Pester Lloyd - esti kiadás, 1936. november (83. évfolyam, 250-274. szám)

1936-11-02 / 250. szám

PESTER LLOYD Russische Waffenlieferungen. '. Pari«. 2. 5Nov®mber. (®nf;) Nach einer am Sonnig»? abend .in London ein-'­­getroffenen Meldung der Radio-Aigierdur aus Istanbul be­findet sich zurzeit der sowjetpuss-sohe Dampfer Kom­somol“ mit Kriegsmaterial für die spanische Volksfront an Bord auf der Fahrt durch die Dardanellen. Der •Dampfer-' habe unter anderem fünf Flugzeuge, 20 schwere Geschütze, und etwa 40 Lastkraftwagen am Bord. Da» Kriegsmaterial werde in Barcelona musgeLaden werden. Ausländische Freiwillige für die Madrider Regierung. • Paris', 2. November. (Inf.) Die Zahl der von der spanischen Volksfronl­­regieriuna lim Nordfrankreich angeworbemeo Freiwilligen •wird in Lilie, wie die Radio-Agentur meldet, auf 1500 jjesöhätzt. Am Sonntag seien wieder zahlreiche junge Franzosen und Polen nach Spanien abgereisi. Ferner seien aus dem Industritegiebet um Lüttich und Brüssel mehrere hundert Belgier auf der Fahrt nach Spanien unterwegs. _____ | | | , | .i..., — u . l. .»jicaCTr^vj^--»-i»gac-sgygi»iaii'ir-jiii.rrg»tggTn'a’g.,y ■rxic*3Ztt«.inai.W*iUJiJi Magen-, Darm-, Nieren-, Leber- und Gallenkranke neh­men gern früh nüchtern ein Glas natürliches „Franz-Josef“. Bitterwasser, da es frei von unangenehmen Empfindungen sehr prompt abführt und den Stoffwechsel nachhaltig anregt. Der Militärputsch in Bagdad. Der Hergang des Staatsstreichs. London, 31. Oktober. (Inf.)' Der Militärputsch in Bagdad erweist sich *ach den letzten Nachrichten als ein Ereignis von größerer Bedeutung als die ersten in Iamidőn ver­öffentlichten Nachrichten erkennen ließen. Es stellt sich nun heraus, daß der Putsch für London eine vollkommene’ Überraschung war und 24 Stunden lang geheim gehalten wurde. Der Führer des Putsches ist nicht etwa der neue Premierminister Hikmet Suleiman, sondern General Bekrsidkg, ein Kurde im Arakheer. Über den Hergang des Putsche« wird bekannt: Nachdem mehrere Flugzeuge einige Bomben und Flugblätter abgeworfen hatten und auf die Drohung hin, daß das Militär in die Stadt ein­rücken werde, begab sich der bisherige < Premier­minister zum Ghazi, dem 24jährigen Sohn des ver­storbenen Königs Faisal, um seinen und des Ge­samtkabinetts Rücktritt einzureichen. Vorher aber war der frühere Iraksohe Botschaf­ter in London Jafar Pascha als Parlamentär zu den aufständischen Militärs gesandt worden. Jafar Pascha wurde inzwischen, wie es scheint, auf Befehl des Generals Bekrsidsky erschossen. Diese Erschießung verursachte unter den Mi­nistern große Panik. Der Wehrminister Nuri Pascha, der, wie erinnerlich, in den Wirren in Palästina die Rolle eines Vermittlers gespielt hat, flüchtete in die englische Gesandtschaft. Nur durch feierliche Zu­sagen des neuen Ministers konnte er veranlaßt wer­den, die englische Botschaft wieder zu verlassen. Die heutigen Blätter betonen, daß im Mittel­punkt der Stadt Bagdad Ruhe herrsche, ebenso im Fremdenviertel. In hiesigen politischen Kreisen ist man sich einig darüber, daß obwohl versichert wird, daß keine Änderüng der außenpolitischen Beziehungen des Irak geplant sei und Ruhe herrsche, eine be­sorgniserregende Läge entstanden sei. Def erschossene Jafar Pascha — dessen Tod übrigens noch nicht von sämtlichen Blättern bestä­tigt wird — war ein Freund des bekannten engli­schen Obersten Launence. Der neue Premierminister ist türkischer Ab­stammung und in Konstantinopel erzogen worden. Die Flucht der abgesetzten Minister. Kairo, 1. November. (Inf.) Wie hier verlautet, ist der ehemalige Mi­nisterpräsident des Irak Jassim Pascha nach Beirut in Syrien geflüchtet. In seiner Begleitung soll sich Minister Raschid AH befinden. In Kairo dagegen traf der geflüchtete Minister Nuri Pascha mit einem Mi­litärflugzeug in Begleitung seiner Familie ein. Wer war Jafar Pascha? •• . • London, 31. Oktober. (’Inf.) Die letzten Nachrichten aus Bagdad be­­stäitigert die Ermordung Jafar Paschas ’ und die Flucht Nuri Paschas. Die Bildung der neuen Regierung wurde am Samstag abgeschlossen, wie es heißt, liegt die ge­samte Macht in den Händen des Militärs. Das Kabi­nett scheint nur ausführendes Organ der Militär­gruppe zu sein. Die neue Regierung Hikmet Suleiman hat ins­gesamt drei frühere Minister des Landes verwiesen, unter denen sich auch Nuri Pascha befindet. Außer I ELEPMOMMy^MERf^ ^ ! des ' < >■'•■< PESTER LLOYD Redaktion . . . 1-848-20 Chefredakteur 1 -824-31♦ Administration 1-849-09 Druckerei . ... 1-825-04 Nuri Pascha ist auch der ehemalige Ministerpräsi­dent Yasim Pascha und der,frühere Außenminister Raschid Alf verbannt, worden. Die Blätter veröffentlichen heute lange Lebens­beschreibungen des ermordeten Jafar Pascha. Er soll zu Beginn des Weltkrieges eine hervorragende Rolle im türkischen Heer gespielt und angeblich auch das Eiserne Kreuz erhalten haben. Im Jahre 19'16 sei er gefangen genommen und zunächst in der Zitaddlila von Kairo festgesetzt worden. In Kairo habe man ihn umgestimmt und dazu riber­­redet, auf die Seite der Araber zu treten. Daraufhin sei er als, Führer der arabischen Bewegung auf­­g et re len und habe mit dem bekannten Obersten Lawrence und General Allcnbg zusammen gearbeitet. Ob es sich bpi dem Umsturz um ein england­feindliches Unterne.hpi.en handelt, ist vorläufig noch nicht zu übersehen. Auflösung des Parlaments. London, 31. Oktober. (Inf.) Das irakische Parlament wurde heute durch einen königlichen Erlaß aufgelöst und Neu­wahlen ausgeschrieben. Die Auflösung wurde damit begründet, daß die .für die Durchführung der geplanten Reformen nö­tige Übereinstimmung zwischen der Regierung und dem Parlament nicht mehr vorhanden sei und des­halb Neuwahlen ausgeschrieben werden mußten, die auf Grund der Verfassung notwendig wären. Welche Reformen geplant werden, ist ails den bisherigen Meldungen noch nicht zu ersehen. Der Eindruck in Palästina. Jerusalem, 1. November. (Inf.) In arabischen Kreisen in Palästina hat der Militärputsch im Irak — wie 'englische Kreise berichten —» stark enttäuscht. Sie hatten gehofft, daß Nuri Pascha'und Jassim Pascha in den Verhandlun­gen mit der königlichen Kommission, die die Araber in der nächsten Zeit erwarten, diese unterstützen würden. Dagegen sei nuh der Irak mit seinen eige­nen Angelegenheiten zu sehr beschäftigt, um sich den arabischen Angelegenheiten in Palästina widmen zu können. ♦ 4* FRANKREICH. Delbos berät über Locarnopakt und kollektive Sicherheit. Paris, 1. November.. (Inf.) Außenminister Qelbod hat den ganzen Samstag nachmittag mit diplomatischen Besprechun­gen . zugebrachf. Er empfing nacheinander den deutschen, den belgischen wgä den. -italienischen Bot­schafter. Obwohl die Besprechungen keinen außer­gewöhnlichen Charakter hätten, ist man in politi­schen Kreisen doch versucht,’ ihnen eine gewisse Bedeutung beizumeeseiu. Die .Zeitungen wollen wis­sen, daß.der deutsche Botschafter bei seinem Besuch über die jüngsten Berliner Besprechungen des Grafen Ciano Aufklärung gegeben hat. In diesem Zusammenhang werden allerlei Kom­binationen angestellt. Petit Párisién erklärt, daß von französischer Seite eine Einberufung der Weslpukt­­konferenz nicht für so dringlich gehalten werde, da die französischen Alliierten in Mittel- und Osteuropa auch von diesem Vertrag ausgeschlossen wären, und der neu abzusch 1 ießeade Vertrag nicht in den Rah­men des Völkerbundes eingegliedert werden soll. Das Blatt behauptet weiter, daß London in dieser Be­ziehung mit Paris einig gehe. In einer Betrachtung der Radio-Agenlur wird erklärt, die französische Regierung scheine trotz den ernsten Schwierigkeiten, die ihr die sowjetrussische Einmischungspolitik in Spanien bereite,, und trotz dem heißen Wunsche, den neuen Locarnopakt abzu­schließen, nicht bereit zu sejn, .auf . den Grundsatz der kollektiven Sicherheit und das System der regio­nalen Sicherheitsabkommen in Mittel- und Ost­europa zu verzichten. Außer der geplanten Westpaklkonferenz seien in den diplomatischen Besprechungen Delbos’ am Samstag folgende drei Probleme besprochen worden: 1. Die Frage der sow jetrussicschen Einmischung . in Spanien. -2. Die Sicherung der politischen Lage in. Mittel­europa, und ... 3. die französisch-belgischen Beziehungen. Über den letzteren Punkt habt .Ich Delbos mit dem belgischen Botschafter selbstverständlich ein­gehend unterhalten. Kommunistenführer Thorez gegen die Voiksfront­­regicrung. Paris. 1. November. (Inf.) Der Generalsekretär der französischen 'kommunistischen Partei Thorez hat Freitag abend in einer Rede vor Arbeiterdelegierten die Politik der Vo!ksfrontregierung Blum in äußerst heftiger Form 1 kritisiert. Er drohte dem Ministerpräsidenten sogar mit dein Bruch der Volksfront. Thorez erklärte u. a., daß die Regierung Blum die meisten Programmpunkte der Volksfront bisher nicht erfüllt habe. Er beklagte sich über deh' anti­­kommunisbiscihen Feldzug der Opposition und der Radikalsozialisten. Selbst1 5m Organ des Minister­präsidenten. dem Populaire, .seien kommunisten ■ feindliche Artikel-erschienen. In der Außenpolitik forderte Thorez erneut das Aufgeben der Neutralität gegenüber Spanien. Gleichzeitig hat das Sekretariat -der kommunisti- ' Montag, 2. Nov*mb«r 1936 sehen Partei einen Brief an die sozialistische Partei gerichtet, fn der' 'gleichfalls die Aufhebung der Neutralität gegenüber Spanien und die wirksame Unterstützung der spanischen Republik durch die französischen Arbeiter gefordert wird. TÜRKEI Das Schlußkoniinunique über den Besuch Stojadinovics’. Ankara, 1. November. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Der jugoslawische Mi­nisterpräsident Stojadinovics hatte am 30. Oktober mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ismét Inonü und dem Außenminister Rüschtü Aras eine Unter­redung, die fünf Stunden dauerte. Nach der Besprechung wurde eine offizielle Mit­teilung verlautlbarf, in der festgestellt wurde, daß zwischen Jugoslawien und der Türkei in allen Punk­ten volle Interessengemeinschaft und Gleichheit der Anschauungen besteht. Die Staatsmänner der beiden Länder haben beschlossen, die Politik der herzlichen Zusammenarbeit nach der Richtung förtzusetzén, die! die dem Balkanbunde an gehörenden Staaten schon von allein Anfang an festgesetzt hatten. Mit diesen Staaten übernehme Jugoslawien und die Tür­kei die vollste Gemeinschaft. Es wurde auch der Wunsch zum Ausdruck gebracht, die Außenhandels­­bezichungen der beiden Länder in der Zukunft noch enger zu gestalten und gegenseitig auch die kultu­­rclien Beziehungen zu sichern. Ministerpräsident Stojadinovics hat gestern nacht in einem Extrazug Ankara verfassen. Erklärungen des Staatspräsidenten. Ankara, 2. November. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Der Präsident der türkischen Republik Kemal Atatürk hat im Paria-' ment über die inneren und auswärtigen Verhältnisse der Türkei gesprochen und erklärt, daß die Türkei die guten freundschaftlichen. Beziehungen zu Sow­jetrußland, England, Jugoslawien und Afghanistan auch weiter aufrecht erhält. Am Schlüsse seiner Rede erklärte der Präsident, daß er auch auf die Freund­schaft Frankreichs vertraue. POLEN. Der Sozialdemokraienführer Daszynski gestorben. Warschau, 31. Oktober. (Inf.) In einem Sanatorium in Bystra ist heute abend der auch in Wien aus der Vorkriegszeit sehr bekannte Führer der Polnischen Sozialdemokrati­schen Partei Ignaz Daszynski im Alter von 70 Jahren gestorben. Daszynski war eine def hervorragendsten Per­sönlichkeiten des polnischen politischen Lebens, Siebzehn Jahre,' von 1&97 bis 1914, gehörte er dem österreichischen Parlament an und galt als einer der besten Redner' dés"Háusési Während des Umsturzes beteiligte ér sich führend an der Gründung der pol­nischen Legion. Im November 1918 ernannte Mar­schall Pilsudski ihn zum ersten Ministerpräsidenten des wiedererstandenen Staates. Seit 1920 gehörte Daszynski allen Parlamenten der polnischen Re­publik in führender Stellung an. In den Jahren 1928 bis 1930 war er Präsident des Abgeordnetenhauses^ Im Jahre 1930 zog sich Daszynski aus Gesundheits­rücksichten vom aktiven politischen Leben zurück. DANZIG. Konfiskation polnischer Zeitungen. Danzig, 31. Oktober. (U. T.-K.-ß.) Der Polizeipräsident def Freiem S'ladt Danizig hat die Ausgaben vom 30. Oktober der Gazetd Gdanska nd vom 29. Oktober vom Kur jer Párámig be. schlagn.ihmcin; lassemi, außerdem wurden Ifiür sechs Montale Einfuhr und Verbreilt.üng des soiziaidemokraitischen Organs Naprzod 'Otatd der jüdischen Zeitung Hajntige Najes ver­holten. • Hfl Br. Donath Gyula úgy a maga mint az alul- i®g yxj Írottak, valamint az egész rokonság nevében mély HH Hl fájdalomtól lesújtva tudatja, hogy hőn szeretett | , I DrJ DONATH GYULÁNÉ g folyó hjó 1-én hosszas szenvedés után elhunyt. Fe- D| BM lejthetetien halottunkgte hó 3-án délután V-S óra­­gjg kor kísérjük a rákoskeresztúri zsidótemető halót-Özv. Cziner Béláné nővére. Özv. Singer B. Ar. jjjS Ilii turné sógornője. Dr. Szigeti Pál unokaöccse. Áldott legyen drága emléke! .AMinden külön értesítés helyett. y SÖBsjéi-i Zsigtnond m. kir. kormánytanácsos, H agy a maga, mint felesége, testvérei és gyermekei H| H nevében fájdalomtól megtört szívvel jelenti, hogy Ifi ■ szeretett édesapja wt i STEIN8ERÖER JAKAB ur 1 f§ az Első Magyar Gyapjumosó r.-t. ny. vezérigazgatója (Ép H elhunyt. Drága halottunkat m. hó 30-án kisértük utolsó EE 8 útjára a rákoskeresztúri izr. temetőben levő családi El | sírboltba. „Adotsáj, Te adtad és elvevéd Tied az Elet s a Hatá! Tiéd!“

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