Pester Lloyd - Abendblatt, März 1863 (Jahrgang 10, nr. 49-72)
1863-03-28 / nr. 71
endblatt as Pester [10 Samstag, 28. Mir. K. 71 (Die einzelne Nummer Roftet A Er, 3. MI.) 7 EN, 1863, Zelegr. Depefchen des „weiter Lloyd.“ Der „Botschafter” berichtet : Wien, 28. März. Das Verbleiben Forgáchs im Amte und als Mitglied des gegenwärtigen Reichsministeriums, sei kaum mehr in Frage gestellt ; dagegen verlautet das Gerücht, Apponyi werde zurücktreten. Krakau,’28.März.Bei Kielce zeigten sich 1000 Insurgenten;die Russen ziehen dahinzein Theilveiz Czechowski’schen Korps hat den Kampf im Lublin’schen wieder Aufgenommen ; Runden erlegen. « i i heißt es doch fest, daß Rußland nur bezwingte Ammeibte estheilen will. Was die diplomatische Lage betrifft, fordert es, daß England seine Barfight verpappelt, Lord: Palmerston weiß, daß meder eine afterPolitische Rundschau,28.März.Unsee Origginalbriefe aus Paris und Wien zeichnen die di··p·l" Bamatische Situation zur Genüge,soodas mir aus den anderen Mittheilungen nur Einzelnes anzuführen haben . Napoleon II.erhielt vom polnischen Zentralkomites ein Schreiben,worin er aufgefordert wird,dasmm Napoleon I.gegebene Versprechen zu lösen.—,Der,,Gen2- Korr.«schreibt man:»Graf Walelvski hat sieht durch seine Rede im Senate bei den Polen rehabilitirt·.·z·anch·ist er jetzt der vertrauteste Rathgeber des Kaisers,und dasnfig konferirt er mit ihm Er ist der Mann der Situation.··Von seinem Einflusse erwartet darum die polnische Emigration mehr,als von allen gewonnenen Taffen.« Wereno intime Verhältniß des Grafen Arese zum Tuilerienhose im Angehat,der wird die nachstehenden neuesten Berichte anthalten mit Interesselirfein Dis»Friedengznversicht,schreibt mandek ,,Triest.Ztg-'«aus Turinvostt21.zu welche seit eins an Wochen hier herrschth hat wieoer Hriegsgezrichtens Play der . St. Parid,, 25. März Betreffs der Resultate der Reife des Fürsten Metternich. lauten die Gerüchte noch ziemlich ‚widersprechend ‘; jedoch wenn auch das Wiener Kabinet nit fo: wmeit geht,, als man hier wohl wünschen möchte, so. scheint man doch auf der anderen Seite so viel erreicht zu haben, als man zunächst vorausgefest hatte, nut im Entferntesten eine Erhaltung der Beziehungen der beiden Höfe eingetreten, geht schon Daraus hervor, Daß der Furt und die Fürstin Metternich gestern zu einem intimen Diner in den Tuiletien geladen worden , mobet sonst feine Aud das, Journal des Debatg”fremden anwesend waren, macht das auf Zusammentreffen des geflrigen, unerwartet polen«freundlichen Artikels des „Constitutionnel” mit der Rückehr des Österreichischen Gesandten aufmerksam. gleichzeitig mit dieser Rückehr sind auch Gerüchte von einem europäischen Kongresse aufgetaucht, die sich bis jebt behaupten, ohne X Y. Berlin, 26. März Herr v. Talleyrand behandelt die besten Kundgebungen seiner Regierung nur als Präliminarfrage für die endliche Lösung der polnischen Anlegenheiten auf einem Kongresse der Unterzeichner der Wiener Verträge. Gleichzeitig wirft er den Schwerpunkt der Kongreßverhandlungen "auf die Revision jenes Artikels der Verträge von 1815, welde die Dynasie Napoleon’s ihrer Legitimitätsrechte beraubt. Die Freunde des Herrn 9. Rigmard Traffen ihn’ den Stand der Brage so aufreffen, das Louis Napoleon’d Wunsch in erster Linie sei, die Stellung seiner Dynastie im europäischen fürste «».lichen Konzerte vertragsmäßig zu regel man weiter Linie daß spezielle Thatsachen zu ihrer Bestätigung angeführtt werden könnten.·Der Hirtenbrief des Kardinal-Erz ibischofs von Bordeaux hat den Kultusminister bewogen , den Bischöfen die Mahnung zugeben zu lassen, sie möchten die öffentliche Meinung nicht allzu sehr hinsichtlich der polnischen Angelegenheiten aufregen. "Die Bewegung der Gemüther ist ohnehin noch immer im Zunehmen begriffen, R, Wien, 27. März. Aus Paris lauten auf Heute die Nanrichten, wenig beruhigend. Daß Frankreich die polit« iche Frage benügen will, um gegen Preußen zu operiren, beginnt jegt endlich auch der „Kreuzzeitung” Far zu werben, um so gebieterificher tritt aber auch für Preußen die Notwendigkeit auf, den spezifisch russischen Standpunkt mitem europäischen zu vertauschen und dem Beispiele Oesterreichs zu folgen, um im Einverständnisse mit dem M Westen, mit Frankrei und England, zu handeln. Dadurch allein können die französischen Plane durchkreuzt und der Friede gesichert werd bin. Das Pariser Kabinet sollt sich fest bemühen, auf Grund»lage der von dem Fürsten Metternich gemachten Eröffnungen einen Vertrag zwischen Dsterreich,Frankreich und England zu Stande zu bringen. Die neuesten Nachrichten aus Polen stimmen alle darn überein, daß der Aufflarund ungeachtet dem, das Korps des Diktators getroffen wurde, noch nichtu an seinem Ende angelangt Niemand, daß is, Man Es glaubt Das des Schlages, von Yange wird demnach auch noch auf die in Aussicht gestellten Konzessionen der rufsischen Regierung einige Zeit warten müssen. ! ! | komme die polnische Frage,und wenn der·Kong"re,p«a·"n der Weigerung Rußlands scheiter·n·v,·resultatlos in der polnischen Frage·auseina·n·dixe,r geht,so habe Frankreichs Herrscher seine nächstsiegenden Postknsischen Interessen befriedigt erhalten. Von diesem Gesichtsgunste geht man im hiesigen auswärtigen Amte aus’ und wird dem Zusammentritt eines Kongresses Feine Hindernisse in Den Weg legen. · « | werden übrigens fein viefelben von Mmett tragender Bedeutung eine | | : | | ; ! reichisch-Französische Allianz, noch eine Verständigung Oesterreiche mit Preußen und Rußland‘ zu fürchten At, und’ hält sich daher für vollfommen sicher. Dem englischen Botschafter sind die aus Anlaß der Anwesenheit des Fürsten Metternich gefaßten Beschlüsse unverzüglich mitgetheilt worden‘ und hat ih) Lord Bloomfield beeilt, dem Grafen Redberg Gil’ zu wünschen, daß man sich in Wien zu einer so durchaus forretten Politik entfehlofen hat. Da Oesterreich erklärt hat, Daß es nur in Gemeinschaft mit beiden Westmächten vorgehen werde, so hält man den Frieden für gesichert. Zum Theile ist dieser Entfehluß allerdings das Werk Englands, welches von allem Anfange an gegen ein französisc -Österreichisches Bündniß solche gegen die Wiederherstellung der nordischen Allianz Milenchrift in Gnesen seinen ! gearbeitigt hat,und es dem diesseitigen Kabinett,dringe an an das Herz legte,daß nur in dem Zusammenehen Oesterreichs mit beiden Westmächten die Garantie deskiedens’·liesge.k- Die orientalische und italienische Frage ist während der Anwesenheit des Fürsten Metternich’ in Wien nur ganz im Allgemeinen besprochen worden, bestimmte Offerte sind von Seite Frantrese nicht gemacht worden, " " —_ ""·