Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1862 (Jahrgang 9, nr. 149-175)

1862-07-22 / nr. 167

Dienstag, 22. Inh­. Fir. 167. (Die einzelne Nummer Fortet 3 fr. ő. HB.) Veh, 1862. Abendblatt as Pester Lloyd. St. Paris, 19. Jul. Der neugeborne Prinz hat die Namen Napoleon Biktor Jerome Friedrich erhalten. Der Kaiser hat bereits ein Glühwunschfehreiben hierher gesandt und die Absicht ausgedrückt, Pathe des Sproeßlings der jüngeren Linie der Dynastie zu werden. — Das Urtheil in dem Miot-Grepp­osen Prozeß ist heute gefällt worden : Greppo und 15 Andere sind gänzlich freigesprochen worden. Die Nachweichen einer viermonatlichen Botschaft wer­­den sie aber wohl noch lange zu fühlen haben. Miot, Raffel, Bochlet, Barttnel gerlichen Rechte Gefängnis und und Carré, melche als die Häupter der geheimen Gesellschaft ernannt worden, sind zu drei Jahren Gefängniß, 460 Frei, Geldstrafe und dem Berlust drei andere Angeklagte lautet bar­­worden. Für auf zwei Sabre die übrigen auf drei Monate bis wird wird ein Sabr Gefängnis. — General Prim eine Broschüre veröffentlichen unter dem Titel: „Die Wahrheit ü­ber die merifantische Frage”. Die Stellung des Generals in Madrid scheint vollkommen fest zu und man behauptet sogar, Diese Brochüire erscheine unter der spe­­zielen Autorisation der spanischen Regierung, Stanfield General Forey rechnet mit Sicherheit auf den Marshallsstab, den ihm der Kaiser neuerdings in Vichy nochmals als Preis für die Einnahme der merikanischen Hauptstadt zugesichert hat. — Der „Konstitutionnel” fordert diesen Morgen heftiger als je eine Intervention zu Gunsen der amerik­a­­­ nifhenKonföderation. Das „Pays“ thut diesen Abend desgleichen. Vielleicht wird bald in dieser Richtung etwas gesciehen, wenn es sich bestätigt, daß ein französisches Geschwader nach den Küsten der merikanischen Provinz © 0­­nor­a abgesendet werden sol, hinsichtlich deren bekanntlich zwischen Lincoln und Juarez wichtige Unterhandlungen ange­­knüpft sein sollen. — Mit dem anamt­tischen Kaiser ist ein Friedensvertrag abgeschlossen worden, der den Franzo­­sen ihre hoch und chinesische Eroberung definitiv zuerkennt. K. K. Wien, 21. Su... Se. Majestät der Ratse i­st heute Vormittags von Poffenhofen hier angenommen und wurde von St. E. Hobert Erzherzog Ferdinand Max am Westbahnhofe empfangen. — Staatsminister v. Schmer­­ing ist heute von Sihl­wag Wien zurückgekührt ; Hofkanz­­ler Graf Forgäac ist heute auf zwei Tage verreist ; mor­­gen trifft hier der Gouverneur von Siebenbürgen FML. von Brennepille ein, nachdem er Klausenburg gestern ver­ Lasfen. (Dem "Tag. a. B." wird von hier geschrieben : „Die hier anmwefende Deputation der in Badsen kann nach der Heimath die bestimmte Bereicherung überbringen, daß der siebenbürgische­­ Landtag binnen vier Wochen einberufen werden wird. Das it nunmehr beschlosfen. Dagegen ist die Aussicht auf ein baldiges Zustandekommen des ungarischen Landtages wieder mehr in den Hintergrund getreten.) — Wie uns aus Prag berichtet wird, ern­rtet man dort, sobald verlautete, der Staatsminister wolle dem engern Neidhsrath das Budget für 1863 zur Bera­­thung vorlegen, mit voller Bestimmtheit den Austritt ber € zeden Man hatte sich im Klub auch wirklich da­­für entschieden, und es erregte Daher Verwunderung, daß die Rechte an der Wahl des „Neuner-Ausschusses” theilnahm ; allem Anscheine nach konnten Die Polen zu jenem Schritte nicht bestimmt werden, und die Nechte bleibt daher wieder im Parlamente. Politische Mundschan, 22. Zult. Aoch heute müssen wir der ser­bischen Angelegenheit den Vorrang einräumen; die „Berseveranza” veröffent­­­­licht nämlich zwei Proteste Carafhanin’s, die unsere Beachtung in Anspruch nehmen. Die beiden Aftenstüre Tauten : I, Protest der serbischen Regierung aus Anlas des Erscheinens eines türkischen Kriegs­­schiffes in den serbischen Ge­wässern, ge EN­AR­K sämmliche Konsuln in Belgrad und an Befif­­endi, Belgrad, 26. Sunt (8. Sul) 1862. Bei drei Tagen meldete uns ein Telegramm das Erscheinen eines tűre­ttischen Kriegsdampfers in der Donau längs dem serbischen Ufer, worauf die serbische Negierung ihren Agenten in Kon­stantinopel beauftragte, über die Bestimmung dieses Schiffes anzufragen. Se. Hoheit Ali Pascha gab zur Antwort, das Fahrzeug werde sic, dem Kommandanten der Belgrader Fe­­stung zur Verfügung stellen. Die serbische Regierung ber trachtet die Annäherung und das Berweifen eines türkischen Kriegsschiffes in den serbischen Gewässern als einen Angriff auf die Rechte Serbiens. Da die Verträge bestimmen, das die türkischen Truppen auf serbischem Gebiete sich nur in den Rettungen aufhalten dürfen, so fielt si die Einfahrt einer schmimmenden Kriegsmacht in Serbien offenbar als eine Ver­­legung der Verträge heraus. Ich halte es für meine Pflicht Sie zu ersuchen, daß Sie die Aufmerksamkeit Ihrer hb. Re­gierung auf dieses neue Attentat gegen Serbiens vertrags­­mäßige Rechte wenden wollen. Genehmigen Ste­re, Sarafdaenim II. Brotefi gegen das Benehmen des türkischen Kommandanten der Tiefung Shabak. Mein Herr ! Ich beehre mich, die Niederlegung eines Telegramms beizuschließen, welches der Minister des Innern von dem Kreishauptmann von Schabat erhielt. Die darin erzählten Thatsachen sprechen Deutlich genug, Daber ich mich jeder meitern Bemerkung enthalte. Ich erfuhe Sie nur zu beachten, in welche Lage wir gegenüber solchen Handlungen der türkischen Behörde gerathen. „Der Kreishauptmann von Schabat an den Minister des Innern. Der hiesige Festungskommandant verbat gestern einer serbischen Barte, welche Ziegel führte, bei der Festung anzulegen, und drohte das Fahrzeug, wenn es sich nicht ent­­ferne, in den Grund zu schießen. Ferner verbot er den Ein­­tritt den Kaufleuten, welche Forderungen an die türkische Behörde oder Geschäfte in der Rettung haben, und den Kreis­­beamten, die mit amtlichen Mittheilungen an dieselbe Be­­hörde beauftragt sind. Ich bespracht mich mit ihm und da der Kommandant sein Verfahren nicht rechtfertigen konnte, verlangte ich die unverzügliche Wiederherstellung der Verbin­­dung zu Wasser und zu Lande, widrigenfalls ich den Türken den Eintritt in die Stadt untersagen würde. Er versprach mir eine Antwort für morgen 10 Uhr Vormittags. Dieses Benehmen der türkischen Behörde erzeugt viel Besorgnisse bei unserer Bevölkerung." Genehmigen Sie Ir, Garafdantn, Der heutige „Sajto" bringt eine Korrespondenz aus Belgrad, der mir Folgendes entlehnen : Auf wel’ se warfender Grundlage der gegenwärtige Friede ruht,­st unter Anderem auch daraus ersichtlich, das der neulich gemeldete Shariager Vorfalg an Bosnien in Aufregung verlegt hat. Berit Effenbch hat ver­­mutlich in­folge der aus Montenegro erhaltenen Madridba­ten Grund bemüht zu sein, daß der Sriebe an den Grenzen­ Serbiens nicht gestört werde. Er befahl Daher der Schabager­. N auf fünf Jahre verurtheilt das Urtheil 100 Sres. Geldstrafe, für sich indes hierdurch fehmwerlich beirren lassen. der fein, kH­­­ a

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