Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1937. März (Jahrgang 64, nr. 19162-19184)

1937-03-02 / nr. 19162

E­­­ Tsxeleplsp titein nume­­­zar ord. Dir, Gen. P, T.T, 22372/9237 Pllgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Schriftleitung u. Verwaltung: Avram Iancu­(Reisper-)gasse 10, Fernspremer: Christl. Nr. 11 u. 12, Verw. Tr. 237, Boftigedkonto: in Rumänien Nr. 62,119, Oesterreich 4.590, Tigedojlowatet 501, na­­ch Ungarnä474 SHS MSZ Deutschland Bank-Kpuip77 211/28 Dresdner Bank, Berlin W. 56, Bezugspreiß: für einen Vlonat YU Lei, mit Aufteilung oder Bostversand 100 Lei, ins Ausland 135 Lei i­, 19162 Rumänier Sibiu- Hermannstadt, Dienstag, 2. März 1937 64, Jahrgang. · Der König eröffnet die Land­­­wirtschaftstagung Die Mängel der Erzeugung und des Fachunterrichtes Bukarest, 28. Februar. Heute vormittag fand im feierlichem Rahmen in der Handeßhodhychule die Er­­­öffnung des dreizehnten landwirtscaftigen Kongresses statt. Nach der Begrüßungsansprache des Landwirt­­­schaftsministers Sajju hielt dabei­ der König fol­­­gende Rede an die Versammelten: „3 Habe mit lebhafter Freude die Initiative zur Abhaltung Dieses lantwirtig au­fiden Kongresses be­­­grüßt. Meine Freude war nu) gröber als IK sah, das dieser Kongreß nur die gewöhnliche Tagung einiger Landwirte von Beruf ist, sondern eine Zusammenarbeit aller Elemente, denen dieser wichtigste Zweig der Lan­­­deswirtschaft am Herzen liegt und Deren Stereife ist, daß er sich auf gefunden Gebiet und vor allem auf einem Gebiet, das Die Erzeugung fördert, bewegt. Die Landwirtschaft, von der bei uns schlag­wortartig gejagt wird, daß sie Die Hauptbeschäftigung der Rumänen sei — au­­ch habe er gejagt — in unglücklicher­weise wohl » = I Die Sgubtpeigäumng DE Der Handarbeit des‘ Rumänen, | ‚geistigen­ Nikeit.” "greß Hat gerade den Biwed, das alle bavam benten­­­ ® und ihre Herzen einigen, um den wahren­­­ Schrttchritt Dieses Bmeiges nationaler Wirtschaft zu fordern. Die L Landwirtschaft darf nicht das Vorrecht einer Karte oder Kaffe sein, sie muß bei uns die enge und herzliche Zusammenarbeit aller Bernofner dieses Landes, alfer Saltoren der Erzeugung und aller­­­ Wegberei­­­ter sein. Wenn Ich Dies sage, will Ich Damit seineswegs die Bedeutung der übrigen Wirtschaftsfak­­­­oren herablegen. Es gibt Industrien, die für Das Leben und sogar für die Verteidigung des Landes un­­­bedingt nötig sind. Aber zu dieser Verteidigung­­­ ge­­­hört an die Landnwirtschaft, die Die Schüßerin­ Des rumänischen Bodens ist. Die Zusammenarbeit, die sie hier fundgibt, freut Mid, da­­ß zu sehen hoffe, daß aus ihren G Erörterungen nicht -theoretische, sondern prak­­­tische Entschlüsse hervorgehen werden. Seit in den leb­­­ten Jahren in das Bewußtsein jedes einzelnen etwas mehr von der Notwendigkeit erhöhter Erzeugung unserer Landwirtschaft eingedrungen ist, sind auch allerlei Theo­­­rien lebendig geworden, schöne Theonrien, manche vom Ausland, manche aus dem Sinland gekommen, aber alle blieben Theorien. Was wir tun müssen, ist, daß Diese Theorien aus dem Rahmen geistiger Wederlegung her­­­austreten und wie Samen in­ den Boden gesenft werden. Eine der Hauptfragen ist die Erhöhung der men­­­gen und gütemäßigen Erzeugung. So wage es hier vor den landwirtschaftlichen Kameraden zu TIJOD Die jagen, da es eine Schande für unser Land ist, dad, auf den Hektar gerechnet, wir jenes Land sind, das am wenigsten erzeugt und in schlechttester Dualität. Hier unter uns haben wir das Nedht und die P­flicht, die Wahrheit zu jagen. Daher muf unsere Arbeit in erster Reihe auf Hebung dieser Erzeugung gerichtet sein, so­­wohl vom Standpunkt der Güte al auch dem Der a Menge. In dieser Hinsicht wird eine enge Zusammen­­­­­arbeit der wirtigaftrigien und der geistigen Elemente mit der Handarbeit gefordert, die wirklich und prais­­ic­ ausführen soll, was sie auf den Eiulbanten Ternk In zweiter Reihe, und das ist ein Gesichtspunkt, wen Ich jeher betonen möchte, steht die Frage des Unterrichts . Die Art und­­­ Weise, wie bisher bei und der Tandivirt­ Thaftliche Unterricht aufgefaßt wurde, ist, mie RE glaube, vollkommen falsch. Die Herren Agronomen und gen. Mit verzeihen, dat ih diese Dinge gerade auf ihrem Kongreß jage, aber das Landi wirtschaftl­iäre Un een = a Be gauhirte wa­­nn 3 Baht 3 he, die den rent an­­­nitieren, oh beren Landivirtigaft sichiulen in­ Rumänien mitmachen,­­­ nur Beamte DEREN und daß folge den Unterricht 2 nit mitmachen, denen er mehr am Herzen und am­ Geldbeutel liegen müßte. Ich liege die Hoffnung, das bei der herzligen Zusammenarbeit, die auf d­iesem Kon­­gress bestehen muß, eine Menge dieser Probleme richtige gestellt werden k­önnen und dası durch Wohlwollen und Liebe, die jeder einzelne von Ihnen für die Förderung Dieses Wirtschaftszweiges besonders Haben muß, man zum S Fortschritt des gesamten Landes gelangen wird, indem Die Landwirtschaft rationell a entjeäledien ger‘ fördert wird. Diese Frage beschäftigt Mich schon seit Jahr und Tag und Ich habe ihr so viel Ich konnte, meine ganze Unterjtügung geliehen. Bei den heute hier versammel­­­ten Landwirten übernehme ich den neuem die Ver­­pflichtung darüber zu wachen, daß Dieser Zweig der heimischen Wirtschaft, der Hauptzweig für den Schritt des Landes, sich auf gutem Weg zu sichtbarem und wirklichem Fortschritt Hinwendet. Ich Bitte daher alle, die auf Diesem Kongreß versammelt sind, in Mich Vertrauen zu haben und Mir uneingeschränkte Unterfrügung zu leihen.“ Di­e Rede des Königs wurde mit grober Begeisterung aufgenommen Anschließend wurde die Königshymne gespielt womit die Feier ihr Ende fand Die eigent­­lichen Beratungen beginnen morgen ne Das aro­e N Rätselraten (9. BL) Obwohl die vollzogene Umbildung der Re­­gierung Tatarescu darauf hindeutet, daß sie nun wohl noch längere Zeit im Amte bleiben wird, geht doc in der politischen Oeffentlichkeit die Auseinanderlegung derüber fort, wenn nach erfolgtem Nachtritt der Heuti­­­gen Regierung die Nachfolge zufallen werde. Ja gerade an die Neubejegung der Ministerposten und nament­­­li­­che Berufung Gabriel Marinesceus zum Unterstaats­­­sekretär im Innenministerium geben Anlaß zu Deutun­­­gen verschiedener Art, in welcher Weise diese Neube­­­jegung die Frage der künfzigen Regierungsbetrauung be­­­einflussen werde. Ohne auf diese Vermutungen oder Ein­­­­zelheiten weiter einzugehen, wollen wir uns vor allem auf die Wiedergabe der verschiedenen Bierfionen dar­­­über beschränken, welche Lösungen überhaupt für mög­­­ig gehalten und welche Erwägungen zugunsten der einen oder der andern Lösung geltend gemacht werden. Naturgemäß, sind es in erster Reihe die intellektuellen Kreise, in denen die Frage der künftigen Regierung erörtert wird, und­­­­iese Kreise neigen im Sinne der politischen Strömungen­­­ von heute vorwiegend ven Retsparteien zu. Bei der Bewertung der Frage, welche der drei gemäßigten Rechsparteien — Rumänische Eyab, ee u nr än BEGEANU-SI- errie Rn ® . an I ee ex N Scont zu een i­ Die Feine Bir wollen hier nicht alle Erwägungen wiedergeben, Die­ für den Vorrang dieser Lösung angeführt wer­­­den, weil sie zum Teil in Regionen ü­bergreifen, die mit der Erörterung politischer Tagesfragen nicht in Zus­­­ammenhang gebracht werden sollen, und weil anderer­­­seits eine Wiedergabe dieser Argumentationen als Sie­­lungnahme unsererseits für die eine oder die andere Lösung gedeutet werden künnte. Nur eines dieser Are­­gumente wollen wir hier anführen, weil es notwendig sein wird, es im­ Auge zu behalten. Es wird gesagt, Dan die Partei „Alles für das Land“ mit einem eige­­­nen Anspruch auf die Regierung Derzeit noch m­it aufs ‚treten erde, weil ihre V­orbereitungen dafü­r noch nicht reif seien. Doc sei sie gemilst, Die Ansprüche der Ru­­­mänischen Front zu unterstügen,­­­deren Nachfolge sie ‚dann­ nach angemessener Zeit selbst antreten werde, .— Diese Unterftügungsbereitschaft der Partei der Legio­­­näre wird nun als Argument sowohl für als gegen­ die Aussichten Al. Vaidas angeführt. Ihre Hilfe in den Wahlen ist bei ihrer Geschlossenheit und der starren Stof­­­fraft ihrer Anhängerschaft ficler eine wertvolle Unter­­­sügung für die Partei, der sie zuteil wird. Aus dem andern Lager aber sieht man gerade in dem wachen­­­den Einfluß der Legionäre die größte Gefahr für das demokratische und parlamentarische Regierungsfpllen un­­­seres Landes. Von dort aus wird Vlaida umfa shärfer bekämpft werden, je mehr die von ihm geführte Negie­­­rung al Schrittmacher für den kommenden Sieg Zelea Eodreanus bewertet wird. Der Kampf gegen den Gedanken des autorititären Staa­­­tes und gegen die Parteien, die sich zu diesem Be­­­ Danken befennen, findet seinen schärfsten Verfechter in der nationalzaranistis­chen Partei. Sie ist heute die entschiedenste Belennerin tes tthemapfratische­­n parlamentarischen Negierungssystems, sie bekämpft so­­­wohl die Boktrinen als auch die prafttiä-patitiichen­ P­läne der Rechtsparteien mit einer Leidenhei­ flichkeit, die dem Sanatismus der Rechtsparteien nicht viel nach­­­gibt. Vor allem aber hat sie noch immer und trig aller Lehrer, die von ihrer Seite begangen wurden, eine starre Verwurzelung in den Massen des Volkes und ihre O Organisation ist durchgebildet genug, um das Auf­­­gebot ihrer Anhängerschaft bei Wahlentscheidungen ge­­schlossen ins Treffen zu führen. So hört man auch Heute, Groß aller Anzeichen einer andersgehenden Entwickklung ‚der politischen Stimmung, vielfach die Meinung, daß die nationalzaranistische Partei Die meisten­ Aussichten darauf bejige, mit der nächsten Negierungsbildung be­­­traut zu werden. Die Entscheidung hierüb­er hängt enge zusammen mit den großen außenpalitischen Entiwide­­­rungen. Die nationalzaranistische­ Partei iit unverrüd­­­bar Zeit an dem politischen Programm Titulescus und namentlich an seiner Politik des sengsten Zusammens gehen s mit Frankreich Wenn d sie französischss Politik den sEinfluß auf unsere Landeslemkbeks aup det dienske unter der auße­npolitischen Führunghtule Zcus besessen hat dann wird von d­ort zwe­i­ lle3 eine starkectmp­­fung für die Regierungsbetrauung der Nationalzaras nil­en ji) geltend machen. ‘ Angesichts d­ieses Schwantens der Bol­emeinung zwi­­­ngen den Parteien der Nechten und der Linken wird naturgemäß al Dritte Möglichkeit an eine Lösung der Mitte erörtert. Diese Möglichkeit hat vor allem die Tatsache für sich, daß Die gegenwärtige Negierung unter Hinterlassung eines außerodentlich guten Ein­­­d­ruchs ihren Posten verläßt, so dod auch die Frage ermungen wird, 0b nach Ablauf ihrer Regierungszeit nicht eine neuerliche Betrauung der liberalen Partei erfolgen werde. Gegen eine solche Annahme spmiät vor allem der Simstand, daß die liberale Partei selbst es nit wünschen wird, für sich allein weiter an der Macht zu bleiben. N­ach jo langer Regierungsdauer muß jede Partei wünschen, in einer Ruhbepause als Oppo­­­sitionspartei ihre Neihen imieder­ zusammenzuf­liegen und nach jo langer Zeit der Verantwortlichkeit auch wieder ein wenig­­er Demagogie zu machen. E­twas anderes freilich wäre es, wenn gerade unter dem Ein­­­druck der ersten außenpolitischen Vorgänge Der Ge­­­dankte einer nationalen Konzentrationsre­­­gi­­erung in den Vordergrund träte. Der Mitwirkung an­ einer solchen Regierung würde sich die Liberale Partei sicher nit verschliegen und bei ihrer heutigen Stärke wäre­­n wahrscheinlich, das ihr Dabei sogar die führende Rolle zufallen würde. Die Entscheidung über alle diese Fragen scheint Bund die volksogene Umbildung der Regierung abermals fer­­­ner gerücht. Gerade die Umbildung aber hat es bemiesen, daß heute in der Lenlung unserer Staatspolitif ein star­­­rer und zielbewußter Wille sich geltend macht, der nnc von Einzelerscheinungen der Tagespolitik beeinflußt wird, sondern nach größeren Gefiätspunkten und im Hinblick auf die großen staatspolitischen Aufgaben Ru­­mäniens seine Entscheidungen trifft. Sowohl nach dem Geist und den Bestimmungen der Berfaffung aß an nach unserer heutigen staatspolitischen Lage kommt diesem Willen in allen Diesen Fragen Die Entscheidung zur Bei Aa; Sr EN BE BEERN Be Ta ne) 74 M Rear ; « RR : ?

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