Pester Lloyd - esti kiadás, 1932. október (79. évfolyam, 221-245. szám)

1932-10-11 / 229. szám

Dienstag, 11. Oktober' 1932 schmerz, Erregungszuständen, Fieber und Schlaflosigkeit. jDie Leute wurden förmlich neurasthenisoh und waren nach kurzer Zeit außerstande, ihren Dienst zu versehen. iSie alle gaben den Elektronenröhren die Schuld an ihrer Erkrankung. Sie hatten nämlich beobachtet, daß nicht pur Menschen, die in der Nähe der Kurzwellen-Elektro­­menröhren beschäftigt sind, krank werden, sondern daß auch kleine Tiere, die in die Nähe dieser Lampen kommen, getötet werden. In der Nähe der Lampen gehaltene Mäuse wurden gelähmt und gingen an brandigen Krankheiten zugrunde. Diese Angaben über die (Wirkungen der Kurzwellensender regten nun auch wis­senschaftliche Kreise an, deren biologische Wirkungen zu Studieren. Zwischen zwei als Kondensatoren wirkenden iMetallplatten, die induktiv mit dem Kurzwellensender ge­koppelt sind, wird weder Glas, noch Metall erwärmt, und ein zwischen die Platten eingeführtes Thermometer zeigt keinerlei Veränderungen an. Ganz anders verhalten sich lebende Organismen. In dem elektrischen Feld zwischen den Kondensatorplatten fallen Fliegen tot zu Boden, führt man die Hand zwischen den Platten ein, so macht sich alsbald eine starke Erwärmung fühlbar, in den Knochen (treten ziehende Schmerzen auf, die in kurzer Zeit Unerträglich werden. Eiterbakterien gehen im elek­trischen Feld in zwei Minuten zugrunde. Die ört­liche Wirkung des elektrischen Kurzwellenfeldes be­steht in einer starken Erweiterung aller Blutgefäße. Die entstehende Blutfülle, sowie die Erwärmung im Körperinnern ist viel bedeutender, als bei der Diathermie, und da sich diese Wirkungen gleichmäßig auf das ganze durchstrahlte Feld erstrecken, ist die neue Methode der elektrischen Durchwärmung mit den Ultrakurzwellen von 3 bis 16 Meter Länge wirksamer und an Zielsicher­beit der Diathermie überlegen. In Deutschland, wo diese neue Heilmethode ausgearbeitet wurde, für die der mäch­tige Siemens-Konzern die Apparate baut, ist das Anwen­dungsgebiet für die neue Behandlungsart vor Dr. Schlie— phake in Jena bestimmt worden. In Eiterherden werden sämtliche Bakterien und Infektionskeime in kürzester Zeit abgetötet. Hartnäckige Zahneiterungen und Furunkel, sowie Eiterungen der Brusthöhle und Erkrankungen der Gelenke konnten mit dieser Behandlung rasch zum Verschwinden gebracht werden. Anscheinend werden die biologischen Versuohe mit der Kurzwellendurchwärmung uns auch [Aufklärung über die Ursache des Sohnupfens geben. Bei Tieren tritt nämlich nach Kurzwellenbehandlung eine Störung der zentralen Wärmeregulation im Gehirn auf und gleichzeitig zeigt sich bei ihnen heftiger Schnupfen, so daß die Erkältungskrankheiten wahrscheinlich mit der Störung dieser Gehirnzentren im Zusammenhang Stehen. In Ungarn konnten diese Versuche bisher nicht wiederholt werden, weil uns zurzeit kein einziger Apparat zur Erzeugung von Ultrakurzwellen zur Verfügung steht. Unsere Kliniken, die ja die Aufgabe haben, neue Behand­lungsarten zu prüfen, bevor sie der allgemeinen Praxis zugänglich gemacht werden, sind zurzeit nicht in der Lage, die Geldmittel für die Anschaffung solcher Appa­rate aufzubringen. Die Einführung noch einer anderen Art der Erzeu­gung örtlicher Blutfülle, namentlich zur Behandlung rheu­matischer Krankheiten ist wieder einem ungarischen Forscher, dem Assistenten Dr. Desider Deutsch zu ver­danken. Mit Hilfe eines über der schmerzhaften Stelle und der Haut angelegten galvanischen Stromes führt er ein gefäßerweiterndes Mittel: Histamin in die kranken Ge­webe ein, und bewirkt oft Schmerzlinderung, respektive vollkommene Heilung. Auch bei dieser Be­handlung ist der Erfolg der künstlichen Anregung der (Zirkulation, also der Selbstheilung des Organismus zu verdanken. Das von Professor Bier verkündete Prinzip, daß der kranke Organismus nach Möglichkeit zur Selbst­heilung anzuregen ist, feiert derart auf den verschieden­sten Gebieten durch Einführung immer neuer Behand­lungsmethoden Triumphe. Sport. Fußball. Als Nennungsschluß für die von Italien durchzufüh­rende „Fifa-Weltmeisterschaft 1934“ wurde der 28. Fe­bruar 1933 bestimmt. In der Mill-Meisterschaft I. Klasse fand gestern ein Spiel statt. Es siegte Beszkárt über Törekvés 1 : 0. Athletik. Die Leichtathleten des Mac und des Bbte hatten die [Absicht, in einem Memorandum den Verband zu ersu­chen, außer dem bereits nominierten Begleiter noch zwei andere, namentlich genannte, nach Florenz mit­zusenden, Inzwischen wurde die Angelegenheit anders erledigt, Grashockey. Der Tabellenstand lautet; 1. Bbte 16 (9) vor Mhc Í15 (9) und Ahe 13 (9). i KINO FÜR HEUTE: Belvárosi (Tel.: 833—29): „Halló, itt szerelemi“. (Sehnsucht 202 [Magda Schneider, Fritz Schulz]); „Expressházasság“ (Es wird schon wieder besser [Dolly Haas, Tibor v. Hal­­may]). An Wochentagen: (rechter Saal) 5, ff8, 34lO, (linker Saal) 349; Sonntag: (rechter Saal) 4, 347, 549, (linker Saal) 5, 348, V: 10 Uhr. jGapitol (Tel.: 343—37): „Gettó szive“ (No Greater Love [Alex­ander Carr]); Artur Fehér; Wochenschau. An Wochen­tagen (außer Samstag):' 5, viertel 8, halb 10; Samstag, Sonntag: halb 2, halb 4, halb 6, halb 8, halb 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei billigen Preisen der Plätze.) ' 1 City (Tel.: 111—40): „Gettó szive" (No Greater Love [Alexan­der Carr]); Artur Fehér; Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feiertagen: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Corvin (Tel.: 389—88): „Egy különös éjszaka“ (Eine,Nacht im Paradies [Anny Ondra, Hermann Thimig]). An Wociientagen: 346, %8, 3410; Sonn- und Feiertagen: 344, 346, 348, 3410 Uhr. Elit (Tel.: 161—51): „Piri mindent tud“ (Margit Dayka, Gyula Kabos, Martin Rátkai); „Jisgadal“ (Artur Fehér); „Singapore1* (Reisetonfilm); Wochenschau., An Wpchea­­. tagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, .10 .Üb? • 7 • Homeros (Tel.: 961—00): „Csókattasé“1 (Der Frauendiplomat [Martha Eggerth]); „A Chat Rouge titka“ (Das Geheimnis der Roten Katze [Ernst Verebes Siegfried Arno]); „Jisz­­gadal“ (Artur Fehér). An Wochentagen: 345, 7, 3410; Sonntag: 2, 345, 7, 3410. Kamara (Tel.: J. 440—27): „Nem kérdem, ki vagy“ (Ich will nicht wissen, wer du bist [Gustav Fröhlich, Liane Haid, Szőke Szakáll]); Tönende Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feiertagen: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Olympia (Tel.: 429—47): „A tékozló“ (The Prodigal [Lawrence Tibbett, Esther Ralston]); „Jonny ellopja Európát“ (Jonny stiehlt Europa [Alfred Abel, Harry Piel, Dary Holpi]); Tönende Wochenschau. Täglich: 34 4, 34 7, 34 1 0 Uhr fortlaufend. (Die erste Vorstellung bei ermäßigten Preisen der Plätze.) Orion (Tel.: 831—02): „Fehér rabszolganők" (Tänzerinnen für Südamerika gesucht [Dita Parlo, Paul Otto, Harry Frank]); „Stan és Pan“ (Burleske); Wochenschau. Täg­lich: 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) (Tel.: 220-98, 292-50): Die vierte Woche Prolongiert! „Tarzan, az őser­dők ura“ (Tarzan, der Herr des Urwalds [Johnny Weissmüller]); Tönende Wochenschau. An Wochentagen:. Von 2 bis 6 fortlau­fend, dann 6, 8, 10; Sonntag: Von 1 bis 4 fortlaufend, dann 4, 6, 8, 10 Uhr. Rialto (Tel.: 394—97): „Három nap szerelem1* (Drei Tage Liebe [Hans Albers]);- „Kék bálvány“ (Julius Gőzön, Oskar Beregi, Paul Jávor); Wochenschau. Täglich: 4, 347, 3410 Uhr fortlaufend. (Die erste Vorstellung bei billigen Preisen der Plätze.) Ufa (Tel.: 197—68, 197—67): „A legszebb kaland" (Das schöne Abenteuer [Käthe v. Nagy, Wolf Albach-Retty, Otto Wallburg]); Micky Malis; Wochenschau. An Wochentagen: 4 (halbe Preise der Plätze), 6, 8, 10; Sonn- und Feiertagen: Von 2 bis 6 fortlaufend (halbe Preise der Plätze), dann 6, 8, 10 Uhr. Urania (Tel.: 460—46); ,,A legszebb kaland" (Das schöne Abenteuer [Käthe v. Nagy, Wolf Albach-Retty, Otto Wallburg)); Micky Maus; Wochenschau. An Wochen­tagen; 344 (halbe Preise der Plätze), 346, 348, 3410; Sonn- und Feiertagen: Von 342 bis 346 fortlaufend (halbe Preise der Plätze), dann 346, 348, 3410 Uhr. Royal Apollo (Tel.: 419—02, 429—461: ..Nem kérdem, ki vagy?!“ (Ich wil» nicht wissen, wer du bist [Liane Haid, Gustav Fröhlich, Szőke Szakáll]); Tönende Wo­chenschau. An Wochentagen; 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Forum (Tel. 897—07, 895—43): ,,Az álmodó száj** (Der träumende Mund [Elisabeth Eergner, Rudolf Forster, Anton Edthofer]). An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Déesi (Tel.: 259—52, 213-^43): „Sergeant X“ (Iwan Mos­jukin); Tönende Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vor­stellung bei halben Preisen der Plätze.) Corso (Tel.: 874—02): „Sergeant X“ (Iwan Mosjukin); Wochenschau. Täglich: dreiviertel 4, dreiviertel 6, dreiviertel 8, dreiviertel 10 Uhr. (An Wochentagen die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Omnia (Tel.: J. 301—25): „Sergeant X“ (Iwan Mosjukin); Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonn­­und Feiertagen: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vor­stellung bei halben Preisen der Plätze.) Palace (Tel.: 365—23): „Sárga passzus“ (The Yellow Ticket); Tönende Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vor­stellung bei halben Preisen der Plätze.) LokalnachricMen Die Affäre des Juweliers Normtm Weiss. Die Juwelen- und Effektenaffäre des Londoner Juweliers Norman Weiss beschäftigt noch inimer die zuständige Sektion der Nationalbank. Dem Vernehmen nach liegen keine Beweise dafür vor, daß der Juwelier sich des Schmuggels schuldig gemacht hätte, so daß ihm die Werte aller Wahrscheinlichkeit nach ausgefolgt werden dürften. Plötzlicher Tod eines bekannten Restaurateurs. Heute früh ist in Buda in der Nähe der Kettenbrücke ein älterer Mann auf offener Straße plötzlich zusammen­gebrochen und kurz darauf, wahrscheinlich an den Folgen eines Herzschlages, gestorben. Aus den bei ihm Vorgefun­denen Dokumenten konnte festgestellt werden, daß der Tote der bekannte Besitzer des Restaurants Bruckbauer auf der Pasarti-ut, der 63jährige Mathias Bruckbauer, war. Die Leiche wurde in das gerichtsärztliche Institut ge­bracht. Wieder einmal der Hangl-Kiosk. Wir erhalten das nachstehende Schreiben: In Ihrem werten Blatt wurden die vielen, die gegen die Abtragung des Hangl-Kiosk in Zuschriften an Sie Einspruch erhoben haben, damit ge­tröstet, daß betreffs der Abtragung noch nicht das letzte Wort gesprochen worden sei, sondern daß die Entschei­dung hierüber erst im November fallen dürfte. Zur un­angenehmsten Überraschung hieß in Ihrem Abendblatt vom 28. September, daß vom Verein Budapesi-Bädcrstadt an die Hauptstadt ein Memorandum überreicht worden sei, worin diese aufgefordert wurde, „den Platz vor der Budapester Redoute freizulegen und in diesem monumen­talen Gebäude den Budapester Kursalon zu verwirklichen.** Aus diesen Worten geht nicht hervor, was mit „diesem monumentalen Gebäude“ eigentlich gemeint sei, ob dar­unter die Redoute zu verstehen ist, oder ob es sich um einen auf dem Grundstück des Kiosk-Gärtchens zu errich­tenden Neubau eines Kursalons handeln würde. Wäre ersieres der Fall, so wäre es unverständlich, weshalb zur Unterbringung von Kursalonräumen in der Redoute das Hangl-Gärtchen geschleift werden muß, während von einer Schaffung eines Kursalons in „diesem monumentalen Ge­bäude“ doch nicht gesprochen werden könnte, wenn ein solches noch nicht besteht. Würde an die Neuerrichlung eines Kursalons auf dem Grundstück des Hangl-Kiosk ge­dacht werden, so würde sich die Frage aufwerfen, wo denn dann das Argument von der Freilegung der Redouten- Fassade bleiben würde, das bisher für die Schleifung des PESTER LLOYD Hangl-Gartens als eines der Hauptargumente ins Treffen! geführt wurde. Mag es nun auch in diesen Dingen ver-i schiedene Auffassungen und Interessen geben, so bleibt es für jeden, der Sinn für Naturschönheit, aber auch füri praktische Bedürfnisse hat, auch noch weiter ein Rätsel, wie ernstlich daran gedacht werden kann, das prächtig« Plätzchen aus der Welt zu schaffen. Wir wissen alle, daß der Besuch des Korsos in den letzten Jahren nich ab-, sondern zunimmt. Die Kaffeehäuser auf dem Korso sind derart besucht, daß man in ihnen an schönen Tagen kaum ein Plätzchen findet. Wie soll es da erst werden, wenn das Kaffeehausgärtchen aus der Welt geschafft wird? Nun hört man von dem Bestreben zur Errichtung eines Kursalons. Einen solchen würden Fremde be­suchen können, wenn man sich dazu aufschwingen würda und könnte, damit wirklich ewtas ganz erstrangiges zu schaffen und den Betrieb erstrangig zu führen, wie es für ein solches Objekt Pflicht einer Millionenstadt vväre. Kann man dies aber huete oder in absehbarer Zeit und berechtigt diese Hoffnung, Tausende Erholung Suchend« von dem Besuche eines des schönsten Plätzchens Buda­pests auszuschalten? Unter den Verhältnissen von heute wäre für jedem nüchtern Denkenden wohl die beste Lösung, das jetzige unzulängliche Glashäuschetj abzutra­gen, einen modernen Pavillon zu errichten und die Pacht des Hangi erstrangigen Händen zu übertragen. Will man überdies dieses einzigartige Plätzchen tatsächlich auch vom Standpunkt der Freondenwerbung betrachten, was jeden­falls geschehen sollte, so darf es der Stadt nicht darauf ankommen, aus der Pacht einen möglichst hohen Betrag herauszuschlagen, sondern es wäre vernünftiger, die Pacht jenem zu erteilen, der durch Investitionen das Plätzchen so anziehend als möglich gestalten könnte. Soll die Ent­scheidung über das Schicksal des Hangi erst später fallen, so sei nochmals vor nicht wieder gutzumachenden Schritt ten gewarnt. J. V. Der gestohlene Valutenkoffer, Detektivoberinspektor Tlmránszkg hat sich, wie bereits gemeldet, mit dein, Schlafwagenkondukteur und einigen anderen Zeugen nach Wien begeben, um sie mit dem beim Landesgericht in Haft befindlichen Josef Szekulesz zu konfrontieren. Da diesem Akt Verhöre vorangehen, dürfte es zu der eigent­lichen Konfrontierung erst in den Mittagsstunden kom­men. Das Resultat wird der Budapester Polizei per Radio mitgeteilt werden. Todesfall. Gestern ist hier Max Bacher im 78. Lebens­jahre gestorben und wird Mittwoch, am 12. d., um 4 Uhr nachmittags von der Leichenhalle des Räkoskereszturee isr. Friedhofes aus zu Grabe getragen. Lebensmüde. Heute früh hat sich ein Aufseher des Ujpester Friedhofes, der 54jährige Eugen Wagner, bei der Station Dunakeszi vor einen einfahrenden Personenzug gestürzt, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Gegen iWagner war wiegen verschiedener Amtsmißbräucha ein Strafverfahren im Gange, weswegen er auch vom Dienste suspendiert worden war. Eine Wasserleiche. Bei Soroksár wurde heute idie Leiche einer etwa 75- bis 80jährigen Matrone aus der Donau gezogen. Die Leibwäsche der Toten trägt das Monogramm I. G. Näheres konnte bisher nicht festgestellt werden. Budapester Lebensmittelmarkt. Der Verkehr war heute in den Hallen wie auf deni Märkten mäßig. Die Eierpreise erhöhten sich etwas (7 bis 10 Heller). Auf dem Gemüsemarkte verteuerten sich Ella­­kartoffeln auf 8 bis 12 Heller, Blumenkohl auf 20 bis 50 Heller. Auf dem Obstmarkte gingen Pflaumen in die Höhe (24 bis 70 Heller). Preiselbeeren verbilligten sich um 20 Heller (1 bis 1.40 P), Nüsse kosten je nach Qualität 0.60 bis 1.20 Pengő. Volkswirtschaftliche Nachrichten. Nackkiänge zur Erklärung Hoovers über den Dollar. Aus London wird telegraphiert: Die Enthüllungen Hoovers über die Erschütterung der Goldbasis des Dollar beschäf­tigen noch immer lebhaft die amerikanische öffentliche Meinung. Senator Watson erklärte, die Lage sei im Fe­bruar kritisch gewesen, als die Goldhortungen im Inlande und die Goldentziehungen des Auslandes um wöchentlich 150 Millionen Dollar die Goldreserve vermindert haben. Ein Vertreter der Federal Reservebanken führt in einer Presseerklärung aus, daß der gesamte Goldbestand der Vereinigten Staaten 4200 Millionen Dollar beträgt, hievon sind 12 Millionen Dollar freies Gold. Die Guthaben des Auslandes in den Vereinigten Staaten erreichen kanm 700 Millionen Dollar, wovon höchstens 200 Millionen ab­disponiert werden können, so daß den Goldstandard nur eine inländische Panik und eine Thesaurierung von Gold in größeren Dimensionen gefährden können. Die Londoner Verhandlungen über die Creditanstalt. Aus Wien wird telegraphiert: Zu den bevorstehenden Londoner Konferenzen über die Creditanstalt bemerkt die Nene Freie Presse, jetzt, vor den Londoner Verhand­lungen, die doch den Abschluß bringen sollen, muß man sich darüber klar sein, ob man die Creditanstalt liqui­dieren und den Verlust dauernd abschreiben soll, ober ob man es anstrebt, das Institut lebensfähig zu gestalten und die schwersten Fehler, die in der Vergangenheit fielen, in ihren Auswirkungen wenigstens etwas abzuschleifen. Bei den kommenden Londoner Konferenzen werden die ausländischen Gläubiger die entsprechende Rücksicht auf die wirtschaftlichen und finanziellen Nöte Österreichs nehmen müssen, wenn sie einen Abschluß der jetzt in ein entscheidendes Stadium tretenden Verhandlungen ermöglichen wollen. Die österreichischen Unterhändler, Minister Dr. Rinlelen, Ministerialrat Rizzi und General­direktor van Hanget reisten heute früh nach London ab. Wiener Börse. Aus Wien wird telegraphiert; Der Verkehr setzte nach der dreitägigen Unterbrechung bei ruhigem Geschäft in lustloser Stimmung ein, zumal da von den Auslandplätzen keine Anregungen Vorlagen und auch Aufträge fehlten. In der Kulisse kam das Geschäft schon nach vereinzelten Abschlüssen in wenigen Effekten zum Stillstand. Der Arbitrageverkehr zwischen Budapest und Prag stockte vollkommen. Eröffnung: Donau-Save- Adriabahn-Prioriläteii 71.30 (Schlußkurs vom 7. d. 70.95), Bundesbahn 16.25 (16.60), Alpine 12.10 (12), A. E. G. 88 (95), Trifailer 21 (21.05)..

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