Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. November (Jahrgang 48, nr. 14527-14549)
1921-11-25 / nr. 14545
y- NE + Bezugspreis für Hermannstadtt A ohne Stellung ins Haus. monatlich . . Lei 1350 vierteljährlich . m 20 — mit Bustellung monatlich,... ... Lei 1550 vierteljährlich .. „ 4— mit een für das Inland: Nr. 14545 « Leile much lich »ed- Einzelne Ruimner. Leut Manch s Bendek, aan, ‚Str: an; Bertiiet 1 2: Bw; ee: .- seu WILLY Bei größerer Aventier Hermannstadt, Grein 25. November in un anime Die neue Entente. Schweizer Brief. Basel, am 13. November 1921. In meiner Jugendzeit" Hatte man eine recht heitere Vorstellung von Zapan. Mochten auch die Lehrbücher noch 16 weite sprechen, die Operetten „Mirado” und später die „Beniha‘ breiteten einen Humoristischen und teilweise pisanten Schleier darüber. " Forchiwara. Mar blinzelte sich zu, was ob man etwas wüßte Sitter brachte die Oper „‚Madate Butterfly” einen tragischen Ton in den Preisfang und dabei blieb es dannı lange. Inzwischen lernten die Japaner in Deutschland Militaria, Medizin, Ingenieurwissenschaften. Man belehrte, bestaunte sie und belächelte sie. Erst 1905 fielen die "Schleier. Japan iwar eine erstklassige Militärmacht, also ein Kulturstaat. Politisch wurden die Japaner von England entdeckt. Sogar unter Deutschlands Anleitung entstand der japanisch-englische Bund. Rußland ward bedroht, wovon ‚Deutschlands fakische Auslandspolitik zur profitieren geglaubt hat. England profitierte wirklich. Er füßte dadurch Indien, hinderte Rußlands Wühlereien. Sapan selbst brach in China ein und nahm dort Schantung, dann auch Korea. Im Weltkriege staunte Deutschland über Sapans“ Uns dank. Statt mindestens eine Million Rufsen doch deutsch‚ wohlwolfende: Neutralität zu binden, machte er den rechten Aussenkrieger frei und gestattete später Amerika, ohne Angst für die Philippinen, sich dem Bernichtungsstiege zu widmen. 7 &3 würder zu weit führen, alle Vorteile anzufüihten, die > Weitbund ‚aus en ._. 309 troß dem Japan nicht dies. Pulver verbrauchte: Man en Na fahr EN Buy 9 meh « , das mapaurische € Seth heute , wahrscheinlich das jeizahe a ver Bat ist, seit der Doktor hinter den Schweizerfranken zurüczutreten beginnt. Wir wollen nun sehen, wie es damit aussieht. Der Präsident des japanischen Magnatenhauses hat sich vor seiner Abreise nach Washington ausfragen Tasjen und hat Dabei darauf hingewiesen, sei die gemeinschaftliche Aufgabe der U. St. und Japans, die amerikanischen „Zin- 903” (Chaupinisten) im Zaum zu halten. Um den japanisch-amerikanischen Gegenzag drehe sich die Welt, und Hardings Leben: und Sterben sei an sie geknüpft. Japan könne nichts tun. Zu gebieterijch sei die Stunde. Jährlich fast 1,5 Prozent Bolfsvermehrung. Ein gewaltiger Industriestaat von bald S0 Millionen Einwohnern könne nicht , auf seine Inseln beschränkt bleiben. Eine solche Naturgewalt ist nicht zu bändigen: Amerika sucht nach Hardings Worten nur sein Recht. Japan auch. Und wenn gehört China? Wer glaubt an die Politis der offenen Tür? Aber Amerika hat selbst 5 Millionen Arbeitslose. Seit er Hawai und die Philippinen besißt, stößt e 8 eben auch auf China. Der Hafen von Hongkong hat bereits Newhorks überflügelt: Amerika und Japan rüsten rasend. Lebterer erzeugt den ganzen ? ‚Kriegsbedarf daheim. Niemand freut sich mehr an den japanischen Rüstungen. 50 ». 9. der Staatsausgaben, und Amerika it vielfach reicher als Japan und namentlich seine ungeheuren Mengen an Reichsstoffen. begünstigen e8. Kann: Sapan abrüsten? Wohin mit feinen schon jeit überzähligen Arbeitskräften? Und mit denen, die überflüssig werden, wenn die Abrüstung erfolgt? Am Jerifa nimmt sie nicht, Kanada nicht, Nee, nicht. Wber die beiden: Septeren sind als Teile des Kritimehr gelten für militärische Bivede,cen Imperiums Japans Bundesgenossen. Dazwischen steht nun England. Stark ist in der englischen öffentlichen Meinung das Schlagwort von den englisch sprechenden Wölfern, dem der englische Propagandaer Lord Northcliffe soeben das Wort beifügt: The british family of Nations. Die englische Wolfsfamilie. Das ist ja deutlich, wenn auch der Sprecher nur von seiner „privaten” Auffassung sprach. Nun ist aber England nicht mehr ganz Herr iie eigenen Hause. Die Dominions haben große Rechte aus dem Kriegesheimgebracht und in die Außenpolitik reden sie besonders drein. Kanada geht nie gegen die Vereinigten Staaten, Australien flüchtet Japans Nachbarschaft. Auch Südafrika will nicht mit Japan gehen. Aber Japan kann Indien furchtbar revoltieren, wenn er Englands Feind werden sollte. Sonst allerdings fürchtet England den amerikanischen Retter mehr und hätte lieber ihn zum Freunde, denn er könnte ich auch mit ihm Teichtee in die Riesenbeute am Stiller Ozean teilen. Wenn man nur wüßte, wer im japanische amerikanischen Krieg Sieger bleiben wird? Ich habe neulich einige Auszüge aus anglo-amerikanischen Kriegsprognosen gebracht. Wie weit sind Japan und Amerika? Wie weit kann eine moderne Schlachtflotte von ihrer Basis gehen? Wie viel Hilfsschiffe braucht sie so. Kohlen und Munition? Wie sollen die Stügpunkte mit genügenden Mengen ‚an Itepazakianfpalierat -ausgestatt werden? Der seiner Basis nähere Admiral kann durch einiges Mandurieren den Feind zum Verbrauch seiner Resourcen verleiten. Und dann? Sucht? Werk ven. ‚in Häfen? Steilich, Hat ji Amerika die Philippinne geschaffen und mag sie ungeheuer ausgebaut haben. Wer schüßt die Etappenlinie Manila-Hawai-San- Franzisto? Können die Philippinen all das Material fassen? Wer ergänzt es? Und wenn die Japaner 100.000 Mann auf Diese Jusel werfen, welche Macht der Welt vertreibt sie von dort? Man dente doc an die Erfahrungen des Weltkrieges. Wie war's mit Gallipoli? Also ist der Fluch des „Krieges ohne Chancen‘ wie 1905 bei den Japanern diesmal bei Amerifa. Seine Aussichten auf einen Sieg sind gering. Natürlich kann Japan die Amerikaner ebenso wenig ‚besiegen und ein Wettrüften hält Amerifa besser aus. Aber dieser sieht das Bivedlose der Geldvergeudung besser ein als das noch etwas altmodisch nationale Japan. ‚Freilich, braucht Japan die Entfernung nicht zu überwinden. China, Hawai und Philippinnen sind vor feiner Tür! Dringlich ist die Entfeidung eigentlich zuerst für England. Dieses Land ist am meisten erschöpft von allen dreien, um Segensab zu beiden ist es über die ganze Welt verteilt. Seine Glieder ziehen nach beiden Richtungen. Im Landfriege ist es sich einer weit geringeren Leistungsfähigkeit bewußt als beide Freunde.. Die englische Heerführung und besonders der Generalstab sind mit dem amerikanischen Kon > Era Sparenae mit Seneralstab ‘ b 12 (De syn De rn de en Senerennestafe auf noch geringere Leistungen des amerikanischen Generalstabes und der amerikanischen Generale Schloß. Vielleicht hofft England in der Not auf das französische Heer. (Arınes Deutschland, wenn es so sein sollte!) Die öffentliche Meinung beginnt sie zu regen. In inneren Gegenden ist sie antijapanisch gesinnt. Die Presse schreibt viel von der japanischen Militärfaste, von mns. verantwortlichen Faktoren, welche die Politik bestimm und hegt so die Liberalen der Welt gegen Japan. Immer häufiger hört man in der englischen und französischen Breite, Japan sei das Preußen des Orients. 3 werde die Abrüstungskonferenz ebenso verunmöglichen wie Deutschland die Haager Konferenz. Er müsse also das Schiefal Deutschlands finden. So sind heute die Augen der Welt wieder auf Krieg und Sieg gerichtet. Die Not ist noch nicht groß genug. Wer soll Rußland, China, Deutschland und Sibirien ausbeuten? Dabei bleiben diese wichtigsten Länder außerhalb der Beischlüffe der Welt und wirken nicht mit, die Krise zu beenden. Wie groß diese aber ist, zeige die folgende Valutatabelle von Ende DOktober — also vor dem legten Sturze: Barihau 0.10, Wien 0.25, Budapestt 0.60, Berlin 2.30, Bukarest 3.40, Brag 4.70, Belgrad 6.85, Mailand 20. 80, und Brüssel 37.30, Paris 38. 00, Christiania 49.30, Kopenhagen 51.30, Madrid 69.10, London 81.00, Amsterdam 84.70, Stocholm 85.70, Bern 95.30, Newport 99.80. Kommt die angloamerikanisch-japanische "Entente zu sei eine Mitteilung, dab die politische Zage unverändert sei. dung. DVufarest, 23. November. Die Regierung beabsichtigt für die angesshlossenen Gebiete eine Emissions- Bank zu gründen. Averescu vehandelte heute in dieser Angelegenheit mit dem Direktor der Agrarbank, Victor Bontescu, Der dazu ausersehen wäre, die neue Bank zu gründen, abe abanı as der englaiher Deas ber“ .Die Notlage B Deutschlands Berlin, 23. November.er Reichsrat nahmn das Ergänzungsbudget für 1920. an, das ein Defizit von 161 Milliarden‘ ergibt. Da erst das Budget ‚für 1922 mit der, Reparationsschuld' belastet wird, muß Deutschland in diesen Jahre mit, einer Ausgabe von 234 Milliarden rechnen. Darüber hinaus muß Deutschland noch die ‚Enterredigung für das, Wiesbadener Abkommen zahlen. " Die Re Honskommis in Berlin. Heber die Arbeiten der Relationsfont mitfiehen. Bosch hat Marcel Hutin, wie er dem "Echo de Bari" mitteilt, folgendes erfahren: „Die Berichte, die von den Mitgliedern der Kommission erstattet wurden, sind Nınkrett befriedigend. Unter den Delegierten herrschte größte Harmonie. "Besonders der En fährbereir. Bradburh hat in allen Untersuchungen ein französischen Kollegen Dubois geist. Si Perji vom Duat V’Orfad, die Se Dain fi 2 en? a bein! daß der Ranz — ‚wis Er oechte Wa um heißen $omaten . Haben darauf bestanden, zer sen as Deutschland die nachte Frist unmöglichei könne, da es aber die Separationskommission interessant sein würde, um mit der deutschen Großindustrie zu verhandeln und vielleicht neue Zahlungsformehr zu finden. Auf diese Anregung haben sich die Kommissare nicht eingelassen. Es it aber sicher, daß: Die Kommission, nachdem sie alles gesehen und geprüft und sich in kompetenten Kreisen darüber informiert hat, das Deutschland im Auslande Hunderte von Milliarden im fremden Devisen befitz, zu dem Schluß kam, der deutschen Negierung aufzuerregen, daß sie die Sahtung am festgeseßten Datum zu leisten hat. Danach haben die Kommumissare beschlossen, am Sonnabend abzureisen. Ginverständnis Englands mit Wiesbaden. Das „Journal“ meldet aus London, daß die englische Regierung ihren Widerstand gegen das Wiesbadener Abkommen aufgegeben habe. Sie wird demnächst der französischen Regierung mitteilen, daß sie die Joee Loucheurs, Zahlungen in Lieferungen anzunehmen, für sehr gut hält, weil sie Deutschland erlaubt, die Beschaffung fremder Devisen zur Leistung von Barzahlungen nach Möglichkeit zu vermeiden und so die Kurse vor Störungen zu büßen. Der Korrespondent glaubt, da England bereit ist, alles zu tun, um das Abkommen von Wiesbaden für Frankreich zu erleichtern. Suran des Parlaments Empfänge beim König. Bulares 23. November. Aus Kreisen der Nationalpartei wird die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit DBratienu dementiert: Der König berief für morgen Soldis zur Audienz, DBaida wird nach seiner Genesung gleichfalls in Audienz erscheinen. Der König berief an Bolitifer, die außerhalb der Parteien stehen, unter anderem Ferefide und Ionel Bradisteanu. Beratung der Nationalpartei. Bukarest, 23. November. Die Führer der Nationalpartei hatten heute nachmittag eine widtige Besprechung. Die Haltung der Zaranisten. " Bukarest, 23. November. Von maßgebender Seite wurde erklärt, daß die OOpposition einscließlich der Zaranisten ins Parlament nicht zurückkehren wird: Zutarest, 233. November. Die Parlamentarier der Zaranistenpartei berieten gestern: die Frage der Rückkehr ins Parlament. Heute gaben sie der. Presse Die Räumung Biliziens durch Stanfrei, enepe George für einen englisch-amerikanischen Brotest. Paris, 22. November. Der „Matin“ veröffentlicht in Settdruck die nachfolgende Information: Wir glauben zu willen, daß Lloyd George an Balfour ein Kabeltelegramm gerichtet‘ Hat, das ihn auffordert, auf der Konferenz von Washington in gefehteter Form die Frage des Schußes der christlichen Minderheiten in Reinasien zur Spracheigit bringen. Loyd George so hinzugefügt haben, daß man die Gelegenheit bewügen müße, um sich mit den Mitgliedern der amerikanischen Regierung über den Mare genden Einfluß des Völkerbundes im allgemeinen und im besonderem, was die Frage der Räumung Biliziens ducch die Stanzosen anlangt, zu unterhalten. Die Absicht Lloyd Georges geht dahin, die amerikane Regierung zu ersuchen, sich mit der britischen Regierung zu einem Protest gegen die Aufgabe des Schuges der ee in one Dici die Stanzofen zu vereinigen.