Pester Lloyd - Abendblatt, März 1879 (Jahrgang 26, nr. 50-74)

1879-03-27 / nr. 71

· ha ti S a ’ k, = 4 5 ő B ei > = jú B% e (Einzelne Kunmern 3 7 3 2 fr. in alten Berfchleiffofalen.) | Donnertag, 27. Mary. 1 Budagest, 27.­­März. sz Die Mittheilungen über das Projekt einer ge­­mischten Okkupation in Ost-Numesien sind äußerst schwan­­­fend. Während nach den Darstellungen der „Bol. Korr.” ‚die Sache als abgethan zu betrachten wäre, wird von an­derer, namentlich von englischer Seite der Gedanke sehr eifrig propagirt. Bezü­glich der Autorschaft des Antrages auf eine gemischte Okkupation zirfuh­ren ebenfalls verschie­­dene Versionen. Der eigentliche Sachverhalt soll nach einer Eritheilung eines unserer Wiener Korrespondenten fol­gender sein: „Graf Andrássy war es, der die­dee einer gemischten etropäischen Ossupation zu allererst anregte. Es geschah dies am 24. Juni 1878 in der fünften Ligung des Kongresses durch folgenden Antrag: „Wenn gegen alle Boranssicht nach dem Erlöschen der Frist von sechs Monaten die Anwesenheit eines fremden Hilfskorps in Bulgarien in gemeinsamem Einvernehmen als nothwendig erkannt wird, werden die Orosmächte ein Kontingent von ungefähr 10­ bis 15.000 Mann aufbringen, das unter die Befehle der europäischen Kommission gestellt wird und dessen Un­­terhalt der offupirten Provinz zur Last fallen wird." Es it bekannt, das­s dieser Antrag dazumal nur von England unterstüßt, von Nußland bekämpft und von den übrigen Mächten fallen gelassen wurde, in Kongreffe war dann von demselben nicht mehr die Rede. Die Idee wurde aber im­ Dezember v. a. von England aufgegriffen und die Anwendung derselben auf Ost-Rume­­len empfohlen. Auch damals gab sich wenig Geneigtheit für dieselbe Fund und sie wurde von Rußland und von der Pforte gleichzeitig, wenn auch aus verschiedenen Gründen, besümpft. Das hat England nicht abgeschredt, in den jüng­­sten Tagen den alten Blan wieder Hervorzuholen und in der That sind seine Chancen fest günstiger, als je vorher, schon deshalb, weil si Rußland gegenwärtig demselben affomo­­birt." Nach den­­ Times" war es vorzüglich der Einfluß des Grafen Schuwaloff, der die Petersburger Regierungs­­­reife vermocht hat, sich in das Unvermeidliche zu Fügen, um die Ambition, in Ost-Numerien noch fernerhin gegen den Sinn und Wortlaut des Berliner Vertrages den aussc­kich­­lichen russischen Einfluß dominiren zu lassen, aufzugeben. Die " times" erzählen, daß der Gang der Ereignisse in Dst Rumelien in St. Petersburg einige Berlegenheit hervor­­gerufen habe. Da es eine falsche Berechiung, oder der ebev eifer indisfreter Agenten verschuldet, Thatsache sei es, daß die Bewegung unter den Bulgaren größere Dimens­­ionen angenommen, als sie beabsichtigt waren und daß dem russischen Gouvernement die Wähigkeit fehlte, sie zu befriedigen und zu überwachen. “ Dieser Lage Habe Nußland, um seine­­ eigene Verwaltung zu erleichtern, gern die Gelegenheit ergriffen, Europa an­zurufen. Damit dieses die Sache in die Hand nehme. Darin kennzeichne sich der Umschwung, der sich in St. Petersburg vollzogen und die neue Nichtung der russischen Politik. Als eine exite Konsequenz dieses Gesinnungswechsels sei es an­zusehen, daß Nukland Die superfeine Distinktion, ob die Brit von neun Monaten das Ende der Oisupation oder ame den Beginn der Räumung bedeute, fallen gelassen habe . >53 sei vielmehr bereits die Drdre ergangen, daß’ die Hü­ftung des ostrumelischen und bulgarischen Territoriums Mitte April zu beginnen habe und daß sie, so wie es nur immer möglich beschleunigt werden solle, damit sie auch ja zur festgefegten Frist — am 3. Mai — been­det sei. Der Widerstand, der der gemischten Ossupation Dit­ Itumeliens bisher entgegengefegt worden, sei man gleichfalls aufgege­­ben, ja, un ihre Bereitwilligkeit in dieser­­ Sache zu doku­­mentiren, wäre die russische Negierung selbst bereit, folch eine gemischte Osfupation fur eine begrenzte Zeitdauer vor­­zuschlagen und ferner zu proponiren, daß die ‚europäische Kommission ermächtigt werde, den V­erwaltungs-Organis­­mus, den sie ausgearbeitet, praktisch einzuführen. yidejjer scheint es, als spräche aus diesen Worten der , Times" noch­ keineswegs die vollendete Thatsache, sondern nur­ die Bemü­­hung­en dem russischen Kabinet die Sache plausibel­­ machen. Iu dem Toast des deutschen Botschafters Craren Schweinig auf den Czar sendet uns unser Berliner Korrespondent folgenden Kommentar : . Berlin, 25. März. Der bedeutsame Toaft, den an Kaiser Wilgehn’s Geburtstag der deutsche Botschafter in Petersburg, General Schweinig, gehalten hat, mußte von verschiedenen Seiten eben­so seltsame als unbegrü­ndete Auslegungen erfahren. Der deutsche Diplomat, welcher auf den Gar ein Hoch­ ausbrachte, betonte, er roiische auch von den „draußen Stehenden gehört zu werden, die sich vermessen hätten an der Freundschaft zu rütteln, durch welche die Kaiser Alexander und Wilhelm verbunden wären. Nun hat man mehrseitig herausgetüftelt, daß diese Wendung sich nicht nur gegen den russischen Großfürsten-Thronfolger und dessen deutschfeindliche Bemahlin Dagmara, sondern auch gegen Fürst Oortschaloff direkt habe richten sollen. An diese Tragweite seiner Worte hat General Schweinig schwerlich gedacht. Wer Diesen Diplomaten, wie Schreiber dieses, aus lwangjähriger persönlicher Erfahrung fennt, weiß, daß er zu solchem Vorgehen absehnt unfähig wäre. Dagegen ist es seine Frage, daß diese Aeußerung auf breite Schichten des ruffischen Volkes gemünzt war, deren deutschfeindliche Tendenzen si in Blättern, wie der „Solos“ und die (rufsische) „St. Petersburger Zeitung”, in zumeilen selbst maßlosen Ausdrücken wiederspiegeln Die Kundgebung des deutschen Botschafters bleibt jedoch darum nicht weniger belangreich. Und wenn General Schweinich behauptet, die Freundschaft beider Kaiser sei so fest, wie immer, ja fester als je, so sagt er augenscheinlich nur Etwas, was er wissen kann und wissen muß. Im Frankreich, wo man noch immer auf die Nevande-Allianz große Hoffnungen fett, wird man und dies­ jedenfalls gesagt sein lassen. Desider Szildgyi sagte in seiner Schlußrede im Wesent­­lichen nolgenden: J U exklärhertvollen­tdentern-m dem"Approbations-Rechte der Legislative spricht,nur jene Theile des Berliner Vertrages be­­rühren,welche auf eine Vergrößeru­­g unseres Staatsgebietes­ abzie­­len und uns gewisse Verpflichtung ett«aufs­ indem Die Regierung hat, indem sie erklärte,daß sie dieJnartikulir xxijg vom Gesichtspunkte der Beruhig­ung und der Parrisit beantrage,die Verfassungss Fragen­ geworfen. ‚Leider hat Polit­recht, daß die Debatte über Diese Frage nur Br Werb­ habe; es ist dies ein Verdienst der Regie­­rung. Das konstitutionelle Gefühl eines Landes kann duch Taten wohl verdunkelt werden ; die Anhänglichkeit der Nation an den Kon­stitutionalismus aber kann weder doch Dienstfertigkeit nach oben, noch duch Geschielichkeit nach unten ausgerottet werden. (Beifall links ; Bewegung rechts.) . « ervenpecgern—sährtersort—die Inartikulirung,weil dieselbe die Billigung, der Besitit der Regierung bedeuten und weil sie die Hände des Neichttages bezüglich der Konsequenzen­­ derselben binden wirde. Hiezu kommt noch, daß der Gejegentwurf nit in gehöriger Form unterbreitet worden it. Ein ähnliches Vorgehen, wie die Snartituiirung des Berliner Vertrags unter die Gefeße, it ohne Beispiel in unserer Berfaffung. Denn eg sind uns Fälle bekannt, daß Verträge unartikulirt worden sind, dieselben waren aber entweder solche, die unsere innere Rechts­­ordnung modifizirten, oder solche, meldhe blos zwischen einem andern Staate und dem unsrigen abgeschlossen wurden. Daß aber ein Ver­­trag inartifuliet werde, ‚der u. U. auch fremde Staatenbildungen " enthielte, und daß die Monarchie sie Durch das Gefeg verpflichte, alle Bestimmungen des Vertrags einzuhalten, ja daß der König einen Eid darauf leiste, ist beispiellos, und es st seiten 8. der Negie­­rung ein leichtsinniges Vorgehen, daß sie nicht anzeigte, zu welchen Zwecke und welche Theile des Vertrags sie unartikulirt zu sehen wünscht. Der Minister-Präsident hat betreffs der Konsequenzen der Inartikuiirung beruhigende Erklärungen abgegeben. Leider hat Der Minister-Präsident­­ selbst darauf aufmerksam gemacht,­ daß seine früher abgegebenen Erklärungen nicht in Betracht gezogen werden können, ber abgesehen davon hat er bezüglich solcher Dinge be­­ruhigende Erklärungen abgegeben, die si von selbst­­ verstehen, so z. B. weiß Jedermann, dab zur Annerton eine­ legislative Bestim­­mung nothwendig ist Hingegen hat er und nicht bezüglich derjenigen Konsequenzen beruhigt, welche aus der Inartikulirung­ natürlicher­­­weise resultiren, wie z. B. bezüglich der Kosten der Ofsupation. Uediigend möge er auch seine Versprechungen abgeben; die Oppo­­sition wird darüber wachen, daß ü­ber Die Konsequenzen der striktesten Interpretation der Inartifulirung nicht hinausgegangen werde. Zur Frage, ob zur­ Geltung gereifter Bestimmungen des Berliner Vertrags die Zustimmung des Reichstags erforderlich sei, sagt Redner, in Oesterreich sei verfassungsgem­äß zur Giftigkeit, die Zustimmung des Reichsraths nothwendig ;­ aber der Minister-­präsident sagt, wenn er auch die Smartitulieung verweigert, To it der Vertrag doch verpflichtend! Und das nennt er Warität. Welchen Zweck hat also die Vorlage? Er sage es doch, wenn auch nun mit Rücksicht auf die eigene Partei. (Heiterkeit) Ormay sagte, die Snartitulwung sei nur eine Sormalität, Jótai sprach immer nur von dem Recht der Krone der Kriegserklärung, und als ob nicht von der Belastung des Reiches die Rede wäre, also Tipa sage doch seiner eigenen Partei, wozu die Vorlage gut sei? Man behaupte aber wenigstens Eines nicht, daß sie zur Wiederherstellung der Rarität nothwendig sei. Aus dem $. 28 des G.­U. XII. 1867 weist Redner nach, daß gerade aus dem Gesichtspunkte der Parität die Zustimmung des Reichstags erforderlich sei und auch aus den jüngsten Berathungen der Delegationen gehe hervor, daß jene Zusti­mmung als nöthig betrachtet wurde. Man zog die Vorlagen in der österreichischen Delegation zurüc, bis der Wiener Reichsrath sich über den Vertrag ausgesprochen, und in der ungarischen fsz pendirte man die definitiven Beschlüsse, bis der ungarische Reichstag den Vertrag verhandelt. Das Beispiel vom Schönbrunner Frieden — das Tipa angeführt — sei schlecht gewählt, weil Dies ein Faktum aus fliwmischen anormalen Zeiten sei, das nicht für fest falle. Was die Frage des Rechtes betrifft, sagt Nedner, daß man die Kronrechte nicht beschränken wolle, aber in seinem einzigen Staate mit Ausnahme des autok­atischen Nußland, fönnte der Herrscher souverän ohne Zustimmm­ng einen solchen Vertrag schliegen. Wenn nun Tipa jagt, binden wir nicht die Hände unseres Staates, To it es nothwendig Hinzumeifen, daß in allen wirklich konstitutionellen Staaten die vorherige Zustimmung des Parlaments nothwendig sei. Wenn man sich auf England beruft, 10 vergeffe man doc auch nicht die große Macht des englischen Varlam­ents, das jenes formelle Recht der Krone besäßt, weil es die unbeschränkte Macht gegenüber dem­ Ministerhm hat, welches den von der Krone abgeschlossenen Ver­­trag auszuführen hat. de Wenn wir dieselbe zwingende Gewalt besäßen, wie sie das englische Parlament befist, überließen wie gern der Krone die eng­­lische Prärogative. Gegen SHkai sagt Nedner, dieser schmeichle immer der­ äußerten Linken, weil er vorausfegt, sie strebe nicht nach der Regierung (Heiterkeit) ; dann demonstrirt er immer gegen die Russen ; freilich füge er stets hinzu, es sei noch nicht 12 Uhr, sondern erst 11 Uhr, und man habe noch Zeit zur Ueberlegung. (Heiterkeit.) Sökai sagte gestern, wenn nur eine andere Großmacht beantragen wollde, daß Die vorherige Zustimmung des Volkes nothimendig sei, so wollten wir die Näcjsten sein, die ein solches Prinzip aufstellen. Nun, eine solche Macht gibt es, Frankreich, das in der 18­5er Ver­­fassung diese Bedingung aufstellt. (Heiterkeit.) 5 Der Minister-Präsident_ hat der Opposition den Vorwurf, ges macht — sagt Redner zum Schluffe — sie disfusive den Berliner Vertrag nur deshalb so hartnädig, weil sie auf diese Weise einen Plan­­wechsel zwischen der Opposition und der Regierungspartei herb­it führen will. Dem gegenüber erklärt Nedner, so oft die Regierung eine schlechte Politik mache, sei die Opposition verpflichtet, deshalb die Regierung anzugreifen (Lebhafter Beifall Iinis) und zwar selbst dann, wenn die Negieruug die Situation so gründlich verdorben hat, dab man sie — wenigstens im Momente — nicht verbessern kan. Was hatten übrigens diejenigen Angriffe, welche der jenige Minister-Präsident durch 7 Jahre von den oppositionellen Banten aus gegen die jeweiligen Negierungen richtete, für einen anderen Zweck, als den, die Negierungsgewalt zu erringen. (Lebhafter Bei­­fall Links.) Dies war dein einziger Zweck, denn im Minster-Fau­­teuil hat er auch nichts Anderes und nichts Besseres gethan, als die früheren Negierungen. (Heiterkeit und Beifall Ins.) Koloman Tiha hat als Führer der Opposition das Ministerium Bitt-Ohyczy da­­duch gestürzt, daß er die Erhöhung der Steuern, bevor die Steuerkraft des Landes durch entsprechende Verfügungen gehoben wurde, verweigerte. Die Minister schieden in Folge dessen von ihren Sike, welche dann K­oleman Tiba mit seinen Bundesgenossen einnahm. kaum saßen sie aber in den rothen Fauteuils, als sie genau denselben, bei­­nahe gar nicht geänderten Steuergefeg- Entwurf, megen weilen das frühere Ministerium gestürgt worden war, als Regierungs-Vorlage im Abgeordnetenhause einbrachten. (Beifall Iinls.) Welchen Zweck hatten die riesigen Versprechungen, welche Kolonan Tia als Führer der Opposition in Betreff der Entschädigung in Angelegenheit der Vek­ehrungssteuern, in Betreff des Freihandels, in Betreff der un­abhängigen ungarischen Bank­städte, V­ersprechungen, welche bis­am­tlich Später seine Erfüllung fanden. (Lebhafter Beifall [intl.) Meder bespricht hierauf die verschiedenen Phasen der Bank­­frage und bemerkt dann, die Behauptung des Minister-Präsidenten, daß die Opposition nur deshalb so eingehend debattire, weil sie die Minister-Fanteuile erstürmen wolle, sei eine Verdächtigung ; der Minister-P­räsident sei allerdings berechtigt, sich auch Dieffes Argu­­mente zu bedienen, dann aber der Redner ebenfalls berechtigt, darauf hinzu­weisen, dach Koloman Tipa, der durch 7 Jahre als Führer der O­pposition Versprechungen machte wie ein Gigant, durch 4 Yale aber als Minister-Präsident so handelte wie ein Zwerg (Lebhafte Zustimmung [ints), bei seinem Opposiven auch keinen andern 3wed hatte, als zur Regierung zu kommen. (Lebhafter Beifall ImfS.) Gegen Bolit gewendet macht Nechter zwei hauptsächlige Ber­merkungen. Bolit hat erstens behauptet, daß die orientalite Frage eine slavische Frage sei, und zweitens, daß er die Regierungs-Vorlage nicht annehmen könne, weil die Politik der Regierung flauen­­feindlich sei. Die erste dieser Behauptungen ist ganz unbegründet, denn auf der Balkan-Halbinsel existiren doch, auch Griechen, Alba­­neren und Rumänen. Die orientalische Trage ist eine K­rage des europäischen Gleichgewichtes und deshalb haben­ die Slaven kein Recht, sich als den einzigen bei der orientalischen Frage interessirten Borisstanun hinzustellen. (Beifall Tinis.) Die zweite Behauptung Bolivs muß die­­ Besorgnisse, welche­­ die Negierungspartei noch in der Adresse ausdrüdte, gänzlich zer­­streut haben , sagt doch ein Slave, daß die Politik der Negierung slavenfeindlich sei. Aber weshalb äußert sie dieser Slave in diesen Sinne? Weil gewisse Faktoren der Monarchie si anfangs den innerhal­b der Monarchie wohnenden Slaven näherten, später aber ihr Verhalten änderten. Dieses Steden in der Tavenfreu­ndlichen Tendenz ist es, weshalb Bolit auf die Negierungs-Boliitit schlecht zu sprechen it, deshalb mißbilligt er die Offupation. Allerdings hat die Okfupation einen Theil der Slaven in Aufregung verlegt, aber nur die auf der Balkan-Halbinsel wohnen­­den Slaven, denn die Gehen und die Kroaten feierten die Okkupa­­tion mit L­­uminationen, zum Beweis hessen, dad ihnen der Födera­­lismus mehr am Herzen liegt, als das Schicsal der ausländischen Slaven. (Beifall fints.) So lange ü­brigens Jemand Mitglied des ungarischen Reichstages­­­, sollte er sein Votum von den Interessen Ungarns und nicht von jenen eines einzelnen Stammes abhängig machen, denn sonst Kanıı die Opposition mit einen solchen Abgeord­­neten wohl bei der Abgabe der Bota übereinstimmen, aber Arm in Arm fart sie mit ihm nicht gehen. (Lebhafte Zustim­mung Kirls ) .In Betreff des Hinweises des Minister-Präsidenten darauf, daß die Opposition Hinsichtlich des Berliner Vertrages schon einmal­­ eine Niederlage erlitten habe, bemerkt a­n die Oppo­­sition werde bei der bevorstehenden Abstimmung wahrscheinlich wieder in der Minorität bleiben, allein die ML ora AJ­BA werde da­­bei nicht auf Seite der Opposition, sondern auf Seite der Regierungs­­partei sein und Deshalb em­pfiehlt er dem Hause ,die Annahme des vom Renner eingebrachten Gegenantrages. Anhaltender lebhafter Beifall und Applaus links.) 1 Nach der Rede Szilágyi’s,die nahezu zwei Stunden währte ,prach Minister-Präsident Tipa, sich in seinen Ausführungen gegen den Vorredner, gegen Eötvös und Polit Behrend. Wir kommen auf die Rede im Morgenblatt zurüce Nach persönlichet­ Bemerkungen Eötvös’ und Bolits, auf welche wieder Tipa Kurz replizirte, fand die namentliche Abstimmung statt, welche folgendes Resultat ergab: ; | tral-Ausschuß empfohlenen Modifikation­­ (Weglassung der —. . . e. l R 85 "ge Die Theiß­eberfäwendung. Der Bürgermeister von Szegedin fordert auf Grund an ihn ergangener Anfragen die nachstehenden Bermißten auf, in ín Die Lage zu fegen, über ihren dermaligen Aufenthalt Auskunft zu geben.­­ Der Lieutettant Nadenich in Fünflichen sucht den Güter­­direktor von Algyő Fohant Nadenic. Ludvoig Dobrzyniecz­y in Drohobiey sucht den Inspektorat3- Eigeniene Dobrzyntieczkip. sz in Baja suht die Schauspielerin Eteffa Ne­­metha. Samuel Lichtm­ann in Szerencs sucht die bei Hexen Leopold Adler wohnhaft gebesenen Schülerinen Grünn. Herr und Frau Uslar in Wien suchen die Witwe Elisabeth gátai und ihren Sohn. Glanz Sarih im Komotau sucht den Lehrer Familie. ? 3­­ . Menyhard in Temesvár, Sofefstadt, sucht den Kataster-In­­genien Georg Domian., 2 álá Witwe Toldi in Naflospalota suhht den Mesger Emerich 2­0 t. — Der Titeler Bezirksrichter Szabó sucht den Realschul- Lehrer Sza«b»d. » Dr.Liptatm Halmcsucln Herrn Pcml Bodvax)und dessem Familie­­re Albert Goriesnigg in Budapest sucht den Fünfgl. Steueramts- Beamten Alois Goriesnigg.­­ Der Zuderbäder Emerich Maczér in S-U-Ujhely ver­­mißt seine gesammte Familie und alle seine Angehörigen. Sr Sofef Eder in Graz sucht den penf. Finanzaufseher Sofer­anz. Daniel­­ Rovács, Telegraphenamtsleiter in Jaßbereny, sucht­en Bahnmaschinisten Paul Maretta und dessen Fa­­milie. Stefan Stoll in Habfeld sucht Gohamı Stoll und dessen­ Familie Elise Defeffy in Graz­­.. Merstallinger fugt den Geometr Leniter v. Tannenberg. Franz Wien Detter. Stefan Aradi in Alt-Moravicza sucht die Witwe Fran la Zavoda und deren Mutter. Gtella Nottmann in Temesvár sucht Frau B. Kovesia. Nofef Ks in Straßburg sucht seine Mutter Marie ©­za­­bados und seine Geigmi­ter. Frau Sofef Bándor in Gran fuht Yohann Szoloviecs. Die Seebehörde in Bola fuht die Familie des Ma­trosen Alszander Sole ( vdög). E­in fügt den Thierarzt Franz , .Zzegedi Naptó" polemisirt in einem Leitartikel gegen die, in einer der jüngsten Parlamentsreden des Minister-präsidenten enthaltene Anklage gegen die Stadt Szegedin, welche die Her­­absäumung des Ausbaues der Dämmme die Hauptschuld an der Katastrophe trage. Das genannte Blatt stellt den Sachverhalt folgenderm­aßen dar: Die Stadt Szegedin verschob den Ausbau der Däm­me, weil die Erhöhung der Mielebahn-Damm­e’auf gemeinsame Kosten der Stadt und der G Eisenbahn-Verwaltung geplant war. Diese Erhöhung erfolgte jedoch ebenfalls nicht, weil die Organe der Regierung und der Alföldbahn den Damen sie hoch genug erklär­­ten, und bis zum Momente der Katastrophe behaupteten, ein duch den P­ercsoraer Damm hereinbrechendes Hochwasser könne das Mir­veann 008 Alföldbahn-Dammes nicht erreichen. Beim Ministerium des Ner sind nach dem heutigen Aus­weise im Amsblatt bisher 544.676 Fl. I Ív. an Spenden für die Theißthalile der Schwenmten eingegangen. 62 a­­uf den Sammlungsbogen des Klubs der Liberalen Bartei sind für die Theiküberschwenmten neuerdings gezeichnet worden: Georg Elekes 50 fl., Oxas Guido K­aratsonyi 50 Fl., Baron Simon Nevay 100 fl., Franz Krajtsit 25 fl, Ludwig Lepai 30 fl. Summe: 255 fl. — Somit minden gespendet: Laut­ des ersten Aus­­weises: 10.902 ff., des 2.: 647 fl. 75 fl., des 3.: 160 fl., des 4. : 350 ff., Laut des obigen Ausweises 255 fl., zusammenz; 12.314 fl. 70 EB.­­ 63 x Der „Budapest English Conversation­ Club“ veranstaltet am Donnerstag, 3. April, im der Nedorte ein mit einem Tanzkränzchen verbundenes Konzert, bei welcher Gelegenheit auch ein englisches Lustspiel und Neger-Chöre zur Aufführung kommen werden. Das Neuerträgnig it für die Heberschwenmten von Szegedin bestimmt mit fungiven als Breotektoren die Herren Edmund D­ons­on, engli­­scher, Etagen­­, Ball, amerikanischer Konsul und Here Professor Inn Bambery. Fräulein Laura­ Helvey wird bei dieser Gelegenheit englische Lieder singen. Den in Szegedin durch die Uebershmwendung mit den Berkuft des Laufenden Schuljahres bedrohten Schülern der Balls­, Dynmafials, Neal und Handelsschulen wird unentgeltlich in „den Loyalitäten des Dr. ©. 3. Blüker, Bolfstheatergasse Nr. 16 in Budapest, ein Asyl geboten und zwar nebst Wohnung und Auf­fst­and die Möglichkeit, den Schulbesuch fortzulesen. A —· . und feine Das Abgeordnetenhand wird — wie „Gauetertes” erfährt — seine Sigungen am 5. April fiktiren und am 25. April wieder aufnehmen. Wahrscheinlich wird dann zuearst der Forst­­geseh-Entwurf in Berathinig gezogen werden. == S in den ‚leitenden Kreisen der Oesterreichischertnga­­rischen Bank befaßt man sich — wie „Beiti Naplo“ erfährt — mit dem Prinzip, in Bezug auf die Kreditgewährung eine Einthei­­lung Oesterreich und Ungarns nach Bankfilialen vorzunehmen, so daß jeden Bankfiliale ein gewisses Territorium zugewiesen w­u­rde. Diese Eintheilung hätte­ in erster Linie die Bedeutung, daß, während bisher nur an, dem Drie bes Filial3 anfällige Firmen Wechsel zum Gironpte einreichen konnten, fortan K­aufleute 008 ganzen zu dem Filiale gehörigen Bezirkes ohne Intervention einer am Site­becs Filial3 ansälsigen Firma die Einweihung vorzunehmen berechtigt wären. Diese Reform, welche bei der nächsten Generalvathy-Sigung in Verhandlung genommen wird, wide den Provinz-Kaufleuten wesentliche Srediterleichterung gewähren. f Aus den Zeindslage. Prafivent GH­y­czy eröffnet die heutige Sigung­ des Abgeordnetenhasses nach 10 Uhr. — Schriftführer: Barosz, Horváth, Molnár — Auf den Ministerrdauteud­s: Tipa, Trefort, Sende, VÉNY, Bederovicz. Nachdem dasttokoll authemiziert worden,1uchdet Prk­ i­­n T-sident,daß der zum Abgeordneten gemählte GrafoudoKn rätsottyi sein Wahlprotokoll eingereicht habe,dasselbes wird funden,ständigen Petrifikation­s-Ausschuß gewiesen­—Sig­mund Esata­r hat eine dringliche Jnkerpellation an den Kom­m­nikations- Minister gerichtet in Angelegenheit de StadtCskingrad —Der Indemnitätsgesetzs Enthirs wird in dritter Lösung votirt und hierauf die Debatte über die Inartikulirung des Berlincher­­A t­ texges fortgesetzt. D­­­­­­ er von 443 verifizirtenl Abgeordneten sti­m­m­ten 208 mit Ia, 154 mit Nein, Pr­äsident stimmt nicht, abwesend sind 89 Abgeordnete;­ die Vorlage ist demnach mit einer Menjorität von 54 Stimmen (darunter nur 11 Kroatische Abgeordnete) als Basis der Spezialdebatte angenommen. In der Spezialdebatte wird der Vertrag mit der vom Zen­­( 1 Worte „wird zur Kenntniß genommen“) acceptirt. B. Baris, 24. März Dörig-Korr) Die Parlamente und wie Frauen, je weniger man von ihnen zu sprechen hat, desto Leffer sind sie. Seit Grívy auf Gambetta und dieser auf seine Ge­sinnungsgenossen zu Gunsten des­ Kabinetts Waddington einge­wirkt hat, gibt die radikale Opposition vorläufig Ruhe und fühlt sich dieses Kabinet vorläufig sicher. Die gesunde Folge davon ist, daß nicht bei jeder paffenden und unpassenden Gelegenheit interpellirt oder die Vertrauensfrage gestellt wird, und daß die Kammer somit ihren gesehgeberischen Arbeiten genü­gen kann, ohne mit jedem Botum gleich über das Schiefal eines­ einzelnen Ministers, oder gar eines ganzen Ministeriums entscheiden zu m­üsfen und daß man daher endlich wirklich von ruhiger Arbeit sprechen kann, anstatt von auf­­regenden Krisen berichten zur müssen, bei welchen jene gar nicht ge­­deiht. So konnte die Kammer gestern ruhig in der wichtigen Frage der „Noüdfehr der Kammern nach Paris“ mit 315 gegen 123 Stim­­men entscheiden, daß hierüber die , Assemblée Nationale” zur Ab­­änderung der Verfassung vom Senat einzuberufen sei und leiden­­schaftslos über den Leon g­leichen Antrag auf Einlegung einer Engquete zur Untersuchung des Vorgehens des Finanzminister in der Konversions-Angelegenheit mit 300 Stimmen gegen 78 zur­­ Tages­­ordnung übergehen. In der erstern Frage hat das Ministerium den Preis für die Nicht- Anklage der Mai-Minister gezahlt und sich nur insofern engagixt, als es Die Entscheidung doch ‚die „National­­versammlung”“ für die Nackehr forderte. In der rechten Frage dankten die Radikalen für diese Konzession, indem sie in der De­batte über wen­i £­en gl­eichen Antrag Schwiegen und ihn bei der Abstimmung niederstimmen halfen. Die Rechte, in deren Namen Raul Caffagnac das Ministerium in der ersteren und Lengle den einzelnen Minister in Der legteren Angelegenheit auf alle mögliche Art herauszufordern suchte, verfehlte in beiden Debatten vollständig ihre Zwecke, denn Lepere und Leon Say traten, gesrüßt auf die Diesmal wieder mehldisziplinirten Republikaner, sehr sicher auf und so wurden abermals zwei gefähr­­lie Fragen, und zwar diesmal ohne alle Aufregung, glücklich aus der Welt geschafft. [6 | Br . Der Repräsentantenkörper der Stadt Szolnor hat — wie uns berichtet wird — in der am 23. d. abgehalteen Sikung beschlossen, fir die Verunglücken in Szegedin 500 fl., für die Um­gebung 100 fl. zu spenden. Auf den Sammlungs-Bogen sind von der Bür­gerschaft bis Heute zu Gunsten der Theiß-Ueberschwem­mten 1000 fl. eingelaufen. I­n derselben Lisung beantragte Herr Stefan Schefttik­sen, dab eine Sammlung auch für Szolnofer Bürger eingeleitet werden möge, die ebenfalls durch das Austreten der Theiß wie der Zagyva viel gelitten haben, welchem Antrag vom Repräsentantenkörper willig zugestimmt wurde, und hat sogleich der Antragsteller die Spenden mit 100 ff. eröffnet, · « · a 3 Aus B.­Oyula schreibt man uns vom 24. b." Gestern Yriih 9 Uhr langte an das hiesige Prag-K­ommando die ministerielle tele­­graphische Ord­e ein, daß sofort 240 Honved-Neservisten nach Déva Bánya zu Schußarbeiten gegen die dortige große Wassergefahr abzu­­gehen haben. — Noch an demselben Abend begaben sich mittelst Dahn 3 Offiziere und 82 Mann, mit Pionnierwerkzeugen versehen, dahin. Der Rest rückt heute ab. — Die Sebes-Körös sol in gefahr­­droendem Make gestiegen sein. x Folgendes geht uns aus Grongrad zu: An Ihrem sehr gefhästen Blatte vom 17. 5. Sefe id­ eine aus dem „Nemz. Hirlap" übernommene Mittheilung, in welcher aus Esongraad gemeldet wird, daß wir hier am Rande des Bor­derbens stehen und daß die Regierung nichts thut. Ich erlaube nie dem gegenüber folgende Thatsachen anzuführen: 1. hat die Miegier­­ung schon am 5. März einen königlichen Ingeniene nach Csongrad entsendet, der fett damals sich noch hier befindet; 2. hat die Regie­­rung 5000 fl. der Stadt Csongrad als Darlehen geseicht; 3. hat die Regierung s­chon am 1. März eine Kompagnie Militär bieher entsendet; 4. sind außerdem zwei Bataillone vom 66. Infanterie- Regiment hieher­ gesendet worden, welche recht fleißig arbeiten und die zerstörten Dämme nar Möglichkeit in Stand fegen.­­5. hat: Die Regierung 100 Wagenladungen großer 12—14 Schuh Hoher Pflöde bieher gesendet und 100 Wagenladungen Kukuruzstroh,­ ohne daß es von Seite der­ Stadt verlangt worden wäre. Aus den angeführte Thatsachen geht hervor, daß solchen tendenziösen Nachrichten, die ich aus Esongrad oft seie,­ gar mein Glauben zu frienten ist. Selbst aus den amtlichen Telegrammen des hiesigen verdienstvollen Bürger­­­meisters geht zur Genüge hervor, daß wir hier an nichts Mangel gelitten haben, und nur dem Umstande ist es zuzuschreiben, daß wir heute aus jeder Gefahr sind. Inden ich um die Aufnahme dieser Zeilen bitte, zeichne ich ergebenft Armin 5 u ft, d. Sugenieue. Tagesweuigkeiten: :Zur Silbernen Sochzeit Ihrer Maje­­stäten) werden in Sarajevo Vorbereitungen zu Festlichkeiten ge­­troffen. Der hiesige Gemeinderat­ beschloß in seiner Fetten Plenarfisung, eine Deputation von 4 Mitgliedern, den Bürgermeister Muftaj Bey Faay Bafic an der Spite, nach Wien zu senden. — Aus verschiedenen Daten des Landes werden und üb­e­liche Vorbereitungen gemeldet, insbesondere werden sich Mortar, Banjakıla, Tuzla duch­ Deputationen betheiligen. (Die Gemeindevertretung von Marienbad)hat — wie und gemeldet wird — im Sinne des Wunsches Sr. Majestät beschlossen, die aus Anlaß der silbernen Hochzeitsfeier des Herrscher­­paares projektieten Festlichkeiten zu unterlassen und statt­dessen erste Subskription einzuleiten, welche bis heute den Betrag von 600 Gulden ergeben hat, wovon 400 fl. für die Heberfehnenmnten in Szegedin und je 100 fl. für die Abbrändler in Neumarkt und die Berunglücken in Bleiberg der E. Tf. Bezirkshauptmannschaft Tepl zur weitern Verfügung eingesendet wurden. Bermählung. Wie man uns mittheilt, findet in den ersten Tagen 8:3 Mai die Bermählung des Herrn Grafen Arthur Nugent mit der verwitweten Gräfin Marie VBosiffy statt. Graf Nugent ist Oberst in Bension, Großgrundhesiger, ungarisher Magnat und römischer First. Gräfin Vojfffy, geb. v. Ditrovics, it Die Mutter 208 von Klagenfurter Duell Her benannten Grafen Janlo Vojkffy, melch Lesterer sich im Jänner mit Ott Gräfin Bana Fugger-Babenhausen vermählt hat. Meteorologische Anstalt.­­ Der Landes-Agri­­kulturverein hat Heren Dr. Banl Hoitiy aufgefordert, u­r Angelegen­­heit der Errichtung einer meteo­rologisgen Anstalt ein Moojett aus­­zuarbeiten. Nach­ diesem Entwurfe würden vorerst nur die Alfelder und die in den Niederungen des Landes inwohnenden Landıwirthe überhaupt Berichte erhalten, auf die Bewoohner der hochgelegenen Bunkte Edımte vorerst nicht verlektiwt werden. Die Berichte mürden täglich derart versendet werden, Daß sie um 8 Uhr Morgens an ihrem Besti­mmungsorte anfangen, so daß Ledermann am vorher­gehenden Tage Morgens bereits wüßte, was für Wetter für den nächstfolgenden Tag in Aussicht jr. Für die Berichte wü­rde jeder Adressat monatlich einen Prämumerationspreis von 1 fl. 50 fl. zu bezahlen haben, die Wortgebühr von. 30 fr. per Monat mit in:­begriffen, so daß der Verein eine Einnahme von 12 fl. 20 fl. nach jedem Berichte hätte. Mit tausend Abnehmern wären die Errich­­tungs­- und Manipulationskosten gedecht. (Delegirungen.) Die Bezirksvorstehungen haben dem Magistrate Asweise über die von ihnen, in Gemäßheit des Ge­neralversammlungsbeschlusses vom Sabre 1878 vorgenom­mene Grafitirung von Kellerwohnw­ngen sind anderer fanitätswidriger Qu­artiere vorgelegt. Die Zahl derselben beträgt im I. Bezüt 92, im H. 108, im II. 62, im IV. 68, im V. 145, im VI. 98, im VII. 156 (am I. Dat d. 8. werden noch weitere 200 Kellerwohnun­­­gen delogirt), im VIII. Bezirk 421 Wohnungen, von welchen indes 213 hergestellt und wieder bewohnbar wurden, im IX. Bezk­t 156 Wohnungen und im X. Bezirk 110 Wohnungen. Polizeinachrichten. Der Fabrik­-Arbeiter N­ie­mann wurde von seinem Weide einen Tag und eine Nacht lang in allen seinen Stammgasthäusern vergebens gesucht, ad man befürch­­tete schon ein Unglück. Das räthserhafte Verschwinden wide endlich doch Neumann selbst in folgender Weise aufgeklärt: Am Sonntag Nachts verirrte er sich im betrunfenen Zustande auf den Balvinplas, wo er sich kaum mehr auf den Füßen halten konnte. Dort sah er einen Bauernwagen ohne Pferde stehen, den er sofort bestieg. Er legte sich in dem auf dem Wagen befindlichen Heu zuwecht und schlief ein. Bald darauf tam der Bauer mit seinen Pferden, spannte er und Fuhr, ohne den Baffagier im Heu bemerkt zu haben, nachhause nach Aporta, wo Neumann durch den überraschten Bauer auf dem Wagen gefunden und aus dem Schlafe gerüttelt wire. Mad einen siebenstündigen Fußmarsche laugte der bereits als todt beweinte Neumann wieder hier an. — An der Ehe der Stationsgasse und Ringstraße wurde gestern Abends ein unbelannter Kutscher auf seinen Wagen vom Schlage gerührt. Er starb während des Trans­­portes nach dem Spital. — In der Savasgasse im Hause Nr. 3 wurde ein ca. 3 Monate alter Knabe gefunden, welcher zu den Granen Schwertern in Pflege gebrach worden it. Selbstmörderische Studenten) Su SA Uhely Hat sich am 22. d. der L4jährige Stefan Zadar, Schüler der 5. Gymnasialftaffe mittelst eines Bistorenschusses entleibt. Bis 8 Uhr Abends befand er sich im Hause eins Bekannten, wo er sang und guter Dinge war. Dann ging er nach Hause, begab sich in Der Gar­­ten und erschop si dort. Die Hausleute hörten der Knall, sie ver­­wundeten aber nichts Arges, und erst am nächsten Morgen wude die Leiche des jungen Selbstmörders gefunden. Als Motiv des Selbstmordes — so Schreiben „Magyar Lapol” — wird erzüdít, daß er verschiedene, von seinem Vater ihin­zugenommene Summen fie unrechte Zwecke verwendete und die Dinge seines Vaters Fürch­tete, dersen A­ntunft bevorstand. Man fand zwei Briefe bei dem Unglück­­kichen. Der eine war an seinen Vater gerichtet; er sagt darin jener Tamifte Lebewohl, bittet­ sie, sich seitrerhalben nicht zu grämen und wicht Danach zu forschen, wohin er das gesandte Geld und die Ahr gethan habe. Der zweite Brief war an einen seiner Freunde gerichtet und lautet ungefähr folgendermaßen: „So habe meinen Entschlus ausgeführt; überbringe meinen Scheidegenß allen meinen Freunden: So grüge und Füffe 6. (der Name eines Mädchens) und sage ihr, sie möge zu meinem L­eichendegenann­te herauskommen.“ Sr Saros-Batak hat si am Samstag Mats ein Jurist erfipoffen. Die Ursache seines Selbstm­ordes ist unbekannt zu einem zuwidgelasfe­­nen, hum­oristisch gehaltenen Briefe bittet er seine guten Freunde,­ ihn hübsch anzutreffen, „denn wer weiß, vielleicht gibt man zu der andern Welt etwas auf die Mode.“ ® (d­r Gelegr. Depefihen 0. , Aefler Sopo, Szegedin, 27. Märvz. Orig-Telegr) Wir haben, fortwährend Negenwetter, der Wasserstand it im Flußbett mn 3 300, in der Stadt um 2 Zoll gefallen. Sek­ionsrath-Berezelly vom Lustizz­­ministerium weilt hier, um die nöthigen Verfügungen­­ wegen der Berichtsbarkeiten zu treffen. Die Hier anwesenden Komite-Damen vom Pester Frauenverein übergaben gestern­ dem Kifindaer Frauen­­verein zwei große Kisten Kleider zu Bertheilung an dort befindliche Szegediner Flüchtlinge und it eine weitere von Budapest bieher adifirte Sendung für die in Mal Befindlichen bestim­mt.­ Die Damen sind unermüdlich t­ätig; in den zwei neuerrichteten Volkg: _

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