Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1885 (Jahrgang 32, nr. 1-25)
1885-01-13 / nr. 9
(Einzelne Nummern Do EEE TFT in allen Bereihleißfofalen.) Badaweft, 13. Jänner. — Mt ohne Gemugthunng Fonstativen wir die Thatsache, daß Die Bewegung, die unter dem Schlagworte der „mazedonischen Graussamfeiten“ in Kurzem mit großen Geräusch inszenirt wurde, im sichtlichen Niedrigange begriffen ist. Die Agitation hatte von Haus aus keine innere Berechtigung und sie wurde von der gesammten nicht-bulgarischen Bevölkerung Mazedoniens, der walachischen sowohl wie der griechischen volltändig perhorreszirt. Aber diese Thatsachen allein hätten vieleicht nicht hingereicht, ihr das Lebenslicht auszublasen. Ein Orient haben wir es schon erlebt, daß Agitationen ebenso unbegründeter Art die ganze Ballan-Halbinsel in Alarut verlegt und den Frieden Europas gefährdet haben. Wenn die Affaire diesmal friedlich abzulaufen und einen ruhigen Ausgang zu nehmen scheint, so ist dies vor Allem der Thatsache zu danken, daß die inszenirte Agitation von augen her absolut feine Ermunterung und Untersugung gefunden. Daß die Cchimerzenstufe, die von den verschiedenen mazedonischen Komitis ausgestoßen wurden, selbst in den maßgebenden Kreisen Rußlands ohne Wiederhall geblieben, von der Öffentlichen Meinuung in England aber sehr fahl und ungläubig aufgenommmen worden sind. Diese Erfahrung hat unstreitig . Höchst ernüchternd auf Die ganze Bewegung gewirft und selbst der geistige Urheber derselben, der Purfeine in diesem Falle übel angebrachte Humanitätsschwärmerei der panflavistischen Agitation das Material geliefert, der Publizist Emil de Laveleye sieht sich mit veranlaßt, abzimuiigen. Er veröffentlicht in der „Ball Mall Gazette einen Artikel in dieser Richtung, Der in mehrfacher Hinsicht bemeffenswerth erscheint und den wir nachfolgend üt. seinen wesentlichsten Stellen reproduziren. Zaveleye begimmt mit einer Verwahrung gegen die Supposition, daß er auf suffische Ordre arbeite und bemerkt, da er in der „Contemporary Review“ die Ossupation Bosniens durch Desterreich- Ungarn gebilligt habe, ohne darum es Agent Desterreich- Ungarns zu sein. Er führt dann fort: „Die konservativen Journale sind der Meng, dab das große Ziel, welches ich im Auge habe, darauf gerichtet sei, einem Hit stand ver Gährung und ‚der Nevelte auf der Balfan-Halbinsel hervorzurufen. Brauche ich zu sagen, daß dies vollständig unwichtig ist? Von Anbeginne an verlangte ich nur, zwei Maßnahmen, vie sech Teicht gewährt werden konnten und die in der That das Einzige und, was unter den gegenwärtigen Verhältnissen zw erlangen ist: 1. daß England die beiden Bize- Konsulate ineunern Mazedoniens, die vor etlichen Jahren aufgefaslen worden, wiederherstelle und. 2. dab die Freunde der mazedonischen Maja) von Zeit zu Zeit ‚im Landes veröffentlichen, der den Parlaments-Mitgliedern und Ministern der europäischen Großmächte einzufehiden wäre, als Erinnerung an die Verpflichtungen, die sie in Berlin eingegangen, zu Sicherung bofarer Institutionen und der Bitegschaften die Sicherheit und Ordnung im vereuropäischen Tirleir — Wenn die Sympathie, die mir die Bulgaren entgegenbringen, mich autoristren, frei zu ihnen zu sprechen,, so wende ich nich an, Sie folgendermaßen: Gebet Acht, die unglückige Hajah nicht gegen ihre Unterwrnder aufzuweiten. Sie würde erbammungslos von den Türken lo werden und Niesmano wide ihnen zu Hilfe kommen. England, voll beschäftigt in Egyptein, darf mit der Pforte nicht streiten ud Nußland, mit den beiden anderen Satfermächten,, Hat versprochen, den Status quo an der unteren Donau einzuhalten. Erin Nus zu den Waffen würde unter solchen Umständen mehr als unsinnig sein. Leget Eine Sache so oft als möglich vor der öffentlichen Meinung dar und appelliret an den arten Bismarck. Der Vertrag von Berlin wide unter seinen Arspizien signirt, es ist deshalb ein Ehrenpunkt für ihn, daß die Meufel des Bertrages nicht todte Buchstaben bleiben. Der eiserne Kanzler ist ein guter Christ nach feier Art und erst vor Allem ein Br Denziger. Er hat Jen games Leben seinen Lande gewidmet, essen Größe sein Höchstes Ziel war. Diese beiden Charaktereigenschaften mögen ihn wohl bewegen, den Klagen der Bulgaren ein willig Ohr bleiben. Als Christ kan er sicht gleichgiltig einer Verwaltung zu eben, welche die reguläre Vernichtung einer Anzahl seiner Glaubensgemossen in Mazedonien zuläßt, und als Dentscher Fanev nur auf die ökonomische Enteilung dieser schönen Provinz bedachte. Sobald die Eisenbahn Belgrad—Nifeh—Branja—Galoniki vollendet sein wird, wird das ganze Land der kommerziellen Aktivität Oesterreich- Ungarns und Deutschlands offen sein. Wen Mazedonien infolge des Mangels an Ordnung und Sicherheit verarmt bleibt, wird es für die fremden Erzeugnisse mit einen diftigen Markt abgeben und alle imdustriellen oder Bergbau-Unternehmmungen unmöglich machen. Die Etfendagn — feldít würde sich als nublos — ermessen. Wenn aber andererseits die Ordnung iie Lande emplich etablirt wäre, milde dasselbe einen wichtigen Ausgangspunkt für den englischen, italienischen, deutschen und österreichisch-ungarischen Handel bilden. Erst Bismarc hat ımn ein Wort zu sagen und der Drittel 23 des Berliner Vertrages wird ohne Schwierigkeit und ohne das ein Tropfen Bhrtes hierüber vergosfen wird, durchgeführt werden: Ihr sehet also, meine bulgarischen Freunde, an wen ihr euch zu wenden habt! Aber überdies müßten die Schwierigkeiten zwischen Serbien und Bulgarien sofort geschlichtet werden. Nichts ist beteibender, als dieser Streit zwischen dem beiden jungen Staaten, die Cines Gimes sein sollten, im der Verfolgung des großen Bieres, ihre geflammte Nace_ auf der Balfan-Halbinsel zu emanzipiren.Es gibt einen einfachen Weg, eine derartige Foderation vorzubereiten, ohne im Geringsten die Empfindlichkeit der Großmächte zu erregen. Befolget das Beispiel der niederländisch und flämisch sprechenden belgischen Patrioten, die alljährlich einen Kongreß abhalten für die Förderung und Entwicklung der niederländisichen Nationalität und Literatir. Wenn Literaten, Philologen, Historiker, Schriftsteller und Patrioten jeder Art in Serbien und Bulgarien sich zur VBegründung eines Literarischen Stongresses vereinigen, um die historische und archäologische Forigung zu eummurtern und jegliche Gedankenarbeit zu fördern, so wurde dies ein Band der Freundschaft um beide Staaten schlingen. Selbst die Tiefen, von welchen uns gesagt wird, daß sie so große Freunde der Zivilisation sind, könnten solch ein Werk des Friedens, der unwissenschaftlichen und literarischen Forschung nur billigen, einen Bericht über die Lage des: Aus dem Beichetage, der Tagesz Anch heute befand sich das Budget des Ministeriums für Oberbau, Handel und Gewerbeanordnung des Abgeordnetenhausses. Der erste Redner,Graf Stefan Keglevich,entwickelte seine bereits anläßlich der Generaldebatte angekündigtenj Ansichten über die Bodenverbesserungen,und hörte das ziemlich gut besuchte Haus das von dem Redner bis ins Detail ausgearbeitete Projekt, welches,in der Errichtung einer große Bodenverbesserungsbattk gipfelt,aufmerksam an,obgleich dasselbe offenbar mehr für ein Fachpublikum berechnet war.Um dem Auditorium das Zuhören zu erleichtern,war Graf Keglevich von der Höhe der letzten Bank herabgestiegen,in welcher er vor sechs Wochtestseitefenfationelles Debut abgehalten und er hatte sich heute hart hinter der Ministerbank positrt. Nach Erschöpfung des Kapitels voxt der Wochenmelioration besprach der Redner eingehend das des landwirthschaftlichen Kredits,wobei er Graf Kårolyi gegenüber bemerkte, nicht das Minimum,sondern das Maximum der Wechselbeträge sei zu beschränken.Zins Verbesserung des Hypothekar-Kredits empfahl er die Errichtuug von Kredit-Genossenschaften,wie er solche im Barser Komitat kreist.An dem Zustandekommen solcher Reformen müßten alle Faktoren in selbstloser Weise theilnehmen.Die Legislative müßte aber vor Allem das Grundbuch einer radikalen Reform unterziehen. Zum Schlusse besprach Redner die Rolle,welche den Eisenbahnen in dem Werke der landwirthschaftlichenYieform zufällt,und nachdem er auch noch die Gesellschaft der Weinproduzenten der Aufmerksamkeit der Regierung empfohlen,schloß er seine mehr als anderthalbstündige Rede mit einigen Bemerkungen über die brutale Kampfeise der Opposition, welche Anschuldigung Gabriel Ugron ud Herman energisch zurückwiesen. Gegen das Budget sprach sodann Albert Szentfirályi, der in langwierigen, aber von der Opposition mit lebhaften Beifall aufgenommenen Ausführungen die Vortheile auseinandersetze, welche ein billiger Handelsvertrag mit Oesterreich, die Errichtung von Konsum- Zwischenzollschranfen und die Freigebung des Tabakbaues für unsere Landwirthschaft im Gefolge haben würden. Guido Baußnern erklärte als nächster Renner die Konstituirung eines mitteleuropäischen Zollbundes als das einzige , Mittel gegen die überseeische und russische Konkurrenz. Sollten die Negierungen Frankreichs, Deutschlands und Oesterreich-Ungarns sich zur Anwendung dieses Mittels nicht entschließen können, so sollte das ungarische Abgeordnetenhaus einen Abgeordneten Kongreß dieser drei Staaten imitieren, der diesen Zollbund beschließen würde. Dieser internationale Kongreß von Volksvertretern könnte sich zu einer bleibenden Rechteinstitution für das gesammte gebildete Europa herausbilden. Dieser Führe Vorschlag wurde vielerseits recht wohlgefällig aufgenommen. Hierauf ergriff Minister Szechenyi 003 Wort, um zunächst einige Anfiniationen G Szenttirályys zuridzumeien und an den vom Grafen Stefan Keglevich erwähnten Dreispiele darzulegen, daß die Kreditgenossenschaften auch ohne Protestion der Regierung bestehen und gedeihen können. Aufgabe der Negierung angesichts des Genossenschaftswesens kann Song sein, solche Ideen zu propagiren und das allgemeine Mißtrauen zu bannen. Nachdem der Minister noch in nachdeicklicher Weise unter lebhaften Beifall der Rechten seinen persönlichen Standpunkt betont, wurde für heute die Debatte von dem Antisemiten Ni cz beschlossen, der die bekannten Schlagworte Börse, variirte. Ausschguk Kapitalismus und Gudentdum in bekannter Manier H: . Da der jugendliche Redner seinen Witzamhan dem Referenten Moriz Wahrmann übte und gegen dessen seinerzeit gehaltene Wahlrede polemisirte,fand dieser sich schließlich veranlaßt,in persönlicher Sache des Worttreds greife i.Derselbe sagte ungefähr Folgen des 3.Ichabel1x der letzteren Zeit nur"selten das Wort ergriffe11,weil ich disd Ansicht des Grafen Stefan Keglevicht heile,daß, seitdem die Oppositionitcit solch an offen kämpft,Jedermann von vornehmerer Denkart sich danebatten möglichst fernhalten muß.(Zustimmung rechts.)Graf Keglevich ist angegriffen worden,als er ojektiv zur Sache sprach;was soll ich aber sagen, der ich angegriffen wurde,ohne überhaupt gesprochen zu haben?! (Verfallrecht.3.)Was dersherr Abgeordnete Räczmts meiner Leopoldstädter Rede zitht,das habe ich gar nicht gesagt; wenn er aber Anstoß daraItikiutiHcIß ich auf dem Referentenfitze Platz nehme,sonmfz ichthcs darauf aufmerksam machen,daß icht seit sechzehn Jahrekc Mitglied des Hauses bin,daß ich dmtk dem Vertrauen den Majorität seit sechzehn Jahren Mitglied des Bilanz-Ausschusses bin und im Namen des Finnitz- Ausschusses dieses Budget vertrete.Das kmmn derdsz err Abgeordnete Reicz freilich nicht wissen,da er noch nichtsobriges Mitglied des Hauses ist.Doch kann ich ihn dessen versichern,dass ich auf diesem Platz ein so lange verharrert werde,als ich durch das Vertrauen der Majorität auf denselben werde berufen werden. Die Erklärteikg Wahrmann’s wurde von der Rechten mit demonstrativen Beifallskundgebungen aufgenommen Vei Schlußdchitzung(111112Uhc)blieben noch folgende Redner vorgemerkt:Für:Emerich Visy,Peter Bisback,Adolf Za1),Franz Neppelzgege 11:Alexander’2llnssy,Desider Berskoth, Johann Becker,Koloman Tör,Emerich Szalay,Franz Fenyoessy, Franz Petrich,Ignaz Zismindy,Jgimz Held. Priisidcktt Pächtperöffnich die Sitzutg Des Abgeordnetenhauses umm Uhr.—Schriftführert Zsiliuszky,Rakovskxj,Szathmårstroitsy—Auf den Minister-Fauteuils: Tröfort,KernL-11y,Szolchanyi,Panlet,Feierváry und Vedekovich. Dassskrotokoll authentizirt» : Brasident meldet, daß der Tasnader Abgeordnete Andorméd gy sein Standat eingereicht habe, — Geht an den Berificationsder rechten Ceibung mich vedeten und Folgende Petitionen gehen c an den Belittons Ausland: die der Fünfifichner Idvolatenfanmer um devision 065 ©.U. XXXIV : 1874. und die der Neufager E Telegraphen-Beamten um KRevuzirung der vollen Pensionszfähigkeit von 40. auf's 30. Dienstjahr. Kosef Engelmayer meldet im Namen $1 063 Verifikations- Aufschussen, daß der Hannaier Abgeordnete Andreas György mit Vorbehalt der dreißigtägigen Frist verifiziert worden ei. — Dient zur Kenntniß. Géza Harovsky überreicht namens des Petitions-Ausschusses die V. Serie der Betitionen. — Wird seinerzeit auf die Tagesordnung geseßt werden. Folgt die Tagesordnung: Verhandlung des Budgets für Aderbau Handel und Gewerbe. Das Wort ergreift Graf Stefan Keglevich. — Weiteres im Morgenblatte, Engesneninksiten, Benftionirung) Duch allergögíte Entschliegung vom 1. Sänner wurde gestattet, daß verf. Nat und Sinauzotrektor raz Horvaath, in Folge seines eigenen Anfuchens, in Den definitiven Nuhestand verfegt und daß ihm aus diesen Anlasse fir seine deren Dienste die allerhöchste Zufriedenheit bekanntgegebenerde. Die kommerzielle Sektion der ungarischen Staatsbahnen-PDireftion) wurde durch eine neue Abtheilung für Personen und Neiegepäds-Tarife erweitert. Die Sektion besteht somit aus der Tarifabtheilung (Inlandverkehr), aus der Tarif-Abtheilung Auslandverkehr), aus der Abtheilung für Kartell- u ud Nefattie-Abrehhnung, Statistik und aus der Abtheilung für Personen- und Neisegepäss-Tarife. (In der Kabinetstanzleii) melden hg fest sehr zahlreiche Deputationen aus der Haupttadt sowohl, wie aus der Provinz um Vormerkung zur Audienz behufs Erlangung einer Unterftügung zu irgend einem mohrthätigen Zmede. Die „Kabinetskanzlei “nimmt jedoch diese Vormerkungen nicht entgegen, weil Gesuche um Geldunterstüßungen, nach einer neuen Verordnung, ausschließlich schriftlich einzubringen und an die Kabinetskanzlei zu richten sind. (Oesterreichische ungarische Monarchie in Wort und Bild“ Seonprinz Rudolf hat gestern Mittags im Redaktions-Bureau des Werkes „Die österreicisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ in Wien einer Eigung präsioirt. Vor Beginn derselben empfing der Kronprinz den Maler A. Hlavaczef und beauftragte ihn, für die Schilderung der landschaftlichen Lage Wiens, welche die Einleitung zum zweiten Bande bilden wird, zwei Zeichnungen zu entwerfen. (Prinz -auguf von Württemberg) ist wie ein Berliner Telegramm meldet, heute gestorben. Am 10. d. war der Bring auf der Jagd in Hehdenik von einem plößlichen und nicht unbedeutenden Krankheitsfalle betroffen worden, so daß er bis auf Weiteres daselbst verbleiben mußte. In dem Befinden des Prinzen war wohl inzmijchen eine Besserung eingetreten, doc hat sich die Krankheit rasch wieder so verschlimmert, daß der Prinz heute seinen Geist aufgab. Der Verstorbene stand im 72. Lebensjahre, er war königlich preußischer General-Oberst von der Kavallerie, vormals Kommandirender General des Gardekorps und Oberst-Kommandirender in den Marken. (Chrysosttomus Krueß) Der Benediktinerorden hat über das Ableben seines Erzabtes die folgende Traueranzeige ausgegeben : Der Martinzberger Orden vom h. Benedikt meldet mit tiefstem Schmerze das am 11. Jänner um 6 Uhr Morgens im 66. Wechensjahre, im 50. seines Eintrittes in den Orden, im 42. seiner priesterlichen Thätigkeit, im 20. seiner ersprießlichen Wirksamkeit als Ordens überhaupt, nach andächtigem Empfange der Sterbesakramente erfolgte sanfte Hinscheiden seines geliebten Oberhauptes, Sr. Exzellenz des hochwirdigen Heren Johann Chrysostoms Krueß, Erzabtes sämmtlicher zur ungarischen Krone gehörigen Abteien desselben Ordens, Sr. Majestät roirklichen geheimen Nathes, Ritters des Gantz- Stefan-Ordens, Ehrenmitgliedes der Akademie der Wissenschaften, auswärtigen Mitgliedes der zur Erhaltung der Kunstdenkmäler entsendeten Kommission, Dokors der Philosophie und Ehrendokors der Theologie, Mitgliedes der theologiscen Fakultät der Budapester Universität. Die irdischen Ueberrerte 905 Verblichenen werden am 15. 5. um 9 Uhr Vormittags mit feierlicher Trauerzeremonie in der Martinsberger Domkirche zur ewigen Rube bestattet werden. Das ewige Licht leuchtetm Martinsberg, 11. Jänner 1885. Der Leichnam des Verblichenen wird nicht in der alten Gruft der Mönche, sondern im Dome in einer vom Verstorbenen entdeckten Nische beigefeßt. Die Einsegnung erfolgt in der Stefanskapelle, von wo der Sarg auf die Bahre im Dome duch Mönche übertragen wird ; von dort bis zur Gruft tragen Beamte der Erzabtei den Sarg. Die Trauerzeremonien wird Bischof Zalka unter Assistenz von vier Domherren vollziehen. Kondolenzschreiben haben an den Konvent gesendet: Koloman Tika, Hyacinth Nönay, Bischof Bauer, Kardinal Ganglbauer, Erzherzog Sofef, die Erzherzoginen Klotilde und Marie, FME, Baron Nyáry, Erzherzog Ferdinand, Bischof Hidaffy, Bischof Peitler, Gräfin Therese Győry, Mantius Vanutelli, Erzbischof Kardinal Haynald, Abgeordneter Fenyvessy, Oberarzt Dr. Huray, Obergespan Simon, Minister Bauler, Bischof Dulansky, Bischof Schuster, Brobst Dr. Kung, Erzbischof Santafja, Probst Kaczvindtv, Döpergespan Graf Batthyány, Ordensprovinzial Kalmár, das Wiener Schottenstift u. A. Erzherzog Josef, die Erzherzoginen Klotilde und Maria Dorothea werden Kränze auf den Sarg niederlegen lassen. (Todesfälle) Aus Dedenburg wid uns vom 12. d. geschrieben: Der Hauptmann I Klasse des hier garnisonirenden 76. Infanterie Regiments: Freiherr v. Knebel Franz Mikola Ritter v. Klofotfels it heute Morgens nach mehrwchentlichem Leiden im 42. Lebensjahre gestorben. Mikola erhielt für sein tapferes und mannhaftes Verhalten im Gefechte bei Baljevace am Klokot 18. September 1878 gelegentlich des bosnischen Feldzuges von Sr. Majestät den Eisernen Sironenorden . III. Kaffeeanınt Kriegsdekoration. Hauptmann Mikola eroberte als Kommandant der 18. Kompagnie eine Insurgentenfahne Die Nachricht über das Dahinscheiden des mwndern Offiziers hat in unserer Stadt Die schmerzlichste Theilnahme Hervorgerufen. Bildla ist. aus Iglau gebürtig . und.hinterläßt. eine Witwe und mehrere Kinder. — Das Temespärer Korpskommando erhielt die telegraphische Mittheidung, daß der Brigadier in Großmardein, GM. v. Bolz plößlich gestorben fe. — Der emeritirte Obergespan Demeter Sonnescutt gestern im 76. Lebensjahre einem Schlaganfalle erlegen. Das Leichenbegängnis des Dahingeschiedenen findet morgen, Mittwoch, Nachmittags 5 Uhr, vom Sterbehaufe, Königsgasse Nr. 13, aus Statt. Bir die Opfer der Grdbeben in Spanien sind bei uns eingegangen von: Gulden Ungarische Landes-Zentral-Spartasfe --- --- --- --- --- --- 50.— Direktions- und Aufsichtsrath der Ungarischen Landes- BABES se a Ez es elésesz 60.— Konstanten HOZATALA SZ 22.2 22.2 ne 25.— SZÓT EG RED Brosenbaces 2.2 ee nee 2.— FS EAN EV re szz láda az kén zkelésg bo sé ez 5.— SELLD OKÉS Ő Ész nee ee aze L OK ZA $. M. Met MA. .....-.-...-.-..-----....-...-...-.-. 1.— Karl Linzer u. Sohn 10 Zwanzig-Francs-Stide = --- 97.70 Barmen ya nn 10.— (DIES EHEN DR Sn eg Pe a ee 10.— STEDEIS ORSTHENURET at et sa nn a ezése = . ... zusammenLits FJO Hiezudtemn Abendblatte vom 12.deuts gewiesenen MOSumme.----- 425.10 (Der Hauptstädtische Bermaltungs- Ausschuß) hielt Heute seine zweite diesmonatliche Sigung. CS kamen zunäch die Monatsberichte der Fachreferenten und hierauf eine größere Anzahl von Nekursen in Steuer, Militär- und Dienstboten-Angelegenheiten zur Verhandlung. Aus Anlaß eines solchen Nekwfes m wrde auch die Frage erörtert, ob nach YSabrissarbeitern, wenn diese erkranken und zur Pflege ins Spital kommen, der Arbeitgeber verpflichtet sei, mehr als 39 Tage lang die Berpflegskosten zu vergüten ? Da in dem Gelege nur von Dienstleuten die Rede ist, nach welchen eine blossetägige Verpflichtung obwaltet, und in Bezug darauf, ob Tabriksarbeiter und Dienstboten in diesem Belange gleich zu behandelt seien oder nicht. Feine Anhaltspunkte gegeben erscheinen, beichich der Ausschuß, den angefochtenen Magistratsbescheid (welcher Fir eine zeitlich unbegrenzte Verpflichtung sich erklärt) zu bestätigen, aber dies nicht etwa darum, weil die Auffasssung des Diagistrats als die wichtige anerkannt wurde, sondern um dem Nefuramerker die Gelegenheit zu geben, sic Berufung an das Ministerium eine prinzipielle Entscheidung der obersten Verwaltungsstelle zu provoziren. Dre hauptstädtische Finanz-Kommission entsandte in ihrer heutigen Gitting ein Komitee zur Inventare firma, di. Schäbung des MWerthes des städtischen Tiegenden Befißes. Dieses Komité besteht aus den Herren G. Fuchs, Alexander Havaz und Ladislaus Pfrüdler. Auf der Tagesordnung befanden sich außerdem nur noch drei Angelegenheiten von geringen Belange, welche sie folgt erledigt wurden. Eine Vorlage betreffs Erbauung des städtischen Materialdepots in der Ouverenaygasse wurde zurückgestellt, nachdem Herrn Preußner die Aufmerksamkeit der Kommisssion auf einen anderen zweckmäßigeren Blat hin gelenkt hatte. — Ein Gesuch des Nobben-Kreuz-Spitals um Ermäßigung der mit 800 fl. jährlich vorgeschriebenen Wasserleitungsgebühr, wurde zur Aufklärung an die Wasserleitungs-Direktion zurückgesandt, nachdem darüber, welcher Schlüssel für die Berechnung dieser Gebühr in Anwendung gebracht werde, nichts bekannt sei und weiter auch vorgebracht ward, dob der Wasserverbraucht diesem Spital, abweichend von der für das Dfner Getravillan bestehenden Vorschrift, ein gänzlich unklonteplivierte. — Eine Eingabe der Bädergenossenschaft um Bewilligung, im Donner Ertravillan ein Lager von vorhem Thon ausheben zu dürfen, wurde an das agentenvant zur Berichterstattung gewiesen. — Damit war Die ©igung zu Ende. (Die DuartalS- Kongregation dDder Vierter Komitat) febte heute 10 Uhr Vormittags die gestern unterbrochene Berathung unter ungeschwächter Betheiligung der Ausschuß- Mitglieder fort. Nachdem Obergespan Graf Stefan Sz.Aapary die Sikung eröffnet hatte und das Protofoll der geitrigen Gißung authentizirt worden war, wurde vor Allem zur Macht der Vizenotäre geschritten. Da der zum dritten, eventuell vierten Bizenotär Fandidirte Boltan Bellaagh vor Beginn der Wahl von der Kandidation zurüctrat, wurden einhellig gewählt: zum dritten Vizenotär August Gazeta so zum vierten Sofef Zreny und zum fünften Bizenotär Michael Földvary jun. Sodann wourden einige im Zentral- und im Verwaltungs-Ausschus valant gewordene Stellen durch die Wahl belegt. Im den Zentral-Ausschuß wurden gewählt: Nikolaus Foldvary, Buslav Fazelas und Sofef Hfeny, in den Verwaltungs Ausschuß Graf Ludwig Tipa und Nikolaus Földvary. In den ständigen Ausschuß wurden gewählt: Sofef Gsäavol$fy D.Halad, Mar Matav, 3. Hegler und Ludwig Szilágyi fen. Dem Präsidenten der Pferdezucht-Konsmislion Sigmund Koväapnay, welcher resignirt hatte, wurde protofollarisch Dank votirt; auf seine Stelle wurde Gabriel Beniczty gewählt. Dem Zentral-Beamten- und Hilfspersonal des Komitats wurde auf Antrag der zu diesem Drehufe entsendeten Kommission und des ständigen Ausschusses während der Landesausstellung ein zehnperzentiger Theuerungsbeitrag votirt. Hierauf wurden die Kostenvoranschläge zahlreicher Gemeinden vorgelegt und gutge beißen. — Bei der Verhandlung des Statuts über die Sperrstunden der Wirthshäuser in Heinen und großen Gemeinden entspann sich eine Heine Debatte darüber, ob mit der Ertheilung der Lizenzen zu Tanzhmnterhaltungen die Stuhlrichter, oder die Gemeindevorstehung betraut werden sollen. Nachdem P Vizegespan Yöldvary, die Stuhlrichter Gajary und Götvös, 2. Borfányi u. A. zum Gegenstande gesprochen, wurde befehloffen, dieses Recht der Gemeindevorstehung nicht zu entziehen. Um 1 Uhr wird die Gitung unterbrochen und die Fortlegung derselben auf morgen anberammt. Duell. Zwischen zwei hiesigen Privatbeamten fand gestern in einem hiesigen Fabrikslofal ein Säbelduell statt, bei welchen beide Barteten leicht verwundet wurden. Die Ursache des Yreikampfes bildete der unzeitige Scherz, daß der eine Beamte die Nachricht von dem Ableben seines Kollegen verbreitete, woraus diesem Rekteren zahlreiche Unannehmlichkeiten erwachten. Die Naturwissenschaftliche Gesellschaft hält am 14. d., Nachmittags 4 Uhr, im chemischen Institute Museumring Nr. 4 eine Sagung, in welcher Dr. Karl Ri 3 einen mit Experimenten verbundenen Vortrag über das Nitroglycerin halten wird. Von einem Eisenbahnzuge überfahren) Gestein wurde auf dem Bentral-Bahnhofe der 15jährige Schloffer- Lehrling Julius Ri 3, welcher bei seinem Pflegevater Johann Reithauser (im Lehnerwäldchen) in Quartier sich) befand, von einem einherrollenden Eisenbahnzuge überfahren. Der unglückliche Knabe blieb sofort todt. Ob Hier ein Unfall, oder ein Selbstmord vorliegt, konnte bisher nicht erübt werden. § Bom Zentralbahnhof.) Im Zentralbahnhofe der ungarischen Staatsbahnen, wo täglich 36 Züge verkehren, kamen biszber bei der Manipulirung der Wechsel zahlreiche Unfälle vor ; außerdem war es leicht möglich, daß die Züge miteinander zusammenstoßen konnten. Um diesem Uebel abzuhelfen hat die Direktion die Wechsel, welche die einfangenden und abgehenden Züge regeln, mit einem Sicherheits-Apparat neuen Systems versehen, welcher von Bentval Bireeau aus mittelst elekrischer Leitung in Bewegung gelegt wird. ( Gefundene Schllüffel) Auf der Radialstraße wurde ein Bund diverser Schlüffel gefunden, die von Eigenthümer in unserer Noministration übernommen werden künnen. (Zum Konflikt des Bischofs von Djakovar mit den dortigen Regierungs-Organen.)Se Hochwürden der canonicus Rector in Djakovar, Dr.Stefan P Babics richtet an den Redakteur dieses Blattes«v die folgenden Zeilen: Ew.Wohlgeboren,Herr Redaktech»ei Interesse der Ehre des Instituts, dem ich vorzustehen das Glüc habe, nehme ich mir die Freiheit, bezüglich des in Ihrem werthen- Platte Nr. 4 vom 7. Jänner I. 3. publizirten Berichte unter Den Titel „Konflikt zwischen dem Bischof von Djakovar und den dortigen Regierungs-Organen“, an Emde folgende Berichtigung zu enden : Dieser Bericht ist größtentheils nur eine Fiktion und eine völlige Entstellung der thatsächlichen Verhältnisse in der Absicht, die“ aine hiesige Merifei und den geistlichen Stand vor der Welt zu Enkomitleen. Ich bitte Ew. Wohlgeboren, Herr Redakteur, dieser wahrheitsgetreuen Berichtigung nächstens in Ihrem sehr geschabten Dlatte Raum geben zu wollen. Em. Wohlgeboren Djatovar, 10. Jänner 1885. Hochachtungsvoll Dr.StefanP Babie«ds s Canonicus Rector, Dem Wunsche Sr. Hochmorden nachkommend, haben wir die vorstehenden Zeilen reproduzirt, müssen aber gestehen, daß wir aus denselben nicht exsehen, was eigentlich damit berichtigt werden sol. (Ein Hajdufen-Chef getödtet.) Aus Belgrad wird uns vom 11. d. gefrieben : Der berüchtigte und im ganzen Lande gefürchtete Räuber Demeter Blagojevich, auf dessen Kopf ein Preis von hundert Dukaten ausgelebt war, wurde vorige Woche im Orte Stajlovar von Landleuten getödtet. In Serbien herrscht noch immer die alte Sitte, einen gefährlichen Berzbrecher für vogelfrei zu erklären. Blagojevics wurde vor wenigen Monaten zu einer zwanzigjährigen schweren Kerkerstrafe verurtheilt, es gelang ihm aber, trot sorgfältigster Ueberwachung sich der Felichr zu entledigen und aus dem hiesigen Staatsgefängnisse zu entspringen. Zur Verhaftung des „Bankgeschäfts-Inhabers" Noderer) wird uns in Ergänzung ‚eines Telegramm unseres jüngsten Morgenblattes aus Wien noch weiter »berichtet. Als Noderer in Haft genommen wurde, betheuerte er zwar seine Unschuld, das half ihm aber nicht, er mußte auf die Polizei-Direktion und wird dort heute sein erstes Verhör zu bestehen haben. Bei einer Kafjen- Revision ergab sich, daß Noderer keinerlei Vermögen besigt , es kaum zu bezweifeln, daß bei Bekanntwerden dieses Ereignisses aus dem Bublitum zahlreiche Anzeigen einlaufen werden und daß sich dann die Schadenziffer als bedeutend größer ermessen wird. Noderer war in Wien eine ziemlich bekannte Persönlichkeit, er tat sich auch als Antisemit hervor, wiewohl er viel mit Juden verzehrte. Er it 48 Jahre alt und lebt mit einer Witwe im Konkubinat. Unmittelbar vor seiner OBerhaftung hatte Noderer von einen Kommittenten in der Provinz den Betrag von 500 fl. erhalten. Das Geld wurde noch vorgefunden und faisirt. Ein zweiter Betrag ebenfalls von 500 fl., welcher während der Kafje-Revision vom Briefträger gebracht wurde, ist sofort an den Absender verpanirt worden. Am Laufe des gestrigen Abends haben sich zwei neue Beschädigte bei der Polizei-Direktion gemeldet. Noderer hatte schon seit Monaten seinen Butritt an der Börse, operirte jedoch dort durch Agenten und verlor den größten Theil der ihm amvertrauten Summen. Das Gejäftslokal wurde gestern Nachmittags gerichtlich geschlossen. (Auf einer Eisscholle) Auf dem Mothsee bei Lurzern, der beliebten Eisbahn der Luzerner Schlittschuhläufer, drohte am legten Dienstag ein großes Unglück. Der See war nur am Rande gefroren. 63 Löfte sich »plöglich eine große Eismasse, auf der sich etwa 1000 Personen befanden, und trieb gegen die Mitte des Sees. Vermittelft Hafen und Seilen gelang es, die riesige Scholle wieder an’3 Ufer zu bringen. 63 wurde eine Nothbrücke aufgelegt, über welche die Leute ohne weiteren Unfall ans Land gelangten. Beim Erdbeben. Aus Toblac wird dem „Boten f. Th. at Borarlb.” vom 7. b. M. geschrieben: „Heute Morgens Fury vor 2 Uhr wurde von mehreren Personen ein Erdbeben wahrgenommen. Die ziemlich starke Erschütterung dauerte etwa eine Stunde. Ueber den Charakter der Bewegung vermochte man eine bestimmte Ansicht, si nicht zu bilden.” BE » | | « = : z + Gerichtshalle. An der Affaire des flüchtig gewordenen Chevalliers Henri de Magne, gegen den bekanntlich eine ganze Reihe von Anzeigen wegen Unterschleifes und Betruges erstattet wurde, hat der Budapester königl. Gerichtshof in Strafsachen in Folge Ansuchens des Advokten Dr. Szilafy als Vertreter der englischen Gesellschaft „The hungarian gold and silver reduction works limited” das Auslieferungsverfahren fitrt, da Chevalier de Mayne mittlerweile auch aus London spurlos verschwunden ist und die Bewilligung seiner Auslieferung dermalen gegenstandslos wäre. Untersuchungsrichter Dr. Berovacz it übrigens damit beschäftigt, Die einzelnen Us ae welche im Berge des Chevaliers waren, auf deren Echtheit , a prüfen. ; us Eine Pfändungsgeschichte. Unter Diesem Titel haben wir vor Kurzem mitgetheilt, daß die hiesige Großhandlungsfirma Hubert Wolf u.Komp.gegen den später falstt geworden anu da« pesterprot.Großländler«Pattl L.Fisäer die i 111 ijgedes·.Stuhl,weißenburger königL Gerichtshofes angeordnete exekutive Pfindung» auf das Waarenlager und die gesammten Kontokorrent-und Wechselforderungen ijche kuzptmcto ihrer Wechselforderung FU ‚7 a Gesammtbetrage von circa 43.000 Gulden am 2. Dezember v. a. durchführen ließ. Gegen diese Pfändung legte der Masseverwalter Advokat Dr. Emil $arlas den News ein. In Angelesenheit dieses Nekurses hat heute, der Handels- und Wedelssenat der Budapester königlichen Tafel sub Zahl 6412—14jex 1854 den oben bezeichneten Bescheid des Stuhlweißenburger königlichen Gerichtshofes abgeändert, die vollstrebte Evolution außer Kraft gefeßt und Kläger auch in die Zahlung der Kosten an den Maffelurator verfällt. Verozeh Neminar. Aus Wien wird uns von gestern besichtet: Der wegen Betrugs angekragte Professor Neminar wird wie er innnerlich bo8 wegen schuldbarer Stunda verurtheilt, und nach verbüßter Strafe polizeilich wegen Gefährlichkeit gegen die Sicherheit des Eigentums aus Wien verwiesen. Neminar überreichte eine Verschwerde beim Reichsgerichte, in welcher ausgeführt tt, daß Kridatare niemals moch als eigentumsgefährlich hingestellt und ausgewiesen wurden. Hierüber wurde heute verhandelt. Das weichegerichtelte Urtheil wird am Mittwoch publizirt werden. z EG-« Getegxnyepesüjend..,YesterYloyd «Agram,13.Jänner.Der Banussschloß gestern seine« Nede mit folgenden Worten : Der Herr Abgeordnete (Mazzura) befragte sich über die verschärfte Hausordnung, die in dem hohen Hause geschaffen wurde. JG glaube aber, daß weder er, noch der hohe Landtag Ursache hat, das zu bedauern. Ich bin der Meinung, daß wir gerade in alge dieser Hausordnung öfter das Glück haben werden, die geehrte Opposition hier zu sehen. In der Begründung, warum seine Partei nicht an der Wahl der Regnikolar-Deputation theilnahm, führte der Herr Abgeordnete als Hauptgrund an, weil im Heskipt gar nicht auf ihre Adresse refleftirt wird. Acht bedauere, daß es nicht geschah und daß es überhaupt führerlich jemals geschehen wird, wenn die Minorität das Gefeb nicht als Basis amerkennt. Am wenigsten wird dies — wann geschehen können, wenn eine Partei ihre eigene Adresse aufgibt. (Zustimmung und Beifall rechts, Widerspruch sints.) Daß diesmal die Regnifolar-Deputattion seine Instruktion des Hauses erhielt, wie es bei der Regniolar- Deputation in der Finmaner Frage geschah, it natürlich. An der Finmaner Frage wurde eine Regnifolar-Deputation adER entsendet zur Lösung einer bestimmten Frage. est, aber, monite einmal die Parteien, geschweige denn einzelne Mitglieder der Opposition darüber im Klaren sind, weshalb die Regnikolar-Deputation entsendet wird — ob wegen der Mißverständnisse, oder wegen der Berschiedenheit der Auffassung —, jebt sollte man für sie noch detaillirig ‚Hierauf hat der Herr Gestionschef für Inneres treffend geantworte daß dies nicht der einzige richtige Grund sei; er hätte vielleicht sage Re