Südost Deutsche Tageszeitung, 1943. Juli (Jahrgang 70, nr. 149-175)
1943-07-02 / nr. 149
ne . -, » Tun ——-—------.. —»·.. ---.., 70. Jahrgang Folge 149 ZAVo 0 .»1- Peg! « a BF = Br PN URN, Donnerstag 1. Juli 1943 Angcifs in u ung Berlin, 30. Juni. (Telefonischer Eigenbericht.) Die gegenwärtige Bhase des Krieges wird in hiesigen politischen Kreisen als die merkwürdigste Bhase Dieses Krieges überhaupt bezeichnet. Sie ist erfüllt mit einer © ser wie sie nur bei dem Ausbruch es großen Krieges unter den Böllern ımd in der Welt put bereichen pflegt. In allen Ländern der Welt erwartet man einen entscheidenden Schritt, und es ist Mar, Daß der wang zu Dieser Entscheidung bei den Mestmächten liegt. Daß man frau in England und Ahneriff über die hidjals“ wendende Bedeutung des nächsten militärischen Schrittes Har ist, geht an einer Weigerung militärischer Sachverständiger hervor, die man hier mit fasst. ALS ternzeichnend sieht man Dabei die Ausführungen des Amerikaners Baldwin an, der sich in eian Som- Derartikel über Die Schtwiertgleiten einer Invasion in Europa äußert. Er hat Dabei sehr richtig auf folgende Buntte aufmerksam: 1. Bei der Kriegszehntt und Entwiclung des Krieges läßt fi eine Invasion nit allein duch; Bombenflugzeuge vor= bereiten ımb unterftügen, 8 muß eine Luftherrschaft duch Lagdflugzeuge erkkämpft werden. Deshalb ist die Zahl der Punkte, an denen eine Invasion versucht werden konnte, sehr begrenzt. Sie hängt von der Reichweite der Jagdflugzeuge ab. 2. Bei der entwickelten Aufklärung ist das Nebenrafungsmoment ausgeschaltet. 3. Eine Invasion fest eine ungeheuere Ansammlung von Waffen, Wuinition, Gesräten, Treibstoff, Lebensmittel und Vorräten aller Art in dem Gebiet voraus, Das als Stoßpunkt für Die Subaslon dienen soll. 4. Eine Invasion ist mir möglich Durch Massierung von Landnadbooten und Transportschiffen, die Dem Gegner kaum verborgen bleiben kann. Man versteht in Berlin die immer grösser werdende Unsicherheit der Wejtmächte, die gezwungen sind, einen Zug zu machen, von dem sie nicht wisjer, mit meinem Gegenschlag er beantwortet werden wird. Man lest in Berlin den von den ‚amerikanischen Militärrzchoe ständigen ‚aufgestellten Punkten noch die folgenden Hinzu: 1. &3 sind im Zuge der totalen Mobilisierungzal 1r»ihre Divisionen,ja ganze Armeen Umlauf gestellt word.Die Achsenmächte betrachtendeherdsie Erdfront als in jeder Hinsicht gesichert. ".2. Die G Stärte der Luftabwehr Hat «s sich zunehmnd vergroßem ksnnzstchnend ,daffir ist daßep zum ersten mkl beI .—einem sagesqngmfamen kamschier Bomber auf Bremen den deutschen Jagern getan manemd von der Ex Mischung des Zieles mndex zu kampfn und zur Umkehr ,zu zwingen FD-eUBooteundc-chnsllbootseund fonkstpcnMaxin«7tx1kafted«r Dlchsptp nicht untätig bleiben in der gegenvärstigen scheinbaren Ruhsepause wird mit Hochdruck an der Vermehrung der Boonwaffe gearbeitet.die UBvobeer i halten eine technische Ausstattung,die es ihnen erlaubt,mit größeren Erfolgsaus sichten den Kampf gegen die modernisierte Æwehr W Gegners aufzunehmen .Eine Fortdauer der Erhöhung der Unsicherheit für den Gegner bedeutet die Unkenntung über das Ausmaß der Rassen und Vorbereitungen der Achsenmacht. Zu diesem Faktor der Unsicherheit hört auch die unkenntnis über Die neuesten unbekannten Waffen der Achsenmächte Wenn Der amerikanisch: Shverständige Baldwin al Barbedingung für Die Invasion einen Tangen Rom, 30. Juni. (TP.) Der Vorabend der Invasion ist gekommen, schreibt Bavolini im „Messagero” in einem Urtikel, dessen Offenheit alles übertrifft, was bisher über die Frage der analoamerikanischen Landung in Italien geschrieben worden ist. Der ehemalige Minister für Boltskultur teilt mit nüchterner Sachlichkeit fest, daß nach den in Rom borliegenden Informationen der gegnerische Angriffsversuch als nahe, ja als unmittelbar bevorstehend angesehen werden müsse Das Bewußtsein, daß der Kampf in jedem Mugenblid enthreimen künne, nehme dem bevorstehenden Unternehmen der Angloamerikaner den Heberraschungcharaker. Die Landungsmittel der Gegnerberettungsprogeh Durch eine Bombardierung fordert, und wenn von anderer alliierter Seite die Vernichtung von drei Fünfteln des Deutschen Kriegspotentials gefordert wird. Damit eine Invasion ernsthaft im Frage komme, so vermweist man in Berlin Darauf, daß der Boms denterror der Westmächte nur zu einer Verhärtung der Deutschen Bevölkerung nd zu einer Steigerung der Haffes geführt habe. Schließlich erinnert man in Berlin daran, daß Hinter Dem Schleier der miltärischen Geheimhaltung der Ausbau der Bergehungsflotte immer gartößere Fortschritte mache. Dies „Seihmwader Der Beer t wird bei Den Plänen der MWestmächte ein gewichtiges Wort mitzureden haben. wer sind gegenüber all den fünf Punkten konzentriert, an denen eine Snpasion in Europa theoretis möglicht. Die Konzentrierung der feindlichen Luftangriffe gegen Italien hasfe jedoch heraussehen, daß der wirkliche Angriff gegen italienisches Gebiet erfolgen werde. Er hätte seinen Sinn, die Angriffskräfte des Gegners in diesem Wugenblid zu unterfragen. Der Feind werde, sobald er initiativ geworden ei, die Achse mit allen Mitteln auf Das Schwerste zu treffen versuchen. Mean brauche aber auch die eigenen Abwehr und Dffensivmittel nit zu unterschäßen. Der Feind werde bei seinen Unternehmen auf eine andere Lage stogen (Fortlegung auf Seite 2) Feder Almeritanische Stammensafiuns der Sittwierigkeiten einen Sanduns / Die seoße Srase: Ba werden Die Denieidiser in Italien gewertet Ben Sauptanseift Großer Standalin der KOA-Regierung Handelsminister Jones von Vizepräsident Wallace der Sabotage beschuldigt London ist bestürzt und erwartet Umbildung der KISU-Regierung Gent, 30. Sunt. (DNB) Wie „United Preg” mitteilt, folgt der aufstehenerreigenden Imbewegung im Amt DeS Beaufetragten für die Ernährung plösglich ein unweitrer Konflikt in der Negierungsfantiese. Präsident Wallace habe in seiner Eigenschaft als Leiter des Amtes für die Wirtschaftsfriedführung im aller Deffentlichkeit Den Handelsminister Seife Jones, der noch verschiederte andere Menster innehat, darunter den Vorsitzes Amtes für Wiederaufbau und Finanzierung, beschldigt, daß er falsche und schädigende Darstellungen über das Amt für Wirtschaftskriegführung in Umlauf gefegt habe. Ferner habe er beim Verkehr mit diesem Amt eine Behindertmasterlitane gewendet, «IS er damit beauftragt hat, genügend Vorräte an Triessmihtien Materialien und Nähstoffen anzulegen. In einer offenen, mit allen Einzelnheiten ausgestatteten Erklärung priiert Wallace, Sorte? Babe vor in Urbingtoner möchte weben einernuntion gegene Ausschuß Wider Kongreßhäuser wipsentlich falsche Angaben über das Amt für die Bibifeftefrnesführung gemacht. Präsident Roosevelt erklärte auf der Pressekonferenz, die Beschuldigungen des Vizepräsidenten Trace gegen den Handelsminister Jones hätten ihn überrannt. Er habe von Wunsch, daß derartige Angelegenheiten ihm zur Kenntnis gebracht werden, bevor sie an die Deffenttlichtett gelangten. London, 30. Juni. (ET.) Die mit dem Konfilt zwischen dem P Vizepräsidenten Wallace und dem Wirtschaftsminister Ines in der USM - Regierung ausgebrochene Nichte Hat in London peinlich überrafgt. In politischen Kreisen mißt man den Auseinanderlegungen zwischen den beiden Männern erhebliche grund»läsliche Bedeutung bei und Sieht Darin ein weiteres Anzeichen Dafür, daß Die UCN schiweren inneren Erschütterungen entwesengehen. € sei mit einer Umbildung der Nesterung zu Tehnen.Siehe auch Seite “ Biblioteca Judeteana ASTRA llllllllllllllllllllllllllllllllllllllll *21400P* BR . ROTER en S: ee sen, wläine Se Der Kampf der Sl-Boote Telefontisch von unterer Berliner Schriftleitung HOBS. Berlin, 30. Juni. Die gegenwärtige Lage des U-Bootkrieges, die Die Angloamerikaner zur Zeit zu allerlei optimistischen Baraussagen veranlagt, wurde heute von militärischen Sachverständigen der Reichshauptstadt im längeren Ausführungen kommentiert, wobei insbesordere Die Problemafit des U-Booteinlages und die Gründe der geringeren Versentungsziffern geschildert wurden. € 3 gibt, so betont man, jenseits des Kanals und Des Atlantis eine Kategorie von Staatsmännern und Publizisten, die von Reit zu Beit unter dem Einfluß der natunsgegebenen Schwankungen Der Gedriegelage den U-Bootfrieg und das U-Boot tot fagen. So ist es beispielsweise gemesen, als vor zwei Jahren der Befehlshaber der Deutschen Unterwasserflotte den Großteil der Frontboote in heimische Gewässer verlegt hatte, um auf breiter Grundlage neue Bejagungen auszubilden und mit allen U-Bootmännern niele tastische Wege zu erproben. Selbstverständlich bedingte eine solche Verminderung der im Operationsgebiet angefegten Boote ein Abfinden der Versenfungserfolge Der Schluß jedoch, hat die Rückehr Der, U-Boote an die Front Die Versenfungsturde bald in umgekehrter Weise beeinflussen werde, ist Damals von den Gegnern nicht gezogen worden. Die Oeffentlichkeit der angelfähsischen Länder hat ji vielmehr erst nach dem Abflug der Pause von den Tatsachen belehren lassen müssen. So wie Dasmals hat auch fest die gegenwärtige Lage im Atlantik, die durch neue technische Sicherungsmaßnahmen bei den Geleitzügen gekennzeichnet ist, bei den Verantwortlichen in London und Washington Die Schleusen des Optimismus geöffnet. Küddlidend auf den bisherigen Verlauf und die Entwicklung des U-Bootkrieges unterstreicht man militärischerseits, daß der Kampf auf dem Atlantik seit seinem Beginn ständig am Härte zugenommen habe. England und Amerika wissen aus sicherer Erfahrung um die si verschärfende Gefahr, die das ständige Anstechen ihrer kriegswirtschaftlichen Lebensader in sich birgt. Sie haben erfahren müssen, was es heißt, einen globalen Krieg noch vor einer entspeichenden Operation mit einer Hypothek von 32 Millionen Tonnen verlorenen Schiffsraums belasten zu müssen und mit einem Verlust von etwa 70.000 Seeleuten, die mit den berrunkten Schiffen den Tod fanden. Im Schatten dieses beständigen Kräfteverlustes haben Briten und Nordamerikaner ihre 1-Bootabwehr mit verzweifelten Mühen und nit ohne Gefhie und Erfolg ausgebaut. Haben sie neue und weder menschliche W Arbeitskraft noch technische Mittel gescheut, um der gefährlichen aller Waffen die Zähne auzzubrechen. So ist im Kampf auf dem Atlantis zu jenen Wettlauf der Waffen gekommen, der das Charakteristitum des modernen technischen Krieges ist, zum Wettlauf zwischen Angriffs und Abmwehrwalter So ist 8 auch gegenwärtig. Wenn sie aber die Briten und Amerikaner von ihren neuen Methoden, die von Geleitfguß u. den zur U-Bootjagd eingefesten Einheiten den rechtzeitigen Anfa ihrer Bekämpfungsmittel erleichtern, schlechtweg das Ende der U-Bootgefahr verimeeden, dann Erfindungen in ihren Dienst gestellt,