ACTA ARCHAEOLOGICA TOMUS 16 (A MTA RÉGÉSZETI KÖZLEMÉNYEI, 1964)

16. kötet / 3-4. sz. - A. MOZSOLICS: Die Steinaxt von Dad

A. MOZSOLI CS DIE STEINAXT VON DAD In der prähistorischen Sammlung des Magyar Nemzeti Múzeum befindet sich seit 1875 (wahrscheinlich aus der Sammlung Ebenhöch) eine recht gut erhaltene, sehr fein polierte, grau­grüne Serpentinaxt mit der Fundortsangabe Dad, Kom. Komárom.1 Sie hat einen leichtgewölbten Nacken, ist bei dem Schaftloch gekrümmt, darüber und darunter ist der Querschnitt spitzoval (Abb. 1 und 2). Die Axt hat keine Merkmale, wonach sie in die Kupferzeit zu datieren wäre. Die Form ist elegant, die Oberfläche sehr schön gearbeitet, macht den Eindruck eines Prunkstückes; nur der Nacken ist an einer Stelle etwas beschädigt. Als Analogien kommen in erster Reihe Äxte des Fundes von Borodino in Betracht.2 Mit der kleinsten Axt von Borodino teilt die von Dad auch das Merkmal, dass die Partie zwischenSchneide und Schaftloch ungefähr zweimal so lange ist wie zwischen Schaftloch und Nacken. Vor einigen Jahren kam eine ähnliche Axt, jedoch aus Bronze, zusammen mit einer Schaftlochaxt in Tufa (Tal von Arges, bei Mihaileçti, unweit von Bukarest) zum Vorschein. Dieser Fund lässt mannig­fache Zusammenhänge erkennen. Es gehören dazu ausser der Axt ähnlicher Form wie die von Dad, doch mit merkwürdiger Warzenverzierung, eine Schaftlochaxt mit verlängerter Schaftröhre und sechseckigem Querschnitt der Klinge. Nach der Abbildung aber auch nach dem Typus mag der Schaftlochrand halbkreisförmig ausgeschnitten gewesen sein.3 Weitere Stücke des Fundes von Tufa sind zwei goldene Ringe mit sich verjüngenden, berührenden Enden, die mit einem Fischgrä­tenmuster verziert sind. Ein goldener Lockenring von Tufa ist ein Streufund.4 AI. Vulpe unter­scheidet zwei Serien von Äxten mit zylindrischem Hals. Die Serie A ist nach ihm kupferzeitlich und als Analogien führt er gut datierbare Stücke an, u. a. auch die von Kiskőrös, Sepsibesenyő, Csóka und Tura. Die aus Kupfer von Sepsibesenyő, Kiskőrös und Csóka mögen die ältesten sein, die von Tura scheint typologisch etwas jünger und dieser kann man wahrscheinlich die Axt von Hirics, allerdings ohne Beifunde (Abb. 3) beifügen.5 Gut datierbare Stücke sind eine Steinaxt von 1 Inv.-Nr.: 16/1948. L: 19,9 cm, Dm des Nackens: 2,8X3,4 cm. Dm des Loches an der konvexen Seite: 1,9, an der konkaven: 2,1 cm. Dm über und unter dem Loch: 2,7X2,9 und 3,3X3,6 cm. Br der Schneide: 5 cm. 2 O. A. KRIWZOVA-GRAKOWA: Бессарабский клад. Moskau, 1949. Taf. I—XI. — M. GIMBUTAS: Proc. Preh. Soc. 22 (1956). S. 143 — 172. Taf. XII. — Der Fund ist sehr oft, sozusagen in jedem Handbuch der Urgeschichte abgebildet. 3 In einer als Manuskript vorliegenden Arbeit bezeichne ich diese Form als Typus C; diese scheinen die ältesten der Stufe В III zu sein. Ihr Hauptmerkmal ist der sechseckige Querschnitt der Klinge und der halbkreisförmige Ausschnitt des Schaftlochrandes. Als Beispiel seien zwei Äxte des Goldfundes von Cófalva erwähnt. A. MOZSOLICS, Ant. Hung. 3 (1949). S. 15, Abb. 1, 3, 4. Die beiden anderen Äxte desselben Fundes bezeichne ich als Typus D. Abb. 1, 1, 2. 4 An. VULPE: SCIV 2 (1959). S. 265—274; franzö­sisch: S. 275-276. Abb. 1 — 3. 5 Im Magyar Nemzeti Múzeum. Inv.-Nr: 109/1903. L: 22,9 cm, Br beim Schaftloch: 3,8 cm. Die Äxt ist sicher aus Kupfer hergestellt. Eine kleinere Axt ebenfalls aus Kupfer aus der Umgebung von Györ befindet sich im Magyar Nemzeti Múzeum. Inv.-Nr: 41/1907/4. Der Nacken wurde als Hammer benützt, der Hals hat ebenfalls einen runden Querschnitt. L: 15,7 cm.

Next