Siebenbürger Bote, Februar-November 1853 (Jahrgang 63, nr. 22-180)

1853-03-26 / nr. 49

mldalens­tandbilde Sr.Majestät,mit Fahnen,Kränzen und militä ·tischen"­"Memmgeschmückt,schön de writh Zwölf Mädchen in weißen Kleidern hielten einen großen Kranz aus Immergrün um das Brandb­ild. , Das Gotteshaus war in allen feinen Räumen gedrängt voll. Me Militär- und Zivilbeamten im Staatskleide, die Geistlichen­ und das­ Lehrerpersonal aller hiesigen Nationalitäten und Konfessionen, der Magistrat und die Wahlbürgerschaft und Andächtige aus allen Wolfss Haffen waren in "das" Haus des Heren geeilt, um Gott für die Wunder Bare Erhaltung’ des theuren Lebens unseres Kaisers zu danken. Die Kirchenandacht wurde durch Gesang, Musik und fegendvolle Gebete sehr gehoben. Als der Gottesdienst beendet war, defülirten die ausgerückten Truppen: die 6pfündigen Zupbaterien Nr. 54 und 55 und ein Bataill. von Nugents Infanterie vor dem Herrn Obersten und Regimentsloms­­man­danten v. Kiesewetter mit echt militärischer Haltung. Den ganzen Tag über wehte ein scharfer Falter. Mind, der gegen Abend heftig wurde, aber um 7 Uhr sich legte, wodurch die improvisrete festliche Beleuchtung der Stadt einen erhöhten Reiz erhalten hatte. Gegen 8 Uhr, als alle Häuser bereits beleuchtet und viele Fenster mit Blumen­­ geschmüdt waren, fing die Regiments, Mufii von Nugent, Ins­­anterie auf dem Marktplag zu fvielen an. Die Banda begann mit den herrlichen Tönen der Wolfshymne und fegte dadurch Jung und Alt ii eine patriotische und loyale Stimmung. Der weite große Markt­plag war gedrängt vor mit heiteren und frohen Menschen, welche er an dem vortrefflichen Spiele der ausgezeichnet braven Regimentsmufti erfreute. Bei unserer bunten Völkermischung hat ein Weit wie das gesteige seinen eigenen Netz. Hohe und Niedere, Neid­e und Arme von verschiedenem Stamme wandelten durch die hell beleuchteten Straßen froh und harmlos miteinander herum, und jeder ließ seiner Brende nach eigner Volfsweise freien Lauf und Doch Herrschte in dem ganzen großen Bilde die beste Harmonie. Die Nacht war schon weit vorgerückt bie die Straßen Feer und die Lichter ausgelöscht waren. (Satel.) Wien, 19. Mär. Dem Bernehmen nach beabsichtigt der Finanz- und Handbelsminister Ritter dr. Baumgartner zur Herstellung seiner in der Tegten Zeit fühlbar angegriffenen Gesundheit einen längeren Urs­taub anzufuchen. — Der „Corriere italiano” hält sich ermächtigt, die in alle Blätter übergegangene Nachricht, es hätte der König von Neapel die vor einiger Zeit aus Paris ausge­wiesene Gräfin Solms zur Ehrendame der Kor­nigin­­ ernennen wollen — als falsch zu bezeichnen. Im Gegentheile, sagt­ er, sei die besante Dame wegen ihres auffallenden Benehmens von der Polizei angewiesen­­ worden, binnen 24 Stunden Neapel zu verlassen. Die schöne Gräfin scheint auf dem besten Wege die suife errante der Familie Bonaparte zu werden. Br­ — Vermöge a. h. Entspließung sind die Kleinkinder-Bewahranstal­­ten unter jene Wohlthätigkeitsanstalten eingereift worden, welche in An­­sehung der Unifationen, die sie­ in ihren eigenen Gebäuden selbst oder in fremden Häusern unentgeltlich benügen, von der Gebäudesteuer freis­zulassen sind. — In Bett sind wieder zwei­ Geistliche eines griechisch-katholischen Klosters vom Libanon eingetroffen, um für den Bau einer Kathedrale wie auch eined Beminard Almosen zu sammeln. Die frommen Pilger werden in der gleichen Absicht auch nach Wien formen.­­ Wenn man bedenkt, welche Mohlihat die Klöster des Libanon für die Reisenden in jenen Gegenden sind, mit welcher frommen­ Gastfreundschaft der Srembole von diesen Mönchen zu­ jeder Zeit aufgenomm­en,wird, so kann man nur wünschen, daß durch ein reichliches Almosen die Reife der frommen Pilger gesegnet werde.­­ —Die Londoner Juden-Missionsgesellschaft berichtet,daß durch sie im­ Jahre 1852 sich zwei Juden bekehrt haben,und gibt den Kosten­­aufwand auf nahezu a 1154,000 fl.an.Und das ist noch ein gläm­menver Erfolg,denn mancingahk hat diese Societät weit über 50.000fl. aufgegeben und nur einen einzigen Judm belieht.Das ist jedenfalls dewildseitenach­t—ein sehr kostbarer Gewinn! Pest,20.März.Wie man hört,hört die am 17.d.M plötzlich eingetretene Kälte,ist einigen Weingärten Olms bedeutendet­ Scharen verursacht,denn,verführt durch die warm-Witterung,hatten mehrere Besitzer ihre Weingärten n­ie ver aufdeckm lassen,wodurch die Wurzeln und Stämme der Rebktr der strengen Kälte ausgesetzt wurden .Auf den beiden Holzplätzen­ der Stadt Pest,befindet sich au­genblicklich ein Vormthvogt 16,000Klaft­er Brennholz.Der jährliche Bedarf der Stadt Pest an Bmmholz soll ungefähr bei 45,000Klafter­, und zwar ZOQOO Klafter während des Wimerö und 15,000Klafter während des Sontkner6,betrage. —­Wie wir vernehmen,hat­as Bedalz der Freischlimitation in den letzten Tagen veranstaltette Probeschlachten,keine 91«1nstige Resultate hervorgehricht,indem ijonat Aphilochreis des Amrflkischss von 10 auf 11 kr-CM.,pk.Pfund steigen wv1­­rde.«Es soll jedoch im Ver­­lausch-M.noch ein zweites Probeschlachten abgethlten wer dem Lem­bertig,14.März.Schon am verflossenen Mittwoch beging unsere Hauptstadt das Fest der Wiedergenesung des geliebten Monars Ken. Alle Berlaufsgewölbe sowohl in der Stadt als in­ den Vors­­tädten waren geschlossen und die Stadt bot mit den sonntäglich ges­augten Spaziergängern einen ungewöhnlich festlichen­ Anblick. Die Garnison hielt die übliche Parade, ale Beamten in­ glänzender Etäates Uniform waren beim feierlichen Bottendienste in­ der Domkirche vers­­tümmelt, um welche eine ungeheure Volksmasse, die sich in­ die inneren Räume nicht mehr drängen konnte. Herum­twogte. · Banknotenfälscher scheinen ktjebeschilder e Galiziert zu ihrem Opfer erkoren zu habem So habetk sich im letzte Jahre mehrere derselben in unserm Krottland festzusetzen gesucht,wurden jedoch bald von der wachsamen Behörde«dem competentm Gerichte überliefert-So haben wir vor einigen Tagen wieder eine gleiche Geschichte erlebt.An de­­hiesigen Casse wurden bereits zwei gefälschte Tausendguldennorm mit Beschlag belegt.Mehrere­ Personen sind bereits gefänglich eingezogen worden,ohne das man jedoch bis jetzt den wahren Verbrecher aussin­­dtig machen konnte.Es scheint,daß dne Fachrichtung dieser Banknoten nicht in Galizien vorgenommen­ wurde.Ein Agenst dieser Fälscherhemde sagt man,hätte dieselben nach Galizien zum Umwechseln gebricht Ausland. Deutschland. (loydl.) Berlin, 16. März. Die Heutige „Zeit“ spricht ebenfalls ein Wort in Sachen der Londoner Emigranten. Sie ist zwar zu der Ers­tartung berechligt, daß die englische Regierung alle ihr zu Gebote stehenden geieglichen Mittel anwenden wird, um­ die von ihr ausdrücl­ich anerkannten zwölferrechtlichen Verpflichtungen gegen benachbarte und befreundete Staaten in vollem Umfange zu erfüllen. Auch sei die englische Regierung ohne Zweifel berechtigt, in außerordentlichen Fällen, in denen eine solche Maßregel durch höhere Rücksichten des Staatswohles geboten erscheint, selbst ohne die Dazwischenfrift des Parlamentes die Ausweitung von Fremden anzuordnen, wozu es in solchen Fällen nur eines in einer Versammlung des geheimen Ratheb­erlasseten Befehls der Königin (einer order in council) bedürfe. Nies­mand, der mit den gegenwärtig in England bestehenden Verhältnissen bekannt ist, werde es aber für möglich halten, daß irgend ein Ministe­­rium er wagen sollte, den dieser Befugniß Gebrauch zu machen; und eben­so wenig sei unter den gegenwärtigen Verhältnissen, bei dem ents­c­hiedenen Uebergewichte, welches die liberalen Parteien im Haufe­ der Gemeinen besigen, die entfernteste Aussicht dazu vorhanden, daß e8­ ges­­ingen sollte, die Zustimmung des Parlaments zu irgend­einer Maßs­regel der Gefeggebung zu erlangen, welche den Ministern in Bezug auf die Fremdenpolizei erweiterte Befugnisse verliehen. Die „Zeit“ ist jedoch allerdings der Meinung, daß auch die bestehenden Gefete, für bald sie nur mit gewissenhafter Treue zur Anwendung gebracht werden, der englischen Regierung hinreichende Mittel bieten, wenn auch viels­­eicht nicht aller gerechten Befchlwerden, doch wenigstend jenen sehretens den MWebelständen abzuhelfen, die im­nteresse der Menschichkeit und der europäischen Zivilisation unmöglich geduldet werden kann. Die würtembergische Kammer hat am 1.2.d.M­ einige Zusätzer dem Polizeistrafgesetz angenommen,wodurch auch den Kreisregierungen­­und den Vorstehern verpolizeit.Beschäftigungsanstaltett das Recht ver­körpert.»3üchtigung zugesprochen wird- Mehrere Blätter berichteten,daß schon in diesem Frühjahr über die Kontingente der verschiedenen Bundesstaaten eine Inspektion von Bundeswegkuserve abgehalten werden.Nach einer Mittheilung von gut unterrichteter Seite kann diese Behauptung als ungegründet bezeich­­net werden. Bei dem­ am 9.d.zu Thorn durch den plötzlichen Eisgang und die Zerstörung der Weichselbrücke stattgehabten Unglücke haben nur acht Personen ihr Leben eingebüßt,da es möglichkvktr,viele,wenn auch erst in meilenweiter Entfernung,von den Eigschollets zu retten. Zwischen Dreßden un In Leipzig fiel am­ 16.d.M.ein­ so dichter Schnee,daß die Züge wechselseitig nicht verkehren konnten und die Bahn zwischen Leipzig und Wurzen gänzlich unfahrbar wa­r. Frankreich. Paris, 13. März. Ueber das dem gefeßgebenden Körper vors liegende und heute oder morgen zur Abstimmung kommende Gefeß wes nen Aushebung des jährlichen Armee-Kontingents. Das im „Morning Chronicle” so unverständiger Weise als ein außerordentliches, fast dro­­hendes Ereigniß gedeutet wurde, findet man in der Arbeit des Depus­tirten de Latour, der den Bericht des Begutachtungs-Ausschusses ale gefaßt hat, Angaben und Betrachtungen, die alle Kriegsbesorgnisse, so weit sie wenigstend von dieser Maßregel einen Vorwand entnehmen möchten, beseitigen müssen. Das Wesentliche t­araus ist Folgendes: Die für 1853 unter die Militärpfeipe zu ftelenden 80.000 Mann res­t - 4

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