Pester Lloyd, Mai 1865 (Jahrgang 12, nr. 100-124)

1865-05-05 / nr. 103

Telegucheschen des Hofer Floyd. Wien, 4. Mai. (Dep. b. Korr.-Bur.) Im der heuti­­gen Unterhäusfigung erklärte der Kriegsminister : Zwei Niüd­­fichten leiteten die Negierung bei Abfassung des Striegsbudgets : die­ Finanzlage und die Wehrkraft. Yeptere ser eine Grenze, deren Nebenschreitung den Staat bloßstellen kann ; er versichert, in die Fußstapfen Degenfeld’s eintreten zur wollen, auch dieser erklärte 92 Millionen für das Minimum des Ordinariums. Oesterreich ® Yage nach Außen, so wie seine geographische Lage machen, mag es beinahe in jede europäische Bewegung vermwndelt werde ; Oester­­reich müsse eine bedächtige Politik innehalten und seine Armeeor­­ganisation festhalten, welche die Vertheidigung einigermaßen erz­­eichtert. Er habe vom Staffer ‚den Befehl erhalten, bei den Re­­puttionen bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit zu gehen ; er habe seine Aufgabe, gewissenhaft ‚erfüllt und sei mit den Ab­­strichen an der­ Grenze der Möglichkeit angelangt ; er versichert, auf eine über die Abstriche der Regierung hinausgehende Herab­­minderung nicht eingehen zu können. Morgen­fortregung. Wien, 4. Mai. Abendbörse.­ Kreditaktien 184, 1860er Eofe 93.65, 1864er 88.70, Nordbahn 1780, Karl-Ludwigsbahn 207.25 , Staate­­bahn 188,20. lau. Anfangsrente 67.35 , Staatsbahn 458, Credit Mobilier 765, Konsol 3 9045. Die englische Bank hat den Diskont auf 40, pCt. erhöht. Die französische Negierung und Lincoln, Det, 4. Mai. Wenn die französische Nation , welche sich ehemals die große nannte , noch einen Nest von Selbstgefühl besigt , so muß sie die Noffe ablehnen, zu welcher sie in den legten Tar­gen verurtheilt war. Während alle jegt versammelten gereg­gebenden Körper das Recht­ hatten , ihren Gefühlen ob dem Tode Pincoln’s, ihren Sympathien für die Sache der Freiheit Anspruch zu geben, mußten die Mitglieder des Corps Tegisla­­uif warten, bis es dem Präsidenten genehm war eine Sikung anzuberaumen. Auf dem Palaste der Deputirtenkammer in Turin mehte bereit Die­­ Trauerfahne ; das englische Parla­­ment hatte bereits die Adresse an den amerikanischen Gesand­­ten genehmigt ; das preußische Abgeordnetenhaus hatte bereits eine Adresse überreicht, auch das Wiener Abgeordnetenhaus hatte allerdings in bescheidenster Form sein Beileid ausgesprochen, bis er endlich der französischen Regierung beliebte, eine Demonstra­­tion im gejeggebenden Körper zu veranstalten. An Pathos fehlte er derselben nicht; Staatsminister R­ou­her und Präsident Schneider hatten sich einiger der erhabenen Phrasen­ bes­mächtigt, um denen die französische Sprache so reich ist. Aber gerade jene Momente, welche für alle Welt das Ergreifende an dem Tode Pincoln’s bilden , wurden nicht berührt. Dem Herrn Staatsminister Rouher­­t Lincoln nicht ver Mann­ter Freiheit, sondern ein staatsmännisches Genie , das sich durch die Energie seiner Mittel auszeichnete. Der die Freiheit über Alles liebende , das Recht mehr als Alles ach­tende Märtyrer in Washington ist ihnen eine Art Julius Cäsar. Auch die­ Depeche Drouin’s bringt diese Auffas­­sung zum Anspruch ; nicht das Recht und die Pflicht werden in Lincoln geehrt, sondern die Gewalt und der Erfolg. Dem Allen liegt dem Anscheine nach eine gewiisse Bez­­echnung zu Grunde. Die legten Ereignisse in Amerika haben der­­ leicht erregbaren Phantasie des französischen Wolfes eine nach Anschauung der Regierung gefährliche Nahrung gegeben. Vielleicht besorgte sie, daß die republikanische Negierungsform dem­ populären Sdeensreife näher rüden künnte, daß die alten in der bekannten Studentendemonstration auch wirklich zu Tage tretenden Gelüste wieder aufs Neue Verbreitung gemannen. Sie berief den geietgebenden Körper so spät als möglich ein, um die Wirkung der Demonstration abzuschwächen. Eine Adresse konnte von Seiten der unionsfreundlichen Pinsen nicht vorge­schlagen werden, da dem geießgeben­den Körper das Recht der Initiative fehlt. Aber es war m wenigstens möglich, daß ein Mitglied der Winsen bei dieser Gelegenheit eine Nede gehalten hätte, . Aber diese Neue hätte vielleicht einen dem Napoleonis­­mus wenig zusagenden Anstrich gehabt, und so bemächtigte sich die Regierung des Terrains, um der Demonstration so ihren imperialistischen Charakter zu bewahren. Die Manen Lincoln’s werden durch diese Huldigung nicht geehrt ; wäre er noch am Leben, er würde die Auslegung zurückweisen, welche man sei­­nen Handlungen gegeben. Die Belfer Cnropa’s haben sich aber wirklich nicht deshalb für Lincoln begeistert, weil seine Politik eine erfolgreiche war, sondern weil er bei seiner Politik über­­haupt seinen persönlichen Intentionen gehorchte. Europa und sicherlich auch Frankreich verehrte in Lincoln „die Prinzipien der auf das Recht begründeten Freiheit. “ Ob Me von der französischen Regierung in diesem Falle beobachtete Politik eine verständige ist, möchten wir allerdings bezweifeln. Sie wird gerade eine der von ihr erwarteten entgegengefegte Wirkung hervorbringen. Das französische Volk wird daran erinnert, daß man es mit besonderem Argwohn überwacht und hat man sich­emüht, ihm jede selbstständige Regierung zu entziehen. Zafd­er und Tschabuschnigg über das Militärbudget. Safder beruft sich im Anfange seiner Rede auf die vom Berichterstatter wie­­derholt zitirte Budget- und Ersparungskommillion vom Jahre 1859 und bemerkt , die Mitglieder dieser Kommission seien wohl über den Verdacht einer faktiösen Opposition erhaben , da sie unter einem abso­luten Regime aus den Seiten der höchjsten Verwaltungsbehörden gewählt wurden. Diese Kommission habe nach eindringlicher Prüfung und nach Vernehmung der Vertreter des Armeeoberkommando 80­ Millionen als Marimum, was von Seite der Finanzen dem Armeeauftmange gewid­­met werden könne, erklärt. Wenn man man heute im:die "stage ein­­gebe, ob der Aufwand, der damals als Marimum­­­ festgefegt worden war, den Verhältnissen­­ entspräche , so glaube er rei Momente dabei wesentlie ins Auge, faslen zu sollen . Das find­et Staatsmit­tel, das Verhältniß des Staates nach Rufen und endlich die Preis: Differenz der Naturalien. Was den Aufwand selbst anbelangt, so könne verselle sei­­neswegs im Verhältnisse zu unseren Finanzen ein mäßiger genannt, er müsse vielmehr als ein sehr reichlich bewilligter bezeichnet werden. In dieser Richtung wolle er auf­ einige Zahlen hinweisen. Im Jahre 1863 war das Nettoeinkommen — denn heuer haben wir ein Bruttobud­­get — in runder Summe mit 305 Millionen angegeben. Davon müsse zuerst der Aufwand für die Zinsen der­­ Staatsschuld mit 117 Mill. für Schuldentilgung 59 Mill., zusammen 176 Mill. abgeschlagen­­ wer­­den. Es bleiben dann noch 129 Mill. zur Verfügung. Von diesen würden, wenn man die von der Budgetkommillion als Armeeaufwand bezeichneten 80. Mill. abschlägt, nur no 49 Mill. erübrigen. Für die Marine sind 7 Mill. und einige Hunderttausende veranschlagt, für den Stellvertreterfond 2,400,000 l., zusammen beiläufig 9 Mil. 3 blei­­ben also für die übrigen Zweige 40 Mil. Bei einer solchen Berbrei­­fung des Einkommens muß der Aufwand für die Armee gewik ein weichlicher, genannt werden. · ·« Die Lage der Staathehtel,wie diese ausbeuter Gebote stehen,seien nicht günstiger,als jene von damals­ als·derBe- Licht erstattet wurde.Denn unsere Staatsschuld hat sich seitdem «­al)»·re 1861 um 233.263.000 fl.vermeh­rt.Juden Steuern sei eine Erhöhung von nahezu 30 Millionen eingetreten, und die Steuerradk­stände, welche im Jahre 1862 14% Millionen betrugen, seien fest auf 261% Millionen gestiegen. Was die äußeren Verhältni­­­­­sse anbelangt, so wird si das Haus erinnern, daß im „Jahre 1862 bei allen Fragen eine neue drohende Kriegsgefahr in Aussicht gestellt war, und darauf hingewiesen wurde, daß­ man derselben gegenüber seine Verantwortung übernehmen könne. Dermalen hätten sich die Ver­­hältnisse unstreitig wesentlich gebessert , mie der Bericht mittheilt, neh­­men Carolinien, Frankreich und Rußland namhafte Armeereduktionen vor. Der Minister des Weyßern habe selbst zugestanden, daß für­ die nächste Zeit die Gefahr einer kliegerischen Vermittlung nicht zu besorgen sei, also auch in dieser Beziehung seien die äußeren Verhältnisse kün­­ftiger als im Jahre 1860, wo jener Bericht erstattet wurde. — Was die Naturalien betreffe, so hätten si die Breite gegen­ damals nam­haft gebessert, er wolle nur auf die Kur­se hinmeilen. Der Kurz war damals 129, gegenwärtig ist er z­wischen 106 und 107, beinahe um 23pEt. besser. Von den Naturalien wolle er nur einige Artikel nach den Wiener Preisen hervorheben ; damals habe der Medien Korn 4 fl. 51 fr. gefoftet, im Jänner des heutigen Jahres 2 fl. 40 fr. Hafer foftete damals 2 fl. 3 fr., dermal 1 fl. 47 fr, also Korn um 46­pGt., Hafer um 27pCt. billiger. Der Zentner Heu foftete damals 1 fl. 61 fr., dermal 1 fl. 25. fr, also um 20pGt. billiger, Stroh damals 1 fl. 58 Er., fest 1 fl. also um 36pGt. billiger. Nach öffentlichen Blättern sei in Bau­ern für die Armee mit einem Stande unter­ den Waffen von 68800 Mann nicht ganz 15 Millionen bemilligt. Wenn er nun die Zahl der unter Waffen stehenden Mannschaft und den Aufwand vervierfache, so erhalte er eine Summe von 275,200 Mann mit einem Auf­wande von 60 Millionen. Der Mannschaftsstand unserer Armee betrage nach dem eben erstatteten Berichte 250.716 Mann ; die jündeutsche Währung stehe in Wien 91, wenn er nun das Agio mit 7 pCt. annehme und zu 98 berechnen würde, so würde die Ziffer im Geldbetrage noch immer zu Gunsten unserer Währung stehen. Eine Summe von 80 Millionen würde dabei das Gesammterfordernis um 20 Millionen übersteigen und der Mannschaftsstand würde nach demselben Verhältnisse au no um 25.000 Mann mehr betra­­gen. Bei dieser Sachlage glaubt er mit Rücksicht auf die Lasten, welche die Steuerträger zu zahlen haben, mit Beruhigung den Antrag stellen zu künnen,, „ein b. Haus molle beschließen : Kapitel XLIII. Titel 1. Erfordernich für die Landarmee werde auf 80 Millionen Gulden festgelegt.” (Der Antrag wird zahlreich unterstüßt.) v0. Sfhabushnigg: E38 mag sein, daß vom rein militäűris­chen Standpunkte aus betrachtet es wünschenswerth wäre, um und dur Desterreich eine Festungsbarriere zu ziehen, die Bewaffnung der Armee nach jeder neuen Erfindung wieder umzugestalten, ja Tetleít den gegenwärtigen Stand noch zu erhöhen. Allein die Grenzen der Möglichkeit müssfen für vernünftige Männer auch die Grenzen der Mittlichzeit sein. Wir können die Fonds für ein so hoch gestelltes Militärbudget nicht mehr aufbringen. Die Opfer, die wir gebracht haben, haben den hohen Stand unserer Staatsschuld verursacht und in ihren Zinsen und in ihrer Amortiferung bezahlen wir wo heute die Armee in der Vergan­­genheit. Damit sind aber die Opfer noch nicht abgeschlossen. Weil das Armeebudget überspannt war und einen großen Theil der Staats­­einnahmen verzehrt hat, deswegen steht Oesterreich mit seinen Straßen und Eisenbahnen in der lesten Reihe der europäischen Auliurstaa­­ten ; deswegen fünnen mir aus dem Staatsjädel für das Unterrichts­­budget kaum mehr als 3 Millionen verwenden, deswegen mußten pros duftive Auslagen für Landwirthschaft, Industrie und Gesittung auf das Neuferste beschränkt werden. It es denn auch wirklich wahr, daß, wenn die vom Ausschusse beantragten Abstriche durchgeführt werden, die Schlagfertigk­eit unserer Armee bedeutend verlieren müßte? Ich glaube, dies wird nicht der Fall sein, wenn man zu dem richtigen Grundlage zurückgeht, daß so wie das Beamtenthum auch­e ... nicht Selbstzwec, sondern nur Mittel zum wec­e­lt. Sorrte die Einzelnen nicht immer, nöthig haben mit gespanntem Revolver am „qui vive" zu stehen, so­lt auch die Permanenz der vol­­len und halben Kriegsbereitschaft zwischen Staaten seine Nothwendig­­keit. Die neuesten Erfahrungen in N­ordamerika­ haben Diese Behauptung unterstüft ; die Dollars haben dort in kurzer­ Zeit eine Armee aus dem Boden gestampft , meldhe auf dem Paradeplake viel­­leicht minder elegant sr ausnehmen mag, welche aber tapfer focht, und deren Generäle sie mit Kühnheit und Erfolg zu führen verstan­­den. — Ist es aber auch wahr, daß, wenn die beantragten Emsparun­­gen ausgeführt werden, Oesterreich gezwungen sein wird, auf seine Großmantstellung zu verzichten ? Auch das nst. Die Großmantstellung eines Staates­ beruht nicht allein auf der Schlagfertigkeit der Armee, sie­ht abgesehben von Land und Leuten bedingt durch den M Wohlstand und die Zufriedenheit der Staatsangehörigen , durch den Zustand der Industrie und des Handel, duch den Grad der Kultur, durch die Entwickklung der Finanzen, durch die Vortrefflichkeit der Rechtepflege, der Verwaltung und der übrigen Staatseinrichtungen und dur das gehörige Maß der Freiheit, welches der Staat allen seinen Iingehörigen­­währleistet. Das Alles sind ebenfalls Faktoren der Großmnachtitel­­ung eines Staates, in welche durch die Höhe des Militär­budgets seinesmwegs befördert wird wein ein Faktor auf K­osten der übrigen unverhältnißmäßig in die Höhe getrie­­ben wird, so wird das Produkt deswegen sein. größeres. Der bewaffnete Friede ist eine chronische Krankheit, an der die Völker viel sicherer hinsiehen als an der akuten des Krieges. Er verzehrt das Geld und die junge Kraft des Staates, er hemmt den Fortschritt der Gesittung und der Wohlstandes der Völker, der be­waffnete Friede, erlauben Sie mir hier den tapferen General Lamar­­mora zu zitiren, weil ich es nicht für eine Schande erachte , auch vom Feinde zu lernen, „der bewaffnete Ssriede demoralisirt die Armee”. In Frankreich und in Italien, in Preußen und in Oesterreich ertönt der laute Anf und Entwaffnung. Die Thaten folgen allerdings nur 30: gernd diesem Gr­enntnisse. Allenthalben heißt es, solange nit auch die anderen Großmächte herabjegen , sind auch wir nicht im Stande es u thun, aber jemand wird doc den Anfang machen müssen. Cine bat, die fühn it ohne kühn zu scheinen, ist weise, beginne, wer am Hügsten tt oder es am meisten bedarf , aber wer es ist , der wird als der größte Sieger des Jahrhu­ndertes verehrt werden. (Beifall) Er ESÜZSS, eine farteemmmmmente Zur Tagesgeschichte. Heft, 4. Mai. Wir haben bereits gestern der Gerüchte von einem Kom­­plot gegen den Kaiser Napoleon erwähnt Die "Köln. Ztg." macht heute darüber folgende Mittheilungen : Der Widerstand, den die Reise des SKaisers nach Algier bei den Ministern fand, beruhte weniger auf politischen Grünen, als auf dem vagen Kenntniß eines Kampflottes, das in Lyon zum Ausbruch kommen sollte. Die Verschworenen (Italiener und einige Polen, wie man sagt) wollten sich am engen Ein­­gange der Me­london aufstellen und dort, etwa 60 an der Zahl, über den kaiserlichen Wagen herfallen. Bei einigen Ta­­gen (Mittwoch und Donnerstag) ist man eine Menge der Ver­­schworenen verhaftet worden, und darauf­hin wurden die Hin­­dernisse, die der kaiserlichen Reife im Wege standen, als ge­­hoben betrachtet. Man wird von der Sache sein Aufhebens, und namentlich seinen öffentlichen Prozeß machen, selbst wenn das Komplet in Frankreich Verzweigungen hätte, wie man vermittet. Die Duelle, aus welcher uns diese Nachricht zu­ fommt, ist zu gut unterrichtet, als daß wir an einem thatsäch­­lichen Grunde verselben zweifeln könnten. Aus Paris, 1. Mai, wird der "R. 3." geschrieben : „Während der Anwesenheit des Kaisers Napoleon in yon trug sich ein eigenthümlicher Vorfall zu : In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag, die der Kaiser bekanntlich in yon zubrachte, ertönte plöglich in der Rue Madame eine furchtbare Explosion, und ein ganz mit Blut bewedter Mann stürzte aus dem Hause heraus, t wo die Explosion stattgefunden. Obgleich er fehmer verwundet war, konnte er doch Erklärungen abge­ben. Er behauptete, er sei ein ehemaliger Feuerwerfer ; er fabrizive unschuldige Kunstfeuer­werfe, welche er an die Kinder auf der Straße verkaufe. Bei der Fabrikation habe er sich nicht in Acht genommen, und Alles sei in die Luft geflogen. Man drang in’s Innere der Wohnung des Mannes. Alles war dort zertrümmert. Die Ursachen, welche der Mann der Polizei über dieses Dreignig angab, schienen ihr nicht befrie­­digend, und er in wurde verhaftet. Dieser Vorfall erregt hier um so größeres Aufsehen, als man schon mehrere Tage vor der Abreise des Kaisers davon gesprochen, was sich in Lyon etwas zutragen sollte. Gewisses über diese ganze Angelegen­­heit ist übrigens bis jegt noch nicht bekannt geworden, und man kann daher nicht wissen, was an der ganzen Sache ist. Nur will man bemerkt haben, daß die Kaiserin-Regentin, als sie gestern um 5 Uhr nur­ die Champs Elnsees fuhr, sehr bitfter aussah.” In Bezug auf die Verhandlungen Italiens mit Rom erklärt der „Abendmonsteur" , es sei unwahrscheinlich, bak Begezzi reuffiren werde Im Einklange damit schreibt man aus Turin: Die Blätter, welche behauptet haben, daß es bereits zu einem Verfständnisse zwischen Rom und Tur­­in in Sachen der leeren Bischofsstühle gekommen sei, greifen den Ereignissen in sonderbarer Weise voraus. D­egezzi konnte sich, troß seinen nachträglichen, nachgiebiger Taufenden Weisun­­gen, noch immer nicht mit Kardinal Antonelli vereinigen, da dieser zu hohe Ansprüche macht. Es wird noch eine Weile datier­t, ehe man zu einem Ausgleiche gelangt, wenn es über­­haupt dazu kommt. — Kaiser Napoleon soll, wie gerüchtweise verlautet, beabsichtigen, auf der Niücdkreise aus Algier in Civita­­vecchia mit dem Papst­e zusammenzutreffen. Aus Newport vom 22. April­ wird gemeldet : Eine Ertraausgabe des „Newholrt-Heralp" versichert, Johnstone habe kapitulirt,. Nach anderen Mittheilungen hat General Sher­­man am 12. v. St. Smithfield erreicht­­ und von dort aus den Rebellenchef Johnstone unter den Pee bewilligten Bedingungen zur Kapitulation auffordern Tassen. Die Arrangements zur Ka­pitu­lation waren nach den der Negierung in Washington aus­gegangenen Berichten beendigt und sollte diese am 16. April erfolgen. Lincoln’s Leiche lag zwei Tage im. "East-NRoom" des Weiten Haus auf dem Paradebette. Das Boot zog den ganz­­en Tag über in endloser Prozession vorbei. Heute wurde die Leiche provisorisch beigefegt, um später nach Springfield (Illi­­nois) gebracht zu werden. Beim Präsidenten Johnson ist täglich Meinisterrath, dem General Grant beimwohnt. Deputationen aus allen Theilen des Landes strömen unablässig herbei. In San Francisco wu­rden bei Ank­unft der Nachricht von Lincoln’s Ermordung die Offizinen mehrerer fünftaatlich gesinnter Blätter , zerstört. Ein Gleiches soll in Marpsville und Graß Valley (Kalifornien) geschehen sein. . Die Hauptquartiere aller Departements,Posten,Statio­­nen,Forts und Arsenale werden so Tachqng in Tmusek draph­t.Am Tage,nachdem die Trauerordre des Kriegsmini­­sters den verschiedenen Armeen mitgetheilt wird,sollen,so­­weit es sich mit dem Kriegszustande verträgt, alle Arbeiten und Operationen suspendirt bleiben. Bei­m Tagesanbruch sind 13 Kanonenschhiffe und dann in Zwischenräumen von einer Minute von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang , je eine Kanone abzufeuern. Die Offiziere tragen 6 Monate lang an­ Arm und Degen Trauerbinnen. Ueber Kefferson Davis Aufenthalt verlautet nichts Sicheres. Einem Gerüchte zufolge soll er sich in Ma­con (Georgia) befinden. Einer anderen Version zufolge wäre Hefferson Davis nebst Familie in Hillsboro bei Fohnstone’s Armee eingetroffen.­­ An General Weitzel’s Stelle kommandirt jetzt Ge­­neral Dent in Richmond Weitzel führt den Befehl­ in Petersburg.Generache ist in Richmond angekommen,und­ so­­wohl von nordstaatlicher als von südstaatlicher Seite enthusia­­stisch empfangen worden.Die Nachricht von der Washingto­­ner Blutthat hat ihn sehr betrübt und er soll geäußert ha­­ben:,,Präsidenten Lincoln’s Gifte war mächtiger als Grant’s Artillerie.« Ueber die erste Zusammenkunft Grant’s mit Lee b­ringt eine amerikanische Korrespondenz folgende Nicittheilungen: Am 9.AprilL1­ Uhr Nachmittags kam Lee im Hauptquartier Zimmer eines Privathauses fand die­ erste Begegnung statt.Grant empfing den besiegten Gegner mit jener einfachen und militärischen Offenheit,welche den Grundzug seines Ch­arakters bildet.Lee,immer ruhig und kalt,beschränkte sich darauf, l­öslich zu­ sein,ohne in den Ton der Herzlichkeit einzustimmen,­­mit welch 0 111 sein Wirth ihn empfing.Nachdem sie sich die Hand­ gedri­­ckt, n­ahmen beide Generale an einem Tische Platz,um die Beding­ungen der­kapitulation zu berathen.Si­e nahm alle ihm von Grant gestellten Bedingungen sofort an und verlangte nur,dass man seinen Leuten, die,wie er sagte,seit 536 Stunden nicht gegessen hatten,Leb­ens­­mittelschicke.General Grant unterschrieb d­ort dieses Verlängers; Lee nahm Abschied und kehrte zu seinen Truppen zuurü­ck.Die­ Ka­­pitulation wurde in beiden Lagern mit Freudenrufen begrü­ßt;die­ bis­­her feindlichen Soldaten beglück wü­nschten sich gegenseitig und mancher sonnengebräuntchtemn wurde dabei so von Rührung übermannt,daß ihm die Thränen über das Gesicht wannen. Die „Prov.-Korr." schreibt : Der Antrag Preußens auf Befragung des schleswig-holsteinishen Bolfes ist von Oesterreich angenommen worden. "Der Wahlmoodus sei noch umbestimmt. Die preußische Regierung wünscht, daß die Versammlung sich nicht über die Simanzlage allein, wie irrthümlich geglaubt wurde, sondern alle Fragen äußern soll, welche auf die Zuk­unft der Herzogthümer Bezug haben, obtwohl verselben allein eine entscheidende Bedeutung nicht beizumessen ist, und hofft, daß die unerläßlichen Forde­­rungen, welche sie als Vorbedingung jeder Lösung der Herzog­­thümerfrage festhält, in ihrer Berechtigung uns Nothwendigkeit im Interesse der Herzogthümer auch von der Vertretung der­­selben bereitwillig anerkannt werden. « ‚ Grant3 an. In dem Die Mörder Booth und Paine. = Aus der jüngsten amerikanischen Post stellt die „N. Fr. Pr." über den Mörder Lincoln’ folgende Skizze zusammen : Sohn Wil­es Booth ist der dritte Sohn des berühmten eng­­lischen Schauspielers Junius Brutus Booth, des Zeitgenossen und Nebenbuhlers von Edmund Kean, welcher nach Amerifa auswanderte­ und sich auf einem Landgute unweit Baltimore in Maryland nieder­­ließ.­­ Seine exzentrischen Gewohnheiten, seltsamen Geniestreiche und Ausschweifungen sind sehr bekannt. Aus verschiedenen Ehen hatte der­­selbe vier Söhne, die in ihrem Alter also aufeinanderfolgen : Junius Brutus, Edwin, Sohn Wil­es und Joseph. Die drei ältesten Brüder wählten die Bühne als ihr Berufsgeschäft.­ Der jüngste studirte M­e­dizin und befand sich nach den lebten Nachrichten, die man von ihm empfangen, irgendwo in Georgia. James Wilkes Booth wurde auf dem­ gedachten Gate in Hartford County, Maryland, unweit Balti­more im­ Jahre­­ 1841 oder 1842, nach einer anderen Angabe 1858, geboren. Er erhielt seine Vornamen nach einem bekannten englischen Tragodienspieler, Sohn Aik­es, und wird als ein Bild männlicher Schönheit geschildert. Nicht sehr groß, aber von anmuthiger Körper­­bildung, mit großen, glänzenden, schwarzen­ Augen, ‚ welche die Bez­wwunderung Aller, die ihn sahen, erregten, mit regelmäßigen Gesichta: en eh ZAN ZETŐ Neber Die körperliche Pflege in den ersten Lebensjahren. III. (Schluß.) Auch die Bekleidung des Kindes in den ersten­ Le­­bensjahre hat einen bedeutenden Einfuß auf das körperliche .­Wo­hl.«desselben. Sast allgemein ist die Sitte, das Kind in den ersten Wochen des Lebens in Windeln einzumicheln, wiewohl es nicht an Stim­men gefehlt hat,­sie dieses EinbündelnIeicher sün­­dig urxgenBer Natur nannten und hundertfache Uebel davon ab­­leiteten. Das Cimhalten der goldenen Mittelstraße, die Vermei­­dung jener Medertreibung, dürfte auch hier wie immer vag Befte einmictele, sondern nur leicht Leichter sein. In eine Dede einhü­llen gejagt diese fan in den folle, wie jene Neuerer wollen Ein­ neugeborenes Kind ist schwer als gethan. ‚zu haben, 08 erjen zu hand­­drei Monaten die Vertigkeit noch nicht, daß es frei und sicher angegriffen eine passende Unterfragung duccy seine Umhüllung haben, und solche hörige Vorsicht fest und zu enge einwidelt, namentlich den Unterleib "Beust und Arme Sind von Nach dem beobachtet, das Kind nicht nicht zu Stark einschmürt und frei läßt. Gestrichte oder von Flanell gefertigte Kindelgänder sind ihrer Dehnbarkeit gegen die besten. Man bulve ferner feine Nadeln daran , sondern ist, nur Zeit zu Zeit, wenigstens einigemal täglich, eine halbe oder ganze Stunde lang umgewidelt Liegen, damit er Hände und Füße nach eigenem Wohlgefallen frei bewegen, aus­­wehnen und frim­men künne. Wie sehr das dem Kinde Bedürfnis und Wohlthat sei, ist Ion berührt worden und gibt sich zur Ge­nehaglichkeit zu erkennen , zu Bänder, und lasse übri­­Die es ansprüct, wenn 28 so freigelassen ersten B Vierteljahre aber stehe man ab von allem Sinwigfeln. Die Belleidung muß von fegt an nicht mehr eng an­­schließen, muß nirgends hindern oder drüden und gehörig dehnbar sein. Yin ztvedmüßigsten sind gestltete Kleidungsftüde. Im Winter ist Wolle der geeignetste Stoff für Kinderbegleitung, im Sommer Baumwolle oder Leinen. Ganz seinen Kindern follen Beintleider ein Dumftbad, das auf hend ein­wirkt, diese nachgiebiger macht und Yeibes gedrängt wird, des­to Unterleib­es fdjmaz leicht Gelegenheit zur Entstehung von Brüden geben man. Ebenso­ verwerflich aus demselben Grunde die Einschnitung des Unterleibes mittelst des Kleivergurtes. Und) dieser begünstigt die Entstehung der Brüche insofern, als ein großer Theil der Gepärme danıtrd) nach dei am­­teren Theilen des jo bat die Die engen zu halten,­­ noch dazít recht did ausgeflittert imitedben, die schwer aud gepolsterten­­ Fallhite sind, dem Himmel sei Dant­ fast allgemein verbannt. Die Gesundheit der Kinder hat dadurch offenbar gewonnen, und die so auffallende Verminderung der eierhaften Kopfausschläge, des bösen Grindes, des Milchs­opfes, der langwierigen Augenentzü­n­­dungen u. v. m. ist unstreitig der neuen Bitte zuzuschreiben, wo­­­­durch die Auspi­nftung des Kopfes erleichtert, der Zufluß der Säfte vermindert und die franshafte Richtung, welche die erzeugende Thä­­tigkeit der Haut durch jenes übermäßige Warmhalten des Kopfes erhielt, verhittet wird. Ein wichtiges Stück der körperlichen Pflege in den ersten­­ Lebensperioden ist ferner die Nahrung entwöhnter Kinder Daß auch hier sein schroffer Medergang stattfinden bie und man das vielfach gehegte Vorurtheil aufheben solle, dag es gut sei, das Kind schon früh an den Genuß aller Arten von Nahrung zu gewöhnen , ist s­chon oben abmahnend erinnert wor­­den. Man reiche­nd immer v­orzugsreife Milchspeisen , diese­­ Musternahrung für das findliche Alter, zur Abwechslung Steifh­­und Biersuppen, quirle diesen allenfalls ein Ci zu, gemähre von Gemüsen nur die zarteren, leicht verdank­ten, nicht blähenden , G­arotten, Ceorzonerwurzeln, Spinat, geriebene Partoffeln, Blu­­menfohl, und von Obst nur getrocnetes und gefochtes. Auch ein wenig zartes Fleisc und ein gut ausgebadenes Noggenbrod Fan gestattet werden im zweiten Jahre, man allmälig und ohne Nachtheil wie Kinder an das was auf den Tisch der Erwachenen kommt ; nur verwahre man sie auch alsdann tod vor dem Genuß fetter und gewü­rzter Speisen , wie vor allen fetten Badwerfen , die ja auch für Er­wachsene schwer zu verbauen sind. — Nicht minder umdienlich ist SKindern der­­ Kaffee. Wenn auch nicht ohne Nährkräfte, so wirft derselbe doch zu neigend auf das Nervensyftem , als daß sein Genuß in einer so frühen Altersperiode gestattet werden konnte. Es entstehen Aufregungen, deren Folgen fich­al Störungen in der Thätigkeit des Gefäßsnstems und zunächst als Herzklopfen zeigen. Obgleich­ diese Empfindungen bei beständigem Gebrauche, in Folge des im Menschenkörper herrschenden Gefeges der Gewöhnung , sich legen und beim Genusse eines schwachen Kaffee’s weniger bemerkt wer­­den, so ist die Wirkung doc­heineswegs eine ganz unschuldige und jedenfalls ist es nicht wathsam, vergleichen Materien für den so viel reizbareren Findlichen Organismus während seines Wacys­­thums zu wählen. Dasselbe gilt selbstverstäunlich von allen bis­sigen und berauschenden Getränken, die, da sie bei den Slindern ohnehin den so regen Trieb des Blutes nach dem Kopfe vermeh­­ren, noch bei weiten schädlicher, ja, ein wahres Gift für sie sind und daher vor dem mannbaren Alter niemals geworfen werden sollten. Es ist eines der verderblichsten Borum­heile, daß an glaubt, durch­ Wein oder gar Branntwein Kinder start zu­ mac­hen. Sur Gegentheil dient eben der frühzeitige Genuß dieser Ge­­tränke dazu, ihnen für ihr ganzes Leben schmache Berdamung und jamade Herren zu verschaffen. Waffer und Milch sind die einzig suß allein Faffenden Getränfe für Kinder! An Waffertrin­­ken frühzeitig gewöhnt zu sein, gewährt dem ganzen folgenden We­ben unglaubliche Vortheile. Es ist das gewisserte Mittel, einen guten, Alles vertragenden und verdauenden Magen zu erhalten und diese Kraft ungeshmwacht ihm zu bewahren bis ans Ende. Die Speisen zeige man dem entwöhnten Kinde anfänglich in nicht zu langen Baufen, da die V­erdamung beim Kinde, je jünger wasselbe, vesto rascjer, beendigt ist. Weiterhin aber bes­chränfe man seine Mahlzeiten auf vier im Tage und gewöhne überhaupt die Kinder schon früh an eine feste und geregelte Ord­­nung im Essen und Trinken. Die schädliche Gewohnheit, Kin­­der auch außer der Zeit essen zu lassen, die häufig in der fal­schen Zärtlichkeit ver Großmütter, Tanten und Wärterinen ihren Grund hat, gibt die erste Veranlassung zu der nachherigen Ge­­fräßigkeit der Kinder. CS ist dann nicht der Hunger, der sie treibt, sie essen aus Langeweile und legen dadurch den rund zu Wurm­­beschwerden, Skropheln, Darrsucht u.­­. w. Bei ordentlich gewöhn­­ten Kindern findet man diese Gefräßigkeit nicht und wird dann immerhin ihrer eigenen Ehluft, vünsichtlich des Wie viel auf ein­­mal, folgen können. Und so sei es auch. Denn es läßt sich das dem Kinde zuträgliche Maß von Speise und Trank im Allgemei­­nen nicht genau bestimmen, da das Bedühfung nach Alter und Körperanlage verschieden ist. Die verständige Mu­tter wird’s fon zu treffen wissen ; dody dürfte in den meisten Fällen ärztlicher­seits häufiger vor dem Zuviel al vor dem Zumenig zu wars­nen sein. Zum Schluß noch ein Wort über die Entwickklung der Sinnesempfindung als des ersten Zeichens der er­­wachenden Geistesthätigkeit. Nur in den ersten Wochen ist der Säugling so stumpfsinnig, daß er außer Nahrung, Wärme, einem weichen Vager und Ruhe nicht? verlangt und durch Befriedigung dieser Bedürfnisse nur beruhigt, nicht erfreut wird. Bald aber bemerkt man, daß die Sinne anfangen Eindrücke aufzunehmen. Am frühesten scheint der Fühl- und Geschmadsinn zu erwacen ; der Sinn des Sehens, des Gehöres und des Geruches entwickelt sich erst später. Zwar ist das Auge des Kindes vom Augenblice der Geburt an empfindlic­­h­ das Licht, und wegen der Unge­­­ohnheit nur zu empfindlich , aber das Kind unterscheidet in den ersten Wochen ofe­r einen einzelnen Gegenstand und schließt auch die Augen noch nicht bei Annäherung eines fremden Körpers. Noch später scheint die Empfänglichkeit für den Schall und für die Unterreidung verschiedener Züne einzutreten, so daß sich das Kind etwa erst im zweiten Monat durch Wiegengesang beruhigen und einschläfern läßt. Am spätesten entwickelt sich unstreitig. Der Sinn des Geruches. — Bei dem so zarten Bau der Organe des Auges und inneren Ohres sei man auf Schemnung vdierer Theile Daher muß das Auge des neugeborenen Kindes vor zu hellem Lichte in den ersten Zeiten gefrügt, pröglicher Wechsel des Lichtes und der Dunkelheit vermieden und sobald das Kind einzelne helle glün- bebaggt und halte jede heftige Einwirfung von ihnen ab­­zende Gegenstände (monad­­es übrigens sich sehnt, sobald es zum arften Gewahren gelangt ist) mit dam Auge zu lassen anfängt, dbafü­r geforgt werden, daß diese Gegenstände in die Achse des Auges fallen. Ebenso darf auch das Vidt nicht dem Kinve zur Seite oder hinter dasselbe gefegt werden, sondern „muß vor Dem­selben stehen, weil es sonst zu schielen anfängt. — Mit gleicher Sorgfalt ist das Ohr zu behandeln, von dem, um es vor mög­­lichen Uebeln zu bewahren, heftiger Schall und lautes Geräusch abgehalten werden muß. Starre Gerüche scheinen in der ersten Lebenszeit mehr durch Verderbniß der At­mosphäre und Einwirfung auf die Lungen schädlic zu werden, als durch Affizirung der Ge­ruchenerven. « Auf das­ Gemeingefühl wirken äußere wie innere Eindrücke und Vorgänge:die Verhältnisse der Temperatu­r,äußere und innere Schmerzen.Sein Unbehagen gibt das Kind durch Schreien zu erkennen und dieses Schreien,solange es noch der einzige Ausdruck seiner Empfindungen ist,möge auch die Mkstikr­iverstehen und deuten lernen,um zeitig die Hilfe des Arztes zu suchen.So z.B.zeigt Schreien mit Anziehen der Beinh­eIts an den Leib Schmerzen im Unterleibeanzu·Schreien mit Fassen nach dem Munde Schmerzen vom Zahndurchbruchz Schreien beim­e Huften Schmerzen in der Brust.Sch­reit aber das über drei Monate alte Kind ohne Thränen und kommt dieses Schreien heftig und stoßweise h­eraus,so geschieht es aus Unakt. In diesem Falle sei die Mutter nicht zu schnell mit beruhigenden­ Mitteln bei der Hand,denn dieses Schreien ist eine ganz gute Gymnastik der Lungen und mancher Mensch würde im weiteren Verlaufe seines Lebens kein Opfer der Schwindsucht geworden­ sein, wenn man ihn seinen Eigensinn tüchtig hätte ausschreien lasse.;« Damit endigen wir unsere Betracht und­ IÜL.­k die Pflege der an der imn eis­ten­ Lebensalter,Vexisjkezepte und Belehktkung über sitkderkrankheiten erwartet hat,wird viekt eine Abhangmitz­e­befMVlgt aus der Hand legen.Wir haben beides ausguheit LHründen vermieden Heilmittel in den Händen der Laien sind eingeschliffener Dolch­ in der Hand eines Kindes,und was die Belehrung darüber betrifft,so kann diese Nichtärzten gegenüber niemals so vollständig sein,daß sie nicht falsche Vorstellungen sch­­weckte und nur dazu diente den Kopf zu verwirren­.Wird es doch selbst oft dem Arzte schwer,zwei ähnliche Zustände,welch­e gleichwohl eine durch mts entgegengesetzte Behandl­ung erforderte, zu unterscheiden.Takt und Erfahrung m­üssen den Kundigen leiten.Suchen Sie daher,wenn Ihr Kind sich unwohl befinnäg­zeitig die Hilfe ihres Arztes nach.Wir rat­enzeitig,de1m bei Kindeer ist der Verlauf der Krankheit oft so rasch,daß mit einer Stunde Zeit viel verloren is’t.Denken Sie also nicht,es wird sich schon wiedergeben.Fragen Sie vielmehr den Arzt,wenn Sie glauben,es könne eine Krankheit im­ Ort stehen oder verbo«t«­­gen­eim»Wir gaben Sie nicht rufen lassen«,höxste Verfasser oft sage1t,»weil wir sjirci­teten,wir wür—de 11 wieder ausgelacht.« Wieviel besser doch aber,we­nn der AthScherz mit ihrer Aengstlichkeit treibhalswetmer ein ernstes Gesicht machen muß, Iveleie zul­uige gewartet und das verhängnißvolle,,zu spät«" Sie in Bekünmieruiß und Traucx verset­e­n hat, ist auch · Daß man das Kind gar nicht gens das nüge duch­ anzuziehen, Was neuere Zeit Dügen un Saul, man ihm nicht wohl die am wir ri, billigen, die Musfelfasern , werben fünne, ist ohne Einmwidelung geben. sich seineswegs schädlich, wenn man die K­opfbechefungen kenfft, die alten Webelftänze fünnen nicht so Es mag nur Die Eine ges Sie veranlassen gleichsam ziemlichh verdrängt. am im Sep­­­t­merm ist | . : 1 | Auf Diese Weise gewöhnt \ . ]

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