinspektion beauftragten Hrn. Joh. Nep. v. Mihalik zu danken, daß die verlängerte Kanalastrede mit Er­­öffnung der Schifffahrtsaison von 1856 fahrbar sein wird. Leider haben wir gleich Erfreuliches nicht über den Bau der Landstraße zu berichten, die von hier zum Donauufer führt. Bisher ein bloßer Erddamm, wird Dieselbe gegenwärtig aus gemengtem und daher festerem Materiale restaurirt; das wäre an sich sehr lobenswerth, wenn nur nicht während der Baufrist die Kom­­munikation gehemmt, oder doch sehr gefährdet würde, wie dies in Wirklichkeit ver­bal, ist. Der Erddam­m, auf dem die neue Strafe gebaut wird, ist nämlich in seiner ganzen Breite derart aufge­wühlt, daß die Wagen, ohne Gefahr zu stürzen, kaum darüber hinwegkommen. Schreiber dieses gehört leider mit zu den vielen Unglücklichen, die einem solchen Sturze ausgefecht waren. Und doch ist die Passage über die Donau hier sehr starr, — die Gefahr bedroht Daher auch gar Viele. B Großwardein, 29. Oktober. In jüngst verfroffener Zeit entging unser Gemeindewesen einer weittragenden Krisse. Unser Gemeinderath, nämlich wollte en masse abdanfen — und zwar soll einer der Hauptgründe die Finanznoth gewesen sein, da die Stadtdomänen nämlich auf dem Sprunge waren, Schulden halber Kizitando verkauft zu werden, doch ist es gottlo­b nicht dahin gekommen, nachdem ein hohes Ministerium und ein Ansehen von 50.000 fl. EM. bereits machte und, noch fernere Unterstüßungen von demselben in Aussicht stehen. —­­Auch soll der f.­­ Rath von Hrabosniky die Mitglieder des Gemeinderathes dort für die Präsidentenwahl des nächsten Jahres über Das Stid­a ı in der fest stattgehabten Siung durch eine eindringliche Rede m wieder zu neuem wort „Abschaffung vereinigt, während­ wer Süpden jene Hauptstübe in jener Partei der KEnpomwnothings sucht, welche sammtliche Einwanderer als Abolitionisten haft und ihre brutale Wuth Klärung fein, von nahe und fern gefüllt, füchen Kost­me, Um in den blutigen Infamien zu Louisville auslieg. Ob Amerifa selber aufhören sol, ein Land dor Freiheit und ob seine auswärtige Poli­tik zur Vermehrung der gegenwärtigen Komplikationen beitragen sol: dafür ‚wird unwahrseinlich wer­entscheidend Ausfall der Präsidentenwahl von 1856 Wehe ihm und vielleicht auch wehe Europa, wenn bei diesem Votum der Süden einen zweifellosen Sieg Davonträgt! E. C. London, 27. Oktober. General La Ehrenmitgliede des Bathordens,erster Klasse, Dr. Barth zum Ritter desselben Dordens ernannt worden. Die Ausbeute seiner afrikanischen Reife hat verfelbe in folgenden Hauptpunkten festgestell: ist zum "des wahren Charakters ver Wifte Sahara; 2. die Feststellung der Lage und Ausdehnung der Mandifgruppe; 3. Nachiweis, daß der östliche Duelfluß des Kowara, der Binue, vom Tjehosee unabhängig fet in das innere Afrifa’s bilde; 4. die Erforschung des Flußsustems Baghermis 5. die gesittelung des Nigerlaufes zwischen Soroto und Timbuttu. , Dmer Palda hat neulíd Meisterstreich vollführt, In Sudhumfale einen politischen den Abchasenfürsten Michael, an Hamid Bey genannt, ganz an die Türken zu binden, beschloß er ihn zum Zivilgouverneur der Stadt zu ernennen, großem Annahme englischer des. und französischer Die Zeremonie war von Fürsten bis zur Wohnung Omer Palcha’s bildeten die Truppen Spalter. Die englischen Kommissäre, die Kapitäne war das Installationszimmer mit Häuptlingen ald auf fanden sich in in vollem absc­a­­eine so glängende Feierlichkeit gefaßt, die natürlich seinen andern Zweck hatte, und Gala der Stlaverei“ an den fremden neulich natürlichen Handelsweg ,bey stetigen K Fortschrittes zu bleiben, den Pomp begleitet, ein und außerdem eines Bom Haufe die Autorität war aber weniger türkischen Postens die und Adamauas, und größte Oeffentlichkeit „Ihr habt Kriegsschiffe Hamid Bey selbst erschien nichts ist Hamid Marmora Beys , 4. die um auf­ EEE EBENE ELEEEEENEREEEREREEEEEEETEEEEEEEEEEEEETEEEEEEEEEEESEEEEIEERESEEEEREEERBEERREETEEEEEEEEEETEEERTESEREEEREEETELOTETEITEIBTERESESRTRITEEOERERERRESERBEAEAETEINDERIEENEER EEE ER EBEESERSNERURRERETRBEREERETRREIEBRAUETORRETSTEEEBBETEEREEENERALTREEEREEEmEEEEEEEEEEEEETEEE.; I. Geistiges Leben in Wien. DI Das statistische Bild der österreichischen Literatur, welches thefar im Ministerium des Innern, Herr Dr. Würzbach, aus dem reichen Ma­­teriale der eingesandten Pflichtexemplare zunächst zu offiziellem Gebrauche zusam­­mengelebt hat, bot nicht nur dem Fachmanne, sondern jedem Vaterlandsfreunde vieles des Interessanten und Befriedigenden dar. Man ersah daraus, daß auch die geistige Thätigkeit in Oesterreich gleichen Schritt Halt mit dem Aufschwunge seiner materiellen Interessen. Al die vielzüngigen V­ölferschaften des Länderbun­­des erheben nach und nach ihre Stimmen, Boran fehreitet Wien,­au an Intelligenz die Hauptstadt des Reiches ; was sie in allen Zweigen der Wissenschaft mitspricht, erhält nicht mehr ganz un­­gehört und mitachtet wie früher, in dem majestätischen Dome der Weltliteratur. An Zahl und Gehalt der Literarischen Erzeugnisse am nächsten stehen ihr die heißblütigen Geschwister des Sü­dens , die lombardischen und venetia­­nischen Provinzen Die ungarische Nation hat es erkannt, daß sie die solibeste Lebens-Versicherungsanstalt in warmer Pflege ihrer kräftigen und biegsamen Sprache findet. Nachdem ihre Literatur in der ersten Morgenröthe Des Srwadens, gleich der Verche mit lautem Gezwitscher in die Wellen geflogen, Tehrt­and­ sie auf Das Feld einer praktischern Wirksamkeit zurück. In den vielverzweig­­ten Adern der Jlavischen Sprachenfamilie regt jene Söhne der finderreichen Slava, Die eben erst Ichaftlichen Aufbaue ihres Dialektes gelegt haben, über die Literarischen Truppen, welche sich wärmeres Leben, Die Grundlagen zum misfen­ wie sogar die Ruthenen, ber­a fhen die Literatur mit Dantenswerthen, wenn ud vereinzelten h­aben. &3 liegt indeß weder in der Richtung ihres Blattes, noch fühlen wir uns berufen, das Schwert einer fostematischen Kritik in der Hand, Heerfchau zu hal­ten sich aus den Prefsen Gesammt- Oesterreichs verrätigen. Die tonangebenden Bestrebungen Wiens dürften aber ein allgemeineres Interesse haben, und diese in einfachen Umriffen zu sfizziren, möge uns vergönnt sein. Die nachfolgenden flüchtigen Zeilen wollen indes , wir wiederholen es, das Bervienst wurdaus nicht beanspruchen, das Bild der Wiener Literatur, in Lebens­­größe, und in allen detaillirten Zügen abgespiegelt zu haben. Bestimmt, ihr ephemeres Dasein in dem Rahmen eines Feuilletons zu verleben , werden sie sich auch auf eine etwas leichtfertige Weise geberden. Sie werben recht, über den Grenzpfahl der Neuzeit in die mit ledernen­­ Reminiszenzen winfender benachbarter Vergangenheit springen, um bald wieder auf den m weit auseinander laufenden Pfaden der Gegenwart planlos herumzustreifen, oder nach Lichtern Zukunftsfors­chungen zu haf­ken. Sie werden, indem sie im Gesträudhe nach Blumen suchen, nur zu viele Dornen finden , aber wahrscheinlich auch manche, über ihrem Haupte reifende Frucht ganz übersehen. Ihr Verdienst will nur sein, daß sie Die Farbe seiner Partei an sich tragen, und das sie dort einigermaßen zur Orientirung dies­­en fönnen, wo ein Ueberbild nur Wenigen möglich­ ist. Das Gebiet der Fiktion. Auch sonst, wenn der Literaturhistoriker in seinen kritischen Effursionen die schwarzgelben Grenzpfähle überfchritt, und das Gebiet des vormärzlichen Oesterreichs betrat, fand er hier für seine belletristischen Sammlungen seine besonders reiche Ausbeute. Einige von der sprichwörtlich gewordenen Wiener Gemüthlichkeit überströmende Schriftsteller beherrschten Die Nomanzlite­­ratur. Mit nicht zu viel Geist, aber sehr viel Behagen drehten sie sich zwar in ihrem engen Zitteltange, aber die Nahrung, welche sie boten, war wenigstens eine derb gesunde, nur nicht mit dem pilanten Gewürz, das jenseits­­ des Nheing wächst, raffinirte. Heute jedoch, umhüllt die züchtige Muse der wirklichen Poesie verschämt ihr Haupt, und wenig belästigt von der Polizei einer ästhetischen Kritik, treibt die feile Tochter Frankreichs, und speziell des großen Eugen Sur, die wir „Spekulation"-Schauer-Roman" benennen möchten, sogar der graziösen Drappi­­rung des französischen esprit beraubt, ihr Unmwesen. Die großen Effekte, welche auf Die blasirten Narren der Menge wirken sol­­len, werden immer mehr gehäuft. Bergilbte Kriminalarten werden aus ihren bestaubten Ruheplagen aufgestöbert, die Geister­ längst vermoderter Verbrecher­­­­ werden heraufbeschworen ; ja, wer einmal gehängt wir, ist nicht mehr interessant genug , er muß unter dem Sezirmeffer aufmachen, und zum zweiten Male baus­meln, um das Interesse der Zartgewebten Leferinen zu fibeln. Der die jüngste Vergangenheit verhüllende Vorhang rauscht empor, die Geschichte Wiens soll im Kleide der Romantik dem geistigen Auge des Lesers vorgeführt werden. Er erwartet ein heiteres Wölfer-Frühlingsbild, gewebt aus fröhlicher Wiener Lebensluft, aus munterem Scherz, aus gemüthlicher Harmlo­­sigkeit. Der Dudfastenmann aber zeigt eine trübe, trübe Winterlandschaft, mo hoch oben in den grauen Wölfen die Raben des Verbrechers Frächten , und unten zwischen erstarrten blüthelosen Bäumen die entfeffelten Leidenschaften gleich Wöl­­fen herumstreifen. Die arme, wahrlich des Bergeffens und der Ruhe bedürftige Therese Kro­­neg wird aus ihrem Grabe aufgestört, ihre von frühzeitigen Ausschweifungen ge­­bleichten Wangen muß heute zum 48-ten sie mit greller Schminze bereden, und Male predigt sie fon von den Brettern des Wiener Theaters das Gott erbarme. Längst eine Moral, — Bor den Linien Wiens treiben sich wieder Die tugendhaften Räuber „die beiden Grafel’ herum; im Hotel zum ‚wilden Mann“ spucht aber­­mals die „Dame mit dem Todtentopfe;" geschloffene Vorstadispelungen öffnen sich, um die Lesezimmer mit ihren in­ Schnaps duftenden Gästen zu bes­töifern, da, wo der interessante Stoff nicht mehr ausreicht, da müssen mentaftens pifante Titel ihre Anziehungskraft ausüben. An den privilegirten Ankündigungs­­tafeln prangt heute mit ellenlangen Buchstaben „‚Rothfchild und die gegenüber den schweren Frachten, die von in die buchhändlerische Magazine am Donaustrande , um von Depots der Leihbibliotheken versendet zu werden. Zripstrill, oder einer andern Provinzialstadt im Stande nach Liebe dürften den Herzens ohne orthographische Schniker niederzuschreiben, lange ehe sie mit dem hochherzigen Marquis Pola von Weltfreiheit gesirmwärmt, aber an der Seite der Jungfrau von Orleans die Herrn Engländer im Geiste geschlagen ; lange, ehe sie vom deutschen Dichterfürsten mehr als den Namen fen. der Biblio­­tochter,„ um morgen dem , legten Fraser“ Plab zu machen. AU Diese Erzeugnisse der ift, Tischlerg­­jedoch hvaterländischen Industrie verschwinden jenseits des Rheins überfeit werden da wieder die Ergüffe in­ die Lange, ehe das Gänschen von ihres

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