Pester Lloyd - esti kiadás, 1932. december (79. évfolyam, 271-295. szám)
1932-12-01 / 271. szám
PESTER LLOYD • 4 • Malariabekämpfung in Istrien. Der Leiter des deutsch-italienischen Instituts für Meeresbiologie in Rovigno Professor Massimo Sella hielt in Berlin einen sehr interessanten Vortrag über die Malariabekämpfung in Istrien. Seit fünf Jahren ist in dem früher stark verseuchten Istrien dank Sellas Eingreifen kein Malariafall mehr vorgekommen. Über das dabei angewandte Verfahren gab der Gelehrte interessante Erklärungen ab. Man habe aus den Südstaaten der nordamerikanischen Union einen kleinen Fisch eingeführt, die Gambusia Holbroki, die in allen Tümpeln Istriens angesetzt wurde und die dort die Malaria verursachende Anopheles-Mücke mit ihrer Brut vollkommen weggefressen hat. Man sei jetzt dabei, diesen Fisch in den Pontinischen Sümpfen anzusetzen. Auch andere Gebiete sollen auf diese Weise von der Malaria befreit werden. Hungertragödien in Nordböhmen. Wie die Prager Blätter berichten, fand im Sitzungssaale des Reichenberger Rathauses eine Tagung der Bürgermeister Nordböhmens statt, die sich mit der dort immer mehr zunehmenden. Not beschäftigte. Es nahmen daran über 250 Bürgermeister und Gemeinderäte teil, die bei 120 Gemeinden vertraten. Die Redner brachten erschütternde Einzelheiten vor. Die wirtschaftliche Lage in Nordböhmen beginnt sich sehr ernst zu gestalten. Der Bürgermeister Grohmann von Kam. Senova berichtete zum Beispiel, daß in seiner Stadt von 5300 erwachsenen Einwohnern nicht weniger denn 4668 arbeitslos seien, 86V2 Prozent! Beschäftigt seien nur die Gendarmen, die staatlichen und städtischen Angestellten und einige Kleingewerbetreibende. Nicht viel anders in den Städten der stilliegenden keramischen Industrie. Der Vertreter von Zwickau schilderte furchtbare Hungertragödien; der Großteil der Kinder seiner Stadt leide an Unterernährung, was verschiedene Krankheiten nach sich ziehe und es den Kindern unmöglich mache, dem Unterrichte in der Schule nachkommén zu können. Der Bürgermeister Jiretina berichtete, daß in seinem Bezirke bereits eine Hungerepidemie ausgebrochen sei. Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, die sofortige Bewilligung von zinsfreien Darlehen für die Gemeinden zur Ermöglichung der Durchführung von Investitionsarbeiten und die Einführung der allgemeinen Unterstützung sämtlicher Arbeitslosen fordert, weil das bisherige System, das hinter dem österreichischen weit zurückbleibt, sich nicht bewährt habe; man verlangte sofortige Organisierung einer Winterhilfsaktion, sofortige Einfctellung sämtlicher Exekutionen und gründliche Änderung aer jetzigen Zoll- und Handelspolitik. Die Abgeordneten sämtlicher Parteien wurden a ufigef ordert, diese Forderungen zu unterstützen, damit Nordböhmen vor dem drohenden Hungertode bewahrt werde. Auch ein Epilog zu den glorreichen Friedensverträgen, deren Folgen jetzt auch die „Sieger“ nicht schonen und nun auch in Böhmen, einst das reichste Land der Monarchie, Hunderttausende dem Elende ausliefern. Ein Parlament für Palästina. Die Presse Palästinas kommentiert seit einigen Tagen die vom Jerusalemer britischen Oberkommissär in Genf vor dem Völkerbund abgegebenen Erklärungen, daß Palästina nächstes Jahr ein Parlament haben werde. Die Araber sprechen sich bei allen Vorbehalten für diese Neuerung aus, während die Juden der Meinung sind, daß ein parlamentarisches Regime in Palästina verfrüht sei. Man scheint sich in England für diesen Schritt entschlossen zu haben, damit Palästina, wie der Irak und Syrien, für eine politische Unabhängigkeit langsam vorbereitet werde. Ein berüchtigter Gauner verhaftet. Gestern wurde in Wien der berüchtigte Rockd’.eb Aurel Lederer aus Budapest verhaftet und dem Landesgericht eingeliefert. Lederer hat bereits achtzehn Jahre seines Lebens hinter Kerker■ mauern verbracht. Er ist auch ein gefürchteter Hoteldieb. Im Kriege will er ein Beamter der Obstzentrale in Budapest gewesen sein. Er behauptet auch, daß er nach dem Zusammenbruch gezwungen worden sei, sich an der Rateregierung zu beieiligen. Auf dem Wege zum Übermenschen? In Ergänzung unserer Mitteilungen schreibt man aus London: Eines der ältesten und größten Krankenhäuser meldet, daß es gelungen sei, in seinen Laboratorien nach mehr als zweijährigen Bemühungen ein chemisches Präparat herzustellen und zu erzeugen, das u. a. lebensverlängernd wirkt und aus dem Menschen geradezu einen „Übermenschen“ macht. Die Gelehrten, die das Präparat hergestellt halben, behaupten, daß der Mensch nadh dem Genuß des Präparats jegliches Angstgefühl verliere, unerschrocken und mutig werde, daß sich sein Intellekt ungewöhnlich schärfe und sein Organismus erstarke. Es sei bereits gelungen, mit Hilfe dieses Präparats „Übertiere“ zu schaffen, die Eigenschaften zeigten, die von ihnen unter normalen Umständen durchaus nicht zu erwarten waren. Yo-Yo-Fieber. Aus den Eukalyptuswäldern der C/iederoh-Kolonie in Palästina sind 15 Tonnen Eukalyptusholz zur Erzeugung von Yo-Yo nach Deutschland gesandt worden. Wetterbericht. Die Meteorologische Anstalt meldet um 12 Uhr mittags: In Mitteleuropa hält das milde, neblige Wetter an. Die schwache südliche Luftströmung erstreckt sich langsam in der Richtung nach Südosten. In Ungarn betrug die Maximaltemperautr gestern an den meisten Stellen 6 bis 7, im Südosten 10 Grad Celsius. Nächtliche Abkühlung war kaum zu verzeichnen. Brauender Nebel und kleinere Niederschläge kamen hauptsächlich im südwestlichen Teile des Landes vor. In Budapest betrug um die Mittagsstunde die Temperatur 6 Grad Celsius. Barometerstand 769 Millimeter. — Prognose: Auch weiterhin mildes, an vielen Stellen nebliges Wetter. Südöstlichöstliche Luftströmung. Niederschläge vorläufig wahrscheinlich nur im Südwesten. Ein neuer Farbflcck in der Dorottj a-ueca. Der Auktionsleiter des Ernst-Museums, der stadtbekannte Ludwig Steiner, hat Dorottya-ucca 9 ein Kunst- und Antiquitätengeschäft errichtet. Die hervorragende Fachkenntnis Ludwig Steiners ist eine Bürgschaft dafür, daß in seinem Kunst- und Antiquitätengeschäft bloß beglaubigte Werke zum Verkauf gelangen. Ein interessanter Anziehungspunkt des neuen Geschäftes sind Interieurs in verschiedenen Stilarten, in denen hervorragende alte Gemälde, darunter solche von Suyders, Hamilton. Mänyoki, Bertalan Székely und Michael Zichy, ferner alte Porzellane, antike Möbel, Kronleuchter und Statuen zu sehen sind. Die erste Ausstellung umschließt Kunst- und Möbelgegenstände aus dem Vermächtnis von weiland Juci Lábass. Es ist der Leitung der Speisesäle Royal gelungen, das Gastspiel des dort auftretenden und in Budapest in kurzer Zeit zum Begriff gewordenen Orchesters Jan & Patrick Hoffmann für den Monat Dezember zu prolongieren. Minden év szenzációja az Újságkiadó Tisztviselők Nyugdíjintézete M ATINÉJA Az idén december 4-én, vasárnap, délelőtt fél 11 órakor a Royal-Apolloban tartjuk meg dupla műsorral és fél helyárakkal. A színpadon személyesen fellépnek RÖKX MARIKA SZÁSZ SLA a Pesti Színház primadonnája a kiváló elöadónő BODAN MARGIT unníuvi ■ mrne a rádió kedvence MOCSÄNYI LAKOS jt , a népszerű zeneduo VADNAI LÁSZLÓ és . KOMLÓS VILMOS pETI SÁNDOR Hacsek és Sajó tréfában a kiváló komikus KALMÁR PÁL LAKN£R BÁCSI a legnépszerűbb énekes gyermekszinházának művészei A számokat DOHÁT» JENŐ karnagy kiséri. Továbbá a I filmujdonsága: E§§v a sok köztiig Brigitte Helm szenzációs filmregénye. A Paramount-filmgyár újdonságának első előadása Budapesten. Jegyek 50 fillértől 2 pengőig válthatók a Royal-Apollo pénztáránál, Az Est, Pesti Hírlap és az Újság fökiadóhivatalában. Kommunal - Angelegenheiten Volkswirte beim Bürgermeister. Eine Abordnung diplomierter Nationalökonomen machte gestern dem Bürgermeister Dr. Sipöcz ihre Aufwartung, um ihn zu bitten, daß in den Sektionen und Betrieben der Hauptstadt mit wirtschaftlichem Einschlag in erster Reihe Absolventen der volkswirtschaftlichen Universität zu Praktikanten ernannt werden mögen. Der Bürgermeister hob in seiner Erwiderung hervor, daß er die Berechtigung der Bitte um so mehr anerkenne, als heute die Verwaltung hauptsächlich auf wirtschaftlicher und sozialer Tätigkeit beruhe. Er versicherte der Abordnung, daß er ihr Ansuchen mit dem größten Wohlwollen behandeln werde. Die Deputation begab sich hierauf zum Vizebürgermeister Liber und Dr. Gallina, die betonten, daß sie die Qualifikation der Volkswirte anerkennen und berücksichtigen werden. Die Liquidierung der Marktkasse. Auf die Tagesordnung der morgen nachmittag slattfindenden Sitzung des Munizipalrates wurde nachträglich eine Vorlage des Bürgermeisters über die Schlußrechnungen der Marktkasse für 1931 und die Liquidierung der Anstalt gesetzt. Im Sommer laufenden Jahres hatten bekanntlich der Munizipalrat und die Generalversammlung des Munizipalausschusses die Liquidierung der Marktkasse, die Übertragung deren Monopols auf die Kommunalsparkasse und die Kündigung der Verträge der Leiter der Marktkasse Karl Erekg und Christoph Karch beschlossen. Dieser Beschluß wurde am 29. September vom Innenminister genehmigt. Damit in der Leitung der Marktkasse keine Stockung ein- Irete, machten sich die genannten beiden Herren erbötig, ihre bisherigen Agenden, ohne jede Gegenleistung, bis zur Durchführung der Liquidierung zu versehen. Inzwischen hat die Kommunalsparkasse die Aktien der Marktkasse in Besitz genommen und sind die Liquidatoren vom Bürgermeister ernannt worden, die ihre Arbeit bereits begonnen haben. Die Generalversammlung der Markikasscn-A.-G. wurde von der Kommunalsparkasse, als der Hauptaktionärin dieser Gesellschaft, für den 12. Dezember einberufen; diese Generalversammlung hat in der Frage der Auflösung der Marktkasse Stellung zu nehmen, deren Schlußrechnungen für 1931, sowie die Angelegenheit der Honorare der Direktion und des Aufsichtsrates zu erledigen und darüber zu entscheiden, ob diesen Körperschaften das Absolutorium erteilt werden soll oder nicht. Die der Generalversammlung vorz 11 legenden Schlußrechnungen für 1931 weisen ein Defizit von 1,312.132 Pengő aus, von welcher Summe 765.117 Pengő 12 Heller auf den Verlust des gepachteten Adonyer Gutes entfallen. Der Bürgermeister beantragt, daß der Munizipalrat die Schlußrechnungen zur Kenntnis nehmen, gleichzeitig aber aussprechen möge, daß die Kommunalsparkasse, als die Hauptaktionärin, dér Direktion und dem Aufsichtsred das Absolutorium nur erteile, wenn die Liquidatoren festgestellt haben, daß diese Körperschaften für die Verluste der Anstalt nicht verantwortlich sind. Hinsichtlich der von den Mitgliedern der Direktion aufgenommenen Honorare im Gesamtbeträge von 124.890 Pengő schlägt der Bürgermeister vor, daß diese Summe zu Lasten des Kommunalhaushaltes verrechnet werde. Die geistigen Notstandsarbeiien und die Opposition. Vor kurzem wurde gemeldet, daß der Anspruch der kommunalen Mehrheitsparteien auf den größten Teil der bei den geistigen Notstandsarbeiten zu besetzenden Stellen die Opposition sehr erbittert, und daß sie beschlossen hat, eine außerordentliche Generalversammlung einberufen zu lassen, falls die Mehrheitsparteien ihre übertriebenen Ansprüche nicht mäßigen sollten. Dies scheint bisher nicht geschehen zu sein, denn heute hat die Opposition ihren Beschluß verwirklicht und ein von den Mitgliedern aller linksstehenden Parteien unterzeichnetes Gesuch um Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung dem Oberbürgermeister zugehen lassen. Es wäre zu wünschen, daß diese peinliche Affäre zwischen der Opposition und der Mehrheit eine friedliche Lösung finde und ein Kamt>f zwischen den beiden Lagern vor der Öffentlichkeit, der viel böses Blut machen würde, verhütet werde. Hoffentlich wird der Bürgermeister, der es gewiß nicht wünscht, daß in diese humanitäre Aktion die Parteipolitik hineingetragen werde, noch rechtzeitig durch eine unparteiische, den Kräfteverhältnissen der Parteien entsprechende Verteilung der Stellen die bestehenden Differenzen friedlich überbrücken und so die Einberufung der außerordentlichen Generalversammlung überflüssig machen. Der Wiederaufbau des Tabán. Die im Gange befind liehen Notstandsarbeiten bieten nur einem geringen Teil der Arbeitslosen Erwerb. Viele tausend Arbeiter sind noch immer erwerbslos. Die Hauptstadt möchte daher die Aktion zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch Notstandsarbeiten erweitern und außer den Kanal- und Straßenbauarbeiten noch andere umfangreiche Arbeiten ausführen lassen. Eine solche Arbeit wäre die Versehung des Tabán mit den nötigen öffentlichen Werken. Der Wiederaufbau des Tabán kann nur erfolgen, wenn dieser Stadtteil schon mit den öffentlichen Werken versehen ist; durch den Bau der Werke würde also nicht nur die Not Tausender von Arbeitern gelindert, sondern auch der Neubau des Tabán beschleunigt werden. Die Kosten der öffentlichen Werke würden sich auf zirka 5 Millionen Pengő belaufen; zur Deckung dieses im Budget nicht vorgesehenen Betrages wurde von zuständiger Seite die Idee angeregt, daß die 5 Millionen dei Summe entzogen werden, die zur Unterstützung der Arbeitslosen präliminiert wurde. Dringt dieser Vorschlag durch, so kann schon im Frühjahr der Bau der öffentlichen Werke beginnen. Hiezu wird es aber nicht kommen. Die Idee wurde nämlich von den kommunalen Parteien nicht sehr sympathisch aufgenommen, die sie für unausführbar halten, da angesichts der stetig zunehmenden Not die für die Notleidenden bestimmte, ohnehin nicht bedeutende Summe nicht gekürzt werden kann. Die Aufrechterhaltung des „Hangl“. Derselbe Standpunkt, den wir in Übereinstimmung mit den Stadtregulierungsorganen in der „Hangl“-Frage vertreten haben, ist gestern von der Kommission für Stadtwirtschaft, die mit der Verwaltung dieses Objektes betraut ist, eingenommen worden. Diese Kommsission sprach sich nämlich für die Aufrechterhaltung des Hangl-Kioskes aus. Nach längerer Debatte, in deren Verlaufe kaum ein Wort für die Abtragung des Kioskes laut geworden, beschloß die Kommission auf Antrag Alfred Halász’ und Alexander Lévais, dem Munizipalrat vorzuschlagen, daß ein neuer Wettbewerb zur Verpachtung des Kioskes ausgeschrieben und die Pachtdauer mit fünf Jahren festgesetzt werde. Der Munizipalrat wird sich zweifellos der Stellungnahme der zuständigen Sektionen und Kommissionen in der Hangl-Frage anschließen. In der Sitzung, in der Dr. Theodor Homonnag den Vorsilz führte und Magistratsrai Wilhelm Kovácsházi/ die Sektion für Stadtwirtschaft vertrat, wurden noch mehrere laufende Angelegenheiten erledigt. Die Kommission beschloß, die Mietzinse für die im Gebäude des Geliertbades befindlichen Geschäftslokale um 5 bis 30 Prozent, die Mietzinse für die Schaubuden im Volkswäldchen und im Stadtwäldchen um 30, beziehungsweise um weitere 20 Prozent zu ermäßigen, sie beschloß ferner, dem Päohter der Volksarena Johann Czdja wegen eines bedeutenden Pachtzinsrüokstandes mit sofortiger Wirksamkeit zu kündigen. Baulizenzen. Aladár Steiner, VIII., Thck Endreucca 45, dreistöckiges Magazingebäude. — Familien- und Wohnhäuser: Frau Dr. Wilhelm Curtis, II., Julia-ucca und Pasaréti-ut 11514/9; Ludwig Gabona, I„ Törpe ucca 8248/20; Julius Oszwaldik, I., Gébics-ucca 8: Johann Závoczky, I., Homoröd- und Köhalom-ucca 2501/1; Anna Mészáros, VII., Szatmár-ucca 89; Frau Witwe Karl Barakovdth, L, Kelenföld 3769/10; Donát Schwartz, VII., Novibazár-tér 31269/20; Josef Kara, X., Fogarassy-ut 39586/31, Donnerstag, 1. Dezember 1932 Lokalnachrichten Ein neues Asyl in der .Josefstadt. Trotz der ausge-i zeichnet organisierten sozialen Fürsorge der Hauptstadt hat es bisher in der Josefstadt keine Institution gegeben, die unbemittelten Personen in der Nacht ein Asyl geboten hätte. Nun hat Reichstagsabgeordneter Payr für die Errichtung eines solchen Asyls eine Bewegung eingeleilet, die in weitestgehendem Maße auch vom Ministerpräsidenten Gömbös unterstützt wird, der die Weisung erteilt hat, die in den Kasernen überflüssig gewordenen Betten dieser humanitären Aktion zur Verfügung zu stellen. Gestern nachmittag hat nun im Hause Kalvária-tér 18 die feierliche Eröffnung dieses hundert Betten umfassenden Asyls stattgefunden. An der Einweihungsfeier nahmen in Vertretung des Ministerpräsidenten Generalarzt Dr. Klein, ferner Bezirksvorsteher-Stellvertreter Hiller, Bezirlksvorsteiher Hamvassy, Pfarrer Blissner, Qbernotär Tordag, Sarolta Lukács, geschäftsführende Vizepräsidentin des Vereins vom Roten Kreuz, in Vertretung des Roten Kreuzvereins des VIII. Bezirkes Frau Zoltán Súly, Rosa Strovinszlcy und Frau Dr. Stefan Kovács teil. Das neue Asyl wurde vom Abgeordneten Payr eingeweiht und wird morgen seiner Bestimmung übergeben werden. Verschwunden. Der Hotelportier Anton Pandol erstattete bei der Polizei die Anzeige, daß seine 12jährige Tochter Ibolya, die die III. Klasse der Bürgerschule in der Váci-ucca besuchte, mit ihrer Freundin Rosa Glass seit gestern spurlos verschwunden ist. Verhaftete Chauffeure. Wir berichteten bereits, da(J vor drei Tagen unbekannte Täter vor der Villa deß Abgeordneten Magyar auf die Erzieherin und den Chauffeur Revolverschüsie abgefeuert haben. Die Polizei hat nun die Chauffeure Vinzenz Englohncr, Béla Babura und Georg Reinheimer unter dem dringenden Verdacht den Täterschaft in Haft genommen. ßudapesfer Lebensmitfelmarkf. Die Markthallen und die offenen Märkte hatten heut« bloß einen mittelmäßigen Verkehr aufzuweisen, die Preise waren bis auf wenige, unbedeutende Erhöhungen unverändert. Auf dem Gemüsemarkt wurden Spinat und Blumenkohl etwas höher angeselzt. Fleischpreise: Rostbraten 1.20 bis 2.20, Suppenfleisch 0.80 bis 2.20, Kalbsschlegel 2 bis 2.60, Nierenbraten 1.20 bis 2 und Sohweinskarré 1.30 bis 2 Pengő das KIgr. Auf dem Fischmarkt kosteten lebende Karpfen 0.80 bis 2.20, nicht lebende und geeiste 0.80 bis 1.50 Pengő das Klgr. je nach Größe. Theater, Kunst und Literatur Krips als Gastdirigent im Opernhause. Die Aufführung der „Götterdämmerung“ im Opernhause am 17. Dezember wird der Generalmusikdirektor der Oper in Karlsruhe Josef Krips dirigieren. Außer dem Gast dm Orchester wird auch auf der Bühne ein Gast, der deutsche Sänger ungarischer Abstammung Theodor Strack, erscheinen. Generalprobe im Lustspieltheater. Die öffentliche Generalprobe von Gerhart Hauptmanns Schauspiel „Vor Sonnenuntergang“ findet im Luslspieltheater Freitag vormittags halb 11 Uhr statt.