Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1842 (Jahrgang 3, nr. 1-102)
1842-10-14 / nr. 81
343 — nahm die Fremde das Wort — ‚mein wahrer Name aber ist Jeanne Vaubernier.“ — „Und Sie heißen jegt Madame Dubarry ?“ sagte er, und drückte in seiner Stimme die Verachtung gegen jene Großen aus , welche diese Berühmtheit, des achtzehnten Jahrhunderts zwar reich , aber nicht glücklich machen konnten. Kaum waren diese Worte gesprochen , als eine Frau von unfeinem Aeußern und mit großer Nachlässigkeit , ins Zimmer trat. Sie warf auf die Dame einen unzufriedenen Bli> und machte, zu Jean Jacques gewandt , die Bemerkung , daß es besser wäre, wenn er sie darum bekümmere , das zu erhalten was ihm die Oper noch schuldig sei, als seine Zeit in unnüßem Geplauder zu verbringen. Rousseau antwortete nicht ; als er Therese Lavasseur, diesen ewigen Fleck seines Lebens , eintreten sah, hatte er seine ruhige Haltung auf einmal verloren. Er stand auf, gleichsam um Madame Dubarry zu veranlassen , dasselbe zu thun, dann nahm er die Rolle Musikalien, welche auf dem Tische“ lag und sprach : . : — „Es sind sieben unddreißig Seiten abzuschreiben , Madame . . . das macht 18 Livres und 12 Sous.“ Am andern Tage brachte ihm ein galonkter Derdient er ein versiegeltes Packet , in dem sich 3000 Thaler befanden. Rousseau sandte es mit folgenden Zeilen zurück : „Ic danke für das Geschenk , das Sie mir haben machen wollen , aber ich nehme es nicht an. Ic schie Ihnen das Packet, ohne es geöffnet zu haben, zurück. Uebrigens sein Sie versichert , Madame, daß es leichter ist zu schenken, als anzunehmen. ; 13.I. Rousseau.“ Die Gräfin ward nicht böse über dieses Zurückweisen ihres Geschenks, vielmehr war sie es, welche die ersten Blumen auf das Grab des Philosophen von Ermenonville streute. Jedermann kennt das tragische Ende der Geliebten Ludwig des Fünfzehnten. Sie fiel als ein Opfer der Revolution. Am 9. December des Jahres 1793 zum Tode geführt, weinte sie und hörte nicht auf um Gnade zu flehn. Als der Henker sich dem Karren näherte, um sie aussteigen zu lassen, bemerkte er, daß das Uebermaaß der Furcht ihrem Leben bereits ein Ende gemacht hatte. Arme Frau, die Du wenige Jahre des Glanzes und der Macht theuer erkaufen mußtest, und nicht den Muth „hattest zu sterben, in einer Zeit, wo keiner sich mehr vor dem Tode auf dem Schaffet fürchtete ! Joseph Karl Eder. Schluß. Nicht nur aber innerhalb der Gränzen seines Vaterlandes, sondern auch in dem Auslande haben die Historische= kritischen Erörterungen Eders Aufsehen gemacht. So nahm ihn 1798 zur Würdigung seiner Verdienste um die ungarisch-siebenbürgische Geschichte, die göttingische Gesellschaft der Wissenschaften zu ihrem ordentlichen correspondirenden Mitgliede auf. Mehrere angesehene gelehrte Männer des In - und Auslandes suchten seine Bekanntschaft und knüpften mit ihm gelehrte Correspon- Unter den ausländischen literarischen Freunden Eders zeichneten sich besonders die berühmten Historiographen Schlözer und Heine aus , die mit ihren unparthetischen Lobeserhebungen und Nezzensionen seiner Schriftwerke viel zu seinem großen literarischen Ruhm beigetragen haben. Außer seinen erschienenen historischen Werken hat Eder, der gelehrte, noch weit mehrere herausgegeben. So ist die verbesserte und mit vielen interessanten Zusaßen vermehrte neue Ausgabe des ungarisch-lateinischen Wörterbuches, um dessen Bearbeitung einst Albert Molnar ,Franz Pariz Papai und Peter Bod uhsterbliche Verdienste erworben haben, auch sein Werk. Auch findet man von Eder verschiedene wichtige Aufsäße noch in verschiedenen Zeitschriften : als in der Zeitschrift von und für Unsgarn , in der siebenbürgischen Quartalschrift , und in den Annalen der österreichischen Literatur und Kunst , die in Wien herausgegeben wurden , und an welchen Eder ein fleißiger Mitarbeiter war. Ebenso machte er sich ferner wichtig und berühmt in dem Zeitraum des leßten Krieges mit den Türken, durch die Besorgung nämlich der Hermannstädter Zeitung , die er in Gesellschaft mit dem Herrn Oberschulenaufseher von Lerchenfeld herausgegeben hat. Eder hat in dem historischen Fache wirklich viel, und weit mehr gearbeitet, als wir von ihm im Drucke vorhanden haben. Er hinterließ noch eine starke Anzahl sehr merkwürdiger Handschriften, welche die ungarische siebenbürgische Geschichte behandeln , und welche ihm alle insgesammt, kurz vor seinem Absterben Se. kaiserl. Hoheit, der Erzherzog Palatin, um den Preis von 4000 fl. C.-M / - "denzen an. Frien - / / ei FR EEE