Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1933. Dezember (Jahrgang 60, nr. 18192-18216)

1933-12-01 / nr. 18192

— Taxele plä­­ tite in numä­­rar ord. Dır. Gen. P.T.T. ee Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtun Schriftleitung: Hermannstadt, Honterusgasse Nr. 11 Fernsprecher: Ar. 11 und Ar. 130 — Verwaltung: Königin Mariastraße Ar. 25 Fernsprecher Nr. 237 — Bezugspreis für einen­ Monat: Hermannstadt: ohne Zustellung 90 Lei; mit Zustellung 100 Lei; mit Bostversendung: Anland: 100 Lei; Ausland: 135 Lei. Einzelnummer 5 Lei Ne, 18192 in Rumänen H­ermannstadt, Freitag den 1. Dezember 1933 60, Jahegang . « Lebensanschaluung (Zr. jur. R. Sch.) In einer Beratung von Wirt­schaftssachverständigen ist in Beutsc­hland vor kurzem das Wort gefallen, man künne nichts anderes sozialisieren, aß die Gesinnung Das Wort wird ji mohl seine allgemeine Geltung verschaffen können, denn das würde bedeuten, Daß die Einrichtungen, wie sie nun einmal sind, wie möglich beiten sind, und daß man nichts tun könne, um sie in sozialem Sinne zu verbessern. Eine solche Lederzeugung als P­arteistandpunkt wäre der An­­fang vom Ende jeder Partei, die sich sozial nennt und soziale Bestrebungen hat. Unser staatliches Leben hier darf in sozialer Beziehung leider uod; sehr vieler grund­­mäßlicher Abänderungen, bis von einem wirklich sozialen Staate die Rede sein kann. Die soziale Gesinnung muß ih­n auch in der Struktur des Staates auswirken, sonst bleibt sie unwirksam an dem wichtigsten Punkte, wird D“ Bhrafe und trägt von Keim fünftigen Untergangs in fi. Der Mensäheit kann nicht nur Worte, sondern nur Durch Taten geholfen werden. Auch die nationalso­­­­zalistische Bewegung Teutschlands wird ihre legte Be­währung auf Diesem Gebiete durch die Art und Weise ‚erweisen müssen, wie sie die sozialen Grundprobleme in Entscheidung Bringt, von. ‚denen in dem Auflas­ sR ‚er soziale Gedanfe* die Nede var. Sie wird die L- Sa st, safe jien, wenn fie der. ‚80 Hjeivismus. ernd be gegnen ill, toied diese Lösung fuder müssen Durch eine B Ver­­edlung des Begriffes „Privateigentum“, der neben dem Dielen Guten, das er bringt, auch die Duelle vieler Nach­­teile i­, das Fundament des menschlichen Egoismus, gegen den das Christentum mit seinem „Liebe deinen Rädjiten” seit 2000 Jahren vergeblich­ ankämpft. Sollte der Nationalsozialismus mit seinem Wahre­spruch „Gemeinung geht vor Eigennuß“ mehr Glück ha­­ben? Man kann es bezweifeln. Der Geschichtsschreiber Plinius erzählt, wie sich die Christen des zweiten Jahre­s Bunderte vor die römischen Behörden drängten . Pli­­nius war, ebenso wie Tacitus Unterstatthalter, und zwar in Kleinasien­­, um sie selbst an Christen anzuzeis gen und dadurch den Märtyrertod zu erleiden, dem die Folterung voranging. Nach dem Gesehe Trajans wurde die Zugehörigkeit zum Christentum mit dem Tode be­­straft, aber der römische Staat forschte nicht nach Dieser .. Zatjadje, er bestrafte sie nur, wenn sie offenbar wurde. Ä en die Gelbstanzeige der Christen, um für den Herrn sterben, „Seht und tötet Euch selber“, ruft ihnen Plinius zu, „wenn ihr sterben wollt, aber laßt die Behörden ungeschoren”. Das Christ­tum Hat somit todesmutige und opferbereite Anhänger in Hülle und Fülle gehabt; troßdem ist die Geschichte der Menscheit eine Gedichte des menschlichen Egoismus, der Haupt­­fade nad­ eine Geschichte dessen, was nicht geistlich ist im Menschen und so geht es wohl im Laufe der­ Zeit „Sem Herrlichsten, was auch der Geist empfangen, drängt immer fremd und fremder Stoff sich an­, jagt wieder einmal der Weise von Wei­­mar. Bewegungen steigen auf und steigen nieder und sind auch dem Schidsale alles Mensch­en unterworfen. Wie weit sie Ewigkeitswerte schaffen künnen, muß die Geschichte erweisen. Gewiß hat Das Christentum solche Ewigkeitswerte geschaffen und der Grundtat, Gemein­­nuß geht vor Einennuß, fan­n auch im Leben Dauernd feine Zarden ziehen. Trosdem wird man das nicht überschtigen Dürfen. Hat dieser­­ Grundjag nur Schon bisher bestanden, enthält er nur etwas Gelbstverständliches?­st nicht unsere ganze Gesellchaftsordnung auf diesem Grundfaß au­f­­gebaut, das Gebot, du Sollst nicht töten, nicht stehlen, Du sollst nicht begehren usw. Alles das ist ja nichts ande­­res als die Anwendung des Grundfaßes „Gemeinnuß geht vor Eigenuug”. Die Gesellschaft ihnst ji mit Verhängung der Todesstrafe gegen den, der durch Töten des Mitmenschen den Grundjaß verlegt, Daß jeder ein Recht auf Leben hat, ein Grundfaß des Gemeinfußes, Der nit Dur den Eigennuß des Mörders unterbrochen werden Darf. Dasselbe gilt auch für die kleineren Dinge. War die Vetternwirtschaft nit auch bisher die größte­­ Nr. 18168 vom 3. November d. 3 .mit allen Bewegungen... | - Eure EHE is ES &s geht um das Schieffal Genfs Beratung in London über Mussolinis Forderungen nach Umgestaltung des Bölferbundes London, 29. November. Der Generalsekretär des Völferbundes Apenol wird bei seinem baldigen Be­­such in London u. a. Unterredungen mit Außenmini­­ster Simon und dem Bölferbundsachverständigen des auswärtigen Amtes Frank Haben. Wie Der diplomatische Mitarbeiter des „Evening Standard“ meldet, wird Apenol auch die Tagsperdniug der nächsten W­ölfer­­bundratfisung vom 14. Januar mit Simon erörtern und ihm über seine Zusammenkunft mit Ma­solini von Freitag berichten.­­ Zu dem angeblichen Abänderungsplan Musso­linis für Die Wölferbundtagung erklärt Das gleiche Blatt, das dieser eine weitere Ausdehnung des Bölferbundrates auf alte aktiven Mitgliedstaaten des Völferbundes sowie die Schaffung eines neuen Volke­zugsausschusses umfaßt. Die Mitgliedschaft Dieses Voll­zugsausschusses würde treng auf die Negie­rungen der Großmächte beschränk­t werden. Mussolini werde bei seiner bevorstehenden Zusammen­­kunft mit Litwinow diesen zum Beitritt Rußlands "aum Belferbund" Zu überredet verfügen Unter der Be­dingung, daß Rußland einen Sig in diesem neuen Voll­zugsausschuß erhält. OD. oder überhaupt & London, 29. November. Im Zusammenhang mit De Nede Baldwins im Unterhaus befaßt sich die „Times“ nochmals in einem Leitauflug mit der­­ Abrüstung. Sie unterstüßt dort den Vorschlag der Rüstungs­­gleichheit Durch teilweise Wiederaufru­­fung Deutschlands und legt sie für internationale Regelung des Rüstungswesens ein, ohne die ein Rü ftungswettbewerb unvermeidlich wäre. Sofortige Ve­rhaftung der Tanks, Großgebcüse, Militärflugzeuge, U-Boote und S Kriegsschiffe über 10.000 Tonnen, wie dies bei der Abrüstung Deutschlands durchgeführt wurde, liege zwar für die andern Länder kaum im Rahmen prafttige politischer Möglichkeiten, sie­l müsse kommen, künne aber, wenn überhaupt, nur in nacheinander folgenden Abschnitten erreicht werden. &3 sei zwar we­nig befriedigend, dag eines Der Ergebnisse der Abs­rüstungstonierenz die Wiederaufrüstung eines Landes über den gegenwärtigen Stand sein solle, aber ‚irgende ein großzügiger Schritt sei unbedingt notwendig, wie man die Verhandlungen wieder­ anfurbeln­­ wolle. Da Biel, das man stets im Arge beat­­r­rechtigung aller Nationen in sich liegt, Deutschland müsse Partner d­ieses­ neuen Systems sein oder es­ werde NDS: sein neues System geben. Rob­ertinfriedenssystem, das D ZIG Auflehnung gegen den Grund ja „Gemeinung geht vor Eigennuß“, war sie in ihrer Schädlichkeit als Verlegung des Gemein­wohles nicht erkannt, war es gemeinnüßig, den Unfähigen an eine Stelle zu legen, die dem Fähi­­gen gebührt, war man si im Zweifel, daß das Une recht ist, und hat man nach dieser Erkenntnis gehan­­delt? Nein! Wird eine junge Bewegung diese Ererbt­­heiten alle abstreifen künnen, wird sie nicht au) ihrere feits in den Fehler­­nerfallen, den vielleicht nur etwas m weniger­ tüchtigen P­arteigenossen an die Stelle eines doch tüchtigeren Nichtparteimannes zu stellen? Möge sie sich ihres Grundlages: „V­olfsmohl geht vor Bartel­­twohl­ würdig erweisen! Sie hat wohl nirgend Gelegen­­heit, ihn so ausgiebig zu betätigen al bei uns, wo Die Vettern- und Cliqquewirtschaft eine gegebene Folge der Kleinen Verhältnisse ist. Und DoH mit wohl hinzuge­­fügt werden, es hat auch bei uns immer eine nicht kleine Zahl von Menschen gegeben, Denen jener Grundlag, „Gemeinung geht vor Eigennusß” etwas so Gelbstverständliches war, Dass Darüber nicht eine mal geredet wurde, eine Handlungsweise, Die jeder für sich in seinem Kämmerlein und vor dem, der in die Geister und Herzen sieht, ausgemacht hat, eine Selbstverständlichkeit, wie alle andern Grundiäße Der Eihit und Moral, wie „vu sollst nicht stehlen“ usmw. Gemeinung geht vor Eigennus ist eine Frage Des seelischen Gleichger­ichtes für viele, eine Forderung einfachster Anständigkeit. Er mag viele geben, Die ich für den Grundjaß begeistern, und es ist unwohl gut so, daß er den vielen gleichsam, auf dem Marfte eingehämmert wird. Für viele aber it das nit nötig. Für Diese Handelt es sich um einen Teil des eigenen anständigen Cerbit, das man nicht, in Die Oeffentlichkeit trägt, nur in Schlagworte Fleidet, das man befolgt, wie das tägliche ich Wasc­hen und Zähne reinigen, ohne davon Aufhsbens machen zu­ künnen. Gewig, Gemeinwohl geht vor Einemivohl, mag die Zeit kommen, wo der Grundiah so sehr zur Geibü­­­berständnis feit wird, Daß er ji selber, nicht als Tat, sondern als Wert, aus dem Leben ausschaltet, und nur zur inneren Kraft gefunden nationalen Leb­n3 wird, das Diesen Grund ja als Tat gewiß nicht entberren kann. Das Neue in der Welteinhauung, die Hitler dem Nationalsozialismus gegeben hat — hier wurde das bescheidener Wort Cebnsanschauung gebraucht — besteht in der waffenmäßigen Fundierung, die Hitler dem Nationalgefühl bietet. Angesichts Der gemeinbekann­­ten Schwäche des deutschen Volle- und Nationalbermußte­n­seins ist eine solche Unterbauung v:3 Gefühles, man tönnte Sagen duch Lah­­werte, Durch das gleichsam Greifbare Des unübersehbarer Folge­­en vielleicht eine Tat von B Vielleicht kommt der Deuts­­che auf Diesem Wege zu einer Stärkung seines N­ative­nalgefühles, die ihm Rest seines Eintrittss in Die Ge­schichte, seit mehr als 2000 Jahren gerehrt hat. Der Segen und die Wirkung wäre nicht abzusehen! E&3 H! wohl nur die Schwäche und Weichheit DS heutigen deutschen Nationalwesenz, die zur Aufstellung Sorberungen, wenigstens mitgewirkt haben, die die Ne­haltung Ddeutschen Wesens und seine Befreiung mii­t deutschem Einflusse zum Ziele haben. € nationaler Beziehung duch und durch gefestigtes ‚Bo hat solche Fünftliche Schussmaßregeln nicht nötig. ‚An starren, nationalem Wesen prallen alle äußeren Be­einflussungen ab, wie Erbsen von der Wand. Wir Siebenbürger Deutschen geben unter einer nicht ges ringen Zahl von Juden. Hast man bei uns auch nur von einer einzigen Mischehe gehört? Kaum! Wehie­stens, sind sie eine solche Seltenheit, dab & nicht lohnt, sie zu erwähnen. Und Kulturell? Sind wir von­­ den Juden beeinflußt worden? Gewiß mit kei­ner Silbe! Wir gehen unseren Deutschen Weg, die­ anderen den ihren, als Bolf und Ball haben wir nichts miteinander zu tun. Daß Die Juden das Le­ben wirtschaftlich beeinflussen, we, wo­ sie es befreiten; aber auf das wirtschaftliche Gebiet erstreben sich auf die Maßnahmen nicht, Die die nationaliar­a­biiiiche Partei für nötig hält. Was wollten wir Auslanddeuts­­chen sagen, wenn wir solche Ausnahmsmaßnahmen zur unverfälschten Erhaltung unseres nationalen Wer­dens nicht­­ den Juden, sondern Dein Mehrheitsborte gegenüber nötig hätten, dem Mehrheit zuolte­n mag es in diesem Staate dieses, in jenem jengz jet das dsh im einem national einheitlichen Staate EN­ -Ideal steht und betauckt odwun besviußt diesem Zweis Zustrebt Maß­nahmen durch die Staatpgewalt vor­­nimmt dse zum mmdsssten nichtwuf d im Wege der ördeumqde­ Soudiemedhanm v Mersrhettiemsomz bern auf dem Wege der Staatsideale des Meyrheit­e­­dolfes Liegen. Das sind viel gefährlichere magnetische Kräfte und Felsen, an denen das kleine Schiffchen Deus­chen Lebens im nicht-deutschen Bevölkerungsmeere scheitern kann. Dagegen gibt es, so sehr wir um alle unsere Lebensrechte, “al was den äußeren Rahmen anbelangt, simpfen müssen, legten Endes Lo nicht). 2 TER BERN NR RE Be . - e

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