Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1869 (Jahrgang 16, nr. 224-249)

1869-10-18 / nr. 238

bei dessen Berechnung die auf die Geselle und das Staatsvermögen entfallenden Gebahnungskosten abzuziehen sind,ein sehr mäßiger ist, da ek im Verhältni­sz zum Reinerträgnis­ sich nur auf etwas über 5 Perzent beläuft. Allein trotz alle dem­ und wenn wir auch,1Viegesagk 1870 auf ernutzt 41,9 Millionen größeres Reineinkommen rechnen e niemals für Miss veranschlagt gewesen,so wird darum doch die größte Spar­­samkeit erfordert,damit zwischen dem erwarteten Einkommen und den vorher berechenbaren ordentlichen Auslagen das Gleichgewicht erh­alten­ werde. .­­ Die Legislative hat noch viele bedeutende Aufgaben. Bezüglich der Durchführung der Steuerreformen hat das Finanzministerium nicht versäumt, für die unwichtigsten Steuergattungen Enquetekommissionen einzuberufen, welche jedoch ihre Glaborate noch nicht beendet haben ; allein wenn diese Kommissionen mit ihren Arbeiten auch fertig und deren Resultate auch bet­ nnt sein würden, so würde doch bezüglich derjenigen Steuergatt­ungen, welche blos bis zu Ende dieses Jahres votirt wurden, nichts übrig geblieben sein, als deren Gültig­­keit doch eine neue legislatorische Berfü­­­gung zu wvderlängern, — nachdem mehrere Steuergattungen bloß bis zum legten Tage dieses Jahres votirt wurden und die heuer noch erübrigende Zeit kaum genügend gewesen wäre, damit die Legislative die auf die Steuergefäße bezüglichen Reformvorschläge eingehend hätte berathen können. Demzufolge habe ich die Lahre zum Behufe der Verlängerung der Giftigkeit jener Steuergefege einen vierten Gefäßentwurf vorzulegen, und zwar über die Zuder­, die Wein: und Fleischverzeh­­rungssteuer, die Haug, Einkommen, und personal Ermerbsteuer und das Fabatmonopol ; ferner in­folge des $. 30 des 6.-A. XXIII. und des 6.-A. XLVIII. 1868 einen Gefegentwurf über die Regelung der auf den Geschäftsbetrieb der Geldinstitute, Aktien-Gesellscchaften und Vereine bezüglichen Stempel­ und Gebührenbemessung. All’ diese Gesehenswürfe, solche die auf das 1870er Budget be­­züglichen Hefte und den Staatsrechnungsabschluß vom Jahre 1868 bitte­n Finanzkermission zur Verhandlung und Begutachtung zuzu­­weisen. Schließlich übergehe ich zu meiner dritten und lebten Vorlage, zu jener über das unbewegliche Staatsvermögen. Es gibt kein so wüsteres Bild, welches nicht mindestens einen Lichtpunkt, Feine so ernste und fehwere Aufgabe, welche nicht mindestens einen leichter zu lösenden und freudiger zu erfüllenden Theil hätte. So habe ich denn unter den vielfältigen, fehhweren Aufgaben, melde zum Beginne des Konstitutionellen Lebens auf mir, als dem ungaristen Fi­­nanzminister, lasteten, die Verwaltung des unbeweglichen Staatsvermö­­gen als das mindest schwere und am leichtesten zu ertragende Geschäft betrachtet ; nicht blos daru­n, weil ich vielleicht hiezu gründlichere Kennt­­niß besaß und mich leichter bei der Wahl des zu befolgenden Weges orientiren konnte, sondern auch hauptsächlich darum, weil — während man bei der Vermehrung der Quellen des öffentlichen Einkommens zur Erzielung eines größeren Resultates einen Theil des Einfommens und des Grwerbe der Steuerträger in Anspruch nehmen muß, umge­­kehrt duch die Erhöhung des M Werb­es und Einfommens des Staats­­vermögens die Lasten der Steuertragenden erleichtert werden und ver­fügen, der sich ergibt, nicht blos das Nationalvermögen, sondern au di rekt das Vermögen und Ein­ommen des Staates erhöht. Der Rechnungsabschluß weit in allen Details die Art und Were nach, wie die Staatseinkünfte und Ausgaben verwaltet wurden, und somit auch das Einkommen aus dem Staatsvermögen­, die bei der Verwaltung des Staatsvermögens in Vorschlag geberaten Ausgaben sind in den speziellen Budgets enthalten, allein ich habe es für no mehr vereinbar mit­ der Verant­wortlichkeit gehalten, wenn ich den Status des immobilen Staatsvermögens, sowie der Staatsgüter, Staatsforste, Bergwerke, Salzwerke und Gebäude, den Durchchnitt der Verwaltungsresultate in den, in einer ministeriellen Wirksamkeit vor­­hergehen­den Jahren, das Resultat der beiden Jahre meiner Verh­al­­tung und alle wichtigeren Verfügungen zusammenstellte, welche ins Leben zu rufen oder zu projektiven udd für zmwedmäßig erachtete ; "ich that dies in der Form eines Vortrages an Seine Majestät bei Gele­­genheit der Unterbreitung jener drei Gefegentwürfe, welche ich jeßt auf ten Tish die a. Haufes niederzulegen die Ehre hatte. Diese drei Gefegentwürfe handeln: 1. Bon der Stabilisirung der auf dem Gebiete der Staatsgüter vorhandenen Kontraktualgemeinden, der Ablösung ihrer Intravelans­gründe und der Anlage neuer Ansiedelungen. » 2.Vom Verkaufe jener Grundstücke ancctt wichtete der Staats­­­gjtter, welche in Folge der Besitzregelimg nicht kommas statt werden­önnen. 3. Bom Anlaufe vor Mäcja-Eestenvder und Baltó:57.:£ Blöcr Gutstheile und deren Einreihung in den Status der Krongüter Das geehrte Haus hat vor nndt langer Zeit den Wunsch aus­­geprägt, waß die vom Ministerium vorgelegten Geießentwürfe mit einer entsprechenden Motivirung eingereiht werden sollen. Zur Motivirung dieser drei Gelegentwürfe dient nun dieser Band, welchen ich die Ehre habe, dem g. Haufe hiemit vorzuliegen ; für die M­itglieder des g. Haufes sind die Exemplare in genügender Anzahl im Bureau des Reichstages deponirt, wo dieselben vertheilt werden. 2­94 glaube, die verehrten Mitglieder 08 Haufes werden aus dieser vielleicht allzu detailllirten Vorlage sich von meiner bis­­herigen Gebahrung mit dem Staatsvermögen eingegendie Kenntniß ver­­haften Törmen. Ich bitte im Vorhinein um ihre Nachsicht, wenn ich von so vielen und verschiedenen Geschäften in Anspruch genommen, auf die Abfassung hie und da vielleicht nicht die gehörige Sorgfalt verwecden konnte, doch so viel ist daraus unter allen Umständen zu ergeben, dach im Vergleiche mit den Durchschnittseinkünften jener Jahre, welche vor Bildung des ungarischen Ministeriums vorangingen, die Einnahmen der Staatsdomannen fich verdoppelt, jene der Staatsro­rte aber sich vervierfacht haben und ich hoffe, wa auch die Einkünfte des Berzweiens in Folge zriedmäßiger Imvestitionen immer mehr steigen werden. Am Schluffe der Vorlage entwickelte ich meine Ansichten aug über die Frage, ob ich die Veräußerung des unbewegligen Staats: ‚Vermögens für zweckmäßig halte und ich erkläre mich hauptsächlich in diesem Augenblick gegen eine solche Veräu­ßerung. «, ... Endlich erlaubert Stemin daß Ich bezüglich der Berathung aller drei Vorlagen, und zwar des Rechnungsabialusses, dann jener über die Bededung des Staatsvoranschlages und über das Staatsvermögen meine Hoffnung ausspreche, daß wir alle bei deren Berathung nicht bald­ Ei, nit durch persönligen Ehrgeiz orer. Gitelfeit geleitet entschieden patriotischen Ein­ i­luffe­reie Angelegenheiten, von denen die materielle Wohlfahrt und die Gestartung unseres Vaterlandes abhängt, fdfalitäten stattfindet, in welchen, wie wir hören, wichtige Gegenstände zur Besprechung kommen. . =Der Klub der Linken wikd um 7 Uhr Nachmittags sich m­sseinen Lokalitäten zu einer Konferenz versammeln -Juder gestern Abends 5 Uhr abgehaltenen Konferenz des linken Zentrums kam die durch Jökau­m,-HOU«AUASYSSEE Idee,daß die Opposition mit formellen Gesetzentwürfen austreten­ möge­­zum gegenseitigen Meinungsaustausche,ohne jedoch auf der Tages­­ordnung zu sein,daher auch kein Beschluß zu Stande kam.Es schien, daß mehrere einflußreiche Mitglieder dieses­ Ideeslichtbuldigen­.Den Gegenstanddb­erathung bildete der GesetzeUkWka Jedwin in Betreff der vollkom­menen Freiheit aller Religionen,s welchen die Konferenz in­ der gegenwärtigen abstrakt anassun­g nicht zu Unterstützen,dagegen­ einen anderen Entwurf vorzuschlagen beschleu­ Ver­ lediglich das Pr­in­­zip aussprechen­d,den Minister zugleich anweise,über die spezielle Anwendung desselben einen Vorschlag zu unterbreiten. — , Befti Napló" enthält in seiner gestrigen Nummer folgende Erklärung Anton Esengery’8: „In einer der jüngsten Nummern des „Bubdapesti Közlöny", in einem offiziösen Communiqus lese ich die nachstehenden Zeilen : meder weiß, daß das Schulgefäß in seiner gegenwärtigen (2!) Form das Merk des Ministers Baron Joseph Eötvös ist, und zwar derart, daß dasjenige, was darin dem konfesssionellen Cha­­rakter der Schule sehr günstig ist, von solchen Mitgliedern des Reichstages hineinamendirt wurde, die dochaus nicht des Ultra­­montanismus beschuldigt werden können. (So z. B. Anton Crengery und Koloman Tiba:" Ich fordere den Schreiber vieses offiziösen Communique’s auf, dies­jenigen Paragraphe des in Frage stehenden Gefeges zu ziti­en, welche dem konfessionellen Charakter der Schule günstig sind, und welche ich am endich habe. Dafür aber verspreche ich ihm, daß ich jene Artikel zitiren werde, welche der Gemeindeschule günstig sind, auf wie man sich beruft, wenn man die­ Sam­ltanschule einführt, auf deren Grundlage eben auch jene Diner Schulen in interkonfessionelle ver­­wandelt wurden, welche gegenwärtig den Gegenstand der Polemik zwi­­schen dem „Bester Lloyd” und dem offiziösen Schreiber de­s B-B. Közl." bilden . Jeder weiß, daß das Unterrichtswesen in seiner ursprünglichen Gestalt seiner einzigen Partei d es Neichstages annehmbar schien. Le­­der weiß, daß Niemand für die Durchbringung dieses Gefäßes mehr gethan hat als ich. Ich habe dafür seine Anerkennung verlangt ; allein die offiziösen Federn des Unterrichtsminiteriums haben mein Mirken schon zu jener Zeit verdächtigt, als der Gesebentwurf verhan­­delt wurde, und sie haben aug bieher seinen Artikel schreiben können, ohne m­eine Amendements zu verdächtigen, welche es doch allein ermög­­lichten, daß der Gejeßentwurf zum elebe ward. Ich habe diese Ver­ vächtigungen geduldet, so lange man meinen Namen nicht nannte. Lebt, da eine offiziöse Feder die Freisinnigkeit ihres Ministeriums war durch hervorzuheben glaubt, daß sie mich im Lichte des „Konfessiona­­lismus“ erscheinen ließ und zwar in einer solchen Angelegenheit, wie die des nationalen Unterrichtes, glaube ich das Recht zu haben, den offiziösen Verdächtiger aufzufordern, daß er mir unter den zahlreichen Amendements, welche im Glaborat des Abgeordnetenhaus­-Ausschusses an im Druc erschienen sind, dasjenige ausweise, welches dem konfes­­sionellen Charakter der Schule günstig­ war.­­ Anton Csengery.« =Ueber den Bischof von Augustowo,Monsignor Lubiensti, der bekanntlich auf seinem Transporte nach Sibirien auf höchst myste­­riöse Weise den Tod fand,bringt der römische Korrespondent der »Kölnischen Volkszeitung«,der sich zumeist als statute­­t errichtet zeigte, folgende nicht uninteressante Details : „Im Batitan," schreibt verselbe, , sino aus Polen Nachrichten der traurigsten Natur eingelaufen, vorzüglich die Gewißheit der Vergiftung­ des dreiundvierzigjährigen Bi­schofs von Augustowo, Moni. Lubiensti. Vor oder zur Zeit der Gefangennehmung des Bischofs spracht man dem Kaiser von Rus­­land vom Bischofe. Mlerander entgegnete mit einiger Heftigkeit: „Ich will nie wieder von ihm weven hören. Macht mit ihm, was ihr wollt.“ Dies it von russischen Beamten als ein Todesurtheil ausgelegt wor­­den, und man hat den Bischof im Zbee vergiftet. Ein russischer Offi­­zier soll den Bischof gewarnt haben; ver Legtete aber, ihm nicht glau­­bend, hatte seine Vorsichtsmaßregeln getroffen. Als der Kaiser das Faltum erfuhr, soll sogleich Befehl gegeben worden sein, den Bischof zu retten ; es war zu spät. Die Aerzte sahen, daß nicht mehr zu helfen war. Das Gift muß ein sehr starres genesen sein, da kurz nach dem Genusse des Thees Hals und Mund des Bischofs die deutlichsten Spur’ ren der Vergiftung zeigten“. Die Erzählung des Vorfalles klingt, nicht minder my­­teriös, als der Tod des Bischofs selbst unter räthselhaften Umständen erfolgte und in jedem Falle zeigt der Umstand, daß man fole Geschichten in Rom kolportirt, von seiner besonders freundlichen Stimmung des P­atisans gegen Rußland, mäßig werden, sondern von dem aufrichtigen als nur immer möglich zu erledigen. so gut und so zwed: aan mem) Das ungarische Budget für 1870. 1. Ministerpräsidiun. A. PBreäsidialkanzlei: Ministerpräsident (20.000 fl. und Naturalwohnung), zwei Ministerialräthe (10.200 fl. incl. Quartier­­geld), zwei Sek­tenzräthe (6300 fl. incl. Quartiergeld), drei Ministerial- Sekretäre (6000 fl. inch. Quartiergeld), sonstige Beamte und Diener (15.140 fl.), zusammen­­.-----« 57 640 B.Ueberlegung S:Departement und son­stige Auslagen­­» —------­­» 68.560 Zusammen . „126.0 Dispositionsfond — Se. Majestät der König wird im Laufe dieser Mode in Öfen eintreffen und Audienzen entheilen. Vormersungen werden in der Kabinetskanzlei, welche sich in der königl. Burg befindet, entgegen­ genommen. — Nahhdem die Sektionen des Abgeordnetenhauses ihre Berathungen bereits begonnen haben, so werden die abwesenden Mitglieder und besonders die Präsidenten derselben dringend aufgefor­­dert, je eher in Weit zu erscheinen. Der Präsident des Abgeordnetenhauses , Paul Somfjfid. — Den Mitgliedern der Dealpartei bringen wir in Erinn nerung, daß heute Abends um 7 Uhr eine Konferenz in ihren Klub:­ensionen 300 fl. non ... » 120.000 Hauptsumme fl. 246.200 Aus dem Reichstage. Präsident Somffic eröffnet die heutige Sigung des Ab­­geordnetenhauses nach 10 Uhr. Die Reihen der Abgeordneten zeigen noch sehr viele Läden. Die Galerien sind ziemlich gut besucht. Trefort erscheint zum erstenmale im Saal und wird von den Dealisten sehr warm begrüßt.­­ » Auf den Ministerfauteuils:Away-GABR-Cytrös,Bedekovics, Andrafiy. Nach Authentisation des Protofol 3 der jüngsten Ligung meldet der Präsident mehrere Einläufe an: der Landes-Mittelschul­­lehrerverein bittet um die Erhöhung des Gehaltes der Lehrer an­ den Mittelschulen, da sie mit dem gegenwärtigen ich Faum vor Noth flüten können ; die Dienerschaft sämmtlicher ungarischer Ministerien bittet um dasselbe ; die Stadt Kafchau schließt sich dem Gefude des Betöfer Komitatd an, wonach der Ausbau der Csiegg-Siffeler Linie den Unternehmern der Großwardein­ Cfiegger -Linie übertragen werden soll ; die Gesuche werden der Petitionskommission überwiesen. Die Wirtschafts­ Kommission hat dem Hanse drei Vorlagen zu unterbreiten ; die eine bezieht sich auf die Ausgaben während der Mo­­nate August und September, die andere auf die Ausgaben während des Monats Oktober ; die dritte Vorlage enthält das Gutachten dar­zu. Untersuchung der Rechnungen vom­ vorigen Neid­dtage entsendeten Fünfer-Kommission und die hierauf gemachten Bemerkungen des faj field Lihnyay. Die Rechnungen des Reichstags 1865—1868­ erscheinen somit vollkommen abgeschlossen und die Wirtschafts-Kommission bittet das Haus um Ertheilung des Absolutoriums. CS wird beschlossen, die Vorlagen in Drud legen zu lassen. Präsiden­t:Mit tiefem­ Bedauern müsse er zur Kenntniß ch Hauses brin­gen,dass trotz der kurzen Zeit seit welcher dechlichL- tag wieder versam­­elt ist,doch schon m­eh­rere Urlaubsgesuche eingelangt seien,welche noch dazu biosUllt Om­wets aus Privatan­gelegenheiten motivirt werden(Allgemeinesst)·kurz·en.Rufe:Wir gewähren keinen Urlaub!Eine stimnna Das isterich wissenlosigkeit!Anhaltende Bewegung.) ,« « b! Präsident nennt der Reihe nach die Namen der Abgeordneten, welche um V Urlaub nachgesucht haben : Johann Baptelyi bittet wegen Familienangelegenheiten um sehsmwöchentlien Urlaub. (Einstimmig­: Wird nicht gewährt !) Mathias Onossfy bittet wegen „Umständen“ um jeden wöchentlichen Urlaub. (Höhnische Nate: Auch eine Motivirung ! Wird abgeschlagen.) Jet Sobana Giotta ist von der Fiumaner Handelskammer als Abgeordneter zu dem in Kairo im November stattfindenden Handels« fongreß gewählt worden und bittet, damit er seinen diesbezüglichen Pflichten nachkommen könne, um Urlaub. Wird einstimmig gewährt , hat das Urlaubsgesuch des krontischen Abgeordneten Stephan Jo­­spovits. Stefan Batay (mit Indignation): Wenn uns jemand um Urlaub bittet, so fol er mindestend die Gründe angeben, weshalb er weggeben will. Wenn er nur im Allgemeinen von „Umständen“ spricht, so können wir nicht riechen, was das für Umstände sind, und wir ge­­währen gar nichts. (Beifall. Heiterkeit.) Daniel Szakacsi überreicht eine Petition der Satoralija: Uihelyer Industriellen in Angelegenheit der Gewerbeordnung. Stefan Bidats und Thaddäus Brileps £y überreichen Privatgefache. Die­­selben werden der P­etitionskommussion zuge­wiesen. Daniel Jranyi: Die jüngsten Tage konnten uns Alle über­­zeugen, wie schädlich und gefährlich für unseren Handel die Abhän­­gigkeit Ungarns von der Wiener Nationalbank sei. Die Presse hat er bereits zur Genüge bewiesen, daß sein ernstliches Hinderniß der Un­­abhängigmahnung Ungarns von der Nationalbank entgegensteht; die Initiative zur Lösung dieses für uns so­­hädlichen Verhältnisses ge­­bührt naturgemäß der Regierung und zwar in erster Linie dem mit der Leitung der Finanzangelegenheiten betrauten Miinister.­ 34 richte daher an den Herrn Finanzminister folende Interpellation: Beabsichtigt wer Herr Finanzminister, und welche Verfügungen, der Legislative vorzuschlagen, damit der ungarische Handel von der öster­­reichischen Nationalbank unabhängig gemacht werde? Wird dem Finanzminister zugestellt. Unter allgemeiner, erwartungsvoller Stille erhebt sich nun Fi­­nanzminister Longay, um seine, schon Samstags angekündigten Vorlagen dem Hause zu unterbreiten. Er thut dies in Begleitung eines Vortrages, den wir an anderer Stelle wörtlich mittheilen. Wir beschränken uns hier darauf zu bemerken, daß das Erpose mit der größ­­ten Ni­merksamkeit angehört und an den Stellen, welche von erzielten Mehreinnahmen und Gesparungen sprechen und das Vorhandensein eines Weberschusses aus­werfen, von Beifall unterbrochen wurde. Nachdem der Finanzminister seinen Vortrag — um "/, 12 Uhr — beendet hat, ergreift Éonaro Zsedenyi das Wort. Zfedenyi: In Folge des oben vernommenen Vortrages nehme ich mir die Freiheit, mit Erlaubniß des Hauses, den Herrn Fi­­nanzminister auf einen Beschluß des Hauses vom 5. Dezember v. a. aufmerksam zu machen, nach welchem bei Verhandlung des Budgets für 1869 das Ministerium angewiesen wurde, in Betreff der Pensio­­nen, welche dem ungarischen Staatsshab zur Last fallen und nach den, vor dem Jahre 1848, bestehenden Normen geregelt­ werden sollen, ein Verzeichniß der Pensionäre auf Grund dieser Normen zusam­men­­­zustellen und dasselbe mit Anwendung obiger Normen, sowie mit An­­merkung der Dienstjahre und des Dienstz­weiges, welchem der Betref­­fende oblag, dem Neichetage mit dem Budget von 1870 gleichzeitig zu unterbreiten. Ferner wurde das Ministerium beauftragt, zur selben Zeit ein Verzeichniß der seit dem Bestand des verantwortlichen Mini­­steriums pensionirten Staatsbeamten und einen Gelegentwurf über die fünfzigen Persionsnormen vorzulegen. Enoli bestimmte das Unter­­haus, das das Budget für 1870 unausbleiblich bis Mitte Septem­­ber 1869 zu unterbreiten sei. Andem ich anerkenne, daß diesem sekten Punkt des Beschlusses der Finanzminister niccht nachkommen konnte, da die Quoten der ge­­meinsamen Ausgaben durch die Delegation erst am 30. August votirt wurden, so glaubte ich doch die Hoffnung hegen zu können, daß das abverlangte Verzeichniß der Pensionäre seit dem 5. Dezember v. 93. zusammengestellt und heute dem Hause unterbreitet werden dürfte. Nach­dem die Vorlage nicht stattfand und einerseits die Größe der Pensions­ lat, welche schon im vertloffenen Jahre — ohne die sogenannten ge­­meinsamen Pensionen — die Summe von 2.700.000 fl. überstieg, aber nach den Normen von 1848 eine bedeutende Verminderung erleiden dürfte, bei der Frage der zur Bebebung nöthigen Fonds natürl­ich berücksichtigt werden , andererseits das ganze Land mit großer Spannung der Cleingung dieser heiklichen Frage entge­­gensehend, sowohl dem Finanzausschuß als dem Hause selbst die gehörige Zeit eingeräumt werden muß, um sich in vieser Menge von begründeten und unbegründeten Ansprüchen, geieglichen und willkürlichen Verleihungen zurechtzufinden, so glaube ich dem allgemeinen Wunsche dieses Hauses zu begegnen, wenn ich den Herrn Finanzminister, mit Berufung auf obigen Beschluß, ersuche, das er­­­wähnte Verzeichniß in einer der nächsten Stnigen uns vorzulegen, damit ohne Verzug der Finanzausschuß fs damit beschäftigen könne. (Allgemeine Zustimmung.) N Finanzminister Conyay: Diese Liste der Pensionisten ist bereits fertig und wird eben gedruckt, um mit den übrigen Spezialbei­­lagen zum Budget vertheilt zu werden. Vorredner kann also überzeugt sern, daß dem Besschluffe des Hauses in dieser Beziehung entspro­­chen wird. Daniel Jruanyi: er habe zwei Bemerkungen zu äußern. Der Finanzminister habe soeben ein feir dides Buch auf den Tisch niedergelegt. Wenn dies die vom Hause in einem Beschluß geforderte Motivirung des Budgets vorstellen solle, dann sei des Guten zu viel geschehen. Das Haus habe bloß einen kurzen Auszug erwartet, in welchem die leitenden Prinzipien dargelegt sind, nach welchen der Finanzminister bei der Zusammenstellung die Budget3 vorgegangen. Wenn derselbe diese Motivirung so weitläufig gestalten wolle, so hätte er ebenso guf all die finanzwissenschaftlichen Werke vorlegen können, nach deren Prinzipien er vorgehe. (Heiterkeit) Die zweite Be­­merkung sei die, daß die Kroatischen Mitglieder des Finanzausschusses nicht anmwesend seien und es eine P­flicht der Artigkeit sei, die Bera­­thung der Vorlagen nur in Abwesenheit der Kroaten zu beginnen. Finanzminister Lönyay: Die Motivirung Ted Budgets sei nur in dem „vieden Buche“, sondern in feiner Rede enthalten. Das „die Buch“ enthalte aber auch­ brauchbare Bemerkungen und Daten und damit der a. Borreoner nicht erschrede, so bemerke er, daß für ein Register gesorgt sei, das mit dem Buche zugleich geprüdt und ver­­theilt wird. Der Präsident fonstatirt, daß die kroatischen Mitglieder des Finanzausschusses anwesend seien. 68 wird Jonad­ beschlossen, die Vorlagen des Finanzministers dem Finanzausschusse zuzumeisen und in Druc legen zu lassen.­­ Ministerpräsident Graf Julius Andraffy überreicht die sanktionirten Gefekartikel, durch welche der Handels- und Bostvertrag mit der Schweiz, der Handelsvertrag mit Norddeutschland, der Schiff­­fahrtsvertrag mit England und der Vertrag mit Baiern wegen der es Gemeinde Langholz inartitulirt werden. Die Gefege werden oblizirt. ah Finanzminister Jónyay­ legt auf den Tisch des Hauses einen Gefegentwurf über die Gewährung eines Nachtragskredites von 151.000 Gulden Silber als Beitrag zur Bestreitung der Kosten der Reife Gr. Majestät nach dem Oriente nieder. Dersselbe wird in Drud gelegt werden. P­räsident zeigt an, daß in Folge der Mandatsniederlegung der Abgeordneten Leopold Fülöp und Karl Antalffy in der 3. und 9. Sektion Rüden entstanden sind, welche bei nächster Gelegenheit ausge­­füllt werden sollen. a Den Gefegentwurf über die Aufhebung der Brügelstrafe haben die 1., 4., 6., 7. und 9. Eeltion noch nicht vollendet. Heute Nachmittags 4 Uhr nimmt der Zentralausschuß den Ge­­feßentwurf über die Berfegung und Bensionirung der Richter und Ge­­richtsbeamten, und morgen Vormittags um 10 Uhr nehmen die Gel­­tionen den über die Aufhebung der Brügelstrafe vor. Schluß der Eisung um­­/,ı Uhr. a Wien, 17. Oktober. € 3 ist nunmehr als feststehende That­ fadhe zu betrachten, das der Sultan bei der Eröffnung ve­s Suezlan als e­en Repräsentanten der europäis­chen Mächte, Se. Majestät von Kaiser und die Kaiserin von Frankreich an der Spike, die Honneurs machen wird. Die politische Be­­deutung dieses Schritte ist nicht zu untershängen, zumal im gegen­­wärtigen Augenblide, in welchem der Konflikt zwischen der Pforte und Egypten einen ‚geradezu akuten Charakter anzunehmen und es zum offe­­nen Bruche zu kommen droht. Ein größerer Affront für den Khedive läßt sich Fauim denken, als jener ist, daß bei einem Seite, zu welchen SSmail Barda im Vertrauen auf die ihm von der Pforte garantirte, nahezu souveräne Stellung die europäischen Mächte einlud, nicht der Vizekönig von Egyten selbst, sondern sein Oberherr, der Sultan, den Wirth spielt und sich damit als unumscränkter Herrscher auf egypti­­schem Boden geirrt. Mag man demgemach auch immerhin annehmen, daß der Besuch des Sultans in Ismailia die Versöhnung zwischen der Pforte und Egypten besiegeln wolle, mehr als äußerlich wird diese Annäherung nie werden, den günstigsten Fall vorausgelest, daß der Khedive sich von den Festlichkeiten nicht demonstrativ absentirt. Das Leptere ist indessen nach den Privatberichten, die aus Gairo hier eingetroffen sind, nut unwahrscheinlich, und läge hierin ein Symptom für die nach vollzogener Suezkanal:Eröffnung dem aurnpäischen Frieden von dort her drohende Gefahr. Bei den Festlich­keiten zu Ehren der fremden Souveräne am Suez-Kanal dürfte man dann in viesem Falle im wahrsten Sinne des Wortes auf einem Bul­­lan tanzen, denn es it ein grober Irrthum, wenn man annehmen wollte, Ismail Bajda werde sich so leichten Kaufes der im Jahre 1805 mit so schweren materiellen Opfern von der forte erfauften Rechte entäußern lassen ; daß man jedoch in S­onstantinopel nach den Erfah­­rungen, die man jüngst mit Griechenland und Greta gemacht, eS dar­­auf ankommen lassen will und Tann, Ismail Pasha derart zum Aeußersten zu treiben, beweist wohl, daß hier fremde Einflüsse mit im Spiele sind, da auf eigene Faust die Pforte selten oder nie Energie zu entwickeln vermag, namentlich in ragen, in denen sie bei dem Mangel jeder rechtlichen Basis für ihre Forderungen nicht einmal auf die moralische Unterftügung Europa’S zu zählen vermag. Man glaubt an hier die in Konstantinopel thätigen Cle­­mente genauer zu fennen und vermweilt, — absehend von der gegen Ismail Bajda­vaselbst von seinem Bruder Mustapha Zazyl Bafdja angezettelten Balaft-Intrigue — namentlich auf England, wel­chem der Suez­ Kanal, speziell aber das über denselben geübte französische Protektorat ein Dorn im Auge ist und das sich demgemäß bemühen soll, in dem Eizefönige auch Frankreich empfindlich zu treffen, eventuell weisen Brä­­potenz in Egypten zu brechen. So stehen heute die Dinge; sie sind durchaus nicht geeignet, der Skafferreife nach dem Doriente in ihrem Egypten berührenden Theile jenes friedliche Relief zu geben, dad man ihre in so oftensibler Weise von offiziöser Seite beizulegen be­­müht ist. Allerhböchste Spende­ Se Majestät geruhten ein Exemplar der „Tavapi Birágot" hulvreichst anzunehmen und den Bes­trag von 200 Gulden d. h. dem Götvösfond des Unterstügungsver­­eins am Preßburger fen. Gymnasium aus a. b. Ihrer privat:Chatouille an­weifen zu lassen. Personalien) Der Herr Minister des Innern Baron Béla Wendheim it gestern Nachmittags aus Preßburg und der E. E. Oberststallmeister Graf Grünne vorgestern Abends aus Wien hier angekommen. (Zur Theater: Intendanturfrage.) Die „F 2." Sprechen fi für Anton Zichy als zukünftigen Intendanten des Nationaltheaters aus, und will willen, daß auch in Deputirtentreffen dieser Vorschlag Anklang finde. Da aber A. Zichy gegenwärtig als Schulinspektor das Clementarschulmrfen der Stadt West zu organisiren habe, so würde er, bis diese beendet, die Stelle kaum annehmen. Ein halbes Jahr aber könne man ganz gut warten. Graf Raday habe bereits so gute Anstalten getroffen, daß man die interimistische Leitung A Wien, 17. Oktober. Der russische Konsul in Ragusa hat dem Obernehmen nach von seiner Negierung die Weisung erhalten, an nicht den leifesten Berdacht aufkommen zu lassen, daß der walmatini­­sche Aufstand auf irgend­welche Sympathien oder gar auf eine werkthä­­tige Unterstüßung Nußlands zu rechnen habe, und falls sich dazu eine paffende Gelegenheit bieten sollte, speziell von Insurgenten jeden des­ fau­figen Zweifel zu benehmen. (Man kennt die „Schöne Maste !") in besten Händen sehe. Bleibend aber wolle der Graf, wie „I. 8. ver­­nehmen, die Intendantur nicht übernehmen. Die Trauung des Grafen Aurel Deffemsiy mit Komteffe Pauline Kärolpyi) fand Sonnabendg, den 16. o. M. in Preßburg, mit großer Feierlichkeit statt. Schon lange vor der anberaumten Stunde fand sich ein so zahlreiches Publikum ein, das das Schiff des Domes vollgepfropft war. Um 11 Uhr geschah die Auffahrt der zahlreichen Equipagen bei der Annakapelle. Es fan­­den si­che zahlreichen Verwandten der beiden gräflichen Familien, wie­ die Grafen Julius, Stefan, Viktor, Georg Károlyi, Baul, Johann Biddy, ze. 2. ein; auch der Minister des Innern, Baron Béla Wend­­heim, war erschienen. Die Braut trug ein prachtvolles weißseidenes Kleid. Der Bräutigam war in ungar. Kostüme gekleidet; auch die übrigen Damentoiletten waren blendend, und die waren in ungar. Nationaltracht erschienen. Nach der Auffahrt ward am Hochaltar vom Erzieher ded Grafen Aurel D., Hrn. Pfarrer Simon, eine Heine Meile gelesen, worauf Here Domherr Méhes die Trauung vollzog. Bei der darauffolgenden Abfahrt war wieder ein ungeheueres Gedränge. Ein im Hotel „zum grünen Baum” stattgehabtes Dejeuner fhloß die Hoch­zeitsfeier, worauf das getraute Paar die Hochzeitsreife antrat. Sektionsrat.Alapar Molnár) hielt vor einigen Tagen in M.­Sziget in Angelegenheit der vaselbst zu errichtenden Präparandie und Muster-Elementarschule eine Konferenz ab, welcher der Obergespan des Marmaroser Komitats, Man, Nerarial,Direktor Prucberger, der, Stellvertreter des gr. m­. Bischofs, Michael Pavel, Vizegespan Popovics, Schulinspektor Szilágyi, die Repräsentanten Szaplongzay, G. Bárady, Peter Mihályi, dann der Bürgermeister der Stadt und der Direktor des Lyceums antwohnten. Ueber das bisherige­­ Berathungsergebniß theilt „Marin.” soviel mit, daß das Finanzmini­­sterium um Weberlassung des sog. Forstamtsgebäudes für die Präpa­­randie und die Stadt um die Beischaffung eines Hotals für die Ele­­mentarschule angegangen werden soll. Der Csanäder Bischof Alex. Bonna­­ ist aus Lovasberény nach West zurücgekührt und hat sich von hier auf einige Tage nach Temesvár in seine bischöfliche Residenz begeben. Sch­wurgerichtliches Urtheil. Heute wurde beim Reiter Schwurgerichte die Klage des öffentlichen Anklägers gegen Ár­pad Saly, Revakteur der M Wochenschrift Arany Teombita”, verhandelt, und wurde der Angeklagte mit 7 gegen 5 Stimmen freigesprochen Den Bericht über die Verhandlung müssen wir wegen Raumüberfüllung für das Morgenblatt zurücklegen. Unfall. Der siebzehnjährige Zimmermannsgeselle Zoseph Nyul wurde vorigen Samstag von seinem in der Steinbrucher Bor­­stenviehmastanstalt beschäftigten Meister Joseph Kovács mit einem Span­­ferlel nach Pet gesendet. Auf dem Wege lief das Ferkel davon und flüchtete zwischen die Pferde eines Straßenbahnwaggons auf der Stein­­brucher Linie. Nyul, der das Ferkel aus seinem gefahrvollen Berstede hervorholen wollte, bühte sich zu diesem Ende, fiel jedoch so unglücklich zu Boden, daß er unter das Nab des Waggons geriet( und von Dies fem niedergeführt wurde. Der Unglückliche blieb auf der Stelle todt und wurde sein Leichnam in’s Rodhusspital überbracht. Der Winter läßt grüßen. Aus Preßburg schreibt man: 63 zeigen sich seit 14 Tagen größere und feinere Züge von Schneegänsen, deren Erscheinen um diese Zeit einen frühen Winter in Aussicht stellen soll. Die Wahlen für die Temedvarer Han­­delskammer­ sind vom Handelsministerium genehmigt worden. Am betreffenden ministeriellen Erlaß wird auch die baldige Konstitui­­rung der Kammer urgirt. Schadenfeuer. Um 14% entstand im Gewölbe des Handelemanned Matejas in Siff e­in­ Feuer, das in kurzer Zeit unter den Waarenvorräthen arge Verwüstung anstellte. Die Sprigen der Donaudampfschifffahrts-Agentie und vom Bahnhofe waren sofort herbeigeeilt und bewältigten das Feuer. Das W­arenlager war bei der Azienda Afjicuratrice in Triest mit 0.000 fl. versichert. — Hut Dorfe Mifinci, Stuhlrichteramt Ribnit, brach am 14. b. Feuer aus, welches, angefacht von einem heftigen Süd-West:Winde, mit ra­­sender Schnelligkeit um sich griff, und 11 Häuser sammt Nebengebäu­­den einäscherte. (Explosion) In Reshinar stellte ein Infaffe in einer der lebhaftesten Gafsen zwei leere Spiritusfäffer auf, goß in dag eine Spirit­ 5 und zündete ihn an, um das Faß zu reinigen. Die Wirkung der Dampfkraft blieb nicht aus, denn der Boden des Falles wurde mit einer in der ganzen Nachbarschaft hörbaren Detonation davongeschleudert und traf einen zufällig vorübergehenden Nachbar­r auf die Gtirne betut, daß er besinnungslos nie verstürzte und unter heftiger Blutung aus einer eingedrückten Stelle des G Stirnbeines, nach Hause getragen werden mußte. Der Beschädigte, ein 60jähriger Mann, Familienvater von 5 Kindern, ist zwar bis jet noch am Leben, sein Aufkommen ist jedoch sehr zweifelhaft. Wahlen in die ist Distriktsrepräsentant­ Wie und aus Preß­burg telegraphisch gemeldet wird, wurde bei der geitern vaselbst vorgenommenen Wahl zur isr., Distriktsrepräsentanz groß heftig­ter gegnerischer Agitation, ein unerwartet günstiges Resul­­tat erzielt. 117 Stimmzettel wurden abgegeben. Gewählt sind: M. Bunzl, 5. 2. Shid, Em. Mandl, Leop. Fürst und Stosef Silber. Szrael. Distriktsreputirte) Im Heveser Ko­­mitate wurden gewählt für Szolnof Josef Hay, für Barto Karl Klein, für Heves Josef Blau und Abraham Braun. sr DistriktsSrepräsentanz) In der am 15. b. abgehaltenen Plenarversammlung der Ungvarer Iraelitischen Spott­ [hrittsSgemeinde wurden Dr. Mori Klein mit Accama­tion einstimmig, ferner Moris Weinmann und Adolf Bol­­läffer (Lekterer als Eriagmann) nahezu einstimmig zum Deputirten in die 17. Distriktsrepräsentanz gewählt. Religionslehrer) An Stelle des Hrn. Dr. Klein­­mann is­ter Israel Bat, Lehrer an der israelitischen Mutter­­hauptschule in Zünflichen, zum Religionslehrer für die jüdischen Schüler der hiesigen Gymnasial- und Realschulen ernannt worden und finden die Einjereibungen am 18. o. M. Nachmittags von 4—6, am 19. und 20. Vormittags von 11—12 und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr im israelitischen Normalschulgebäude, Pfeifergasse, statt. Mediascher Stuhlsversammlung. Ueber eine am 12. b. in Mediarch stattgefundene Stuhlsversammlung berichtet wie „Herm, 3ta." Folgendes : »Der erste Gegendstand betraf die entzogenen Verwaltungskosten für·den­ l.­lagistrattino das Gericht Mediasch Der vorletzten­ Stuhl-3- versamm­lung wurde bekanntlich zur Kenntniß gebracht,daß das Mini­­ster nun sich betreffs dieser Koste It in seinem Erlasseoahinaus­gesprochen habe,w·1r waren verpflichtet,diese KosteIt auf dem­ eigenen Wäckel zu bezahlen­.·Die Stuhlsverwal­­tung erklei­te·dagegen,daß dies uns nicht m­öglich wäre.Nun hat sich das zu­­inisterium herabgelassen,uns als neue Gläubiger anzu­­werben.·Es verlangt nämlich,wir sollten uns dazu versteh­en,diese Kosten jetzt vorschußweise zu bezahlen.Die Stuhlsversamtttt­­lung aber beharrte auch gegenwärtig aus ihren f früheren Beschlusse, sagend,dassne nicht in der Lage·sei,diese­ Kosten zu bestreiten, wenn sie aber auch Geld und selbst viel Gesetz hätte,so fühlte sie sich nicht berufen,nicht verpflichtet umt dum an­s echtig zu sei,auch nicht gewillt,dieselben nud wenn auch nur porschußweise zu bezahlen­. Derzl­eite Gegenstand betrasPte Woh­l der Konskriptionskom­­­­mission für die Volkszählun­g.Da die diesfällige Instruktionwech­­lehrung in deutscher Sprache herabgelangt war,so wurde die Wahl anstandslos vollzogen­.Es wurden 15 M­itglieder in diese Kom­­­­mission und ein Vorsitzer gewählt.« (Zur Mordgeschichte in Gyömrör bringt»Sz.« folgende Mittheilun­g:Der Vatermörder Stefanleint hat im letz­­ten Verhöre seine Aussagen dahin modifizirt,daß die früher von ihm­­ bezeichneten Individuen(sein Nachbar und ein Krämee)nicht die ge­­ringste Kenntnisz und Ahnung hatten von dem Verbrechen,das er be­­geh­enlvollte,un­d daß er steblos aus Rache verdächtigt habe,da er Beiden aufsässig war.Schon vor dieser Aussage hatten die Umstände die Unschuld der Beiden­ dargetr­an,wess­alb sie auf freien Fuß gesetzt wurden.Nach den­kn un erhobenen Thatbestand hatte der Mörder wirklich den Vorsatz,sein V­ater zu ermorden,und überfiel ihn iut Schlaf. Zuerst schosz er aus ih­n,traf aber nicht,und hielt dann mit einem­ Handbeil nach dem erwachenden Manne,dem er den­ Schädel zerschm­et­­terte und das Genick entzweischlug.Wie verhärtet dieser Bösewicht, zeigt au­ch der U1mstand,dass er,bevor die verbrecherische Thatans Tageslichtka111,scheinbar seinen Unterstichen ging und zu diesem Zwecke au­ch in zwei Nachbarorten sich­­­ermntrieb;dann meldete er beim Richter das Verschwinden seines­ Vaters an,und bat,m­an möchte ihn kurrentfreiu die jamm­ernde Mutter aber tröstete er beständig­­ in reinen ern meen Tagesneuigkeiten.

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