Pester Lloyd - Abendblatt, September 1859 (Jahrgang 6, nr. 190-214)

1859-09-19 / nr. 204

Abendblattas Pester Lloyd. Montag, 19. Sept. Nr. 204. Peft, 1859. (Die einzelne Hummer Loftet 3 Er, c. 44.) Bomb­ey * Der amtliche „Tiroler Bote” vom 15. b. bringt an seiner Seite folgende, in ihren S Konsequenzen für Die ganze Monarchie Höchst wichtige Erklärung: Das es in den Wünschen Seiner Apostolischen Majestät des Kaisers gelegen ist in den zu erlaffenden Candelsta­­tuten die Verhältnisse und Bedürfnisse der be­treffenden Länder zu berücksichtigen und den billigen und begründeten Wünschen ihrer Bevölkerungen, somwelt es mit den Gesammtinteressen des Reiches vereinbar ist, zu ent­­sprechen, haben Allerhöchst derseibe mit Handbilfet vom 7. b. Mm. Seine kaiserliche Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erz­­herzog­ Statthalter zu ermächtigen gerriet, den Entwurf des Landesstatutes für ganz Tirol nach Vor­arlberg von dem in­folge allerhöchster Entschliefung vom 17. Mai b. S. verfürsten Landesausschüsse berathen zu hasfen. Zerner haben Seine Majestät Über die von Seiner Kaiserlichen Hoheit zur allerhöchsten Kenntnis gebrachten Bit­­ten und Anträge des verstärkten Landesausschusses ber­züglich : 1. der Gemeindeordnung, — 2. des Organismus und Geschäftsganges der Behörden und — 3. der Anfälligmachung von Amatholitern mittelst Handbillets vom selben Datum zu eröffnen gerubet : ad 1. daß den zur Berathung die Gemein­dege­beten in den verschiedenen Kronländern von den betreffenden Länderers zusammenzufegenden Kommissionen die Ermächti­­gung ertheilt werde, auch meritale Mopdifikatio­­nen des Gefeges zu beantragen, so wie ihnen auch die B­e­­gutachtung der wiätigen Frage Über die B­estellung und Wirksamketit von Organen zugewiesen is,die zwischen deite Gemeinde und die unterfie landesfürstliche Behörde gestellt, einige öffentliche Geschäfte be­sorgen und an der Gemeindetutel mitwir­­fen könnten. ad 2, daß Seine fütterlicie Hoheit bei Gelegenheit der Beratfung über das Landesstatut und die Gemeindeord­­nung besonderen Anlaß finden werden, auf Die vorzugsweise befürwortete Zumelsung öffentlicher Geschäfte an Gemein­­den, Korporattionen und Stände dur detail-­erte Borschläge zurüczukommen, ad 3, was die Ansässigmachung von Alatholi­­ten in Tirol anbelange, so sei es der Allerhöächste Wille St, Majestät, daß diese von allen Seiten reiflicher Erwägung bedürftige Frage seiner Zeit dem dortigen Landtage zur Berathung vorbehalten werde. Für daselbst eintreffen, die Gefihde Zentralitaliens haben somit von den nächst­en Tagen warten, eine Entscheidung zu er sie ausfallen wird ? Manches spricht dafür. Zunächst wird der Besuch des Königss von Bel­­ten dahin gedeutet, daß der greise König einen englisch­­französischen Konflikt zu verhüten sucht, der Belgien nicht ungefähr bet­raffen könntes, ferner spricht das vereinte weit­­mächtliche Einschreiten gegen China zu Gunsten einer sol­­chen Absichts; schließlich ist es unter den jenigen Verhältnissen nicht ohne Bedeutung, daß der „Montteur“ vom 15, an der Seite seines Blattes die Adresse der Provinz Bergamo, die 10.717 Unterschriften trägt, veröffentlicht, in­ welcher die Unterzeichneten zu Gunsten Benettung , der „natürlichen­ Vertheidigungs­werke” , und der Ausdehnung der „unweiten und freifiannigen Insitutionen“ Piemonts auf die ganze Konföderation das Wort führen. Th­­. Bach hat seine Reise nach No­m aber­­mals aufgefhoben; die Verzögerung sol, wie Dem , Tag.­a, Böhm." geschrieben wird, mit der Berufung des Kom­­mandanten der päpstlichen Truppen, General Kalbermat­­ten, nach Wien in engster Verbindung fliehen. — Den Berichten aus Italien entnehmen wir: Aus Modena wird berichtet : In einer Zirfu­­note spricht sich Farint Über die Annexion und agentralitaliens aus; bezüglich der legieren er unter Anderem : „Die Solidarität der Gefühle und Interessen, die Analogie der Verhältnise, in welchen die mitteltitalienischen Staaten sich befinden, haben sie bereits zu dem Abschluß einer defensiven Liga bewogen. Nachdem zu diesem Behufe eine Konvention zwischen Modena und Toskana unterzeichnet worden war, hat die Re­­gierung der Romagna in aller Form ihren Beitritt erklärt, der auch angenommen worden is. Das Bündnis wird si durch den Zutritt des Herzogthums von Parma und Piacenza vervoll­­sändigen. Der Zwed der Liga ward dahin definist : 1. sich in Betreff der modenesischen Provinzen, Instana’s , Parma’s und Vincenza’s der Restauration der entthronten Fürsten und ihrer Dynastien, zu widersegen und die Legationen gegen jeden Angriff von Seiten der päpstlichen Soldtruppen zu vertheidi­­gen; 2. die Ordnung und öffentliche Ruhe zu erhalten ; 3. die Befleinigung und die Gleichheit des Münz­-, Mapp- und Ge­­wichtssystems herzustellen. Die Liga wird Dauern, so lange bis diese Länder eine definitive Organisation erhalten haben, welche dem Belfersechte entspricht und die bürgerliche so­wie die politische Freiheit der Bevölkerung sicher íteht. Das Gouvernement von Bologna, welches bis jept von den 6 Millionen Anleihe­n ausgegeben hatte, will, wie man versichert, dieselbe auf 10 Millionen erhöhen, — Mach dem Genueser „Boyriere Mercantile” wird­ das fardinisce Statut in Bossana m nächstens verkündet werden; Päffe und Zollschlagbäume werden abgeschafft, und gleiches Maß, Ge­­wicht und Geld wie in Piemont eingeführt. — „Oginione” ver­­sichert , daß die zentralitalienishe Armee bald 25.000 Mann unter den Waffen haben werde, wozu Toskana 10,000, die Romagna 7000, Parma und Modena jedes 4000 Mann stellen sollen. In Rom war betäloffen, daß der Papst nach Saftel Gandolfo sich begebe., Dem „Bolfsfrd.” schreibt man: Das körperliche Leiden des Allerhöcíten Kranken mag sehr bedeutend durch sein Inneres Leiden vermehrt worden sein, welches, wenn auch gewaltsam unterdrückt, dennoch hin und wieder hervorscheint. Vor wenigen Tagen zerbrach er mit einem Schlage der Hand seine Tabatdose und sagte dabei, indem er sich aufrichtete: „Ich wäre nut der erste Papst, der den Tod der Märtyrer gelitten.” Diese Worte, welche ganz ohne Zusammenhang mit dem, was er einige Augenbilde früher gesprochen, feinen Lippen entschlüpften, zeugen Flar genug von dem tiefen Geelenleb­en, welches auf ihm Iastet. Es macht sich seit einiger Zeit eine große Zahl verabsch­eneter S­ch­we­i­­­sersoldaten aus M­eapel hier bemerkbar, welche in papiiliche Dienste treten. Politische Rundschau. M­alewarti geht heute dahin Richard 19. September, und unwahrscheinlich ist vorgestern nach Biarris Wie daß Frankreich machen wird, der englischen Metternich ab, abgereif, gleichfalls heute Anschauung Lord Gr, wird oder morgen Sonzefiisnen | | mays: .

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