Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. November (Jahrgang 48, nr. 14527-14549)

1921-11-04 / nr. 14527

«L«·... U .—.--·-—-.·.----—-p--..-.-.»,­­ Wo mBenulmc Hermannstadt,Heltauekg.23 Postwartassakouto Nr Jang straft-ruhet- Schriftleitung Nr. 11. Verwaltung Nr. 21. Bezugspreis für Hermannstadt: ohne Zustellung ins Haus monatlich ... . Sei 1350 vierteljährlich .. „ 40— mit Zustellung monatlich ... . Lei 15:00 vierteljährlich .. „ 1— mit Prostversendung für das Inland; monatlich .... Lei 15:50 vierteljährlich .. „ 4— Einzelne Nummer: Lei 1— Nr. 14527 Hermannstadt, Freitag 4. November 1921 re .­­ Bezugsbesteilungen und Anzeigen übernimmt außer der Hauptsiele Heltauergasse Nr. 23, jeder Rettungsverschleig.und Anzeigenvermittlungsstellen it­ Altrumänien Bessarabien « Dobrudiche u. Bufomina bei "Friedrich $. Bendek," Bukarest, Str. Gen. Berthelot 19 Anzeigenpreis: Der Raum einer einspaltigen Petitzeile rostet bei jedes­­maligen Einru­den Lei 1,50 Ber größeren Aufträgen entsprechender Na a S ercheint täglich) mit Ausnahm­e der Ein und Brerdern E55 48. Jahrgang des In- und Auslands unie Politisc­he Umschau. (z. Bl.) Im ereignisreicher Zeit haben die Tarif­­schwierigkeiten im Buchbrudergewerbe das Erscheinen unserer Blättes verhindert und uns die Möglichkeit ver­­schlossen, Stellung zu nehmen zu den bedeutsamen Vor­­gängen der inneren und auswärtigen Politis. Die nachfolgende Umschau will die wichtigsten Begebenheiten der­ vergangenen ‚sechs Wochen vor die Erinnerung unse­­rer Leser stellen, um die Verbindung herzustellen zu der politischen Gegenwart. ir grofen Er fan­d nur geschehen. Die folgenden Tage werden Ge­­legenheit geben, eingehender diejenigen Fragen zu ber­iehhen, die heute noch offen stehen oder die in ihren Eswirkungen noch­ auf die gegenwärtigen Vorgänge bestimmend Einfluß nehmen. Den Ereignissen in der inneren Politäk Rumäniens wendet ich unser erster Blick zu. Der Kampf zwi­­schen Volkspartei und der Opposition um die Regie­­rungsmacht is noch im vollen Gange. Abschließende Wendungen sind noch nicht eingetreten, doch dringen die Verhältnisse auf eine Ents­eitung, da am 25. d. M. das Parlament zusammentreten soll und die Entjeidung über Verbleib oder Zugang der Regierung bis dahin gefallen sein muß. Mitte September war Ministerpräsident Averescu ‚von­­ seiner Auslandsreife rückgekührt und nahm im Verein mit den übrigen Mtgliedern der Regierung sofort den Kampf gegen Die it der Oppositionsparteien in vollem Umfange auf. In Baslsversammlungen­ wurde im alten Neiche in den neuen Gebieten die Stellungnahme der Regierung zu den verschiedenen politischen Tagesfragen dargelegt und ihr Wille zum Ausdruck gebracht, sich gegen - alle- M­arin­e- ihrer Gegner an der­ Zeitung de . -·32- undaebu --­­-iss·«»««- Die sden«-Liberalen unds der Natiorkalpartei einberufe­nen Regierungspartei antworteten hauptsächlich Versammlungen. In Leidenschaftlichen­­ Angriffen ihrer Parteiführer gegen die Negierung und die von ihr befolgte Politik wurde deren Rücktritt gefordert, da sie­ nicht mehr dazu berufen sei, Vertreterin der Inter­essen­ des Landes zu sein.­­ Dieser Kampfesfüh­­rung wurde von Liberalen und Nationalpartei im WILL gemeinen die­­ gleiche Richtung eingehalten. Bioifchen den Parteiführern fanden gleichzeitig in­ Bukarest Ver­­handlungen statt, um die gemeinsame­ allgemeine Maritrichtung zu einem politischen Bundesverhältnis zu verdichten. Die aus den Oppositionsparteien zu bildende Negierung­­ sollte vornehmlich aus Mitgliedern der Liberalen und der Nationalpartei bestehen. Einem positiven Ergebnis der Verhandlungen aber standen be­­deutende Schwierigkeiten entgegen. Troß aller Gemein­­samkeit der taktischen Ziele war es ein schweres Be­­ginnen, die beiden Parteien auf einen­­ gleichen ser=­fischen und politischen Grundton zu stimmen. Davon zeugten schon Die Reden, die in den Versammlungen der Nationalpartei von deren Parteiführern gehalten wurden. Die entschiedene Ablehnung des überiwiegen­­den Einflusses der altromanischen Parteipolitik auf das Leben des gesamten Landes Klang m­it starke­n Nachöruch aus allen diesen Reden. Immer nachhaltiger und immer zielbewußter wurde die Forderung erhoben, das den besonderen Verhältnissen der neuen Gebiete und ihrem se entwwidelten Wirtschafts- und Verwaltungs­­reben ung getragen werden mu­sse in der Landes­­politik,­­ den politischen Kreisen­­ Altreiches fand diese Stellungnahme starken Widerhall. Der National­­partei wurde vorgeworfen, dag sie die innere Einheit des Staates gefährde, indem­­­­s zur Verklinderin regionalistischer Grundlage mache. Die zwischen Libe­­an und Nationalpartei gefü­hrten Verhandlungen tra­­ten bald in das Zeichen dieser Gegensäke. CS trat eine Sturung ein, die in der Oeffentlichkeit als Ab­­bruch gedeutet wurde. CS hieß, die Liberale Partei tönme bie ieh Bestrebungen der Nationalpar­­tei nicht hinnehmen und In deshalb die V­erhand­­lungen abgebrocgen. Sicherlich stand die Liberale P­ar­­tei vor einer schweren Entscheidung. AS eine der ersten Bedingungen der Nationalpartei für eine Koope­­ration War Die Auflösung der liberalen P­arteiorgani­­en in Sie­­gen und den­en ungarie an Teilen aufgestellt worden. Vielleicht waren die talen bei Beginn der Verhandlungen im Unklaren frei vertretenen Grundlage in den neuen Gebieten finden wü­rden. Aber deren Forderung, das über das V­erwal­ s darüber,welchen·Widerhall dieM.der·Nationa­lungs- und S­ulturleben der neuen Gebiete deren boden­­ständige Bevölkerung entscheiden solle, fand’ in den Versammlungen starke Zustimmung. Die Liberalen mußs­­­ten den Eindruck gewinnen,­­dass das freiwillige Auf­­geben ihrer Parteiorganisationen eine Tatsache schaffen würde, die jehverlich wieder rückgängig gemacht werden könnte. So ging ein Riff doch das im Entstehen be­griffene Bundesverhältnis. "Die gemeinsame Gegner­­schaft gegen die jenige Nozierung scheint dennoch eine neue Aufnahme der Verhandlungen veranlasst zu haben. Auf welcher Grundlage und mit welchen Aussichten sie geführt werden, ist noch nicht zu ü­bersehen. Das Gesamtbild der Lage hat sie daher in den sekten sechs Wochen nicht wesentlich geändert. Immer noch scheint die Lösung der­­ Negierungsfrise davon abzu­­hängen, ob das Vertrauen der Krone der heutigen Regierung erhalten bleibt, oder ob es sich den­ Oppo­­sitionsparteien zumendet. Die Haltung der Zaranisten der Regierungskrise gegenüber ist immer noch abwar­­tend, die Partei scheint für alle Möglichkeiten ihre Stellungnahme offen halten zu wollen. In der Regie­­rung selbst it nach mancherlei Schwankungen die ein­­e. Front wieder hergestellt worden. Auch in der Frage der a­ng­it wieder Einmütigkeit geschaf­­fen worden. Die Refor­mplan Titulescus aufrecht, sollten sich­­ Abände­­rungen als notwendig er­weifen, so werden Diese erst nach den Erfahrungen der­­ erstern Verteuerung durch­­geführt werden. » lichen « fiß der Krone tegierung hält im Allgemeinen den. 4 . t. Ein-Ereignis,sddsjwsti begann sp undalstmsö die endxtgbrachten Rumänienwiedsit eininaline zwenzzu­sammenang mit den Betwischkzingeakderz i fitif, E83 war der amaite Randstreich des Tr- L," mit dem­ zer FH abermals Inden Be: den lingark zu­­ jegen trachtete" Den um Dei. Bejik Anlah dazu boten die Versdi­lungen, die des Burgenlandes­ ek­bien. Min 28... August hätte nach dem Beschluß der Ententemächte das Burgenland an Oesterreich übergeben werden sollen. Aber Ungarn­ verweigerte die Niedergabe und den zur Uebernahme des Landes vorrückenden desterrei­chen Gendarmen und Bolfswehrtruppen wurde be­waffneter Widerstand entgegengesett. Unter dem Kommando des Oberstleutnant Baron Lftenburg bildeten sich ungarische Steib­haren, die — wohl in stillschweigendem Einves­­tändnis mit der ungarischen Negierung — den Kampf mit den österreichischen Begehungskräften aufnahmen. 83 kam zu ernstlichen Kämpfen, die zum Teile sogar auf österreichisches Gebiet bs in die Nähe von Wiener Neustadt hinübergriffen. Nach längerem Zuwarten sahen­­ die Ententemächte dennoch genötigt, in­­ die­sen h­­­altbaren Zustand handelnd einzugreifen. Italien ü­ber­­nahm die Initiative und lud die beteiligten Staaten ein, auf einer nach Venedig einberufenen Konferenz die Streitfrage des Burgenlandes zu klären. Auf dieser Konferenz forderte Oesterreich, in voller Durc­hfeung des Friedensvertrages von Saint Germain, möge das ganze­­ Burgenland an Desterreich ü­bergeben werden. Ungarn widerlegte sich Dieser Forderung und fand Unter­­sü­gung bei der Entente, wurde­ dahin gefaßt, daß über die Zugehörigkeit von Oedenburg und fünf anderen Orten des Burgenlandes in einer VBd­pBabstimmung entschieden werden solle. Der Protest des österreichischen Bundeskanzlers Schober blieb wirkungslos. Auf seine­ Aeußerung, daß er unter diesen Umständen die Konferenz verlassen müsse, wurde ihm bedeutet, daß die Entente diese b­ald Beleidigung auf­­fassen und er Oesterreich entgelten lassen werde. Aber­­mals hat das er Hunger, Balutaelend und schwerste Notlage in allen Zweigen des Aejrtbaftatehen Ir­ang blutleer gewordene Where ein Bejaikup ich i müffen, der nichts anders bedeutete, als die ein­­ache Sanktionierung der Gewalt gegenüber dem im Friedensvertrage festgelegten Rechtsstandpunkt. Um die feine Durchführung der Vor­ksherzu­­stimmung­­en, ‚wurde Ungarn verpflichtet, für Die Räumung Burgenlandes sowohl seitens der regulären ungari« Truppen, als auch seitens der neugebildeten Ban­­n zu tragen. en Der­ ungarnfeen­egier­ung erging wohl der­en au Se Räu­­mung,­­ versagten ihr die Banden die Gefolgschaft. Dies war die ‚al durch, eine amtliche Mitteilung der ungarisc­ierung ‚bekannt, wurde, Dedenburg eingetroffen sei. "u Dedenburg, den Sibe der interalliierten Kommission, war der König von einem Hofzug erwartet w­orden, der ihn in der Nichtung auf Ofenpest führte. CS folgte die Ernennung einer legi­­timistischen Regierung unter, dem Präsidu­um Stefan Rakowkfis, die Kmpfe zwischen Ba Erkönig er­gebenen Verbänden Orfenburgs und den Eg­pen, die Niederlage der Truppen Karls und seine jangennahme. Das unerwartete Ereignis 309 große Bereite in der diplomatischen Welt. Mit scharfem Protest wendete sich die Kleine Entente gegen die Rückehr Karls und Eindigte an, daß sie im Falle "seiner Behauptung den Kriegsfall gegenüber Ungarn gegeben­ sähe. Tiche­­hide und jugo­vische Truppen wurden zum V­or­­marsch bereitgestellt, in Rum­änien­ sah man der Heraus­­gabe de Mobilisierungsbefehles entgegen. Auch die Große Entente nahm sofort nachdrü­cklich gegen die Nich­wehr Karls Stellung. Seinem nach Dienpelt entsendeten Vertreter wurde vom dortigen englischen Gesandten er= ai dajt = Entente die Sekt­ehr der Habsburger nicht elden werde. Die rasche Erledigung des Abenteuer duch die Niederlage der Karltreuen Truppen machte ein Ein­­greifen ausländischer Mächte überflüssig. Aber wieder einmal haben die Böm­er Europas den Atem ange­­halten gegenüber einer Gefahr, die das Gespenst des Krieges neu heraufzubeschwären drohte, AB eine Groteste hat das­­ Spiel geendet. Hoffentlich für immer. Streich gelungen, so wäre doch kaum einem Land oder Volt Segen daraus hervorgegangen. Am Denn vor diesem muß als einziger Gewinn des verlorenen Krieg die Hoffnung stehen, daß in früherer oder späterer ir Seufihen. Skim­me Desterreichg die­ßereiniät Deu großen, Deut­­her. Mutte­ i nullzichen - Woh­nagess­en it Deulteten umo em Dee veichtichen Länderz Kreise, ge ci gie dieser Vereinigung Hiegen, die­ Abt tathoftichen Supd ind 1 eini den Ländern Oesterreichs zu Elite, vielleicht in Verbindung mit einem garn, träumen. Aber nicht sind € 8, von­ denen. Ddiefe Streife geleitet werden. Und bezeichnend ist es, daß gerade Ddiefe Bewegungen von französischer Seite rege Aufmunterung erfahren. Manches it heute noch im Dunkel, was mit dem Testen Andi absburgisch het Motive Abenteuer König Karla zusam­menhängt. Anschuldigungen und Vermutungen werden ausgesprochen, die sich schwer prüfen und jedenfalls nicht beweisen lassen, in anderen Ländern stillschweigende Verbündete hatte, ist zweifellos. Wer diese Verbündeten waren, und wie weit ihr Einfluß auf das Unternehmen reichte, wird vielleicht in einer späteren Zeit aufgedeckt werden. * Ueber das Schicsal eines andern Landes noch ist in der lechten Zeit der Schiedsspruch der Großmächte gefallen. Der Berferbund hat über die Zugehörigkeit ‚Dober- Schlesiers entschieden: Sein Spruch“ ist so gefallen, wie er in den Kreiser Deutschlands erwartet wurde, die sich seinen Erfolg vor der stets zu Zugeständnissen geneigten Bezirk der Regierung Wirth versprachen. Das nach der Volfsabstimmung Deutschland zugefallene Land ist geteilt worden. Die südöstlichen Kreise wurden Polen zugesprochen, das Industriegebiet ist geteilt worden." Hier sollen aber ad nach der Teilung noch Eisenbahnen und Boit, gemeilte Wirtschaftszwweine sind die Geldwährung im BZusammen­­hange mit Deutschland bleiben. Jar der deutschen Betreffe ist diee Verfügung als­­ offener Hohn bezeichnet­ worden: Es ist taträchlich unfaßb­ar, daß Deutschland zu dem Ver­lust des Endes noch seine Wirtschaftskraft und die Früchte seines Ordnungssinnes zur Verfügung stellen soll, damit dieses ihm entrilfete Land nicht zum Berbarren und Ver­­armen verurteilt sei. Auch in Doberschlesier it abermal die vorsichtslose Gewalt sanktioniert worden, die sich un­­geahndet gegen das schublose Deutschland richten konnte. Und eine bittere Widerlegung törichter Hoffnungen haben abermals sie erlebt, die darauf rechneten, es könne heute schon in den Ententemächten, eine Strömung sich be­­haupten, die Einsprache erhebt gegen­ die Gewalttaten, die Deutschland angetan werden. Die Politik der Regierung Vich, hat auf der ganzen Linie unrecht behalten. Sie hat in der rechten Zeit das Wirtschaftsleben Deutsc­hlands bis zum Weißbluten geschwächt, um die furchtbaren Neo­parationsverpflichtungen zu erfüllen, ımb hat seinen eins­tigen Erfolg damit errungen. Oberschlesien ist geteilt worden, im Rheingebiete stehen immer noch die meiken " Der Beschluß der Konferenz, a a a­ae ‚Wäre der­­‚wenigsten sicherlich dem deutschen Volke. denstaat­ » ab urg in "auch Daß er - 4 :

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