Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1931. Juli (Jahrgang 58, nr. 17459-17485)
1931-07-01 / nr. 17459
237 s I 7 zur u. aitur Pflicht. Sibiu- DE ae ' Stadtparlei de RAT Allgemeine Volkszeitung „ das Deutschtum in Schriftleitung: Hermannstadt, Honterusgasse Nr.11. Fernspreer: Nr. 11 und Nr. 130. Verwaltung: Königin Mariastr. Nr. 2b, Bernsperger: K3n. » Bezugdbpreis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Aufteilung L 90; mit Aufteilung L 100 °; mit Rostversendung: Inland: Lei 100 °; Ausland: L 135 ° Kir. 174597 — ; Einzelnummer L 5; Sruntagerummes a ’ . . "" Beleidigendes Mißtrauen (9. PL) Die Xeuferungen Octavian Gogas über das Interstaatssekretariat für Minderheiten und Dessen Leiter müssen Widerhall finden in allen deutschen Kreisen unseres Landes, den Widerhall entrüsteter Abwehr. Wir, alle fühlen uns dadurch verlegt, daß er sagte, er würde sic daber scheuen, in Anwesenheit don Unterstaatssekretär Brandich im Ministerrate Staatsgeheimnisse zu erörtern. Denn so, wie dieser Vorwurf ausgesprochen wurde, ist er eine Kundgebung des Mißtrauens gegenüber allen Minderheiten und insbesondere gegen uns Deutsche, da Unterstaatssekretär Brandijd unserm Volkstum zugehört Wir sind uns dessen bewußt, daß in der Politik nicht nur falslie Fragen behandelt oder erörtert werden, sondern auch solche persönlicher Art. "Gaga Hatte par seiner erwähnten Neuerung zuerst davon gesprochen, daß die Angelegenheiten der Minderheiten von allen Ministerien gleicherweise zu behandeln seien, jodenn sagte er, wenn sichon das Minderheitenamt errichtet werde, müßte er von einem Rumänen geleitet sein, und die Regierung gegen Unterstaatssekretär Brandid leitete er mit den Worten ein: „Das dritte ist für mich eine persönliche Frage. Wie immer Octavian Goga Ddiesse Bemerkung gemeint haben mag, ob er damit den person'isen Charakter "gerenliberter vorangegangenen Vertretung des Bartelstandpunktes betonen oder o5 er zum Ausdruck bringen wollte, daß er Die politische Frage Des Unterstaatssekretariates mit der Berson seines Leiters in Verbindung bringe. Keinesfalls kanne diese Betonung persönlicher Einstellung eine Entlastung von der Schwere des erhabenen Angriffs sein. Die Angelegenheit konnte für die Deffentlichkeit persünlien Charakter haben, bevor Unterstaatssekretär Brandih Den Eid abgelegt hatte und bevor die „»alitischen Körkerschaften des Deutschtums in unserem Lande von Der Amtsübernahme ihres Vertrauensmannes Kenmini“ genommen hatten. Seither steht Unterstaatssekretär Brandid) auf seinem Boten zugleich als Exponent unseres Wolfztums, und wer ihn angreift, der trifft mit seinem Angriff auch unser Boll. . Das Bekenntnis zu Dieser Gemeinbürgschaft hat auch aus der Erklärung gesprochen, die Abgeoröneter Dr. Hans Difo Rh im Namen der Deutschen Partei zur Wdredebatte abgab und in der wohl im Zusammenhang mit dem Angriff Gogas das alle Eintreten der Partei für die Wirksamkeit des Minderheitenamtes und für die Berson jenes Leiters zu betontem Ausbruch Tamm. Unter Staatssekretär Brandih aber hat vollkommen recht gehabt, wenn er den Angriff Gogas von Dayppelter Grundlage aus zurückwies, einmal von persün Hchem Standpunkt, dab er als Angehöriger unseres Bolfes und aß Geproß seiner Familie seiner andere als eine forveste Haltung einnehmen könne, und andererseits dem Standpunkt seiner beamteten Stellung aus, daß ihn der in Die Hände des Königs ee, Eid zu folgarrertem Vorgehen verpflichtet. Wir kennen das begeisterte Barämpfertum Octavion Gogas auch in ungarischer Zeit für sein Volk und wissen, daß er auch seither ja oftmals als Nufer im Streit für die nationale Sache berufen fühlt. Das aber gibt ihm sein Recht, die staatsbürgerliche Geinnung der andersspragigen Bürger des Landes öffentlich in Zweifel zu ziehen und ihren, Exponenten , bor dem Forum der Kammer mangelnder Vertrauens mwürdigkeit zu bezichtigen. So wie unser Bolt sich seit der freiwilligen Anschlußerklärung von Mediard) zu underbrüchlichervertem (Staatsbürgertum verpflitet fühlt, so verlangen wir volles Vertrauen für die Korrektheit der staatsbürgerlien Gesinnung Des Mannes, der aus den Reihen unseres Boltes in Die Regierung berufen wurde. Es ist nicht der einzige Angriff solcher Art und der letzten seit im Zusammenhang auf dem Bukwestercownagepwzeg hatte»Universul«eine förmlichse detze gegen dieimgehöngendetinderhettsen im Offizierskorps eröffnet und hatte verlangt daß diesem keine Vertrauensstellenen der Armee berufent verdurften.Auch hier eine Beleidigung,unbeginn- MMWWQMMDWW dt sie, schoßen sur befeitigend File das Haze Bolt, dem die von der Beleidigung Betroffenen angehören. In der Tidehoffsvafel wurde vor einiger Zeit aus ähnlichem Arma5 ein unwarnendes Wort gesprochen. Der Abgeordnete Kramarz griff Die Deutschen der Tichechosfsvater in ihrer staatsbürgerlicen Gestmmung an und behauptete, in einem künftigen Krieg würden die deutschen Soldaten alle zum Feinde übergehen. Darauf erwiderte der deutsche Abgeordnete Ladgeman, die Deutschen hätten bisher das Recht auf Beilegung der staatsbürgerlichen Pflichten miit in Betrast gezogen, die nähmen sie zur Kenntnis, Daß man ihmen Dies Net zugestehe Seither sind solche Angriffe im uhehtigen Parlament nicht wieder ausgesprochen worden. Die Heucherung Lodgemans zwar eine Geste der Warnung, Die wir uns nit zu eigen machen. Um befümmert um solche Angriffe wird unser Bolt in allen Fragen des staatsbürgerlichen Bekenntnisses seine Pflicht erfüllen, unser Bol als Ganzes und jeder seiner Söhne dort, wo er ihm seine Berufspflicht gebietet. Aber es ist aus dem Gesichtspunkt der Staatsträgheit nicht gut, wenn man uns duch Frontendes Maßtrauen oder durch beleidigende Angriffe von dem Wege abzudrängen versagt, mo treue Pflichterfüllung aus unserm eigensten Wesen geborene Selbstverständlichkeit if Wir werten DUERER: Weg umbeirrt weiter gehen. III-II die Sigel he len Briefen Der Handelsvertrag nun doch in Senf unterzeichnet Butarest,2911wi Die»Mb«berichtet in Genf utter dem Nixtheuw wurdednganidelk absommen zymscheu Deutschlandmbhunmmmmwerschnet Dre unter fsrtxgimg erfolgte nach Beetrdigung der Arbeiten der glachmanweydre bei der ewwpatschen Landwirtschriftstagung teilgenommen hatten Satans Deutschland zeichnetevoanfse,für Rum Mendezer Popescu.Der Vorzugsgrundsatz,auf dem das Abkommen aufgebaut ist, war von der Mehrheit der europäischen Sachverständigen in Genf gebilligt worden. Einzelheiten des Beitrages Bukarest, 29. Juni. Das Mitglied der rumänischen Abordnung in Berlin Ing. Ioanikiu ist Sonntag in Bukarest eingetroffen. Er überbrate den Tert des Handelsvertrages und erschien bei den Ministern für Finanzen und Handel zur Berichterstattung. Nach seinen Darlegungen bestehen außer dem Vertrag noch einige ergänzende Klauseln, darunter namentlich eine bezüglich der Breinsebeneneigeh die als die Vertrag verpflichtete Rumänien eene in Bestellungen im Wert von etwa 45 Milliarden. in Deutschland zu machen,stehen von den A’7«"". des Privatgeschäftes Demgegenüber geht M»· ‘die Verpflichtung ein, die Zollgebühren auf Gerste Marsherabzusetzen und die Rindereinfuhrfarmenzuftcheme Genf wurde ferner festgesteM das Abkommennthktober gekündigt werde wenn Rumänien die vereinbarten Aufträge wie uit erteilen sollte. Der neue deutsche Gesandte in Rum ai Bularesti, 29. Juni. Die Deutsche 9 hielt das Agrement von Bularest zur Einemi Hern von Schulenburg zum reichsdeutsch sandten in Rumänien. Der neue Minister wird Tage seinen Posten übernehmen, Dr. Fried, Graf von der Schulenburg fommt von Tehera « Erste i 1926 das Beier Rei als & in Berjien. a · » ‚Hoover, Schacht und Hindenburg (&. &.) Der sogenannte Hooderplan, der seit mehr als einer Woche das größte Weltereignis unserer Tage Darstellt, bildet gleichzeitig Das vierte Eingreifen Amerikas in die Zustände in Europa. Diese amerikanischen Aktionen, Die fast stets auf ‚obsoluter Ladunsenntnis betreff Europas beruhten und daher meist das Gegenteil die Erwünschten erzielten, stehen dagegen logisch im innigsten Zusammenhang. Zuert hat das noch neutrale Amerika in den ersten Kriegsjahren in Höchst neutralitätsfoldriger Weite die Kriegsentente ohne jede Rücksicht auf deren Raubkriegabsichten mit Geld, Waffen und sonstigem Kriegsbedarf unterftügt, während Almerita gleichzeitig unter Berufung aufiese vom ihm selbst verlehte Neutralität von Deutschland forderte, den amerikanischen Handel mit Deutschlands Feinden gewähren zu lassen. Das Amerita nicht aus den Zentralmächten Kriegslieferungen machte, lag unzweifelhaft zuerst in der geographiscer technischen Schwierigkeit der Sendungen nach Mitteleuropa, dann in der Unmögligkeit der Bezahlung der von Amerita ae pretse seitens der verarmenden Zenialstaaten und schemlich auch noch in einer geheimen Fordere Kriegsentente. Zweitens hat Amerifa den Konzellebermacht eingeschlossenen und Dennoch erfol lämpfenden Mittelmächen schließlich selbst von Krie erklärt. Die Schädigung des illegitimen amerireichen Kriegsgeschäftes duch die Unterseeboote ägert wohl die Kriegsmateriallieferanten; die Hauptursache der amerikanischen Kriegserklärung war aber die vorher Sorge, die Kriegsentente würde zur Niederlage zahlungsunfähig werden. Diese a tanische Ansicht war, wie die Folgen zeigen, fas! Schon vor mehreren Jahren sagte mir ein Amerika in Genf, es wäre für Amerika geschäftlich richtigerwesen, der Entente zu hohen Preisen Kriegsmitte liefern, den Zentralmächten aber die amerifani Truppen zu geben. Die Entente wäre dann wohl geschlagen worden, aber ihre 1000 Millionen Ulanen wären doch zahlungsfähiger geblieben, aiegt die 100 Millionen Deutschen, Ungarn und Bo ven sind.. Drittens hat Amerikam plötzlich er & fe nis des Raubcharakters des Ententekrieges die Schrift des in Paris im sichtbare Paralyse versa Präsidenten Wilson unter die Kriegsdikate und dazugehörigen Berferbundpest nicht anerlang, trat dem Genfer Zmangsinstitut nicht bei und fd mit seinen Kriegsgegnern Sonderfrieden , Anerionen und Kriegsentschädigung. In den späteren Jahren begann Amerika die ee ichauen und gelangte allmählich zu richtigeren, auch so lange nit zu rätigen Ansichten über deutsche Bol. Außerdem orientierte es sich we Kbrajcher über die Franzosen und deren und Herrschsucht, Eigenmus, besonders aber sicher maßlosen Militarismus, der aus der War ein französisches Monopol macht und jede Newitzfrage einseitig lösen möchte. Heute ! ganz Amerika, daß es selbst nur für den € s seiner „Alloziierten” Gut und Blut bergab, sich schon nut seinen eigenen Krieg von dessen Knießern bezahlen läßt, will es Doch nicht um ganzen Naubkrieg der Botbare, Greh, Sazonom quanti dazubezahlen und so besteht es auf der 2 gütung von m wenigstens der Hälfte seiner Thüfje an die „Wilogiserten“ seitens Dieser selbst e3 Fümmerte ji) bis jeßt offiziell nicht daxkam, daß Di Kriegsgewinnler von Deutschland allein um die Hälft mehr herauspressen, als sie selbst möglichst sil den Amerikanern bezahlen, von denen die Krieg 1dor verdienter Strafe gerettet wurde. Von dem gänzlich bedeutungslosen Kellog föüımen wir absehen, Amerita hat damals mur « ag vier er Mi vor . Kriegston] u RN EN SA a