Prager Volkszeitung, říjen-prosinec 1974 (XXIV/40-52)
1974-10-04 / No. 40
rmxR. DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN DER CSSR 4. OKTOBER 1974 ft JAHRGANG XXIV. ft KKS 1,50 liKmiKihB 40 25 Jahre Deutsche Demokratische Republik Die Deutsche Demokratische Republik feiert den 25. Jahrestag ihrer Gründung. Mit berechtigtem Stolz blicken die Bürger der DDR auf 25 Jahre friedliche, sozialistische Aufbauarbeit zurück. Mit ihren Erfolgen freuen uns auch wir, die Bürger der benachbarten CSSR, in dem Bewußtsein, in der DDR einen treuen und zuverlässigen Verbündeten zu haben. Die DDR hat in den 25 Jahren ihrer Existenz durch ihre auf Frieden und Freundschaft zwischen den Völkern ausgerichtete Politik in der Welt viele Freunde gefunden. Ihre grundsätzliche Abkehr von der faschistischen Vergangenheit, die Erfüllung des Potsdamer Abkommens sowie ihre auf Entspannung HERIBERT PANSTER, Abgeordneter der Föderalversammlung der CSSR und Vorsitzender des Kulturverbandes der Bürger der CSSR deutscher Nationalität und friedliche Zusammenarbeit gerichtete Politik hat sehr bald nach der Gründung der DDR Vertrauen unter den Völkern Europas und in der Welt geschaffen. Der 7. Oktober war nicht nur eine Wende in der Geschichte des deutschen Volkes, er war zugleich eine Wende in der Geschichte Europas. Auf deutschem Boden, von dem in der Vergangenheit die schrecklichsten Kriege ausgingen, entstand ein sozialistischer Staat. Mit Hilfe der Sowjetunion fand hier eine antifaschistische, revolutionäre Umgestaltung statt, die die Kraft des Imperialismus für immer brach. Mit der Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die Sowjetunion war auch dem deutschen Volke die Chance gegeben, eine grundlegende Wende in seiner Geschichte einzuleiten. Als die KPD in ihrem Aufruf vom 11. Juni 1945 Ziele und Wege einer antifaschistischen Umgestaltung in Deutschland aufzeigte, ging sie davon aus, daß das deutsche Volk nur mit der Unterstützung der Sowjetunion einen friedlichen, demokratischen Staat errichten und die Entwicklung in sozialistische Bahnen lenken konnte. Über Jahrzehnte waren Antikommunismus und Antisowjetismus das erfolgreiche Mittel der reaktionären Kräfte zur Spaltung der deutschen Arbeiterklasse gewesen. Umso höher soll an dieser Stelle das Verdienst der deutschen Kommunisten und klassenbewußten Sozialdemokraten, die das Inferno faschistischer Verfolgung überlebten, eingeschätzt werden, das sie sich im Ringen um die Einheit der Arbeiterklasse und um ein neues Verhältnis zur Sowjetunion erworben haben. Mit der Vereinigung der KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschland schuf sich die Arbeiterklasse das politische Instrument zur Erfüllung ihrer historischen Aufgabe und trug den Gedanken der brüderlichen Verbundenheit und Freundschaft mit der Sowjetunion in die breitesten Schichten des deutschen Volkes. Die in der Nationalen Front vereinten demokratischen Kräfte im Osten Deutschlands beantworteten die Konstituierung der BRD mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Die Werktätigen der DDR schufen sich ihren eigenen , den sozialistischen Staat. In der ersten Nachkriegsperiode stießen zwei Grundkonzeptionen der Weltpolitik aufeinander. Der Kampf der Sowjetunion und der anderen volksdemokratischen Länder, einschließlich der internationalen Arbeiterbewegung, für Frieden, Demokratie und sozialen Fortschritt auf der einen Seite, und die Kräfte des Imperialismus und des kalten Krieges auf der anderen. Der Imperialismus ließ nichts unversucht, den Vormarsch des Sozialismus in der Welt zu stoppen. Deutschland wurde dabei auf den europäischen Kontinent zum wichtigsten Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Aber alle Versuche, die junge Deutsche Demokratische Republik in die Knie zu zwingen, schlugen fehl. Es scheiterte der kontrarevolutionäre Umsturzversuch im Jahre 1953, die Wirtschaftsblockade und ökonomische Erpressung, die Vorhaben, die DDR militärisch zu erobern, und der 13. August 1961 verwies den Imperialismus in die Grenzen seiner Macht. Der Versuch, den Sozialismus in Europa zurückzurollen, mißlang. Die Deutsche Demokratische Republik hat heute ihren gleichberechtigten Platz in den Vereinten Nationen eingenommen. Dadurch entstand in Europa eine neue politische Situation. Die Nachkriegsetappe in Europa ist damit nach fast 30 Jahren beendet und eine Epoche der friedlichen Zusammenarbeit hat begonnen. Dies gilt auch für eine friedliche Koexistenz mit den kapitalistischen Ländern. Dieser Entwicklung ging der Abschluß einer ganzen Reihe von Verträgen der DDR mit der Sowjetunion und anderen sozialistischen Ländern voraus, auf deren Basis sich die freundschaftliche und brüderliche Zusammenarbeit auf allen Gebieten immer weiter vertieft. Der Abschluß des Grundlagenvertrages zwischen der DDR und BRD trägt nicht nur zur Normalisierung der Verhältnisse zwischen beiden deutschen Staaten bei, sondern ist zugleich ein bemerkenswerter Beitrag zur Entspannung in Europa und wirkt sich auf das politische Klima unseres Kontinents günstig aus. Die Aufnahme der DDR in die UNO, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen der DDR zu mehr als hundert Ländern sprechen von der erfolgreichen Entwicklung der 25jährigen Geschichte der DDR. Die Existenz der Deutschen Demokratischen Republik sowie aller anderen sozialistischen Länder wäre undenkbar ohne die Gesamtheit jener politischen und sozialen Veränderungen, die für die Epoche des Überganges vom Kapitalismus zum Sozialismus charakteristisch sind. Der revolutionäre Umwälzungsprozeß, in dessen Ergebnis die DDR entstand, war untrennbarer Bestandteil des revolutionären Weltprozesses, der mit dem Siege der Sowjetunion über das faschistische Deutschland begann und in der Gründung volksdemokratischer und sozialistischer Staaten seine Fortsetzung erfuhr. Die heutige von Krisen zerrüttete kapitalistische Welt legt Zeugnis davon ab, daß sich dieser Prozeß der revolutionären Umgestaltung, das heißt, der Prozeß des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus, vertieft und die Klassenauseinandersetzung verschärft. In der 25jährigen Entwicklung hat die Arbeiterklasse der DDR unter der Führung ihrer sozialistischen Einheitspartei bewissen, daß sie fähig war, mit Hilfe aller Werktätigen auch die ökonomischen Grundlagen eines sozialistischen Staates durch den Aufbau einer sozialistischen Großindustrie und Landwirtschaft zu errichten. Der Weg der Deutschen Demokratischen Republik zum Sozialismus war nicht leicht und ohne Hindernisse. Aber die Menschen der DDR konnten sich immer auf die Hilfe ihrer Freunde verlassen— und dies wird auch in Zukunft so sein. Das enge Bündnis der DDR zur Sowjetunion und allen anderen sozialistischen Ländern in den letzten 25 Jahren wird auch in Zukunft der Garant einer erfolgreichen Entwicklung nicht nur der DDR sondern aller in dieser Staatengemeinschaft verbündeten sozialistischen Länder sein. Die Deutsche Demokratische Republik ist heute ein blühendes sozialistisches Land. 25 Jahre friedlicher Arbeit haben ihre Früchte getragen. Die DDR hat sich durch ihre Arbeit und durch die Tat des Willens zum Frieden und zur Völkerverständigung Achtung, Freunde und Ansehen in der Welt erworben. Der VIII. Parteitag der SED gab eine tiefe wissenschaftliche und politische Begründung des Wesens des Sozialismus. Der Erste Sekretär des ZK der SED Erich Honecker sagte es mit folgenden Worten: „ .. .alles zu tun für das Wohl des Menschen, für das Glück des Volkes, für die Interessen der Arbeiterklasse und aller Werktätigen". Unser Gruß und unsere Glückwünsche gelten heute unseren Freunden in der Deutschen Demokratischen Republik zum 25. Jahrestag der Gründung ihres sozialistischen Staates. mg?. II/:!« I«*)» DDR-HAUPTSTADT BERLIN, ALEXANDERPLATZ MIT WELTZEITUHR UND HOTEL STADT BERLIN Roto: Archiv,