Tagblatt, Januar 1928 (Jahrgang 6, nr. 1-25)
1928-01-01 / nr. 1
Ceneralrepräsentanz und alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Oesterreich) ; Propaganda Büro : Leopold Zieilhmann, | Wien IlI., Steingasse 32, ° Mezz- Einzeigenannahme für Ungarn und Bezugsanmeldungen: Dedenburn, Bealpia 56, Binisi: 19. u Einzelblatt: 12 Groschen Je ER 04 o O/L SOPRO lati VAKKKNNNNE NNNNA K TEN RE ana nad ere Generalanzeiner für das Burgenland 12 3 Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und Feiertagen täglich Bezugspreis: nachmittags zum Bestand. Probeblatt wird kostenlos zugestellt. | Angebenberehhnung lent Swhnnen | — Einzelblat Gonntae, den 1. Januar 1928. Berantwortlicher Schriftleiter: Leopold Fleilhmann, Wien III, Steingasse 32. Hauptschriftleiter und für Ungarn verantwortlich : Adolf Pálffy, Oedenburg Deábplatz 56. Anruf 25. Sprechstunden täglich 9—12 Uhr. Sinzelblatt: Groschen | RR LTE ZD EÜ t an Wochentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. 6. Jahrgang. (as EHE ET IE REITER ER TO PEMITEL IST REELIGÜKESKEKECEKEZ EZB folge 1. Zweimonatiges Budgetprobisorium in Sesterreich. _ Wien, 3. Dez Der Nationalrat hat in seiner Situng am 29. b. ein zweimonatiges Budgetpropriso tium in zweiter und dritter Zeiung unverändert angenommen. der österreichisch-italienische Handelsvertrag. De. Rom; 31. Gestern fand im Pelazzo Chigi die Unterzeichnung eines Zusagprotokolls zum österreichisch-italienischen Handelsvertrag vom Jahre 1923 durch Ministerpräsidenten Musssolinti und den österreichischen Gesandten Dottor Egger-Möllwald statt. dreizehn Autonomistenführer im Elijah verhaftet. Straßburg, 31. Dez. Die hiesige Polizei hat dreizehn Autonomistenführer verhaftet Der Führer der Bewegung, Dr. Noca, der gleichfalls verhaftet werden sollte, it geflüchtet. + >+ Ein Deutscher mit der Kabinettsbildung in Lettland betraut. Berlin, 31. Dez. Wie der „ vorwärts“ aus Riga meldet, hat der Staatspräsident von Lettland dem Führer der deutschen Fraktion im lettiten Parlament Dr. Schiemann den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt. Die deutsche Fraktion missbetrauchen, ein bürgerliches Kabinett zu bilden. Die deutsche Fraktion im lettischen Parlament besteht aus nur vier Abgeordneten. 990 Entgebung Littwinows? Warschau, 31. Dez. Moskauer Machrichten zufolge, die jedoch mit Neserve aufzunehmen sind, wurde angeblich der Bosfskommillär für auswärtige Angelegenheiten Litwinow von seinem Mäosten enthoben. Bündnis zwischen Italien und Griecenland ? London, 31. Dez. Nah , Daily Telegraph” sollen Besprechungen zwischen Mussiolini und dem Außenminster Micalofopulos das Beispiel zu einem Bündnis Rom- Athen darstellen, welches den Zweck der Sicherung des Status quo hätte. griechischen ; 00 Neue Freihäfen in Italien. Rom, 31. Dez. Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret,wonach die Errichtung von folgenden Freihäfen verfügt wird: Savona, Genua, Livorno, Meapel, Brindisi, Bari, Ancona, Venedig, Trieste, Fiume, Balermo und Messina. Die Befugnis erstreckt ich auf dreißig Jahre. IL IK 41999 eres enland Eine Debatte über Die Grenzen Des Burgenlandes im österreichischen Nationalrat. VAA 24 AA SISIWMIEFDBIBIT IT ie, Tv Aus Wien wird uns gemeldet: Im Laufe der Debatte über das Budgetprovisorium brachte in der Nationalratsfigung vom 29. d. der sozialdemokratische Abgeordnete Richter die Erklärung des ungarischen Außenminsters Walfo zur Sprache, der in einer der legtendigungen des ungarischen Abgeordnetenhauses auf eine Neuerung des Bundeskanzlers Seipel bezüglich des Burgenlandes erwiderte. Abgeordneter Richter sagte, erst unlängst habe der Bundeskanzler im Budgetausschuß erklärt, man könne bezüglich des Burgenlandes volständig beruhigt sein. Wenige Tage darauf habe der ungarische Außenminister Walfo erwidert, weder er noch der ungarische Miniterpräsident haben irgendeine Meußerung gemacht, die einen endgültigen Verzicht auf das Burgenland beinhalten würde, die Erklärung des ungarischen Außenministers. Der ungarische Außenminister habe also erklärt, es sei seinesfalls davon die Rede, daß Ungarn je in irgendeiner Form jenen Anspruch auf das Burgenland aufgegeben habe. Er frage den Bundeskanzler daher ganz dezidiert, welche Neuerung richtig sei, seine oder die des Ministers Walko. Der Bundeskanzler müsse im Interesse der Beruhigung der burgenländischen und der österreichischen Oeffentlichkeit, aber auch im Interesse der Starstellung vor der ganzen europäischen und internationalen Oeffentlichkeit jagen, was von seiner damaligen Neuerung noch bestehen bleibt oder ob die Erklärungen des Ministers Walfo etiva den Tatsachen entsprechen. Der Bundeskanzler nahm nun in einer kurzen Nede zu diesen Gegenstände das Wort und erwiderte u. a. folgendes: In den Beratungen des Finanz- und Budgetausschusses wurde eine Frage bezüglich der Sicherheit der Zugehörigkeit des Burgenlandes zu Oesterreich an mich gerichtet. Wir wissen es ja alle, daß immer wieder wor Die Erwiderung des österreichischen Bundeskanzlers. schiedene Gerüchte auftauchen, als ob die Beständigkeit des Friedensvertrages gerade in diesem einen Bunff, in dem er zur unsern Gunsten entschieden hat, bezweifelt werden könnte. Ich wundere mich nicht darüber, und ig erhebe auch seine Vorwürfe deswegen, haß man in Ungarn immer toch nicht die lange Zugehörigkeit des von Deutschen besiedelten westungarischen Gebietes, das jetz Burgenland heißt, zu den Ländern der ungarisschen Krone vergessen kann. Um so weniger ist es zu verminstern, daß auf der andern Seite gerade bei jenen Bewohnern des Pringenlandes, die mit ganzer Seele nach Oesterreich herübergekommen sind und auf die dauernde Zugehörigkeit zu unserm Vaterlande Gewicht legen, immer wieder über jede die Sicherheit Dieser Zugehörigkeit bezweifelnde Mengerung von der andern Seite Baumusbigung entsteht. Ich habe im Finanzausschuie gesagt, dab, nach meiner festen Ueberzeugung Zweifel an der Sicherheit und Beständigkeit jenes Teiles des Friedensvertrages, den ich eben erwähnte, nicht berechtigt sind. Dabei habe ich mich darauf berufen, daß im Verlaufe von diplomatischen Gesprächen, die im Laufe des legten Jahres stattgefunden haben, Erklärungen abgegeben worden seien, die mich vollständig befriedigt und beruhigt haben. Dagegen ist von ungarischer Seite eine Refrrmination erfolgt. Der Herr ungarische Außenminister hat im Augenausschuß des ungarischen Parlaments erklärt, daß über die Bestimmungen der Friedensverträge und über das Protofoll von Venedig hinausgehende Erklärungen nicht, wie ich sie aufgefaßt habe, abgegeben worden seien. Ich halte es nicht für zweidienlich, in einer solchen Stage eine Diskussion in der Oeffentlichkeit weiterzuspinnen. So begnüge mich daher auch in diesem Augenblicke damit, neuerdings festzustellen, daß nicht nur Desterreich an seinen ihm gerwordenen Rechten auf das Burgenland festhält und dab nicht nur das Burgenland auf sein Recht, zu Desterreich zu gehören, nicht verzichten wird, sondern ich gebe bei dieser Gelegenheit auch erneut der Niederzeugung Ausdruck, daß die Grenze des Burgenlandes gegen Ungarn und seine Zugehörigkeit zu Desterreich in seiner Beise bedroht und gefährdet ist. Ich hege seinen Zweifel an der Loyalität der ungarischen Regierung uns gegenüber, die ung mwiederholt die ernsterten Versicherungen gegeben hat, etwaigen auf das Burgenland bezüglichen irredentistischen Bewegungen im eigenen Lande, von denen uns Gerüchte erzählten, fernzustehen. Ich bin dazu berechtigt, diese Weberzeugung auszusprechen, weil sein Grund vorliegt, zu zweifeln, daß Ungarn | gleich uns nur eine Polität zu führen bestrebt ist, die nicht irgendwie den Frieden Europas beeinträchtigen könnte. Ein Rük ‚teln an der Grenze zwischen uns und Ungarn würde aber den Friede Europas bedrohen. was die Parteivertreter sagen. Der sozialdemokratische Abgeordnete Sailer erklärt, die Ausführungen des B Bundeskanzlers können die Vertreter des Burgenlandes leider nicht befriedigen. Das burgenländische Bolt hat wartet, daß er die Neußerungen des Miniters Walfo flipp ı und klar zurücweisen werde. Er hätte heute das Haus aufzuklären gehabt und hätte die Wahrheit sagen sollen. Die Vertreter des Burgenlandes fürchten, daß wirfhi von seinem Organ der österreichischen Regierung eine Erklärung abgegeben worden sei, die die Berwohner des Burgenlandes beruhigen könnte. Aus dem Munde des ersten Beamten Oesterreichs hätte die Erklärung kommen solen, daß die burgenländische Grenze für alle Zeiten unversehrt zu bleiben hat und dabei eine Diskussion darüber überhaupt nicht mehr geben kann. Aba. Binder (ritlichsozial). bedauert, daß das Burgenland immer und immer wieder in den Mittelpunkt politischer Debatten gezerrt werde. Auch er spreche im Namen eines großen Zeiles des Burgenlandes und könne sagen, daß er mit der Erklärung des Bundeskanzlers vollständig zufrieden sei. Es liege doch nicht in unsferer Macht von dieser Stelle aus die Geschichte zu beeinflussen. Die Kraft müsse in uns liegen, wir müssen bereit sein, uns jederzeit gegen einen Angriff zu verteidigen. Das burgenländische Bolt blide mit Vertrauen auf seinen Kanzler und wille, daß es sich auf ihn verlassen könne und sein Fußbreit heiligen deutschen Bodens abgetreten werden werde. Lassen Sie das Burgenland endlich einmal in Frieden, sich entwideln fannt damit es. ere, § 2 ScHMIDTHAUER reinigt den Organismus von den erfrischt den Blutumlauf, Zu haben in kleinen u. grossen Flaschen, beugt gmündit statta in den Gedärmen sich bildenden ungesunden Stoffen, belebt die Tätigkeit der Drüsen, vor. Punschessenzen, Champagner, Liköre, Tisch- u. Dessertweine, Jardinette, Johann Gruber der Arterienverkalkung und der Ausbreitung erhältlich Versandstelle : Igmándi Bitterwasser Quelle-Vertretung Komárom, der Erscheinungen des Für Silvester e Bonbons, Teebäckereien, Kaviare und Fischkonserven vor dem Frühstück ein halbes Glaslauwarm getrunken alterns Yobor, Wunsch wird Preisverzeichnis an Wiederverkäufer portofrei zugesandt- ! 97 bei Delikatessenhandlung Sopron, Grabenrunde Mr. 107a Telephon Mr. 375. FE