Prager Volkszeitung, červenec-září 1975 (XXV/27-39)
1975-07-04 / No. 27
DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERKTÄTIGEN IN DER CSSR 4. JULI 1975 • JAHRGANG XXV. ® KÖS 1,50 UXKflCI TIM 27 Nach leninschen Ideen Dreißig ruhmvolle Jahre bedeuten im Leben des tschechoslowakischen Volkes unvergleichbar mehr, als in der Vergangenheit ganze Jahrhunderte. Binnen eines relativ kurzen Zeitabschnittes des sozialistischen Aufbaus in der Tschechoslowakei kam es zu grundsätzlichen Veränderungen in allen Sphären des gesellschaftlichen Lebens. Es genügt, wenn wir die Ergebnisse der Entfaltung unserer Volkswirtschaft, die Hebung des Lebensniveaus der Werktätigen und der sozialen Sicherstellung während der letzten sechs Jahre betrachten. Welch große Änderungen in der Ökonomie, im Bewußtsein und in den Ansichten der Menschen! MILAN KLUSÁK, Kulturminister der Tschechischen Sozialistischen Republik Der Kampf für die sozialistische Kultur in der Tschechoslowakei ist mit der Gründung der KPTsch und mit der Entfaltung des revolutionären Vermächtnisses hervorragender Faktoren unserer Kultur untrennbar verknüpft. Ihre besten Repräsentanten vertraten bereits in den zwanziger Jahren die Ideen des Kommunismus, da sie sich überzeugt hatten, daß nur auf seinen revolutionären Klassen- und internationalen Prinzipien die fortschrittliche Zukunft des Landes aufgebaut werden könne. Die tschechische und slowakische Kultur neigte immer zur Festigung der Rolle der Volksmassen, zur Gestaltung des revolutionären Charakters ihres Kampfes. Die Zeit bewies, daß von dem großen künstlerischen und kulturellen Vermächtnis der Vergangenheit nur Werke jener Schriftsteller, Dichter, Maler und Komponisten stets lebendig bleiben, die sich an die Herzen, das Wesen ihres Volkes gewandt hatten. Die Befreiung unseres Vaterlandes durch die Sowjetarmee vor dreißig Jahren und der Sieg der nationalen demokratischen Revolution öffneten der tschechischen und slowakischen Kultur den Weg zur weiteren, qualitativ neuen Entfaltung. Auf dem Tagesprogramm erschienen die Aufgaben für Demokratisierung, Bildung, Kunst, Anerkennung der Eigenständigkeit der slowakischen Kultur, der Festigung des engsten Zusammenschlusses mit der Kultur der Nationen der UdSSR und mit der fortschrittlichen Kultur der Welt. Diese programmativen Perspektiven, die bereits im Regierungsprogramm vor Koüice formuliert worden waren, bewiesen die schöpferische Anwendung leninscher Prinzipien der Kulturpolitik unter konkreten historischen Bedingungen. Ihre strikte Verwirklichung nach der Befreiung und die weitere Entwicklung im Prozeß des Hinüberwachsens der nationalen demokratischen Revolution in die sozialistische Revolution schufen Voraussetzungen für die sozialistische Entwicklung des gesamten tschechoslowakischen Volkes. Nach dem Federsieg der Werktätigen von 1948 übernahm die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei die gesamte Verantwortung für die politische, ökonomische und kulturelle Entfaltung des Landes und genehmigte das reale Programm der sozialistischen Kulturrevolution als untrennbaren Bestandteil des sozialistischen Aufbaues. Bei Verwirklichung dieses Programmes nutzte unsere Partei gemeinsam mit führenden Persönlichkeiten des kulturellen Lebens, — wie z. B. Zd. Nejedly, L. Stoll, L. Novomesky und weiteren — die marxistisch-leninistischen Prinzipien der sozialistischen Kulturpolitik, grandiosen Erfahrungen der Sowjetunion auf schöpferische Weise unter konkreten Bedingungen, deren dauernde Bedeutung in den folgenden Jahren beim sozialistischen Aufbau der CSSR überprüft und auf dem XIV. Parteitag der KPTsch neuerlich betont wurden. Die Resultate der letzten Jahre der Entwicklung unserer Gesellschaft zeugen davon, daß die leninische Linie der Demokratisierung der Kultur und ihr sozialistischer Inhalt die Generallinie der Partei und der Entfaltung des geistigen Lebens der Gesellschaft bleiben. Im Prozeß der Gestaltung und Entfaltung der sozialistischen Kultur in der Tschechoslowakei spielte die allseitige Nutzung der sowjetischen Erfahrungen im kulturellen Aufbau eine ungewöhnliche Rolle. Bei der Ausarbeitung der Gesetzgebung in kulturellen Fragen, bei der Schaffung kulturell-aufklärender und schöpferischer Einrichtungen, bei der Neuorganisation der tschechoslowakischen Wissenschaft, gingen wir von all diesen Erfahrungen aus. Das sowjetische kulturell-bildende System war für uns ein Beispiel bei der Gestaltung der Massenarbeit auf dem Gebiet der Kultur in den Betrieben, wo Hunderte von Klubs, Tausende von Betriebsbüchereien, Rote Ecken, Zirkel- und Vortragszentren entstanden. Die sowjetische, bei uns weit verbreitete Kunst, spielte in der sozialistischen Erziehung der Werktätigen der CSSR eine ungewöhnlich wichtige Rolle. Durch sie lernten wir das Leben der Sowjetmenschen kennen, die Quellen ihrer geistigen Stärke. Die Entfaltung allseitiger Beziehungen zur Sowjetunion und den anderen sozialistischen Ländern öffnete unserer Kultur die Möglichkeit, die Grenzen unseres Landes von bisher nie dagewesenen historischen Ausmaßen zu überschreiten und sich aktiv an der Entfaltung der fortschrittlichen Weltkultur zu beteiligen. Die Bemühung um Verringerung und selbst Negierung unserer kulturellen Beziehungen zur Sowjetunion und den übrigen sozialistischen Ländern — wie es die Reaktion in den Jahren 1968—1969 versucht hatte — war ein Bestandteil der allgemeinen Bemühungen der Feinde des Sozialismus um Verschleierung der Tatsache, daß nämlich der Einfluß der sowjetischen sozialistischen Kultur ein entscheidender Faktor in der fortschrittlichen Entfaltung der Weltkultur des 20. Jahrhunderts ist. FORTSETZUNG AUF SEITE 7 DIE KOMPOSITION DER ELTERN MIT IHREN KINDERN ’ . Foto: CTK Es War ein FeSt der FReUDe und JUgend ( dJ) — DAS GROSSARTIGE DEFILE UNSERER SOZIALISTISCHEN KÖRPERKULTUR, DAS ALS HÖHEPUNKT DER FEIERN ANLÄSSLICH DES 30. JAHRESTAGES DER BEFREIUNG DER TSCHECHOSLOWAKEI DURCH DIE SOWJETARMEE VERANSTALTET WURDE, GIPFELTE AM SONNTAG NACHMITTAG AUF DEM STRAHOV,STADION IN PRAG. IN ACHT KOMPOSITIONEN UND IN DEM WUNDERVOLLEN ABSCHLUSSBILD STELLTEN SICH AM ZWEITEN HAUPTTAG DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN, SPARTAKIADE 1975 FAST 10P 10 TURNER UND TURNERINNEN UND VOR ALLEM UNSERE JUGEND DEN FAST 200 000 ZU SCHAUERN VOR.' 1 ' 1 ' • < An Beiden Haupttagen nahmen in der Ehrenloge an diesem großen Fest der Generalsekretär des ZK der KPTsch und Präsident der Republik G. Husák, der Vorsitzende der Regierung der CSSR Lubomir Struugal und die weiteren Mitglieder des Präsidiums des ZK der KPTsch Vasil Bilak, Peter Colotka, Karel Hoffmann, Alnis Indra, Antonin Kapek, Josef Kornák und Josef Lenart, die Kandidaten des Präsidiums des IZK der KPTsch Miloslav Hrusković und Vaclav Hfila, der Vorsitzende der Zentralen Kontroll- und Revisionskommission der KPTsch Milos Jakeä und die Mitglieder des Sekretariats des ZK der KPTsch Jan Baryl, Jon Fojtik, Frantisek Ondrich, Oldrich Svestka und Miroslav Moc teil. Auf der Ehrentribüne waren weiters die Stellvertreter der Vorsitzenden der Föderalversammlung der ČSSR, die Stellvertreter des Vorsitzenden und die Minister der Regierung der CSSR, die Repräsentanten der Gesellschaftsorganisationen und der Parteien der Nationalen Front der CSSR, des Tschechischen und Slowakischen Nationalrates, Mitglieder der Regierung der CSR und der SSR und weitere Funktionäre unseres politischen und öffentlichen Lebens. Unter den ausländischen Gästen befand sich eine Delegation des Ausschusses für Körpererziehung und Sport beim Ministerrat der UdSSR, die von ihrem Vorsitzenden S. P. Pawlow geführt wurde. Weiters waren Repräsentanten der Gesellschafts-, und Sportorganisationen aus Bulgarien, Kuba, Ungarn, aus der Mongolei, der Deutschen Demokratischen Republik, aus Polen, Rumänien, Jugoslawien und Gäste aus den Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und aus Lateinamerika zugegen.Unter den Gästen befanden sich auch die Mitglieder des Prager diplomatischen Korps. Den Vorführungen sahen auch zahlreiche Gruppen der tschechoslowakischen Landsleute aus dem Ausland zu. FORTSETZUNG AUF SEITE J