Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1858 (Jahrgang 5, nr. 99-122)
1858-05-05 / nr. 102
mellpfeffenbrug son Emil Müller, Dosstbengafte Ih. 12. = Berlag der Herde Lloydgesellschaft, bet»,;Dirigensten"eysij Wen Steknben hater leektmilig«»nw. Gut gebunden, His ber? Von hohem Interesse sind, die Iehten Di aus China: Mach der Einnahme von Canton beschlossen Lord Elgin und Baron Gros, Roten nach Peking zu senden, und die Bes sollmächtigten. Rußland’s und Amerifa’s schloffen sich am Das , mit die Depeschen möglichst rasch nach Weling gelangen , sind Herr v. Bontades, zweiter Dekretär der französischen Gesandtschaft, und Herr Dibonbant, Sekretär der, rusischen Gesandschaft ... beauftragt, ‚morden, diefelden nach Schanghau zu bringen und dem Oouverneur dieser Stadt zu übergeben... Dieser Beamte war jedoch genetat, die Gade in die Länge zu ziehen. Die beiden, Gesandtschaftssekretäre, gingen beg bald nach Schanghai und erklärten dort den Behörden rundweg, daß je nach Sutfchen sich begeben würden, um dort an einem bestimmten Tage mit dem Generalgouverneur zusammen zu treffen. , Dann brachen sie ohne Weiteres nach dieser Provinzialstadt auf und riefen den Antrag, die Zusammenkunft in einer kleinen Randstadt abzuhalten, one Weiteres von der Hand. Die Konsuln von Nordamerika und Frankreich hatten sich den beiden Sekretären angeschlossen Als sie vor die Stadt kamen, schloffen die Ihorwärter bag Slufgatter, die Diplomaten ließen aber Dasselbe ohne Weiteres mit Gemalt einrennen, fuhren mit ihrem Schiff in die Stadt und wurden dort bald von einem Boten des Gouverneurs begrüßt, der ihnen fagen Lich, tote, hoch entzüdtet set, die fremden Bee bei sich zu sehen. Diese Stadt bot íberdieg für die erste Uebergabe der Depeschen zahlreiche und unbestreitbare Wortheile. Sie ist Die Hauptstadt der eichsten Provinz des Reiches, die Residenz der höchsten Autoritäten, sie hat 2,,— 3. Milionen, Einwohner, ist ferner der bedeutendste , Handelsplan Chinas und unterhält aus diesem Grunde tägliche Beziehungen mit Keling. Der Empfang der Beiden Abgesandten ist ein sehr feierlicher Z ázaban und scheint einen sehr von Eindub auf die Bevölkerung dieser Stadt gemacht zu haben. Die Details des Eiuzuges in die genannte Stadt schildert der französische Sesandte, wie folgt: „Der Generalgouverneur Teuns fangen, bat er uns in seinem Samun dre Warte und daß Sänften für uns bereit seien. Eine Salve von sechs Kanonenschüffen begrüßte unsere Ankunft im Samun, an dessen Thore der Generalgouverneur umgeben von seinen Offizieren und empfing. Im Orätorium eingetreten nahmen Herr Duphant und ich auf der im Hintergrunde angebrachten Estrade Has, so daß der auf einem der alt der Cette stehenden Lehnstüble figende Gouverneur uns der cinesischen Etikette gemäß zu feiner Finken haben konnte. Die Konsuln und ihre Dolmetscher nahmen die an beiden Selten angebrachten Sige ein. «Nach den ersten Höflichkeitsbezeugungen richtete ich an den Generalgouverneur rintge Morte, welche der Tollmetscher «des Französischen Konsulats sofort Überfeßte. Ich tante dem Gouverneur, «daß ich die Ehre haben würde, Ihm amtlich eine Depefche au überreichen, welche vom Oberkommissär des Kaisers der Franzosen an ihn und den Bizefönig der beiden Stange gerichtet sei, daß in bieser Deperche eine andere von äußerster Michttafei an den ersten Staatesekretär zu Wiefing eingeschloffen sei, welche ih den Generalgouverneur ersuchte, so schnell wie möglich an ihre Bestimmung gelangen zu haffen. “ Der Gouverneur antwortete mir, bas er sich beeilen würde, meinem Wunsche nachzukommen, und ich übergab ihm sofort die Depeschen. Der Gouverneur öffnete das erste Couvert und las den Anhalt, während alle seine Offiziere und Sekretäre über seine Schulter sahen , um ebenfalls zu Iefen. Man versicherte uns, es seien hohe Personen darunter, auch Abgesandte des Nigerönigs der beiden Klangs. ‚Herr Cliphant sprach dann ebenfalls einiger Worte, worauf der Gouverneur und ein kleines Mahl anbot. Die Unterhaltung war sehr lebhaft und der Gouverneur fragte nach den Zuständen in Canton. Er fragte an, was wir mit dem machen würden und ob wir ihn zu tööten Beabsichtigten. Ich antwortete ihm, daß er die Großmuth der Gee fanpten und ihrer Regierungen schlecht, Tenne‘, wenn er das glaube ! Er fragte auch, wann die Gesandten nach Schanghai ommen würden, worauf ich antwortete, daß dies nächstens der Ball sein werde. ‚Während dieser ganzen Besprechung war der Gouverneur ‚äußerst höflich , feine Phuflognomie‘, "deren Züge für europäisch sind , Aft fein und’inteligent. Mir Hätten nicht besser aufgenommen werden‘ können. Am 27. Morgens stattete "er uns feinen Gegenbefuh m Stadtpause, Conkuan genannt, ab, nachbem er, narher ft. einer Anttosrt t En. Cr. .. an ben, ang dra bescheinigt: hatte.“ 19 km 27. Februar. fuhren die Abgefand "nieder nach Scang an. 8 Ered heten an gebt jegen Hälfte des März Gen md. tomit den Chinesen ziemith Fay altermäßig um, felt man unweiß, bag der Kaiser, meler eine Zeit, lang ‚frank, oder gar todt gesagt wurde, das Bombardement von Kanton nicht als eine Sriegeerklärung betrachtet, sondern in seiner Bedrängniß durcie Taipingrebellen und den Aufstand der Mohamenaner im Nordweten beg ‚Reiches, welindere Saiten aufzieht. . Sein Epik, in welchem eb’ Handlungsmweiferlich haltlos Herd antmt wird, is ein kapttales Dokument ; alle Eduld des Zerwürfnisses, wird dem nach Kalfutta abgeführten Mandarinen zur Last gelegt: „So. selbstgefälig, und hartnädig war er, so,grundverfehrt, nadje läffig und rlidfichteleg ist er’gewesen und so außerordentlich hat er seine Obliegenheiten als Oberkommissar verfannt" Sei er deshalb ohne Weiteres von seiner Stelle entfernt !" Sein Nachhefolger im Antit Hwangstfungebens dieser hat einen ErLaf an die Ehinesen veröffentlicht, in welchem er erklärt, daß die Bewohner des Mittelreiches und die Fremden Brüder seien und, zu ein und derselben Familie gehören. Das lautet anevers als Heh’s Proflamationen, in welchen für jeden abgeschnitetenen Barbarentopf ein Preis ausgeseht wurde, Und BrodH wird der „De 3." geschrieben . Ein fremder Herr. von vornehmer kap sn unterm 1. d. 1 Jan Mitte wohier an, stieg in einem Hotel ab und beabsictigte, seine Reise nach Rußland fortzufegen. Im Laufe des Tages gab er Empfehlungsbriefe ab, mit denen er versehen war, und bat Schritte, um beim hiesigen fatserlich zufliiaen Konsulate einen Reifepaß zu erlangen, die jedoch hetaeh blieben , da der Srembe seine Heimatb im Jahre 1855, Sage eines unglücklich ausgefallenen Duelles heimlich verlieh, sich Tangeunität, namentlich in den Fürstentbhmern, so Keule befändlichem Schuge stand, herumtrieb, und zulegt made dieseg Lehen ‚ein Gnadengefuch nach Petersburg richtete und Erlaubuig bat, in seine Heimath und auf ren üter zurückkebten zu dürfen. In dieser Hoffnung kam er an Had Brody, und soltendur die Täuschung vernichtet. Abends saubte er seinen Bedienten aus, zurückgelassene Briefe zu bestellen und benügte beisen Abe mesenheit, um sieine Kugel in das Herz zu ehem. Als die Schüre geöffnet wurde, war der Unal dliche eitte Leiche, er lag auf dem Bette in seinem Blute. Außer den vorbereiteten an einen Freund oder Verwandten in Rußland und eine Dame in Lemberg verldhteten Briefen fand man nur noch twentges Geld, einen niederländischen Reife gab und, einige Junieriscje Notizen über die Motive um den Verlauf des áivelfanepfes, in Bolgereffen er aus Beneand emigriren mußte. Der Mame beg Unglüglichen It Konstantin ei Tavinght, gat bat seine Befigungen in der Nähe von Zitomir in Bolnie. " «Wi»ett,4.Mai.Das Vorgeschenk begann mit verhältnißmäßiggünstigen Notikungen:,Kreviti«1kt.2«42-V4, Nordbahn 18N',,,,Staatsbahn, 285'/,. An der Mittagebörse zeigte sich wieder, große Slauheit in ‚Spekulationspapieren. Nordbahn, ungeachtet eines nach dem soeben erschienenen Ausweise sich ergebenden Reinerträgnisse von 3,61.0,000 fl., ‚welche zur Vertheilung gelangen, starf offerirt, nehmen: eine weichende Richtung, an, wovon rez ditaftirn ebenfalls beeinflußt" würden. "Staatsbahn hielten Berlin, 4.,Mai, Der geistige „Staatsanzeiger" enthält: die «Meldung, mit dem Geldáft in den neuen ‚Österreichischen Losen Fein Hinderniß ‚mehr ‘entgegensteht. Verantwortlicher, Redakteur : Karl Weiskiehen, 3 ET HÄTTE XX Er eg 9g Eee = — TEEN : -'"