Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. September (Jahrgang 47, nr. 14211-14236)
1920-09-19 / nr. 14227
md Vermaltung: Hermannitadt, Heltanerg. 28 Bokiparlafiatonto Mr. 1808 »VWUV-I Bezugspreis sime Buftellung ins Haus wmatlich ... .„ Lei 13:58 Sierteljährlich .. „ 40— mit Buftellung monatlich ... . Lei 15 ° vierteljährlich .. „ 46— mit Boftversenduing für das Inland; monatlich .... Lei 15:50 Beettäpetich Er Einzelne Nummer: Leu 1 °— · N - MM. — - agebla Hermannstadt, Commtng 19. September 1920 | Ä » n — und Anzeigen mein ee De ««..--...»«««»s«e;«« en .·«S-« -" Iderseitungsväije wes-;Säriftleitung Nr. 11 - « «desn-r«...dAtkölaxedeD · " rAltrnmäuleeeBessaradieusp Dobeubie m. Butowina bei Hr Hermannstadt: Friedrich 8. Bendeck, Bukarest, Str. Gen. Berthelot 19 Saunzeieeevetmtunaeceuiz Anzeigenpreis: Der Rauınt einer einspaltigen Bretitzeile fostet SR jeden amaligen Einraden Lei 1:50 Bei größeren Aufträgen entsprechender Nada . ·I liescheiat täalsch mit Ausnahme Iber Sonne und Feiertage. J« . in Zapans Vormachtstellung in Ostasien, «I-Zelle«.. (Dr. M. &.). Während der ganzen Zeit der Friedensverhandlungen hat sie die japanische Bolitit allen europäischen ragen gegenüber eine auffallende Burüchaltung auferlegt. Wenn and orne Zweifel die japanischen Staatsmänner die europäischen Angelegenheiten mit großer Aufmerksamkeit verfolgten, so muß bo feRgesellt werden, daß sie im die Händel des alten Idteils Europa fornfagen nie tätig eingegriffen haben. Bestimmend für bitfe ihre Haltung war nicht eine Ähnlich überlieferte Dokxin wie die des Amerikaner, sondern nüchterne realpolitive Erwägungen. Während die sogenannte engere Estente fi mit ihren ununterworfenen Feinden und untereinander in dem Haaren lag, in Sapan fon seit dem Herb 1918 eifrig bemaßt, seine Mormachifelung in DRafien auf breite und sichere Grundlagen d ummit die Aufmerksamkeit der üdrigen Welt auf Ach zu leiten, sondern um ungehört und mehr oder weniger sogar unbemerkt feinen Plänen und vielen im Drafien machachen zu Luren, wurde jede politische aber militärische Bereichung auf das sorgfältigste vermieden. IS Ynge und gelehrige Schüler der englischen Politik jagen Babiere Heinen, aber mm so beweglicheren und tätigen „Brenßen bei Ofiens“, daß sie mit Gewalt viel weniger erreichten, als burg die vom den Engländern erprobte und meißerhaft bewährte „friedliche Durchdringung“. Wegenhmend IRim hiinficht die japanisine etwa eine AEM zen Bi ‚Japan no im Hebe des Jahres 1914 im ben von Afingtan und Kiantshau gefegt, welches 8 uen Hıt Brüdentopf Tür seine aggressive Politik dem Witze gegenüber anschante. Durbie bald dar- «Iet"·—. bi Eat Erw u Bere Dani auf das vonteilhafte Be Begfnfigt, Gat-Die japanische Slam I nn nee nenne in Ritoleiemt in DBAbiyen Inu mit viel Geihil, Verschlagenheit umb Umsichten verbanden, ich in China feigufegen und die Hand auf das ganze Schantunggebiet zu legen. Japans Stellung wurde ‚4a Burger Beit so Bark und fe, Daß es ihm gelang, troß des anfänglich erbitterten Widerstandes Chinas diesem die seiwersten wirtscaftlicen Bedingungen aufzuerlegen und es gar Anerkennung der japanifen Kontrolle über das gesamte Heer und Verkehrswesen zu giongen. In den legten anderthalb Jahren aber hat Japan seine Haltung den Rammverwandten Chinesen gegenüber vollkommen geändert: An die Stelle der Gewalt ist das freundliche Entgegenkmmmen getreten. Nicht nur, daß die den chinesischen Regimentern der japanischen Offiziere angewiesen wurden, ihren Wabichied zu nehmen, die Negierung in Zolio hat seinerleit Zweifel darüber dem alten Lossen, daß sie den Kämpfen in China eine rein innerpolitische W Bedeutung beimrfle und darum seine Veranlassung zum Einschreiten jede.ichtlinie machen will,3 scheint, daß Japan es ich zur . 1 «8 verfichen wird, alle mög Berauszuschlagen. Die etwas sark gespannten Beziehungen zu dem ihm verwandten Chinesen reiche durch umberufene Einmischung nicht einer neuen Belastungsprobe auszusehen. Bonda bis zur brüderlichen Beziehung iR e8 nicht mehr gar so weit, und nach dem spärlichen Nachrichten die aus dem fernen Osten n uns gelangen, zu schließen, ist. c8 mehr als wahr Keinti, daß etwas ähnliches im dem Abfichten der Tofioter Negierung liegt. Boi kurzer Bit beim chinesisch japanischer Indontsieverband „Hilla-Fufagyo Ayolai“ gegründet worden mit dem Bmwedle, den Handelsnericht zwischen beiden Länbern zu heben, gleichzeitig aber auch mit der unverfennbaren Absicht, A Hershnliche NG der Ranflente und Sabufriellen der beiden Wörter, die zwischen illen bel Rebenden politischen und wirtschaftlich,nur dag in den gemere treten zu lassen oben zu überbrüden. Vorläufig liegt dies noch in weiter Ferne, denn trennend erhebt sich gegenüber allen Annäherungsversuchen japanischerseits der der Chinesen, gegen das Uebergewicht des japanischen andeld und geradezu wie eine Rinft gähnt zwischen beiden Öllern die Gchantunges Trage. Ueber Bermitilum Wilsons sind die Japaner bekamtlich durch Urteilsspruch an Friedensloniereng zur Räumung dieses Gebietes aufgeardert worden. Die christisihe Megierung besigt aber unteren heutigen Verhältnissen nicht die uötige Macht und Bewegungsfreihelt, um Die Japaner zur Respektierung dieses Beichnifies im bewegen. Es besieht jedoch kein Bucht, das dieses Problem durch die Regierungen der beiden interessierten Staaten demnäcst in Er einen oder anderm yormt A en Site u.ans tee 2 sn x Regelun ex Streitfrage die japanische Handelawe heben ü en Ne für sich Im demselben Beiden Maht auch die Bolitit, die Japan in dee Mandihuret betreibt. Wie im Zeühling dieser ermordet wurden und Japan ih gleich Amerika und England gm bewaffnetem Einschreiten gendtigt sah, wurde zwar von verihiedener Belte behauptet, da er unter dem Losgangswort des Kampfes gegen den Boliewismus lediglich seine jesländischen Ausdehnungsbedrebungen zu verschleiern trachte, die feidherige Entwickung hat diese Annahme aber nicht bestätigt. Ga Hat sich vielmehr ertwiesen, daß der Buch der militärischen Intervention tatsächlich nur der Schuh des japanischen Untertanen war. Hierfür sprechen auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten vom Amerika. Leute, die das Gras wachsen Hören, wollen immer von einem folkredlichen Kriege wissen, der „demsähk” zwischen beiden Staaten um die Vorherrschaft im Stillen Ozean, im China und Nordasien Ton brechen werbe. Wer aber nicht nach solcher von Tandläufig gewordenen Mebendast seine Aufhauung bildet, sondern aus näherem Basehen, der wird finden, daß alle Anzeichen auf alles ambere, nur nit auf eine beiegeriiche Auseinanderfegung Hindeuten. Man ist im Segenteil bemaßt, durch friedliches Kinnermehmen und mechenisch durcheinanderseteeestelezrerretcher.Qeteajjasts sicassbetbeasetteavelltaaeeeeettttaresdu«scieer hochberdesahetsessrtegelwidbkejrasdeesrkltsø verlussavablsaedersestesteaalleachssiedrastecerd selbstallersabrsdelultchtettIachselastrds.—·Dl·ele ÄÆ takes kenntestdatanchsschnuprattischeassjigg silgerargessesibettstIarde.etnseebaadxztr.szbr."«»«. derasertlaatschsepaetschetBesteht-setsemätdjjtzlczest Schwarezer Dasdelesachetseretchtet auflas-ZWDieselbe-Besuchutsetnsteseethanerttartscheesek( sbaltschlettet der Irrlsiarthd Irrstadttsrteitspkbs rsdsderseieneschbekevdfchallebrerstasdtessenexgesi lettet.Grundstein ersucht anedettrdersatsrszstr politische-needwirtschaftliche Cadapeselegeseeesesersasx derbet den staateasabeetttteaaadetsparaselsisprd gebettsasen DIaseabeteeserdessenktkzbeejsy Zoarsebeaaschhtersrnndstiktchepotlttsyeszrsstskze« citisatssisderndtssekkersdaistssasdtrwsz.. eisigeraseetlantssersasdesfutssjeseisber Lei- meint-trakt-mer-te17ttsd«jsstsestcsis., dases»des-ansiede-Celteaszrnbedtrstsprbf ersseaseestadtimsslleazareretteltjeikssetsehsxIII .kanneieoberwentsersehrdtrersedeatmTIJRe ers-ents-s7"e«»«-«t"«-s«t"e"«"«·te«åt er eeeess »a.s".·.e1";"». tuteressetsesenbteraaßerstt Zum nen no mit dem englischen aneinander, ist Hier jedoch ebenso wie im China und Nordengland: durch [rieblichen Wettbewerb lud man si gegenseitig den Rang abzulaufen. Durch ihren Vorkriegsbefig jedoch befanden si England und Amerika im Venige der erforderlichen Ausgangshe ber auf das ehemals denife Gebiet wiridaitl «- eu.-se-skcheeeche-s-te«a»een—.stzeeewerflirrt-ich ‚Drungen werben Tonnie, so daß si also hier die Konfurenten befinden. a, Der alla eis alsa-dasheseeben,.ettesestans der jessgsp2s, Diesel-Osasienberbetz ist bremxszedje·"···· leseessvasstg Jahre unta erpartet günstig leise in de Befig angehender Mbtaggebiete gelangt, Hat Yapın ihm die Aufgabe gestellt, diese wirtschaftlich auch wirklich zwei fließen. Der Krieg IR der Beind jeden Handel, Nu Rabe und Ordnung kann seinen Plänen jegt dienlicheir Aus diesem Gerichtspunft Herans IR gegenwärtig die game Bolitit des Nippomreiches zu betruchten. Die erforderlich Grundlage darun bietet ihm seine während des Krieges in Riesenschritten entwickelten Judustie und Das während Krieges fast gänzliche Ansehen der amerikanischen mudenischen Konkarten. Dieser wirtschaftlice Gegentaß, mit die Hand in Hand das polisische geht, Bleibt freilich als Droße: des Weißenst im Hintergrund beschen. Gegenwärtig wi alles getan, um Ihn zu beschmdzen. Da und die Dies Bulanft gelingen wird, läßt sich Heute nit jagen. ":s ,j«:-.e,«»;« Unser österreichisch- ungarischer Bundesgenosse im Weltkrieg. Gtnnseungen aus meiner vierjährigen Tätigkeit als bevolmächtigter deutscher General beim E. u. ?. Armee-Oberkommande. Bon U. ». Granıon. Berlin, 1920. erste Sohn. Grofoltav. VII und - eiten, Mr (SHluf.) Me der unglüclichen Entwickklung der leßten Kriegsjahre spielt nicht nur für Oesterreich Graf Czernin eine Bedeutende Rolle. Wir sind jebt schon in der Lage, eine je Reihe von Quellen, nicht zuleßt Czernins eigene enserinnerungen, miteinander zu vergleichen, um sein Bild rein Herauszuschälen. Die Mitteilungen Cramms sind sie nicht untvesentlicher neuer Beitrag dazu. Es stellt sich daber heraus, da Szernin mit daran sehuld ist, „daß der junge Kaiser dem Frieden auch auf Wegen nachging, die besser überhaupt nicht, oder zum mindesten in anderer Korn hätten betreten werden dürfen”. Er soll hier nicht die Geschichte der von Oesterreich ausgegangenen Friedensangebote aufgerollt werden — sie haben mit dazu beigetragen, sei der Entente den Eindruck hervorzurufen und zur stärken, dass die Mittelmächte am Ende seien — und Grernin trägt einen großen Teil der Schuld daran. An dem Sirtug- Brief ist er umbeteiligt gewesen. Dafür hat er mitgeholfen, das Bündnis mit Deutschland zu Lodern und durch übertriebene Schilderungen der Ohnmacht Oesterreich-Ungarnd auch im Innern die Zerlegung zu fordern. „Man konnte aber unmöglich an der Front Krieg führen und dem Hintere kanb den Frieden predigen, mit der deutschen OD. . gemeinsame Operationen vereinbaren und politisch von Berlin een, die ungmverlässigen Elemente in Dur Trunferen folgen und in Wien und Baden mit den für die Berhegung verantwortlichen Parteiführern Kuhhandel treiben.” Dabei macht Cramon Arz den Vorwurf, dem er übrigens das beste Zeugnis ausstellt und von dem er vor allem rühmt, da er mit unnerschütterlicher Treue am deutschen Bündnis festgehalten habe, daß er sich zu jeher im bezug auf den politischen Einfluß ausschaltete. Er ließ es zu, stete, vor neue Tatsachen gestellt zu werden — aber sie forderten die Entwicklung, die auch Art aufhalten wollte. Bei der ziellosen kaiserlichen Politik, die fortwährend auf den Rat aller möglichen unverantwortlichen Leute hörte, hätte es überhaupt einer starren Hand bedurft, Ordnung in das Chaos zu bringen. ‚„‚Auch Ezernin war nicht der zielbewußte Mann, ‘der er vielen zu sein schien; dazu war er viel zu abhängig von feinen Nerven und viel zu unruhig in seinem ganzen Wesen. Ich glaube wohl, daß er das Zeug zu einem wirklichen Staatsmann hatte; ihm fehlte aber die Kraft, seinen Gedanken auch die Buchführung zu sichern. Sein springe Haftes Arbeiten und sein Experimentieren mit allen möglichen Lösungen hat ihm den Vorwurf der Unzuverlässigkeit eingetragen. Das geht vielleicht etwas zu weit; ich glaube aber, daß Czernin auf der Suche nach W Auswegen und Friedensmöglichkeiten die Rüsicht auf das verbündete Deutsche Reich nicht derart hoch einstellte, daß sie ihn im entscheidenden Augenblick gehindert hätte, Sonderwege zu gehen. Es war das Ziel seines Ehrgeizes, die politische Führung nach Wien zu verlegen und zumal in der Friedensfrage die Hauptrolle zu spielen. In diesem Sinn mag er unbedingt der geeignete Mann für Kaiser Karl. Die verschiedenen Zusammenkünfte zwischen den beiden Kaisern entbehren nicht der dramatischen Steigerung. Man erfährt hier vielfach durchaus Neues. m rchjahr 4917 war der Gigtwäbrief geschrieben worden. Gzernin, der wohl von dem Brief nichts gern hat, wußte doch von den Besuchen dieses Schwagers Kaiferd in Wien und war eingeweiht im die Bandlerei die eine Verständigung mit der Entente herbeiführen ssten. In diese Zeit (April 1917) fiel ein Besucher beim deutschen Kaiser in Homburg. Er galt einem ne Friedensangebot. Erzellenz Arz befand sich in der Begleitung des Kaisers, der Arz auf der Fahrt über Zwec des Besuches aufklärte und ihm den Auftrag die Lage der Armee so ,schmerig, zu schildern, da ihrem Durchhalten nicht gerechnet werden künne. Arz diesen Auftrag nir in dem erwünschten Monfargan führt, weil er anderer Meinung war, und darum mer nicht so Schwarz, wie der Kaiser wollte. Czermin F den gleichen Auftrag, und weil er ihm paßte, führte ihn aus und trug die Farben denkbar schwarz auf, schlug vor, Elsaß-Lothringen abzutreten und Galizien Polen zu schlagen (allerdings sollte damals Karl auc 8 von Polen werden). As Kaiser Wilhelm Kaiser fragte, ob Czernin nicht doch vielleicht die Verhältniss düster geschildert, erwiderte der Gefragte: ,„Czernin ! treibt immer!” Ein ähnliches Ränkespiel hat sich mit Erzbergerzogen. E83 ist ja früher schon dargelegt worden — wieder bleibt die Schuld auf Czernin und Kaiser Karl € 3 wäre unterhaltlich, zu sesen, wie Cernin seinen © jaß „mehrere Eisen im euer zu haben” ausführte, e3 nicht so traurig wäre. Das Ergebnis war, „er sich mit Necht als bildnistreu bezeichnen — mit selben Recht konnte man e3 bestreiten.‘ —« Man nennt dass freilich nicht charakter. Aus der Erzberger-Affäre, die ihr trauriges Spiel in der Friedensresolution des deutschen Reichstales £