Pester Lloyd, Oktober 1872 (Jahrgang 19, nr. 227-253)

1872-10-19 / nr. 243

ei­­ 1­i­gpert, 18. Oktober.­­ Eine Reihe übereinstimmender Nachrichten macht die Runde, welche deutlich erkennen lassen, das Midhad Bajdja es mit dem Guveränetätsrechte der Pforte gegenüber den Fürstenthümern gewaltig ernst nimmt. Serbien sowohl als Rumänien wurden septerer Zeit sehr unsanft an ihr Ab­­hängigkeitsverhältniß errinnert. Umd er scheint eine recht feierliche Handf­rift zu führen, bietet neue türkische Groß­­weter. In D­ufarest sol­l eine Note geradezu die Wirkung einer Bombe erzielt haben — das Kabinet droht darüber in Trümmer zu gehen ; in Belgrad zeigte man wohl htär­­tere Nerven, aber die Sprache des , Bidovdan" verräth, daß der Winf mit dem Zaunpfahl auch dort nicht unver­­standen geblieben. Ob Midhad PBascha die Gelegenheit, den Firstenthümern „ihren Standpunkt rar zu machen“, bei den Haaren herbeigezogen hat, oder ob ihm eine solche divert geboten worden, darüber läßt sich vorerst nichts Be­­stimmtes sagen ; unwahrscheinlich ist es jedoch keineswegs, daß der Großvezir sich nicht besonders anstrengen mußte, um ein plausibles Thema zu einer gediegenen Strafpredigt zu finden. Die Praxis unserer Nachbaren in Serbien und Rumänien u­ ja zur Genüge bekannt. Bisher liebten sie es, dann und wann einen Heinen Streit mit der Pforte vom Zaun zu brechen, in der sichern V­orauslegung, daß die Liebenswü­rdigkeit der europäischen Diplomatie ihnen im rechten Augenblick zu Hilfe eilen werde. An diesem Kalkül pflegten sie ss auch nur selten zu täuschen. That­­sächlich zwang man die Pforte, als den stürzern Theil, allemal einen Schritt muthig zurückzumeichen, und die Für­stenthümer brödelten auf die gefahrloseste Weise von der Belt Stüd für Stüd von dem Hoheitsrechte der Türkei ab. Sol dies nun plöglich anders werden und hätten die überschwänglichen Strebungen der Fürstenthümer in dem neuen Großvezir ihren Meister gefunden? Unmöglich ist dies gerade nicht und ein Unglück für Serbien und Ru­mänien wäre es just auch nicht. Voraussichtlich werden in­­dessen die Schmerzensschreie dieser hoffnungsreichen Stämme alsbald die Luft erschüttern und die Phantasie jener scharf­­sichtigen Politiker, die aus der Dreifalterbegegnung und der Ernennung des Herrn v. Keudell zum Geschäftsträger in Konstantinopel allerlei fehredhafte Aggressivpläne heraus­­deduzirten, in lebhafte Bewegung sehen; es dürfte daher doch gerathen sein, die Sache näher zu prüfen. Gewiß ist zu wünschen — und Niemand wünscht es aufrichtiger als wir —, daß die politische und nationale Entwicklung der Bölfer an der unteren Donau sein Hemmniß und seinerlei Störung erfahren möge. Innerhalb der berechtigten staat­­lichen Grenzen sollen die Fürstenthümer alle ihre reichen materiellen und intellektuellen Kräfte frei und fessellos zur Entfaltung bringen und seine Macht darf mit gewaltthätiger Hand störend oder lähmend hineingreifen in diesen natür­­lichen Entwickklungsprozeß, dafür bürgt der einmü­thige Wille der europäischen Mächte. Daß­eg sonad in der Absicht der Pforte nicht liegen kann, den Fürstenthümern ihr gutes Recht zu versümmern, oder die Suzeränetät über die vertragsmäßig festgestellten Schranken hinaus auszu­­dehnen, das kann für uns seinen Wagenblick zweifelhaft sein. Der türkische Großvezir ist zu einsichtig, um sich mit den Garantiemächten in Widerspruch gegen oder muth­­willig einen Konflikt heraufbeschwören zu wollen, auf den die Türkei einstweilen nicht eingerichtet ist. Sehr wohl vermögen wir uns jedoch vorzustellen, daß man in Kon­stantinopel der ewigen Nergeleien nachgerade überdrüssig geworden und endlich einmal die Energie gefunden hat, den unberechtigten Aspirationen und den fchranten­­losen Zumuthungen mit Ernst und Nachdruch entgegenzu­­treten. Die Hobe Nachgiebigkeit der Pforte hat nur denjenigen übertriebenen Velleitäten V­orschub geleistet, welche von allen Freunden einer Konsolidirung der orien­­talischen Zustände, ja von allen aufrichtigen Freunden Serbiens und A­umäniens selbst aufs entschiedenste ver­­dammt werden mußten. Das milde Regiment der frü­heren türkischen Staatsmänner hat nur die Drachensaat gewalt­­samer Umsturzpläne zur Neife gebracht, und wenn heute ein rauher Wind vernichtend über dieselbe Hinfährt, so wird er nur den Boden der Fürstenthümer von giftigem Un­­kraut fäubern und dem Wachsthume vernünftiger Ideen fürderlich sein. Soll also der kategorische Imperativ , den Midhad Barda zur Anmendung bringt, nichts Anderes bezwehen, als die maßlosen Ausschreitungen serbischer und rumänis­­cher Großmachtgelüste in die gebührenden Schranken zu­rückzubannen­­ so wird sein vernünftiger Politiker daran Antrag nehmen. Ein solcher­­ Haltruf, wirksam angebracht, wird jenen Parteien Stillstand gebieten, die, in sinnlosem nationalen Taumel befangen , Serbien und R Rumänien in unabsehbare Wirren , vieleicht in den Abgrund nationalen Unterganges stürzen wü­rden. Die Exrpansiv Kraft dieser noch unentwickelten Völker ist Hinter dem Expansiv d­ez Ur jte der himmelstürmenden Crab­ados weit zurnd und fon dieser innere Widerspruch zwischen Können und Bol Yen, schon dieser Kampf des ungesü­llten Verlangens gegen die Unzulänglichkeit­ des Vermögens müßte Die Kräfte Die­ser Stämme aufreiben. Wer solchen Strebungen einen Dämpfer aufregt, der wahrt nicht mir die Ruhe und Ord­­nung im Orient , der pflegt gleichzeitig auf das wahre Stereffe der Firstentüümer. Keinerlei Grund ist daher vor­­handen , dem türkischen Großvezir gram zu sein, wenn er der Bewegung in den Fürstenthümern, die über die berech­­tigten und vernünftigen Grenzen hinausstürmt, einen festen Damm entgegenlegen will. Daß er mehr, als Dies im Sinne habe, dafü­r ist zur Stunde sein Anhaltspunkt gege­­ben, und man wird wohl thun, sich das Urtheil nicht trü­­ben zu lassen durch die Ausbrüche einer leidenschaftlichen Treffe oder durch die Unheilsrufe politischer Nachtwächter, die das Auffladern eines heiteren Scheins in der Sphäre der türkischen Regierung als Kriegsfeuer in die Welt hinaus signa­­lieren. Niemand denkt vernünftigerweise an eine Aggressivpor Titit im Orient. Die Politik Oesterreich-Ungarns hat erst in jüngster Zeit aus dem Munde des Grafen Andrásfy eine Darlegung erfahren, die allenthalben in Europa nur be­­ruhigend zu wirken vermochte und in der That die unge­­theilte Anerkennung aller Freunde des europäischen Frie­­dens gefunden hat. Unserseits etwas zu den wiederholten Auseinanderlegungen des rufen Andrásfy hinzuzufügen, hiege Wasser in den Ozean gießen. Weisen Strupel über die Resultate der Berliner Begegnung diesen Erklärungen nicht gewichen sind, der treibt Schwarzsederei professions­­mäßig und ist daher nicht zu überzeugen. Und daß Deutsch­­land vorerst wichtigere Sorgen hat, als „weit hinten in der Türkei” ein neues Feld für seinen militärischen Ruhm zu suhen, daß den heutigen Staatsmännern nicht eine neue friegerische Verwiclung, sondern die Wahrung des Friedens am Herzen liegen muß, das zu bemeisen it nicht unsere Sache und ist wohl auch ganz und gar überflüssig. Wenn aber Deutschland und Oesterreich-Ungarn ihr Gewicht für die ungetrübte Aufrechterhaltung des Friedens in die Waagschale werfen, so ist es Thorheit zu glauben, daß die Pforte von dem unbändigen Drang getrieben sei, Die Dinge auf die Soige zu stellen und eine Katastrophe her­­beizuführen. Man lasse sie nur dur das Rauchen der zurückgedämmten Flut­ in den Fürstenthümern nicht irre machen! Den Serben und N­umänen, ihrer staatlichen Selbständigkeit und ihrer nationalen Entwicklung darf sein Leides­geschehen und den berechtigten Weußerungen ihres staatlichen und nationalen Lebens darf sein Hinder­­niß in den Weg gestellt werden — das ist ein europäisches Interesse. Ein europäisches A Interesse aber ist es nicht minder, daß die Konsolidirung der Zustände im Orient nicht gewaltsam gestört werde, und wenn der türkische Groß­­wezir eine Wirksamkeit in diesem Sinne entwickelt, so übt er nicht nur ein unleugbares Recht, sondern auch eine Pflicht, für deren getreue Erfüllung man ihm auch über de­ie Grenzen seines Vaterlandes hinaus Dant wissen muß. Veit, 10 Oktober. s7 Die jüngste Anwesenheit der cigleityanischen Mi­­nister in Pest hat, wie man uns aus Wien berichtet, nicht nur der Bankffrage, sondern zugleich den Vorlagen gegol­­ten, welche in den Anfangs November zusammentretenden Landtagen eingebracht werden sollen. Die Mitglieder der deutschen Delegation gehen somit einer neuen und um­fassenden staatlichen Thätigkeit entgegen und es bekräftigt sie neuerdings der Sat, daß nicht leicht irgendwo das Öffentliche Leben größere und strengere Anforderungen an die Arbeitskraft und Arbeitsfähigkeit fielt, als in Oester­­reich-Ungarn. Es verlautet nichts Näheres über die Vorlagen, welche in den Landtagen eingebracht werden sollen. Dennoch darf es als eine erfreuliche Chatjadje bezeichnet werden, wenn die cisleithanische Regierung sich wirklich mit Eraft und Genauigkeit den Aufgaben unterzieht, welche in dieser Rich­­tung zu lösen sind. Von beiden Hauptparteien in Cisz­leithanien — und die verschiedenen Ministerien haben ja abwechselnd immer die Auffassung der einen oder der ande­­ren Partei wiedergespiegelt — ist der Institution der Land»­tage nur die richtige Würdigung zu Theil geworden. Die „N Rechtspartei” — mit­­­iesem nicht ungesähi­t ge­­wählten Namen sehmückt sie in diesem Augenblicke die Partei der staatsrechtlichen Alusion — verschmäht vom Standpunkte der illusorischen Kompetenzen der Landtage die wirklichen Kompetenzen derselben auszunügen; der Ver­­fassungspartei wogen die Landtage nicht sehr viel mehr, als eben Wahlkörper für den Reichsrath. Was ihnen dort zu viel zugemessen wurde, war man hier geneigt, ihnen abzuerkennen, nicht nur als die Mittel zu allgemeinerem politischen Zweckk, sondern geradezu als die Organe dieser Zwecke wurden sie von beiden Seiten betrachtet, wenn sich gerade dazu der Anlaß bot. Nichts charakterisirt schla­­gender alle diese Gegenzage, als der Umstand, daß der Gedanke der Wahlreform sie geradezu auf die Nothwen­­digkeit der Emanzipation des Reichsrathes von den and­tagen fragt, während ein berüchtigter Gelegentwurf des Grafen Hohenwart­hi­ umgekehrt den Zweck stellte, die Landtage von der „ schmählichen und unwürdigen Abhän­­gigkeit" zu befreien, in welcher sie sich dem Reichsrathe gegenüber befinden. Daß unter solchen Umständen die eigentlichen Landes­­angelegenheiten vielfach vernachlässigt wurden, ist selbstver­­ständlich und zahllose Klagen insbesondere aus den Län­­dern. Die mit eigentlich politischen Landtagen begnadet sind, beweisen es zur Genüge. Hat doch selbst ein an sich so durchaus modern gedachtes und so sehr den Prinzipien des Selfgovernments entsprechendes Institut, wie das der Lan­des ausschaffe, den Vorwurf von sich abzumehren nicht ver­­mocht, daß es einer allmäligen Berfnöcherung, einer Ver­­bureaufrau­firung entgegengeht, für deren Thatsache es sei­­nen Unterschied mage, ob das betreffende Bureaufraten­­thum diesmal in gewählten Volksvertretern oder in erbge­­sessenen Beamten Wurzeln zu schlagen beginne. Und aller­­dings scheint dies von Ländern, wo die verfassungstreue Majorität die herrschende ist, ganz ebenso zu gelten, als von den Ländern föderalistischer Mehrheit. Von allen öf­­fentlichen Fragen war eben die Landesangelegenheit die legte, die einer erhöhten Aufmerksamkeit und einer wirksa­­men Kontrole unterzogen wurde. Den Landtagen endlich das ihnen gebührende praktische Recht einzuräumen, scheint nunmehr die Absicht der Negie­­rung zu sein. Freilich müßte damit diesen Körperschaften, deren Thätigkeit man sonst auf wenige Wochen einengt, ein größerer Zeitraum des Daseins und des Wirkens ein­­geräumt werden. Jedenfalls wird es Sache der verfas­­sungstreuen Majoritäten sein, gewisse föderalistische Veriei­­täten , die jegt schon für das Tagen der Landtage ange­­kündigt werden , gleich­ von vorneher die Sorge abzubre­­chen. Wenn, wie die Organe der staatsrechtlichen Oppo­­sition in etwas mysterischer Form ankündigen, in einzelnen Landtagen, wie z. B. im Tiroler, wirtlich der Antrag ge­stellt werden sollte, die Bek­eidung des Reichsraths nicht vorzunehmen, so werden Regierung und Ber­affungspartei nicht Scharf und einschneidend genug gegen ein solches Betreffen der Partei einschreiten künnen, und wir hoffen zuversichtlich, daß die Regierung ihrer Organe vollkommen sicher i­. Die Herbeiführung der Solidarität der födera­­listischen Parteien, der Traum und das verfehlte Streben der czechischen Bewegung hat sich moch stets als eine Un­möglichkeit erwiesen, wenn man sich entschloß, dieser Soli­darität kräftig entgegenzutreten und die Einzelinteressen in den Vordergrund treten zu lassen. Es mochte eine Zeit lang gelingen , die Fäden eines weiteren Einverständnisses zwischen Prag und Belgrad zu schlingen, aber es ist stets vergebens versuc­ht worden, ein alle Elemente der Oppo­­sition vereinigendes auch nur negatives Prinzip aufzustel­­len ; der Name NRechtspartei allein thut’s nicht und über den Namen ist die Verbindung noch nicht hinausge­­kommen. Wird die Wirksamkeit der Landtage auf ihre eigent­­liche und verfassungsmäßige Basis zurückgeführt, so wird damit, zunächst eine wirkliche Förderung der praktischen, materiellen Interessen erreicht, eine Förderung desjenigen Prinzips, welches vielleicht besser als irgend­eines die Öffentliche Meinung, die populäre Bestrebung auf den Bo­­den der realen Thatsachen und zu nüchterner politischer Auffassung Hinüberzuleiten vermag. Doktrinen werden nicht durch Gegendoktrinen, sie werden durch materielle Erfolge überwunden. Aber für noch ungleich wichtiger und ent­­scheidender halten wir die innere Gemeinsamkeit, welche durch die Gleichartigkeit des Strebens nothwendig neuer­­dings zwischen der Verfassungspartei und der zisleithanis­­chen Regierung hergestellt werden muß. Dann allerdings mag die Haltung des zisleithanis­­chen Ministeriums in der Frage der Erhöhung der Prä­­senzzeit und das unlängbar etwas einseitige und besondere Wege einschlagende Vorgehen der Verfassungspartei Keime eines Mitverständnisses zwischen ihnen ausgestreut haben, das leicht zu wirklichen Differenzen hätte erwachsen­­­ün­­nen. Der Hubel der verfassungsfeindlichen Blätter vom Schlage des „Vaterland hat die Gefahr zur Genüge an­­gedeutet, er wird hoffentlich­ auch rechtzeitig gewarnt haben. Eine kleine Periode des Zusammenstehens zu gemeinsamer That und gemeinsamer Abwehr wird hoffentlich genügen, um das ursprüngliche Verhältniß wiederherzustellen. E83 ist d­urchaus nothwendig und eine Lebensfrage nicht nur für das Ministerium, sondern mindestens ebensosehr für die Partei, daß die Trage der Wahlreform beide im Prinzip völlig einig und ohne vorgefaßte Meinungsverschiedenheit finde. Dies Ergebniß herbeizuführen wird mit die Aufgabe der Landtagscampagne sein ; sie wird die Zeit gewähren, welche nothwendig ist, die großen Gesichtspunkte, welche das Ministerium und­ die Ber­affungspartei zusammenge­­führt haben, in voller Klarheit hervortreten zu lassen. Wird die Frage der Wahlreform der P­rüfungsstein für die po­­sitive Gestaltungskraft, für das politische Können des Mi­­nisteriums sein, so wird sich andererseits nicht minder ber stimmt die eigentliche­­ Regierungsfähigkeit der Verfassungs­­partei zu erproben haben. Denn wie man immer denken mag, Eines wird man sich nicht verhehlen dürfen, Eines nicht oft genug in die Erinnerung zurückrufen künnen, daß, wie die Dinge heute Fliegen, die Verfassungspartei nicht im Stande ist, ein zweites mögliches M­inisterium aus ihrer Mitte zu bilden, daß der Sturz des Kabinetes Auersperg gleichbedeutend ist mit der wenigstens zeitweiligen Abdi­­fation der Verfassungspartei. = Zu unserem Berichte über die gestrige Gitung der Uni­­­­versitätsenquete haben wir nachzutragen, daß am Schluffe der­­selben über die Frage der Kollegiengelder sich noch eine Debatte entspann, deren Resultat war, daß man sich für Bei­­b­eh­altung der Kollegiengelder aussprach. Die Engguste wird in der nächsten Woche ihre Berathungen fortsepen. = Die Landes - Zentral­e Breidezucht : Kommission hielt gestern Vormittags 10 Uhr in den Loyalitäten des Kommu­­nikationsministeriums eine Gigung, über melde , Hon" folgende Mittheilung bringt: „Außer dem Minister für Aderbau, Gewerbe und Handel waren wo anmwerend die Kommissionsmitglieder — fast voltal ha­be LÉ eti de elle und die Vertreter ·· ioneinieriums. vor ·'­­ Baron er endheim, en ansprache, worauf­hin eine warme Begrüßungs- Franz Rozma den Bericht über den Stand des Staats-Pferdezucht veseng l­e: Hi Der Bericht Konstatirt Allem, daß die Pferdezucht im Lande fortschreitet und sich entwickelt. Das Landvolt benügt von Sahr zu Fahr immer mehr die zum Behufe der Zuchtverdelun­­gen gehaltenen Staatsgestüte, so daß, während in denselben vor drei Jahren nur 47.000 Stuten gedecht wurden, die Zahl decten Ein 1871 anderes der ge­­heuer erfreuliches Resultat dieses Vortschrittes war, daß, während vor zwei oder anderthalb Dezen­­nien der Pferdebedarf nur zum geringen Theile aus Ungarn ergänzt werden konnte, heute beinahe der ganze Bedarf aus Ei vorigen Jahre wurden 2833 eingereiht, jene nicht gerechnet, welche eine Regimenter aus ihrem an Be­girte erhalten. Crportirt wurden 7264, Hälfte der Monarchie ausgeführten nicht gerechnet sind. Ein gefährliches Hinderniß für die Etwickelung ist der Schleim­­fluß, der sich jedoch gegenwärtig schon in geringem Maße zeigt. Der Staat befist in Pferde. Der Stand in den Gestüten, da die jungen Hengste ge­­genwärtig in den Depots sich befinden, ist 2658; die Vermehrung durch den heurigen Wurf betrug 586, decht wurden, 64 pt. heuer 231 Hengste auf, von denen 222 in die Depots eingetheilt wurden. Bek­auft wurden an 1jährigenz,$ohlen und überzähligen 3—4jährigen Pferden, somit zufällig unbrauchbar gewordenen Dienstpferden, 203 Stüd, für meide Beihältaren gingen 20.900 fl. ein. In den ne­gen lang es im vorigen Jahre 37.000 Stuten vorzuführen, von denen man 28.000 Fohlen erhielt. Was die Pferdezuchtprämien betrifft, so wurden heuer, obwohl nur 3000 und fügung standen, 1750 Pferde Preisvertheilungsberichte der Ruffen durch­erregte, sind hierauf die vom Ministerium Nachmittags gescloffen, einen Artikel Bambérys Chiva zur „­reisvertheilung gebracht. Die noch Die Kommission nahm diesen allg. Zeitung“ schrieb und der den wobei Pferde­mas, da 99.500 fl. die in die andere Depots 4444 895 Gluten ges Gestüte zogen in einige Dukaten zur Ver­­nicht aus ae Theilen des Landes eingelangt, mündlich vorgetragenen Ber­­ic­t, aus welchem hier nur die Hauptdaten mitgetheilt sind, mit lautem Beifall auf und beschloß dessen Druclegung. 63 wurden im Interesse der Staatspferdezucht unterbreiteten Vorsschläge angenommen und die Situng um . Der ruflische „Invalid“ bespricht das von der ganzen europäischen Presse gebrachte Telegramm betreffs des aus dem Gefängnisse, wo es ihnen gar nicht schlecht gehe, wahrlich nicht der Mühe des Peters­­burger Ausdruck, Preis ist ·· Aber wenn Derartiges den dieser in der „Augsb. “. beabsich­­tigte, England ele BEN indem er es aufmerksam machen wollte, daß Chiva nicht bloß eine Date, „Blrzfer. sei absurd. Hauptsächlich sein. Rußland wolle oder Veit hätte, sondern ein der Angriff die würde das des des Blattes daz ganzes Geldyuges auf in Neugierde gehabt hätte, den Engländern vor der abyssinischen Graedition derartiges zu jagen. Das Resultat der Forschung 008 Blattes geht dahin, Land sei, würdig, daß die Engländer über dasselbe nachdenken sollten. = Die Nummer gegen die en, Blätter zu erde, die Blatt gar legten behaupten, Rußland wolle um jeden Preis unter den Türken Unruhen stiften und den Haß der Christen gegen die Muttelmänner schüren. Das russischen Blattes gegen ein Frankfurter Blatt gerichtet, welches jüngst die Behaup­­tung wagte, um jeden flieden und ganz Europa in Kriegs­­brand verlegen. Wenn eine derartige Verleumdung ihren Ursprung in Wien nicht überrascht in einem deutschen Blatte erscheint,­­ müsse das immerhin zur Verwunderung stimmen, es sei denn, aß das Blatt das offizielle Organ jener österreichisch-magyarischen Partei ist, die Rußland gegenüber feindselige Gefühle nährt. 3 · Ministerialrathb der Armee Stuten 1870 auf 50.000, ob denn Herr Bambéry auf 58.049 fid belief. · Se gedect Son: m fid langmeilenden K­abinett mertb fi.” in den Vordergrund zu reden, Auffen auf Wiedomofti” 54.000 Pferde feinen &eftüten und ausmacht. Die gefammten Widerwillen daß er sagt: „daß die Befreiung Das Blatt gibt den Muth zieht orientalische Frage und eingingen­ gegen Chiva und kommt bei dieser Gelegenheit in ihrer 3 Uhr von 30—40 seiner TE­en Es .««-......­ · · zu Aus der ungarischen Delegation. DO Sn ganz eigenthümlicher Weise machte mal bei Behandlung bes­­timmungsfrage Abwesenheit zur Beschlußfassung in Folge vieler Absenzen Tage lang zwischen Himmel und Erde schweben zu müssen, wie Mo­­hamed’s Sarg, tale Bestimmung lassen und sei, was denn auch in Sollte­weise nicht ad absurdum geführt werden, so war es uner­­läßlich, sich mittelst einer entschlossenen Wendung über die Klippe hinwegzuhelfen. Das geschah, indem man die far des Gefeges auf ihren eigentlichen Geist zurücführte. Es wurde zunächst hervorgehoben, daß das Gefeg die absolute Mehrheit für Die Geltung der Delega­­tionsbeschlüsse die Entscheidung nicht einer Minorität zu legen, zahlreicher aufzutreiben , gemeinsamen Budgets die A­b: geltend.­m Sinne des 1867er Gefeges ist Die sich Nun sich dies­­in der Delegation nicht blos die Anwesenheit, sondern an die Zustim­­mung der absoluten Majorität sämmtlicher Delegations­­mitglieder (also 31 Stimmen) erforderlich, kam es aber während der heutigen Session zu wiederholten Malen vor, daß eine absolute Mehrheit im obigen Sinne nicht zu erzielen war. Insbesondere eine Bost des Marinebudgets hatte das Solidial, weil eine absolute Mehrheit nicht aufzu­­treiben war; heute endlich sollte es zur Entscheidung kommen — und siehe da, es stimmten für die Forderung des Ministers 23, gegen dieselbe 28 Mitglieder —, aber die nothwendige Zahl von 31 Stimmen war weder für die Annahme, noch für die Ablehnung vorhanden­ ist, als abgelehnt zu die Hände Delegationsmitglieder für einen Augenblick in der Majorität befinde. Daraus Restim­­mität sich in demselben Ausgleichsgejege befindet, welches auch die Agenden der Delegationen festgebt, daß sie sie daher eben nur auf diejenigen Agenden beziehen kann, die den Delegationen durch das Gejeg (namentlich auch im $. 44) zugetheilt werden, nicht aber auf auf jene mehr inneren, sozusagen häuslichen Angelegenheiten der Delegation, die duch­ die Geschäftsordnung geregelt wer­­den künnen und — wie die unerquidlichen Debatten heute wieder zeigten — auch recht bald geregelt werden sollen. In der Abendfigung wurde die Debatte über das Kriegsbudget fortgefegt. Dieses Budget bildet den Schwerpunkt der gesammten Vorlagen und es ist nur natür­­lich, daß sich eine lebhafte Generaldebatte entspann. Herr V­ahrmann repräsentirte diesesmal die Opposition in der Versammlung. In einer geistvollen Mode, die troß ihres „oppositionellen” Charakters in Dieser, 10 viele „loyale“ Elemente zählenden V­ersammlung ihre Wirkung nicht verfehlte, ging er dem Kriegsbudget vorzugsweise­ mit finanziellen Argumenten an den Lelb, die sich — da sie auf Thatsachen beruhen — eigentlich nicht widerlegen lassen, sondern lediglich durch den Hinweis auf eine höhere politische A­ücsicht park­t werden künnen. Während sonach der Delegirte Wahrmann seine Motive gegen die E­rhö­­hung des Präsenzstandes, besonders aus der finanziellen Lage des Landes herleitete, wurde die Forderung des Kriegsministers für den Delegirten August Pulpfy sehr wirksam mit militärischen und politischen Argumenten verfochten. Die Rede Pulpky’s war in der That gelungen, nur hat er mindestens in einem Bunffe des Guten zu viel gethan, indem er nämlich gegen die finanziellen Ber denden Wahrmann’s die Erfolge, welche die preußische Mer gierung nicht nur gegen die finanziellen, sondern auch je­­­­die Abstimmungs­­not zu dem Fwede festgestellt hat, um nicht bei dem wichtigen Budgetposten dem Zufall Thür und Thor offen in zufällig in Folge der folge nun ganz einfach, daß eine Post, für welche eine absolute Mehr­­heit betrachten dem heutigen speziellen Falle zur Anwendung kam. Weiters würden Delegirten zur Berücksichtigung empfehlen, daß die Ü mung bezüglich der Nothwendigkeit einer absoluten Majo­­ die Fonftitutionellen Müdfigten erzielte, ins Treffen geführt hat. Da ließ sich Herr Bulffy von seinem Eifer zu weit hinreißen. Allein an Drohung kann seine Historische Nominiszenz mindestens nicht aufge­­faßt werden, denn, abgesehen von allem Andern, Tee sich eine Nachahmung des preußischen Beispiels hierzulande fon deshalb nicht em­pfehlen, weil unter unseren Verhält­­nissen entweder nur streng konstitutionell, oder — gar nicht regiert werden kann. Um den Bismarck zu spielen, man geordnete preußische Zustände Geld­ haben, und „heldenmäßig viel Teider — oder sollen wir im vorliegenden Falle sagen: Gott sei Dant ? — verfügt unsere Regierung weder über das Eine, noch über das Andere, und so wird sie immerhin bongré malgré vor drei Jahren noch hübse, parlamentarisch fortthun missen, doch offen zu Tage treten, eine geraume Weile Unst­haltig war auch das weitere Argument Pulsky’s, daß , nachdem Die geforderte Präsenzstand-Erhöhung eigentlich nur eine Kon­­sequenz des acceptirten Systems sei . — eine Ablehnung der ministeriellen Forderung dem Geständ­­nisse gleichsäme, daß wir schwächer seien, als wir vor drei Jahren geglaubt hatten. Allerdings ! Allein wenn die Er­­höhung des Präsenzstandes abgelehnt worden wäre, so wäs­sen dabei einzig und allen finanzielle Rücksichten ausschlaggebend gewesen ; in diesem Blitte sind wir aber auch in der That sterblich und wir werden durch die Bez th­ung der Kosten der Welt noch immer nicht­ den Glauben beigebracht haben, daß wir auch über die Mittel zur Be­streitung derselben verfügen. Dadurch, daß wir heute für die Standeserhöhung die 31, Millionen votixten, haben wir sie noch nicht, ja wir werden sogar noch zu bemessen haben, ob wir sie mindestens geliehen bekommen, und selbst in diesem besten Falle selbstverständlich wird unsere „Schwäche “ unsere finanzielle Schwäche — denn II. De das Resultat der heute Vormittags vorges­en für die Fünfer- und Siebner-Kommission vor- Die achte Plenarfisung der ungarischen Delegation wurde heute Nachmittags nach 5 Uhr vom B Präsidenten, Graf Anton­el­li,­­ Obs­e­ritäverungirten: er gep an Graf Viktor Zichy-Ferra­ris und Koloman Szell. Von Seiten der Regierung sind anwesend:Der gemein­­same Minister·d·es Aeußern GraJus,Andrassy,der gemein­­same Kriegsminister Kuhn,eneral Benedek,Sektionschef Baron Orcy und Mercy. Das Protokoll der jüngsten Sitzung wird verlesen und authentizirt. Es wird nommenenWah kündet. · A An die Fünfer Kommission wurden gan: Ferdinand Eber, Graf Julius Szapáry, Ladislaus Szögyenyi, Graf Viktor Zichy-Ferraris und Baron Viktor Mesnil. In die Siebner-Kommission wurden gewählt: Alexander Bujanovics, Lehay, Ladislaus Szögyenyi, Béla Ber­­cz­el, Koloman Széll, Thaddäus Brilepsy und Baron Paul Sennyey. Voigt Uebergang zur Tagesordnung, auf welcher die Be­­handlung des Kriegsbudgets steht. Die Generaldebatte wird fort­­geseßt; als erster Hedner ergreift das Wort Mori; Wahrmann. Er hat nicht die Absicht, eine län­­gere Generaldebatte über das gemeinsame Kriegsbudget zu provo­­ziren, und fühlt sich nicht berufen, ein Urtheil über die Thätigkeit des Kriegsministers abzugeben, denn er pflegt nicht zu Gegenstän­­den zu sprechen, die er nicht eingehend studirt hat, die er nicht als Wachmann versteht; er verfolgt nur den einzigen Zweck, seinen Standpunkt anzugeben, zu erklären, warum er in dem Berichte der Subkommission nicht anschließen könne. Angesichts unserer finanziellen Lage kann Redner in die Erhöhung des Kriegsbudgets richt­et: Er hat wohl sein Separatvotum eingegeben, auch will er bei der Spezialdebatte nicht mit besonderen Anträgen auftreten; denn er fennt die Stimmung und die diesbezüglichen Ansichten der Delegation, er fennt die Beichlüffe der weichgräb­­­lichen Delegation und weiß, daß seine Anträge nicht nur seinen materiellen Erfolg, sondern nicht einmal einen moralischen Zied hätten. Teitdem hält er es für ihre Pflicht,, als Abgeordneter seiner Ansichten Ausdruck zu, verleihen. Redner muß bemerken, daß die Subkommission eine Hamletrolle spielte: Sein oder Nicht­­sein, d. h. Streichen oder Nichtstreichen, das war die Frage, welche sie bewegte. Dieses Schwanken ist aber auf die Dauer unhaltbar, diese Lage kann nicht weiter beibehalten werden. Nun haben die Parteien theils um ihr Gemissen zu beruhigen, theils um die Ber­genpartei Bi fapazittren, ihre eigenen Schlagwörter aufgestell. Diese suit Aba lauten: Veto gegen jede Baufgal-Strei­ Yung und Normalbudget. Beide Schlagwörter sind unstreitig gut gezählt. Wird das Veto gegen jede Pauschal-Streichung zugege­­ben, so befindet sich der Kriegsminister in der beneidenswertheiten Lage ; denn zu fordern, daß eine aus Laien bestehende K­ommission dem wohl ausgearbeiteten und detaillirten Budget ein anderes entgegenstelle, daß sie im Laufe von einigen Tagen ein vollständi­­ges Budget vorlege, heißt das Unmögliche fordern, es würe dies ientisch mit der­en bloc-Annahme des Heeresbudgets. Schließt sich aber der Minister dem zweiten Prinzipe, dem des Normal­­budgets an, so hört jede Debatte über das Oordinarium auf. Red­­ner kann sich aber für seines dieser Trivialplen erwärmen; nach seiner persönlichen Ueberzeugung ist das Kriegsbudget ja schon heute nichts mehr als ein Bauschalbudget, eine Spiegelfechterei für Bene welche mit den Verhältnissen nit vertraut a. Die Thätigkeit des Kriegsministers ist unkontrolirbar, man kann 3. 8. nicht willen, wie viel Mann beurlaubt sind oder nicht. Das Budget ist daher nichts Anderes, als eine Erlaubniß des Birer­ments, weil es seine Kontrole gibt, das heißt nichts Anderes als ein Bauschalbudget. Was das Normalbudget betrifft, so sei wohl von Seiten des Ausschusses als auch von der Regierungsbank her die Berei­­cherung laut geworden, daß das Dee Budget ein Normal­­budget bilde. Medner hält jedes Normalbudget für eine Selbst­­täuschung; man kann sein Normalbudget feststellen, überall ist Wortschritt nothwendig, die Erfahrung und die Wissenschaft treten von Tag zu Tag mit neuen Anforderungen an uns heran, die nicht abge­wiesen werden dürfen. An der „Wehrzeitung“ hat Rede­ner übrigens schon fest eine Interpretation des Normalbudgets gelesen, die zeigt, wie man in Fachkreisen über diesen Begriff dient. In diesen Fachkreisen versteht man nämlich unter enem Normalbudget nicht, daß das Budget nicht erhöht werden dürfe, denn das ist ja unmöglich; das genannte Blatt zählt vielmehr gleich mehrere Gegenstände auf, die schon in den nächsten Jahre eine Erhöhung des Kriegsbudgets nothwendig machen, so z. B. die Pensionen, die Ausrüstung der Rettungen u. s. wm. Nedner will, daß das Heer sich entwickele, doch so, daß diese Ent­wickelung im Einklange stehe mit den übrigen Instituten des Reiches und in einem gesunden Verhältnisse zu den materiellen Kräften dessel­­ben stehe. Redner verlangt nicht, daß uns die Negierung einen Frie­­den sichere, der uns erdrüct, aber er verlangt einen Waffenstill­­stand, bis mir unsere V­ermundeten geheilt, bis wir unsere Todten beerdigt, bis wir das Gleichgewicht in unserem Haushalte herge­­stelt haben. Auch Nedrer will den Frieden, auch er wollte „als Se­enenel mit dem Derzweige in der Hand von Land zu und wandern“, damit sein Krieg mehr die Völker entzweie ; doc­­h­ dies ein Traum der Fpdealisten, die Bolitit­ae muß mit reellen Faktoren rechnen. Wenn überall gerüstet wird und Vorbe­­reitungen zum Kampfe getroffen werden, dann dürfen natürlich auch wir nicht die Hände in den Schoß legen, wir müssen trach­­ten, daß wir kampffähig, daß wir s­chlagfertig sind. Aber es gibt feine absolute Kampffähigkeit, feine absolute Schlagfertigkeit ; das sind nur relative Begriffe, wir können s­lagfertig sein gegenüber einem Feinde, aber nicht gegenüber zweien, gegen zwei, aber nicht gegen drei ; wir können Rußland besiegen, aber nicht Deutschland, vielleicht auch Deutschland, aber nicht die beiden Mächte vereinigt. Redner hat sich daher drei Fragen gestellt: Wie stehen wir denn ? ist es denn unbedingt nothwendig, daß wir eine so große fast auf uns nehmen? ist etwa das nächste Jahr darnach ange­­than, daß wir eine Erhöhung ungestraft voll­en können und sind denn unsere politischen Verhältnisse derart, daß wir bereit sein müssen­, die größten Opfer zu bringen, selbst wenn sie ven Ber­stand des Staates gefährden ? Die Beantwortung dieser Fragen amn Redner nicht bewegen, dem Ausschußberichte beizustimmen. Das Defizit wird 24—25 Millionen betragen, das nächte Jahr bietet uns ebenfalls seine sehr glänzenden Aussichten, Handel und In­dustrie liegen darnieder, ein Konkurs folgt dem anderen , was unsere politischen Verhältnisse betrifft, so hat ja der Ministerprä­­sident die Meußerung abgegeben, daß wir nichts zu fürchten ha­­ben, daß unsere Beziehungen zum Auslande die besten sind ; wozu also diese unnatürlichen Anstrengungen ? In diesem Jahre hält Redner also die Erhöhung des Kriegsbudgets weder für zweckmä­­ßig, noch für motivirt, · Man dürfte wohl einwenden,es sei hier seine·Ze·it zu ver­­lieren,das Heer könne nicht mit andern,mit Kulturinstituten ver­­glichen werden;bei allen übrigennstituten könne man warten Daß man beim Heere nicht warten könne,gibt·Redner zu,doch es muß auch zugegeben werden,daß wir auch mit den Kulturin­­stituten nicht mehr warten können,ist es aber trotzdem n­otk wendig,daß wir warten,dann müssen wir dies·auch·b­erglich des Heeres­ thun.·Mit blutendem Herzen wollren wir einige Tausende für die Entwickelung der Künste und Wissenschaften,es kostet uns Opfer-Wenn Wir zu Schulzwecken einigeTausende·i)v erwenden, fisk- nun soll das Kriegsbudget wieder beiloO Millionen ver­­ingen nicht wir jedoch den a gen nur muß

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