Pester Lloyd - Abendblatt, September 1864 (Jahrgang 11, nr. 199-223)
1864-09-27 / nr. 220
. " Petter Waaren: und Effekten.börse, Pet, 27.. September. Bei andauernd mäßiger Mactfrage für Weizen bat sowohl für Auswärts als für hiesige Mühlen, welche neuerdings duch einigen Mehlabfas in Anspruch genommen und ihren Bedarf zu deden genöthigt waren, einiger Verkehr stattgefunden, der zu gestrigen Breiten den gestrigen Umfaß übersteigen dürfte. Roggen bleibt. ‚gefragt. und ist heute unter 1 fl. 35 Er. für gute Waare nit anzukommen ; in den andern Früchten mäßiger Umfabk ohne Veränderung. — Delifanten etwas fester und höher bezahlt. Kohlrep8 Prima A—Yı fl. 6. , .585/9—7/g NW. Bannter: 1% fl. billiger... Rüböl unverändert, für prompte Waare fett, Schlupfwaare vernachlässigt. Von Schmweinefett, Grabitwaare, wurden 100 Zentner Oktober/November & 39 fl. exklus. 3. verschlossen. . Effekten ohne Verkehr. Wiener Börsendepesche,11 Uhr:Kreditaktien184·50,1860er Lose 92.50,1864er 83.8(),Nordbath 1900,Karl-Ludwigsbahn 244,Staatsbahn 2W.50,beliebt.Geld.flüssiger,Valuten ohne besondere Veränderung,doch muttmaßlich fester. Z est, 1864.Dienstag,27. September. Ar. 220. (Die einzelne Rummter Fostet A Er, 5. 38.) Getreidebericht der Kornhalle.. Pest,27.September.Bei unveränderter Stimmung für Weizen und ziemlichen Umsätzen behaupteten sich die gestrigen Preise.Für Rechnung des Aufstandes werden fortwährendmäßige Bezüge gemacht.Kornfest ungefragt. Gerste bleibt vernachlässigt.Hafer für die südwestliche Richtung gesucht und höher bezahlt.Maisfest bei mäßigem Konsum-Absatz. * Wien, 26. September. Die unbestimmten politischen Berichte und die Gelonotheken, das Bürgerhäit sofort in flauer Stimmung eröffnen. Srebitaftien gingen von 184 auf 183 zurück, Nordbahnaltien von 1901 auf 1895. an Staatsbahnaltien wurde 20,1, bis 2061, gemacht, 1860er Lore 92, 91.70, Karl-Ludwigsbahn muiden von 241.25, auf 240. Um 1117 Uhr notirten ‚Krebitaltien 183,10, Nordbahnaltien 1897, Staatsbahnakien, 2064. Bei anhaltender Geldklemme an der Mittagsbörse brühten zahlreiche Nothochkäufe in Folge der schweren Prolongation Kreditaktien auf 182,50, Staatsbahn auf:206, 1860er $Die 91,80, 1864er nie 82,80, Karl-Ludwigsbahn 240,25. Für Prolongation der, Staatsbahn wurde 1 fl., für ‚Kreditaktien 1‘:—5 fl. bezahlt. Später wurde ‚Geld flür Son ba ein MWechjelhaus, von dessen Verbindungen mit dem inanzministerium oft die Nede, große Voten Gffetten in Brotlongation nahm. Kreditaktien erreichten 183.80, Staatsbahn 206 °,,, Karl-Ludwigsbahn 242.50, 1860er Loje 92.40 , 1864er Loje 83.40. Bald trat indes, wieder eine Grmattung ein, die namentlich, die Lospapiere berührte : ‚Strepidlose 124.75. „Der Schranken war still, National 79.10, Metalliques. 70.90, galisiche Grundentlastungsobligationen 73.75, Denisen und Bas luten wenig verändert, jedoch etwas steifer. London 115.70, Quinten 5.49, Napoleone d’or 9.28. Halb 1, Uhr : Kreditaktien 183,40, on 1904, Staatsbahn 206,50, Karl:Ludwigsbahn #42, 1860er Role 91,80, 1864er Loig 82,80, Schlub um halb 2 Uhr : Kreditaktien 183.60, Nordbahn 1905, Staatsbahnaktien 206.75, 1860er $ofe 92.25, 1864er Xoje 83.30, Kreditlose 125, London 115.40, Silber 115.50. — Bei dem Fallissement k.E Bros de wurden am Prager Mage noch folgende Firmen mit bedeutenden Beträgen in runden Summen angegeben getroffen: ©. 9. Heiner u. Komp. mit 70,000, 3. 3. Stolbe’ 34,000 fl., Jat. Ginger 84,0000 fl. Bankierhaus v. Lämmel 20,000 fl. „of. Piethmann 30,000 fl., Kreditanstalt 240,000 fl., diverse. Verwandte 205,000 fl., §. Kühnel 22,000 fl. In Hamburg it das Bankierhaus Merk u. Komp. mit 90,000 ° fl. betroffen... Das Wiener Großhandlungshaus 3. "E. Hoppe ist mit 170,000 fl. betheiligt. IE Wien, 25. September. Als vom Handelsministerium der Entwurf des Eisenbahnwegezs veröffentlicht wurde, erhoben sich zunäfz kritische Stimmen, welche zwar die Anregung an und für sich billigten, aber zweifelnd frugen, wobei diese Unmassen von Kapitalien nehmen, die zum Baue des ganzen Netes erforderlich sind, welches legtere dem Staate beiläufig eine Last von etwa 15 Millionen jährlicher Subvention auferlegen würde . Das Handelsministerium tt auch darauf bes dacht, und wenn es anfeine Kapitalien schaffen kann , so sucht es doc nach einem Modus, die Kapitalien anzuladen und die Heranziehung derselben zum Behufe des Ausbaues des Nebel zu erleichtern. Der Leiter des Handelsministeriums, Baron Kalhberg, glaubt in der Bildung eines Garantiefondes das Mittel zu finden. Diesem Fonde sollen gewisse Erzeugnisse bleibend zugewiesen werden, wobei insbesondere auf die Erträgnisse aus solchen Quellen gedacht wird, welche dem Bau der Gifenbahnen ihren Ursprung verdanken. So entstehen z. B. längs der Eisenbahnlinien neue Unternehmungen, die alten, err mweitern sich , ihre Gleifeverträgnise steigen. Derartige Gefälle sollten dem Garantiefonde zufließen,, welcher unter" einer seibstesest Abmelhung stände. „Man glaubt, daß durch veinen olhen Fond das Vertrauen . in eine pünktliche Subventionsleistung von Geste des Staates eigen werde und die Obligationen vielleicht um 10 Prozent höher als gegenwärtig auf den Markt gebracht werden können. Die Kosten der Kapitalsbeschaffung würden dadurch sehr verringert und die Heranziehung von Kapitalien ‚erleichtert. Ich notifizire Ihnen, biete Spee, ‚ohne eine, Kritik Daranzufügen, da das Projek noch embryonisch , it und vorerst zur Unterlage desselben noch statistische Erhebungen epflogen werden. Der Gedanke mag vielleicht wenig ‚praktisch ein ,auch uns erscheint er als solcher , b. AR.) , aber wenigstens zeigt er das ernste Bestreben , nicht ‚mieder, etwas —, auf dem Rapter geschaffen zu haben, sondern das Neb allmälig wirklich zum Ausbaue zu bringen. 8. ©. Sermannstadt, 24. September. Ein besonderes Schlaglicht auf gewisse Verhältnisse warf ein heute durch den Abgeordneten Mora Conrad eingebrachtes Gesuch der Gemeinde: Rosenau (bei Kronstadt). Die Petenten wünschen , daß in dem dortigen Losungsbeziefe die Nefrutenstellung nachh den Nationalitäten normirt werde. Als Grund wird angegeben , daß die stellungspflichtigen , Dünglinge xumänischer Nationalität regelmäßig in die nahe Walachei entweichen, wo sie Beschäftigung finden und gewöhnlich gegen die Reklamationen der hiesigen Behörden für mich in Schuß genommen werden. Der hiedurch in dem Nefruten-Kontingente sich ergebende Ausfall muß sodann doch die Stellung von fühllichen, wenn auch zur höchsten Altersilafe gehörigen Säuglingen gebecht werden. Troß der bereits seit acht Wochen andauernden im Sinne de ‚Heeresergänzungsgesechts entsendeten Grelation haben ihn von 129 absenten, stellungspflichtigen Rumänen nur 17 gestellt. Laut Gubernialverordnung sollen nun die ber