Pester Lloyd, April 1856 (Jahrgang 3, nr. 77-102)

1856-04-08 / nr. 83

4 jener Ausfuhrzölle und Zehnten zu veranlassen, durch welche der Handelsverkehr Englands mit Griechenland nac Aussage der englischen Konsuln eine schwere Ein­­buße erleide. Lord Balmerston: Mit Bezug auf den von meinem ehrenwerthen Freunde berührten Gegenstand haben seit geraumer Zeit Unterhandlungen zwischen der griechischen und der britischen Negierung Statt gefunden, jedoch bisher ohne befriedigenden Erfolg. Auch fürchte ich, daß ícy Für die Zukunft seinen­­ besseren Erfolg in Aussicht­ stellen kann; denn die administrative Fähigkeit der Männer, welche Griechenland gegenwärtig beherrschen, ist so beschaffen, daß es mit Ausnahme des kurzen Weges von Athen nach dem Piräus, den Tag und Nacht französische Kavallerie-Patrouillen durchziehen. Feinen Theil des griechischen Gebietes gibt, in welchem Berfon und Geigenthbum zu irgend einer Tageszeit sicher wären. 9. Mitchell fragt den Premier, ob er, während in diesem Augenblicke britisches Eigenthum zum Betrage von mehr als einer Million 8, in Rußland fest­liege, die Absicht der Regierung sei, die Blofade der russischen Käfe bis zur Ra­­ffisation des Sh­edeng-Vertrages fortdauern zu haffen, und ob für den Ball, daß die Bild­ade sofort aufgehoben werden solle, Anstalten getroffen worden seien, um es den englischen Schiffen möglich zu machen, ohne Gefahr, festgehalten zu werden, in russische Häfen einzulaufen. Lord Palmerston: Der Kongreß hat gestern den Waffenstllstand auch auf das Meer ausgedehnt. Bis dahin erstrecke er sich aus leicht erklärlichen Grü­n­­den nur auf das Land. Der Ausgang der Unterhandlungen war zweifelhaft, und wenn der freie Verkehr zu Wasser gestattet worden wäre, so hätte Daraus für Rus­­land leicht ein günstiger Wechsel in seiner Lage entstehen können, welcher die gegen­­seitige Stellung der Kriegführenden Parteien für den Fall der Erneuerung des K­rie­­ges wesentlich geändert haben würde. Da nun die Unterzeichnung des Friedensver­­trages jeder Möglichkeit einer Mieveraufnahme der Feindfeligkeiten ein Ende ge­­macht hat, so hat der Kongreß gestern den Waffenstillstand auch auf das Meer aus­­gedehnt, und die natürliche Folge ist das Aufhören der Blofade. Was den zweiten Theil der Frage angeht, so, kommen dabei andere Erwägungen in Betracht, und ich kann augenblicklich nicht Darauf antworten. E. Gjegled, 6. April, Sie wollen ir erlauben, Ihnen über eine Ber sebenheit Bericht zu erstatten, die Sintereffe genug gewährt, um an die Deffent­­lichkeit zu gelangen. Herr A. Ch., der seit langer Zeit am hiesigen Plate als einer der folldesten Spezereimaarenhändler galt, und der einen in Kredit am dortigen Plage genoß, ft nämlich fett dem 1. b. verschwunden. Unter den vielen Gerüchten, die hierüber Bouffiren, wird mir als das mehrheitsgetreueste, von einer bei demselben betheiligten Person Folgendes mitgetheilt: Ch., der, wie man fett ersieht, sehr nachkläffig wirthschaftete und leidenschaftlicher Kartenspieler war, leitete anfangs sein resiges Geschäft unter der Firma eines dortigen an Be Hauses, übernahm es dann auf eigene Rechnung, und sollte eben jegt eine Anverwandte seines frühern Chefs, die eine Mitgift von 6000 fl. zu erwarten hatte, heirathen. Herr 3. W. dort aber, der wahrscheinlich zu dem Manne Fein Zutrauen hatte, er­­kundigte sich früher am dortigen Plage über das Schulpenverhältniß desselben . Diese Erkundigung nun fiel nicht befriedigend aus, und als Herr Ch. zur Hochzeit am 31. 9. M. nach Pet kam, verweigerte man ihm die Hand der Verlobten. Des andern Tages empfing Hr. 3. 28. einen Brief, worin ihm Ch. schreibt, „wenn Sie diese Zeilen seien, haben mich die Wellen bereits verschlungen.” Da Herr W. gleichfalls eine Forderung von 4000 fl. hat, fo kam er also gleich Hieher, und wollte sich sichern ; es­ wird nun im Beisein von Sachverständigen vom Tf. E. Stuhlrichter­­amte inventirt, und soviel sich fest beurtheilen läßt, betragen die Activa 3000 fl., die Passiva dagegen 14.000 fl. Mehrere dortige erstere Häuser sind stark betheiligt, und ob sich der Chef des dortigen Hauses Sz. und U., Herr S. U., von den dor­­tigen Gläubigern Vollmacht geben, um gegen die Steherstellung des 3. W. zu pro­­testiren und den Konkurs eröffnen zu lassen. Natürlich bildet Dieses das Stadtgespräch; wie ich heute höre, hat die Po­­lizei­ erfahren, daß Herr Ch. In Orfova sei, und sich in die ZTürfel flüchten wollte, und IE ihm deshalb Stellbriefe nach. Man glaubt einem Betruge auf der Spur zu sein. — Sobald ich Näheres In dieser Angelegenheit erfahre, werde ich nicht ermangeln Ihnen bezügliche Mittheilungen zu machen. A Baja, 28. März Ein Temeswarer Korrespondent vom 19. März in Ihrem Blatte vom 23. d.M. sagt folgendes : „Aus den Statuten und den zu Ge­­bote stehenden Mitteln der Halle-Gesellschaft zu Baja wurde ersichtlich, daß die Tendenz der Gründer nur sei, ein Lokal zu miethen, wo Käufer und Verkäufer fi sammeln, um dort nur Geschäfte zu vermitteln, und auch daß die hohe ministe­­rielle Genehmigung ihr nicht ertheilt wurde.” Hierauf bin ich in der Lage, Ihnen zu berichten, daß uns bis zur Stunde wo gar keine Weisung höhern Orts zuge­­nommen ist, denn wäre wirklich die Genehmigung verweigert worden, so müßten unsere Loyalitäten ja gesperrt sein. Wahr ist es dagegen allerdings, daß die Sta­­tuten noch nicht genehmigt sind und daß wir der Genehmigung um so sehnsüchtiger entgegensehen, als ber Tchäftes” ift. wed der Halle-Gesellschaft „Die Regelung des hiesigen Ber­ch, Holvard, (Komorner Komitat), im April. Sie haben das Thema der Fruchtmagaziniirung zu oft besprochen, als daß es Ihnen nicht erwünscht sein sollte, darüber auch aus dem praktischen Leben eine Notiz zu erhalten. Das be­­reits Vorhandene fordert um­so mehr zur Nachahmung auf. Unser eifriger Seel­­sorger, 9. Meythény, machte nämlich die traurige Erfahrung, daß viele Bauern zum Anbau um theures Geld schlechte Früchte zu Taufen öfter gezwungen waren. Bor drei Jahren versammelte er nun die Gemeinde, und machte ihre Mitglieder aufmerksam, wie nothh­ennig es ist, den Meberfluß aufzusparen, um bei unvorherge­­ebenen Fällen gute Früchte zu haben. Damit die Früchte Zinsen bringen sollen, muß Jeder ein mäfiges Prozent in natura gleich nach beendeter Ernte oder nach vollendeter Arbeit im Spätherbst zahlen. Von jeder Gattung Früchte haben die Bauern eine ziemliche Quantität vorräthig. Mögen andere Seelsorger dies Bei­­spiel befolgen ! +, Dáptó-S4 Márton, 29. März. Unsere sanitätswidrig gebauten, halbdunf­­ten, von Lehm- und Erpdünften erfüllten Dorfwohnungen erregen während ihres Bestehens, außer den, pariserhütegefährdenden niedrigen Thüren, wohl Nie­­mandes Aufmerksamkeit, aber gewiß bewirken sie es während ihrer Entstehung. Aus Humus und Lehm wird zwischen zwei Brettern das Gemäuer der neuen Behausung gestampft. Leider bemelsen die häufigen Einstürge, daß es mit der traditionellen Virtuosität im Häuserbau nicht weit her fei, und muüssen viele unserer Bauern beinahe jeden Brühling das ehrliche Maurerhandwerk treiben. So stürgten hier vor Furzem die katholische Schule und fünf Käufer ein. Die permanente Ursache soll Schlechter Bauten meinen wir in dem jenigen Zustande unserer Ziegelfabrisattion zu finden. Denn, obwohl dieselbe hier in drei bedeutenden Defen betrieben und selbst von den Ortschaften der Umge­­gend begünstigt wird, st Doch der Preis des Tausend Ziegel auf 16 bis 18 fl. EM. ”­a­ganovolt niet zu hoch gestellt, als daß diese Fabrikation Gemeingut werden knnte. Den Weinbau betreffend freut es uns berichten zu können, daß mehrere unserer hiesigen Grundherren nur veredelte Reben bauen lassen und das die ergiebige besonders aber qualitativ welt­günstigere Lese ein mächtiger Antrieb zur Beredlung der bisher gebauten Rebensorten sei. Es werden namentlic Orportoreben und mehrere Sorten vorzüglicher Havas­ier Neben aus Steinbruch gebaut. Nur haben die Testen anhaltenden Zröfte vielen Schaden in den bereit aufgedeckten Weingärten angerichtet. Besonders groß ist aber der Schaden in unserer Umgegend, wo manche Bauern so zu sagen seine Abhärtungsmethode befolgen, indem sie, wie sonst, auch diesen Winter hindurch ihre Weingärten unbeliedt­ießen, um, wie es sich mehrjährig erwiesen haben sol, eine reichere Fechtung zu erzielen. Die entfernteren Pferdezüchter machen wir auf ein sehr interessantes, gründliches Werk über,,Pferdeheilkunde««von Dr.Ignaz Schumayer in Pilis auff­merksam,das demnächst in ungarischer Sprache erscheinen wird. d Großwurde ist,1.April.Der am 30.Märzl.J.zum Besten der hiesigen Israel.Hauptschule abgehaltene Ball hat dem Fonde des genannten Asti­­tuts ein Reinerträgniß von 500 fl.zugeführt.Dieses reiche Ergebniß ist dem ener­­gischen Eifer des Ballkomitee s zu verdanken,an dessen Spitze die Herren Alexander Rosenthal und Herr L.Berlitzer standen.Ein besonderer Dank gebührt auch dem Herrn Em Ruß wider in Berü­cksichtigung des wohlthätigen Zweckes die Lokale unentgeltlich überlassen hat. ’ | Oesterreich. 09.C.Wien,5.April.Wenn wir den letzthin veröffentlichten Staasfinanzausweis fü­r das letzt abgelaufene Verwaltungsjahr 1855 mit prüfendem Blicke durchmustern,so treten uns vor Allem zwei be­­deutsame thatsächliche Momente entgegen.Zunächst ersehen wir,daß das von Sr.k.k.apostolischen Majestät angeordnet-Sparsamkeitssy­­ste­m in sänstlichen Zweigen der Verwaltung nach Thunlichkeit Pla ge­­griffen hat. Es hat sich nämlich, ungeachtet der durch die allgemeinen Theue­­rungsverhältnisse ebenfalls verhältnismäßig Fortspieliger gestalteten V­erwal­­tung im Vergleiche mit dem­ Vorjahre die Summe der vordentlichen Ausgaben hat nur um das größer gewordene Erforderni­g der Staatsschuld vermehrt. Diese Mehrziffer, die jede Millionen in runder Summe beträgt, wird inbel­­fen d­urch Die gleichzeitige Steigerung der ord­entichen Staatseinnahmen in dem sehr namhaften Betrage von 15 Mil­lionen Gulden reichlich aufgewogen. Diese Zunahme vertheilt sich sowohl auf die­se die indirekten Steuern; bei der Grundsteuer z. B. be­­trägt sie 177, Millionen, bei der Hänsersteuer­­, Million, bei der Berzeh­­rungssteuer beinahe 1­/, Millionen, bei dem Zollgefäll mehr als 1/, Mil­­lion, bei dem Tabakgefäll sogar mehr als 2,800,000 fl., bei Stempel, Zaren und Rechtsgebühren mehr als 119 Millionen, bei dem, Lottogefäll 200,000 fl., bei dem Postgefäll über 1,400,000 fl. EM. Bei v unveränderter Größe der bezüglichen Steuerausmaße bietet ein so bedeutendes und kontinuerliches Wachsthum des Ertm­aniffed zunörderst volle Gewähr für Die Leistungsfähigkeit der Nation einerseits und Die zweckent­­sprechende Bemessung der Steuern andererseits; es bezeichnet aber wesentlich auch noch ein Stadium­ größerer Blüthe der materiellen Interessen überhaupt, einer stets­ regel­lich gestaltenden Entwicklung des Handels und der Gewerbe­­thätigkeit. Den meisten Nachpruch müssen wir darauf legen, daß diese Er­­scheinung in einer Epoche großer politischer Bedrängung und Unsicherheit hervorgetreten ist, folglich geriissermaßen mit der unwiderstehlichen Naturges­talt der im Schoße Desterreich8 ruhenden Elemente eines großartigen Sortschrittes. Auch in den dem Ausweisjahre vorausgegangenen Binanzperioden zeigte sich dieselbe Tendenz des Wachsthums der Steuererträgnisse ; die schwere Wucht der orientalischen­­ Verwirrungen vermochte nicht den Aufschwung der österreichischen Steuerkraft zu Tähmen; diese Thatsache berechtigt zu der er­­freulichen Folgerung, daß die kommenden Friedensjahre noch ausgiebigere Resultate in dieser Beziehung herbeiführen werden. Die Beseitigung der Balutadifferenz, die sich jebt von Tag zu Tag mehr dem Nullpunkte nähert, müssen wir gleichfalls als ein Moment von Höchster finanzieller Wichtigkeit hervorheben. Mit dem Wegfalle des Agiv’s wird nicht bies der Bezug aller ausländischen Produkte wohlfeiler,, sondern tritt überhaupt die Tendenz zur Wohlfeilheit sämmtlicher Verzehrungsgegenstände ein und man kann daher mit Zug und Recht sagen, daß, wenn mir das Erträgniß der Steu­­ern sich gleich bliebe, Dasfelbe um das frühere Agio­mwerthvoller und ausgiebiger sei; denn auch die Administration ist Käufer und Berzehrer, und zwar Der größte­­ im Staate. Die Summe der außerordentlichen Einnahmen setz­ich im Jahre 1855 aus zwei Faktoren zusammen: aus den Zahlungen der österreichischen Eisen­­bahngesellschaft und aus den auf die­­ Staatsgüter entfallenden Grundent­­lastungsobligationen im Betrage von 5.200.000 Gulden in runder Zahl. Bei den außerordentlichen Ausgaben tritt der durch die politischen Berwiclungen gebotene außerordentliche Militäraufwand von 101 Mil. — die gleichfalls in Dieser Nubris vorkommenden Zahlungen an Parma und Modena sind nicht erheblich — am meisten hervor. Zieht man nunmehr in Erwägung, daß bag. Gesammtdefizit im Jahre 1855 138 Mil. in runder Zahl betrug und daß der außerordentliche Armeeauf­­wand in den bevorstehenden Ausweisperioden allmälig hinwegfallen wird, so ergibt sich, besonders unter Festhaltung der Fontinuirlihen Zunahme der Steuererträgnisse, die wohlbegründete Aussicht, daß der Beseitigung des Agiv­­übels die Behebung des Defizits um so­­ zuverlässig er­­folgen wird, als Die Finanzverwaltung, wie bisher auch in Zukunft, alle zur Konsolidirung der österreichischen Finanzen dienlichen Momente mit umsichtigem Geiste geltend zu machen und zu bewuben­ willen wird. A die Pfarrwohnung ausrauben wollten, ganz allein überwälti­gte, — und sort­em­ent* Helfdczer Schäferburschen, daß er Ende Feber einen Wolf blos mit feinem Stod erlegt habe. Derselbe erzählt noch + Kürzlich wurde zu Sztlicze eine 104 Jahre alte Frau begraben, und­ der Leichenbitter, Der bei­­ dieser Gelegenheit­ fun­­girte, war 100 Jahre alt. Deutsches Theater. Herr und Frau Grobeder traten ge­stern in der Berliner Lofalpose „100,000 Th­a­­ e veraufs — Die Posfen haben das souveräne Privilegium, von der Kritik befreit: zu sein, und flehen entweder außerhalb des Bereichs der Kritik, oder sie stehen unter" Dersel­­ben; .amüsiren das­­ ist „der einzige .Bwed ihrer Bestimmung. Und d­iesen Bmwed hat Die genannte Pole erreicht, Einige gute Wite und Rouglets, ent­­sprechend vorgetragen, und die josiale Darstellungsweise Der­ beiden geschäbten Säfte waren von zündender Wirkung. Auch die, Mitwirkenden, Herr Witte als Berliner „Broschürenschreiber" Bulleig, und die Herren Kläger um Korn als jünische Banquiers erheiterten nur ihr Spiel; nur that Herr Kläger des Guten mehr als nöthig is, Das Haus war in allen Rei­men überfüllt. — . T­ageswenigkeiten. Heft, 7. April. z Wie wir Hören, findet morgen die Schlußverhandlung in dem mer berhoft erwähnten V­ergiftungsprogeß statt. ” In Bezug auf das­ Kind (es war erst 19 Tage alt), welches dieser Tage aus dem zweiten Stod Des Emmerlinghauses Herabstürzte, lesen wir im „DB. 9. 9." : An diesen traurigen Fall knüpfte sich, die wir aus authentischer Duelle erfahren, ein eigenthümliches qualvolles Bargefühl. Der Bater, der zu Mezd.n . wohnt, wurde seit einiger Zeit­ von der Ahnung gequält, daß sein geliebtes Kind sterben werde, und dieses Gefühl wurde noch lebhafter, als seine Frau mit dem N Kinde abreiste. "Kaum war sie hier­ angelangt, als sie von ihrem Mann einen Brief erhielt, der voll war mit der Betheuerung seiner Ahnungen, und den sorgsamsten Ermahnun­­gen zur Behütung des Kindes; die Mutter, die schon­­ unwohl hier angelangt war, konnte sich zwar eine gemwiffe Nengstlichkeit nicht verhehlen, aber sie schrieb ihrem Manne in ihrem Krankenbett einen heiteren Brief, worin sie ihn damit beruhigte, daß sich das Kind doch unter ihrem mütterlichen Schuß befinde, und troß dieses mütterlichen Schußes lag das Kind, unwahrscheinlich in Folge der Unvorsichtigkeit der Dienstboten, bald darauf zersäumettert auf dem Straßenpflaster. " Der berühmte französische­ Komiker Cevaffor, der gegenwärtig im Karltheater in Wien Burore macht, ist wie der , Hölgyfutor" meldet, von der Direktion des Nationaltheaters zu fels Gastvorstellungen gewonnen worden. Die Entreepreise werden erhöht werden. + Aus Walzen schreibt man dem , B. B. H.: Der hoche, Herr Bischof von Nostoványi besundete vor nicht langer Zeit die Sträflinge im dortigen Arbeitshause, brachte bei ihnen zwei Stunden zu und belehrte sie ü­ber das Glied eines gebesserten Wandels mit so väterlicher Herablassung und so Talbungsvollen Worten, daß auch die Nichtfatholiten zu Ihränen gerührt waren, und ein Seraeliten im Namen Aller für Die Tugend wedende Rede und die geistliche Belehrung den tiefgefühlten Dant ausdrü­cte. Bei seiner Abreise zu den Wiener bischöflichen Be­­rathungen bat der bohhmw. Herr Bischof den unglücklichen Sträflingen.100 fl. gespen­ 1 damit sie sich nach Ablauf ihrer Strafzeit einige­ Erleichterung verschaffen Önnen. YAusRaaly 4.April,schreibt man dem,,P.N.«.Zu Ende des Win­­ters hat sich hier ein komischer Vorfall ereignet.Nachts umIo Uhr entsteht Feuer­­lärm,werschauen um uns,und suchen den Ort des Unglücks am Feuerthurm zu er­­fahren,und siehe­ da,im Feuerthurmfeld erkrn­te es,dessen Wächter die Stadt vor Feuer zu warnen ha«t.Zum Glü­ck hatte sich nur eine Ofenri­hre entzündet und das Feuer war bald gelöscht.—Der durch die Eisenbahn geförderte Verkehr bat Ah, Baulufterwehr. Neue Fruchtmagazine entstehen so häufig, die Pilze in Regen. Dies scheint Doch dahin zu deuten, daß Wieselburg mit der Zeit seine Bedeu­­tung an Raab abtreten werde. Einige unserer reichen Kaufleute denken an ein sehr zweckmäßiges Unternehmen ; sie wollen nämlich die zwischen der Stadt und der Promenade befindliche Br­üde neubauen, so daß auch die größten Getreide­­schiffe darunter wegfahren könnten ; der Ausladeplag würde sich am­ son bieser Brüde bí zur langen Brühe erstreden, und wäre in der Nähe der Eisenbahn. Das Unternehmen verspricht großen Nagen, wir zweifeln weshalb nicht an seinen Zu­­stande kommen. " Aus Baia, 31. März, wird der , P.D Ata." geschrieben. Laut hoher Statthaltereiserordnung wird im Zumborer Kkrette eine Belegungssta­­tion errichtet werden, behufs welcher eine umfassende Konskription aller belegungs­­fähigen Stätten angeordnet worden. Schon im vergangenen Monat wurden die Hengste einer Begutachtung unterzogen und den sollsommen gesunden Erlaubnisscheine zum Beschälen auf ein Fahr ertheilt. Ein neuerer Erlas zeigt den Beftgern vieler Erlaubnißsgelne an, daß das hohe Aerar solche Hengste für den eigenen Bedarf anfauft. — Zu Ende des vorigen Monats ist Baja seines einzigen Zerstreuungs­­planes beraubt worden. Die Sumart, das Bajaer Stadtwälddchen, it ein Bau der Flammen geworben. Die betreffenden Gebäude waren afgefuh­rt.­­ Aus dem Sarsthal schreibt man dem „P. N.” : Fünf Slowaken aus Martussa festen sich zu Anfang dieses Jahres an einem Abend auf einen M Wa­­gen, fuhren im Galopp nach der Pellüczer Gegend, und überfielen die an der Pest-Rosenauer Landstraße befindlichen Wirtshäuser zu Csol­o, Lerenye, Hragyistga mit Lärm und der größten Torfahnpelt; trogdem in einem dieser Orte acht Fuhr­­leute fehltefen, wurden die Räuber dennoch nicht gehindert, den Wirth mörderisch zu f­lagen und zu berauben, so wie sie in den andern zwei Wirthshäusern unter Schla­­gen, Schießen und Trinken Alles auf ihren Wagen brachten, was ihnen gefiel; einen aus einer benachbarten Ortschaft heimeilenden Burschen fingen sie, beraubten ihn seiner Kleider, und als sie ihm die Stiefel nicht abziehen konnten, nahmen sie eine Art, um dem Unglücklichen auf Befehl ihres Anführers die Stiefel sammt den Bet­­on abzuhaden, worauf der arme Junge in seiner Todesangst sich die Stiefel jener auszog. Dann fuhren die Fünf siegberauf echt heimwärts, aber auf dem­ Weg verloren sie eine Magenleiste, welches corpus delicti die Pelltczer Genstarmen auf die Spur der Verbrecher führte. Allgemeine Anerkennung erwarb sich In dieser Angele­­genheit der tapfere Genstarmeriekorporal Sultus Hadadi , dessen ungarischem Herzen [23 einerseits weh that, RE adıt Tuhrleute so feige waren, und trogpem sie den Ların „Im Wirthehause gehört baten, den Raub nicht verhinderten, andererseits daß die Bösewichter es gewagt hatten , gleichsam um ihn zu ärgern, ihm ins Gehege zu geben. Er nahm einen seiner Leute mit, und ruhte nicht eher, als­ bis er die fünf Räuber gefangen hatte, was er bei dem mit Waffen versehenen Anführer mit Gefahr seines Lebens bewerkstelligte. Derselbe Korrespondent erzählt noch von dem Nutfoher Des Bejeer Pfarrers, einem ehemaligen Hußar, daß er zwei Kanäle, welche Neuesteqrost. «pest,7.April.I irrthü­mlich hat ein Lyoner Brath die Ab­­reise Ali Pascha’s aus Paris­ gemeldet:er wird im Gegentheile das vielbesprochene Fest dem Kaiser und dem diplomatischen Korps wirklich geben;und der Botschafter,"der den Friedensvertrag zu seiner Ratifi­­kation nach Konstantinopel überbringt,—ist—wie wir»bereits ganz rich­­tig mitgetheilt—Afif Bey und nicht­ der Großvezterselben- Der»Constitutionnel«führt sein,schon erwähntes Lieblingsthema­­daß die Türkei den übrigen europäischen Staaten keineswegs völlig gleichgestellt werden könne,heute weiter aus.,«,Garantien für die Durchführung des Reformhats—meint er—halse11 Frankreich und England wohl das Recht zu verlangen fü­r all das Blatt, welches in der­ Krimm vergessen ist.Wollte man zugeben,daß die Türkei­ in den vollen Genuß ihrer souveränen Rechte einträte,so wu­r­­­den auch alle zwischen der Pforte und den­ christlichen Mächten abge­­schlossenen Verträge keine Kraft mehr haben.­Es könnteiadann z.B. der Pforte eines Tages einfallen,den­ europäischen Konsul mu­s der Le­­vante das Recht zu emziehen,über ihre Nationalen die Jurisdiktion­ auszuüben, unter dem Vorwande, daß gen Staaten: Europas nicht ein solches­ NRedict­ in erift­rt.. ES ist klar, Aus Triest berichtet die „II. 3." unter dem 5... b“. Kaum war hier auf telegraphischem Wege die Nachricht von der Unterzeichnung des Frrebensvertrages angelangt, als der hilfige Stadtrath einhellig den Be­­­schluß faßte, Sr. Majestät dem Kaiser mittelst einer Aoresie Das tiefste Danfgefühl der getreuerten Stadt Triest für die thätige Mitwirkung Dr. Maj. und der österreichischen Regierung gemeinen und für den Verkehr unserer Stadt insbesondere so erspriege­lischen Weltfriedens auszuprüden. Die Adresse wird morgen unterzeichnet, um zu laufen. Paris,4.April.Der Finanzminister h­at allen höheren Beamten­ seines Departements verboten,Mitglied eines Verwaltuungsrathes von Eise"11­ bahnen zu sein,einer derselben,der einen solchen­ Posten bekleidete,hat ihn niederlegen muss.Dem Senate liegt ein Entwurf vor,wornach­ ein frühe­­rer Senatsbeschluß von 1853 dahin abgeändert werden soll,daß diex Zixfib liste foktan,ohnte die Kontrole des gesetzgebenden Körpers,jede11 A«ustand­j Von Immobilien der Krone bewerkstelligen kaum­ Eine allgemeine Akmnestie für die Presse wird,wenn sie überhaupt stattfindet,jedenfalls erst bei Ge­­legenheit der feierlichen Tau­fe des kaiserlichen Kindes im Juni erfolgen. Man will bereits wissen,daß gleichzeitig mit dem Taufakte auch die Salbung des Kaisers durch den aus Rom­ erwarteten Kardinalalatere vollzogen werden soll.——Der Kaiser hat dem Grafen Morny zum Andenken an seine Zeugenschaft bei dem Gebunst des Kronprinzen zwei kostbare Teppiche aus der­ Fabrik zu Beau Vais geschenkt,auf denen sich die kunstreichsten Stickereien befinden.——Das Polizeigericht verurtheilte gestern einen der Hauptredakteure des»Figaro«,de Villemessant,und­ den Londoner Korrespondenten dieses Blattes,Albert(Letzteren in contumaciant),wegen eines die Sittlichkeit beleidigenden Artikels zu­ je 100 Fr.Geldstrafe.­—. Jndechole cenus ab­ brach am letzten Dienstag eine Revolte aus.Die­ Lehrer wollten den Zöglingen,­die ihre Friedensferien verlangten­,nicht ge­­­statten,in den Straßen von Paris zu promenieren,worau­f,dieselbei­ das jetzt als revolutionär gelten schied:»Da sieur de Framboisie«,anstimmten,­­und so ihret­ Willen durchsetzten.Eine Untersuchung wurde eingeleitet«und die Nädelsfü­hrer«sollen aus der Schule ausgewiesen werden."In der Ecole centrile werden Zivilingenieure,sArchitekten u.s.w.gebildet. Man spricht von einem sehauderhaften Duell,das zwischen zwei Guidenoffizieren aus geringfügiger Ursache stattgefunden haben soll.Einem der beiden Gegner wäre der Degett so stark dutsch­«dert Leib geränmt worden, daß er am Rücken wieder zum Vorschein kam­,und am Brustkasten abbrach. Der Getroffene blieb sogleich todt.Derlieberlebende soll schwer verwundet sein. Eine Depesche aus Madrid vom­ 3.April m­eldet:«Ein königlicher Adjutant wird die für den kaiserlichen Prinzen bestimmten Insignien des gol­­denen Vließes nach Paris bringen Der Herzog von Alba ist dazu ersehen, sie Sr.Kaiserl.­.Hoheit zu ü­bergeben.s—"Die Cortes haben­ die beiden er­­sten Pamgraphen des Finanzplanes von Santa Cruz genehmigt.Die Grundzüge des Milizgesetzes sind festgestellt,das­«Pr­oletariat wird Von de­r Landwehr ausgeschlossen bleiben Kriegsschauplak. Aus daß Dieter von übri­­Punft zu wichtig­st, als dag der Kongreß nicht noch einmal Darauf zurück­­kommen müßte." sie an Se. Maj. gelangen ". ’ A zur Herbeiführung ves im Allz . . Sechszehn vollständig verfohlte Leichen Dem Lager vor Sebastopol­ wird vor „zimes” beschrieben : 18. März. An der Nacht vom­ 17. März ereignete sich ein schauderhafter Unfall auf dem über Kadikös befindlichen Bergabhange. In mehreren hölzernen Hütten wohnen daselbst Leute. Die zum Arbeiterkorps gehören :­­ Mebger, Zimmer- Teutte, Böttcher u. f­w. Ungefähr um Mitternacht erscholl Fexerlärm , und sogleich eilte eine Anzahl Menschen nach jener Stelle herbei, um Hilfe zu leisten. Mehrere Hütten standen in Flammen und brannten troß der größten Anstrengungen englischer und sardinischer Enldaten gänzlich nieder­ wurden­ unter der Asche hervorgezogen. 22. März. Die Zerstörung der Häuser, Trandseen und sonstigen Werke in der Stadt hat täglich ununterbrochen ihren Fort­­gang, so mag die Gilörette von Sebastopol bald als­ ein eben fo w­üster Trimmer­­haufe daliegen wird, wie Zheben und Palmy in Tro der sehr heftigen Kälte steigen doc täglich unsere Offiziere und Soldaten zur­­ Tfehernaia hinab, um mit den NRuffen zusammenzukommen, oder; sich: die neue Rennbahn­ zu­ begeben , oder auf kan den dortigen Simphen in­ Unmaffe vorhandenen wilden­ Enten Sagd zu machen. Die Ruffen scheinen, fett sie von dem Zustandekommen des­ Friedens überzeugt sind, herzlicher oben, weniger mürrlseh , geworden zu­ sein. Die Soldaten feinen gar nicht milde zu werden, einander anzugaffen. Es wimmelt an der Tschernase von Franzosen, Engländern und Sardiniern, die dort hinkommen, um mit den­ Ruf­­fen zu schwingen, Geld mit ihnen auszutaufg­en und sich ihre tragigen und, wie ich hinzufügen muß, ziemlich schmusig aussehenden Feinde zu betrachten. „Die Ruffen sind wie gewöhnlich gekleidet . Winter und Sommer bringen Feine­ Veränderung fin ihrer äußeren Erfjetnung hervor. ‚Unter den gemeinen Soldaten findet eine wunderbare Familienähnlichkeit statt. Der Feine runde Stiertopf, Das schlchte helle Saat , die norstehenden Badenfnochen, die unter schwachgezeichneten Augenbrauen ziemlich Hefliegenden , grauen scharfen Augen. Die plumpe Nase mit weiten Nüslern , der große Mund, die vieredigen Minibaden und das fhige Kinn sind der großen Mehrheit unter ihnen eigen. Ihre Gestalt ist schmächtig und stark gebaut, aber sie sind weder so Hoch gewachsen, no, so breit in den Schulter, mie die Soldaten unseres alten Heeres vom Jahre 1854. Viele Offiziere w­ü­rden, in Bezug auf Aussehen, Haltung und Kleidung, kaum sol. den gemeinen Soldaten zu unterscheiden sein, wenn sie nicht ihre schleifen , kleinen Degen an einem über die Schulter gehängten Bandelier tra­gen ; hier und da erbitet man aber auch wohl einen jungen Burfoyen­, der das Aussehen eines Gentleman hat, oder ein großer ige­sdlachter Geselle der einer anderen Menschenrace als feine Umgebung angehört, schreitet in sehweren Stiefeln einher. Die Bekleidung­­ der Truppen scheint gut zu sein.” Am 24..März­ sollte ein, von den Engländern »veranstaltetes-großes-fere-­ rennen stattfinden. Berantreort­iger Redakteue; Karl Weißkircher,

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