Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1843 (Jahrgang 4, nr. 2-100)

1843-01-24 / nr. 7

Dv 26 scheinung ? Majestät, es gehen seltsame Dinge in der Gerichtshalle vor.’­­ = „Schweigen Sie, oder ich werde Ihnen gebieten, das Zimmer zu verlassen ! “" — antwor­­tete der Monarch, den diese Unterbrechungen seiner Träumereien ärgerten, da er sie für ein bloßes Mittel hielt, ihn aus seinem Nachsinnen zu erwecken. Der Doctor schwieg, nach einer Weile gewann Neugierde die Oberhand , er ging zum Könige, be­­rührte dessen Schultern und zeigte auf das Fenster. Karl sah auf und bemerkte zu seinem großen Erstaunen, daß die Fenster des gegenüber liegenden Palastflügels glänzend erleuchtet waren. Er sah zum­ Fenster hinaus. Lichtströme ergossen sich durch die kleinen Fensterscheiben und erhellten zugleich den dazwischen liegenden Schloßhof. Die Schatten von Personen , welche hin und her gingen, konnte man unterscheiden. Der König sah forschend den Doctor an. Zuerst glaubte er, dieß Alles sei eine List, um ihn aus seinem finstern Hinbraten herauszu­­reißen. Er las aber deutlich Furcht in dem Ant­­rig des Doctors, um bei diesem Gedanken zu bleiben. ( Schu folgt.) Briefe aus und über Siebenbürgen.­ ­ (Fortlegung.) XIV, 2. , den 20. Jänner 1848. Aber was in aller Welt, mein Bester­ wollen Sie denn mit Ihrer immer wiederkehrenden Her­­vorhebung „der hherrschenden Nation“ in Ungarn — und wahrscheinlich haben Sie, wie feit häufig geschieht, dabei Siebenbürgen stillschweigend mit inbegriffen. — Glauben Sie mir, hier herum — und so mag es von Lissabon bis Petersburg sein , weiß­­ kein vernünftiger Mann aus jener Bezeichnung einen vernünftigen Sinn herauszu­­bringen. Daß der Körper zu seinem Bestehen u­nd Gedeihen eines Hauptes bedarf, welches zu einträch­­tigem Zusammenwirken die Bewegung und Thätig­­keit der Glieder, jedes nach seiner Weise und Ber­stimmung , leite und ordne, das lehrt der gesunde Menschenverstand an dem gemeinsten Menschen instinktartig ; aber daß es nöthig und dem ganzen ‘Körper dienlich sei, wenn ein Glied mit dem schmerz­­haften Opfer des Andern genährt und gestärkt wird, das will nicht so rei t­ein. Solche politische Ab­­markungen und Abstufungen unter den Bestandtheilen eines Staates, wie der Ausdruc­k „herrschende Nation“ bezeichnet, mögen zu ihrer Zeit ihr Gutes gehabt haben, aber im neunzehnten Jahrh­undert weiß man so wenig damit anzufangen, als mit den Panzerrüstungen des Mittelalters ; sie decken alle Glieder , ohne ein einziges zu schüßen. Und wenn nun der Ultramagyarismus das Vorrecht des Allein­­bestehens als Ration im ungarischen Reich anspricht, und zur Realisirung dieses Anspruchs von den an­­dern Nationen das herbe Opfer der Muttersprache und Nationalität fordert; so läßt sich doch der Frage­raum ausweichen : wie und wo ist namentlich dem Slavismus gegenüber das Recht jenes Anspruchs und die Pflicht des Opfers begründet ? Waren viel­­leicht die Magyaren die ersten Einwohner Pannoniens und haben den Slawen nur unter der Bedingung des fest geforderten Opfers Wohnpläne eingeräumte ? Oder haben die Magyaren bis zur Ueberzeugung nachgewiesen , daß zum Bestehen des österreichischen Kaiserstaates oder auch nur ein des ungarischen Reiches des Vaterlandes der Slaven unumgänglich nothwendig die Slaven nach ihrer Seelenzahl zu den sei ? Oder oder nach dem Verhältniß Staatsbedürfnissen einer =­ Von und wird das Alter, die Bildungsstufe selbst gestehn, zu sie nur mit stärker­ Nation verschmolzen zu einigem Ge­­wicht gelangen können ? Oder hat die slavische Na­­tion gar durch moralische Schlechtigkeit oder Vater­­ landsverrath das Recht als Nation dem allen finden sich nirgend die Beweise. Einer der bekanntesten Stimmführer des Ultramagyarismus , Gr. Zay , sagt in feiner Anz frittsrede als General-Inspector selbst: „Jeder un­­terrichtete unbefangene Magyar die historische Größe und der uns verbrüderten slavischen Nation gern anerkennen, daß die Slaven die Erst­­liberale Redner hinzu , „hier müssen Eitelkeit und des auf Ue­bermacht sich berufenden Unmuthes ver­­stummen“ 20. == O der unseligen Verblendung, in dem eignen nicht gewahr wird! — Ueber das Alter und den nationalen Heldenmuth der slavischen Nation der neuesten Weltkunde. lesen; es heißt belieben Sie Maltens Bibl. 2r Bd. 2r Theil nachzu­­„„Zwei­ , solches Opfer von Seiten wirft? welche gebornen der Besiß der Magyaren ihres Sieges sind sprüche der und des Balkens den auf Splitter den Altar ihrer Beiträge so unbedeutend, daß sei.“ -- „Aber,“ unsers Vaterlandes in des Nächsten im Wesentlichen bestehn wer: daselbst: ja sind und nur die Frucht seßt der hoch? die Auge An­­sieht °

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