ACTA ARCHAEOLOGICA TOMUS 10 (A MTA RÉGÉSZETI KÖZLEMÉNYEI, 1957)

10. kötet / 1-2. sz. - J. BANNER-I. BÓNA-L. MÁRTON: Die Ausgrabungen von L. Márton in Tószeg (Tafel I-X)

J. BANNER.—I. BÖNA—L. MÄRTON vor einer Aufgabe stehen, die man nur teilweise vollenden kann. Und dies ist auch nur dadurch ermöglicht worden, dass die Witwe von Márton mit der grössten Zuvorkommenheit die nach dem Krieg noch erhaltenen Manuskripte, Aufzeichnungen, Tagebücher, Photographien uns zur Ver­fügung stellte. Nach diesen ergänzten wir die Zeichnungen und auch den Text, doch der grösste Teil des Manuskriptes erscheint ohne nennenswerte Änderungen ; solche wurden nur durch­geführt, wo es wirklich ratsam erschien. Die Aufzeichnungen über die Ausgrabungen, die Márton seit 1906 führte, wenn sie auch nur lückenhaft erhalten blieben, zeigen klar, dass er auf dem Terrain gewissenhaft arbeitete und seine Methode von Jahr zu Jahr verbesserte. Seine Beobachtungen gewinnen durch die Zeichnungen, insbesonders der Profile und die an diese geknüpften Erklärungen an Wert ; weniger wertvoll erscheinen die Grabungsberichte, von denen viele Seiten fehlen, und welche auch nur fünf Grabungs­kampagnen umfassen.4 Was die Pläne der Horizontal- und Vertikalprofile anbetrifft, sind wir in einer glücklicheren Lage, wenn auch nicht zu leugnen ist, dass sich auch liier Schwierigkeiten melden. Von den sechszehn (Abb. 22—37) zur Publikation vorbereiteten Horizontalprofilen, die nach den Ergebnissen der letzten Ausgrabungen zusam­mengestellt wurden, und deren Pläne wir damals noch während der Arbeit besichtigen konnten, blieben nur zwei ausgearbeitet erhalten. Ausserdem verfügen wir nur über vier Zeichnungen von Vertikalprofilen von den ursprünglich 32 (Abb. 8—17), aber auch liier fehlen die Zeichenerklärungen. Zum Glück Hieben die Original­aufnahmen erhalten und sogar die in jedem Jahr fertiggestellten Zusammenstellungen, doch — leider -— sind sie nicht immer identisch. Es sind kleinere oder grössere Abweichungen feststellbar, und im allgemeinen findet man keine Tiefenangaben. Im Nachlass von Márton blieb aber das Bruchstück eines Grabungsberichtes von vier Seiten erhalten, und diese klären uns glücklicherweise über die Tiefe der einzelnen Schichten auf. Alle diese Auf­zeichnungen und Einzelangaben zusammenfassend haben wir die Pläne und Profile der Ausgrabungen, die wir liier veröffentlichen, ausgearbeitet. Für die mühevolle Zusammenstellung, die nach gemeinsamen Bespre­chungen erfolgte, danken wir an dieser Stelle Frl. E. Fries. Wir müssen mit Bedauern feststellen, dass bereits die von Márton entworfenen Pläne nicht die ganze Grabungsfläche umfassten. Uber die Grabungen der Jahre 1906 und 1007 besitzen wir solche (Abb. 20-21), wenn Wenn auch Márton bei den ersten Ausgrabungen — wie er dies selbst eingestand — die zusammen­gehörigen Funde der einzelnen Schichten nicht mit viel Aufmerksamkeit behandelte, notierte er später alle Angaben über che einzelnen Gegenstände in das Grabungsinventar. Wenn heute auch die Identifikation mit dem Inventar grosse Schwierigkeiten verursacht, kann das nicht ihm allein angerechnet werden, sondern sind daran eher die Art der Numerierung, die Beschädigungen während der beiden Weltkriege, das Verwischen der Nummern und hauptsächlich der Verlust vieler Gegenstände schuld. Diese Arbeit ist also mit manchen Schwierigkeiten verbunden und diesmal konnten wir, selbst im II. Teil dieser Arbeit, nur so viel machen, was sich ohne Miss­verständnis der Umstände oder falsche Erklärungen machen Hess. Welche auch die Ergebnisse sein mögen, die Funde müssen zu jenen chronologischen Schlussfolgerungen führen, die der Wirklichkeit am besten entsprechen. Diese Arbeit wird durch den Umstand erschwert, dass die Tafeln und der Text des ursprünglichen zweiten Teiles der Arbeit, die anscheinend die Beschreibung der Funde der vier Kulturen umfasste, bis zum heutigen Tag nicht aufgefunden wurden. Sie sind weder im Nachlass, noch in der seither organisierten Doku­mentationsabteilung des Ung. Nationalmuseums zu finden, wo doch alle bis jetzt erreichbaren Aufzeichnungen gesammelt wurden. Wenn es auch gelingt auf Grund der Funde etwas zusammenstellen, ist es noch nicht sicher, dass dies den Beobachtungen und der ausgearbeiteten Klassifizierung von Márton entspricht. So haben wir also grosse Schwierigkeiten zu bewältigen. Die Grundlage der Chronologie, die Márton aufstellte, bildeten seine genauen Beobachtungen. Es sei liier nicht von einem grundlegenden Irrtum die Bede, — wofür man ebenfalls Erklärungen finden kann (worauf wir in diesem Aufsatz noch zu sprechen kommen), und die er später selbst fallen liess. Die reale Grundlage ist aus jenen Grabungsberichten ersichtlich, die das reiche Fundmaterial, das in verschiedenen Jahren zum Vor­schein kam, schichtenweise eingetragen enthalten. Wenn es gelingt diese gewissenhaft geführten Inventare, die allerdings nach einer wechselvollen Geschichte ebenfalls nur teilweise erhalten blieben, und das nur mehr teil­weise vorhandene und identifizierbare Material zu vergleichen, gewinnen wir vielleicht auch über die Chronologie der Siedlung pünkthehere Anhaltspunkte. Diese Arbeit muss noch geleistet werden. Wenn wir dabei einige Resultate erzielen, wollen wir sie später veröffentlichen. Wir gedenken auch die Photographien der Funde der Ausgrabungen des Jahres 1927 beizufügen. Das Material befindet sich im Museum der Universität von Cambridge. Durch Vermittlung von Prof. V. G. Cliilde, dem wir zu Dank verpflichtet sind, gelangte es samt seinen Aufzeichnungen in unsere Hand. Bis zu dieser Zeit können wir vielleicht die Aufzeichnungen von Herrn Prof. van Giffen ebenfalls erhalten und auch die Photographien der Funde von Tószeg, die im Museum von Groningen aufbewahrt werden. 4 Die Aufzeichnungen über die Grabungen der Jahre 1908 und 1909 sind nicht als Berichte verfasst. Wir besitzen folgende : vom 28. August bis 5. Sep­tember 1911 und vom 5. bis 24. Oktober (nach der Arbeiterliste bis 25. Oktober). Vom 23. August bis 21. September 1912 (nach der Liste vom 26. VIII.— 25. IX). Im Jahre 1923 umfassen die Aufzeichnungen nur den 27. u. 28. September, aber aus dem Jahre 1927 sind Aufzeichnungen vom 21. April bis zum 7. Mai vorhanden, die tatsächlich bei den Ausgrabungen selbst gemacht wurden. Von diesen sind die zusam­mengestellten Berichte teilweise erhalten. In den­selben Jahren wurden auch Fundinventare in der Reihe, wie die Gegenstände gefunden wurden, gemacht, die besonders bei der chronologischen Bewertung gute Dienste leisteten.

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